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Kategorie: > Tipps und Tricks > Kabel, Kapseln, Nummernschalter, Ersatzteile ...
Hörerschnur vieradrig vs. dreiadrig
Gast (Rainer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  30.06.2007

Hallo,

muss in einem W48 die Hörerschnur ersetzen und stehe gerade vor der Frage, ob ich dort eine dreiadrige statt einer vieradrigen einbauen kann.

Welche Nachteile kann es haben, die vieradrige Hörerschnur gegen eine dreiadrige auszutauschen?

Zwei kenne ich das Stichwort "galvanische Trennung" in diesem Zusammenhang, allerdings ist mir nicht klar, was es für Gefahren gibt, wenn ich diese mit einer dreiadrigen Schnur aufhebe?

Danke & viele Grüße
Rainer



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Gast (wolfgang)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.07.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.07.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,
nein die 'viereckigen' 'Western'-Kabel mit den AMI-steckern sind aus normaler Litze gefertigt, diese Lahn-Litze gibt es, glaub ich, auch nicht mehr, oder zumindest werden heute andere Fertigungsverfahren angewendet, jedenfalls solche stoff-Innenseelen hab ich da nicht mehr gefunden. Es gibt ja auch heute die modernen Labor-Meßkabel, die auch sehr flexibel sind, aber aus vielen kleineren Litzen bestehen, soweit ich das beurteilen kann, aber ich bin nur elektroniker, kein materialfachmann, jedenfalls lassen die sich besser löten, wenn man muß. Aber die Hörerkabel, werden in den AMI-steckern ja auch nur gecrimpt (4pol 4/4 RJ-Westernstecker)
gruß wolfgang
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.07.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 01.07.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Ralf,
dann spielt die Materialersparnis eine noch geringere
Rolle, denn in diesen Litzen ist ja kaum Kupfer drin.
Wie weit geht in deinem Post "modern"?
Die recht steifen Flachschnüre, mit 4/4 Western-Steckern,
sind die auch mit Lahn-Litzen?
Gruß
Georg
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  01.07.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.07.2007!  Zum Bezugstext

@Georg:

Nein, für die Handapparateschnur wurde keinesfalls das gleiche Material genutzt, wie für die Apparateschnur! Da die Hörerleitung viel beweglicher sein muß, als das Kabel zum Tischgehäuse, wird für erstere sog. Lahnlitze (d.s. um Textilfäden gewickelte hauchdünne Kupferbänder, zur Litze verseilt), für letztere normale Kupferlitze verwendet.
Dadurch ist die Handapparateschnur viel beweglicher und hält auch wesentlich mehr Biegungen ohne Risiko eines Adernbruches aus - die Verwendung einer Apparate- als Handapparatschnur ist aus diesen Gründen technisch nicht zulässig.

Selbst moderne Hörerkabel sind noch mit Lahnlitzen gefertigt, das merkt man spätestens, wenn man sie zu löten versucht, das ist fast unmöglich, da sie kein Zinn annehmen.

MfG Ralf  
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.07.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 01.07.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,
ich finde im Goetsch 11.te Teil 3 mehrere Apparate,
(meistens OB), bei denen eine Verbindung
zwischen Mikro und Hörkapsel nicht "geht".
Abb 349, 350 zeigen einen W48 mit Erdtaste von S&H
und Schaltbild dazu, worin eine Verbindung  eingezeichnet
ist, die "entfällt bei Handapparaten mit 4-adriger
Anschlußschnur".
Im zugehörigen Text zur Schaltung schreibt der Autor:
"bei dieser ist bemerkenswert, daß die Anschlußschnur
für den Handapparat nur 3 gegenüber den sonst üblichen
4 Adern aufweisen kann (Westernschaltung)."
Meine persönliche Meinung dazu ist: von irgendeiner
Ersparnis kann kaum die Rede sein, wenn man sowohl
3- als auch 4-adrige Schnüre am Lager hat, denn der zusätzliche
Artikel frißt die minimale Ersparnis für das bischen
Kupfer wieder auf.
Gruß
Georg
Nachtrag: wenn die Leitung für die Handapparate
die selbe wie für die Apparate-Anschlußschnüre ist,
dann muß sie zwangsläufig 4-adrig sein.
Dies war doch oft der Fall, oder?
Dann hat man sich die evtl teurere "Extrawurst"
erspart.
Gast (www.erel.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.07.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 30.06.2007!  Zum Bezugstext

...in der Tat eine interessante Fragestellung:
"Warum wurden/werden hauptsächlich 4aderige Handapparateschnüre benutzt, statt der technisch ausreichenden mit 3 Adern?"

Dazu kann man wirklich nur spekulieren,
vielleicht, weil sich geflochtene MT-Schnüre nur sinnvoll aus 4 Strängen herstellen ließen (es gab aber auch 3aderige geflochtene Schnüre, bei denen der 4. Strang nur ein blinder Isolierstofffaden war),
vielleicht auch, um die Möglichkeit zu schaffen, bei Schadhaftwerden einer Litze die Schnur 3polig weiterzuverwenden...

Vielleicht weiß ein Forumsteilnehmer mehr dazu, was sagt die Literatur?

MfG Ralf

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  30.06.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Oliver Fleischmann vom 30.06.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,

die gleiche Frage hatte ich vor Jahren schon; damals wurde mir hier eine ganz ausgezeichnete Antwort gegeben. Der Hörerstromkreis ist ja durch die Sekundärwicklung des Übertragers galvanisch getrennt vom Rest der Schaltung (ist also galvanisch ein unabhängiger Stromkreis). Durch die dreiadrige Hörerschnur wird ja nur eine einpolige Kopplung an den Mikrofonstromkreis bewirkt (der eine M-Draht wird für den einen fehlenden F-Draht "mitbenutzt"). So lange aber keine Kopplung an anderer Stelle auftritt, bleibt dieser Schritt ohne Wirkung. Es passiert also überhaupt nichts beim Übergang auf die dreiadrige Hörerschnur! Das gleiche Prinzip gilt bei den Vögeln auf den Hochspannungsleitungen: Sie haben kein Erdpotential, deshalb fallen sie auch nicht tot ´runter. - Tja, aber die weltbekannte "deutsche Gründlichkeit" hat das bundesdeutsche Fernmeldewesen jahrzehntelang bewogen, vieradrige Hörerkabel zu verwenden.

Gruß Stefan Roth
Gast (Oliver Fleischmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  30.06.2007

Hallo Rainer,

> muss in einem W48 die Hörerschnur ersetzen und stehe
> gerade vor der Frage, ob ich dort eine dreiadrige
> statt einer vieradrigen einbauen kann.

ja, das kannst Du jederzeit machen.

> Welche Nachteile kann es haben, die vieradrige
> Hörerschnur gegen eine dreiadrige auszutauschen?

In der Praxis hat das keine Nachteile, es spart ein wenig Kupfer. Außerhalb von Westdeutschland war das früher sogar recht üblich, z.B. in der DDR, und ich habe auch Apparate aus Österreich mit dreiadriger Hörerschnur.

Rein theoretisch (und wirklich nur theoretisch!) wird die Rückhördämpfung etwas kleiner, weil es durch den Widerstand der gemeinsame Leitung eine Kopplung der beiden Stromkreise gibt. Der Effekt ist aber so extrem winzig, dass man das beim besten Willen nicht hören kann.

> Zwei kenne ich das Stichwort "galvanische Trennung"
> in diesem Zusammenhang, allerdings ist mir nicht
> klar, was es für Gefahren gibt, wenn ich diese mit
> einer dreiadrigen Schnur aufhebe?

Es gibt eigentlich keine Gefahr. Der Übertrager im Telefon dient hauptsächlich zur Realisierung der Gabelschaltung (Rückhördämpfung), die galvanische Trennung von Mikrofon- und Hörerstromkreis ist nur ein Nebeneffekt.

Oliver



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