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Kategorie: > Nummernschalter
W48 serienmäßig mit W28 Nummernschalter?
Gast (Mike Krüger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.04.2005

Hallo mal wieder,

Habe einen "Post" W48 ersteigert, von 1952. Der Nummernschalter sieht aus wie beim W28, also weißer Ziffernring, Email, mit schwarzen Ziffern und kurzem Weg von der 1 zum Anschlag. Allerdings ist die Fingerlochscheibe aus Bakelit und der NS ist mit 1952 und Posthorn gestempelt und genau wie das restliche Telefon von RB&Co. Nun meine Fragen: Wurde der W48 serienmäßig auch mit diesem NS ausgestattet? Wie lange wurde dieser NS überhaupt hergestellt? Dachte immer, diese Kombination wäre eine "Kriegsbastelei", aber dafür sind alle Komponenten zu neu. Das ganze Telefon sieht ziemlich original aus.
Schöne Grüße
Michael "Mike" Krüger



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  05.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 04.09.2005!  Zum Bezugstext

Als Beleg zu den Aussagen von Max ein Prospekt der Firma "Prüfhof" aus der Zeit nach 1948 (die D-Mark war schon eingeführt):  http://www.priteg.de/pdf/W28-Pruefhof.pdf  

Dieses Unternehmen baute - entweder aus Neuteil-Beständen und/oder aus aufgearbeiteten Altgeräten nagelneue (bzw. so aussehende) W28. Mit 48er Gabel!
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Matthias vom 28.04.2005!  Zum Bezugstext

> wäre es nicht vorstellbar, daß diese "Mischapparate" - offiziell oder inoffiziell -
> aus zur Verschrottung vorgesehenen Rückläufern zusammengeschraubt wurden,
> um sie dann zum Restwert an Mitarbeiter zu verkaufen oder so ?

Es war definitiv so, daß Rückläufer (Defekt den der Monteur nicht vor Ort beheben konnte, Kündigung des Anschlusses) zerlegt und wiederaufgearbeitet wurden. Eine Verschrottung war in der Regel nicht vorgesehen- man bedenke, daß zu dem fraglichen Zeitpunkt die neueren W28 gerade mal gut zehn Jahre alt waren. Es lohnte sich also, Ersatzteile zu gewinnen, selbst wenn der Apparatetyp nicht mehr ausgegeben wurde. Und ausgegeben heißt nicht, zu günstigen Preisen an die Mitarbeiter abgeben- was hätten die auch groß damit tun sollen- den Apparat gabs beim Telefonanschluß mit dazu, das Problem war einen solchen a) überhaupt zu bekommen und b) ihn sich leisten zu können. Nein, die 'generalüberholten' Geräte wurden wie Neugeräte bei den Kunden installiert. Das System funktionierte ja noch bis mindestens in die Mitte der 80er Jahre; die Apparate waren so teuer in der Anschaffung, daß sie einfach eien gewisse Zeit 'laufen' mußten um ihre Kosten wieder einzuspielen.

Außerdem befinden wir uns Anfang der 50er zu Beginn des sogenannten Wirtschaftswunders: Der Bedarf war hoch, die Produktion noch niedrig und die Finanzdecke wohl auch bei der Post dünn. Man war also in mehrererlei Hinsicht froh, wenn man altbrauchbare Teile zur Verfügung hatte. In den USA gab es sogar eine spezielle Telefontype aus der Zeit, bei der die 'alte' Grundplatte mit einem Gehäuse im 'neuen' Design versehen wurde.

(OT: bei Straßenbahnunternehmen sind solche Entscheidungsprozesse in den 50ern zum Beispiel auch recht gut dokumentiert, teilweise sogar noch transparenter als bei 'Postens')
Gast (Matthias)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 27.04.2005!  Zum Bezugstext

Den Hinweis von Norbert finde ich gut. Das könnte die Erklärung sein.

Bei FZA Apparaten habe ich auch schon Erlebnisse dieser Art gehabt, daß zusammengeschraubt wurde, was nicht zusammengehörte. Hauptsache es paßte.

Ich war zwar selber nie bei der Post beschäftigt, aber wäre es nicht vorstellbar, daß diese "Mischapparate" - offiziell oder inoffiziell - aus zur Verschrottung vorgesehenen Rückläufern zusammengeschraubt wurden, um sie dann zum Restwert an Mitarbeiter zu verkaufen oder so ?
Gast (Norbert A.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  27.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mike Krüger vom 27.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Mike,

diese roten Stempel stammen soviel ich weiß von der Post selbst (Fernmeldezeugamt?). Das sind generalüberholte Teile, die wieder zu einem funktionsfähigen Fernsprecher zusammengebaut wurden.

Warum die ehem. Deutsche Bundespost 1952 in ihren W48 wohl noch vereinzelt NS30-Nummernschalter eingebaut hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich war gerade kein anderer greifbar.

Gruß, Norbert
Gast (Mike Krüger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  27.04.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 25.04.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,
kleiner Nachtrag bzw. Korrektur: Ich habe mir den N30 jetzt noch mal näher angeschaut. Außer dem großen, hellroten Stempel mit 52er Datum und dem Posthorn gibt es da noch einen kleinen, dunkelroten 0834 Stempel, der von ersterem halbwegs überstempelt wurde. Sieht fast so aus, als hätten Richard Bosse und Co. anno 1952 knapp 20 Jahre alte Ersatzteile mit Postzulassung und neuem Datum versehen und in neue W48 verbaut...
Die Bakelit-Fingerlochscheibe ist übrigens nicht glatt, sondern um die Löcher mit einer Art Leder- bzw. Sand-Struktur versehen.

Grüße
Mike Krüger
Gast (Stefan Roth)
(Gast - Daten unbestätigt)

  25.04.2005

Hallo,

nach unserer letzten Entdeckungsreise in Richtung 50er-Jahre-W28 wundert mich heute gar nix mehr. Es könnte tatsächlich sein. - Ich habe auch schon W48-Nummernschalter in W48 gesehen, die aber die Kabelschuhe von W28 hatten. Alles durcheinander! Aufdruck auf der Bodenplatte 1955. Kondensator aber von 1964. Perfekte Lötstellen am Kondensator. Tja...

Gruß Stefan Roth



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