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Kategorie: > Kurbeltelefone
Wartung Kurbelinduktor
Gast (www.erel.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.05.2005

Hallo Forumsteilnehmer,

mal eine Frage zur Aufarbeitung historischer Fernsprecher:

Eine Vielzahl meiner Kurbelinduktoren ist im Laufe der Jahre schwergängig geworden, beim Kurbeln treten dann oft häßliche Geräusche auf. Sicher leigt das am fehlenden oder harzig gewordenen Öl für die Wellenlager.

Gibt es Erfahrungen zur Instandsetzung (Reinigung, neue Ölsorten, Justage etc.)?

Insbesondere wäre ein Tipp zur Aufarbeitung ohne Zerlegung des Induktors wertvoll...

Vielen Dank
Ralf
www.erel.de



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.05.2005

Meine halbwegs harmlosen 'Hausmittelchen' zum Entfernen von allem möglichen Papp: Feuerzeugbenzin und Flächen-Desinfektionsspray. Letzteres hat ein großer Discounter alle halbe Jahre im Angebot, ansonsten sollte es das in der Drogerie geben. Es besteht aus mehreren Alkoholen und löst wirklich fast alles- bis hin zu Kunststofflacken. Also bitte vorsichtig verwenden, lieber auf ein Tuch sprühen als direkt auf den zu reinigenden Gegenstand.

Zum Thema Zerlegen oder nicht habe ich vor einiger Zeit mal einen interessanten Artikel auf einer Seite über mechanische Rechenmaschinen gelesen. Quintessenz war, daß sich weder durch Eintauchen in Lösungsmittel noch durch Anwendung von Ultraschall das alte, verharzte Fett völlig aus einem zusammengebauten Gerät entfernen läßt. Oft werden Teile nur angelöst, vermischen sich mit dem neuen Fett, und die Maschine läuft erst einmal wieder, verklebt aber umso schneller und gründlicher.

Wenn ich einen Fuhrpark an Kurbelinduktoren zu betreuen hätte, würde ich wohl so vorgehen: äußerlich reinigen, gutes nichtharzendes Öl anwenden, wenn es damit nicht funktioniert zerlegen. Zum Öl: Ich habe ein Kännchen Nähmaschinenöl aus dem Werkzeugkasten meiner Großeltern geerbt. Was in 40 Jahren nicht verharzt ist, wird das auch weiterhin nicht so schnell tun- denke ich mir ;-)
Gast (Gerald Hintze)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.05.2005

Hallo Ralf,

ich kann verstehen, daß Du nach einer Lösung ohne Zerlegen suchst. Mir macht das auch keinen Spaß, zumal es Zeit kostet. Dennoch halte ich die Vorgehensweise Zerlegen, komplett reinigen und neu ölen bzw. fetten für die Methode der Wahl. Das macht zwar Arbeit, bringt aber letztlich doch den langfristigeren Erfolg. Ich nehme zum Entfetten Ethanol, also gewöhnlichen Alkohol. Von dem "eine Etage tiefer" genannten Trichlorethan würde ich schon im Interesse der eigenen Gesundheit abraten.

Gruß, Gerald
www.eva66.de
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.05.2005

Normalerweise sollte man die Induktoren - gleich anderen bewegten Einrichtungen aus der Fernsprechtechnik - zerlegen und dann mittels Ultraschallreiniger in einem Chlorothene-Dampfbad reinigen, wieder zusammenbauen und nach entsprechender Einstellvorschrift mit Wählerfett und Wähleröl einschmieren. Alle drei genannten Mittel sind heute entweder nicht mehr zu bekommen (Wähleröl und Wählerfett), das Chlorothene ist - zumindest in Österreich - giftscheinpflichtig und ebenfalls nicht allzu leicht zu bekommen.

Ich pflege verharzte Dinger zunächst einige Zeit in die pralle Sonne zu stellen, dann werden sie so heiß, daß sich das Harz und das Öl bzw. Fett lösen und die Gegenstände beweglicher werden. Danach empfiehlt sich die vorsichtige Anwendung von gängigem Kriechöl.

Weiters kann man sich in Drogerien und Apotheken nach fettlösenden Mitteln (nicht auf Säurebasis) umsehen und diese anwenden.

Für das anschließende Ölen und Fetten genügt übliches Nähmaschinenöl, da Sammel- und Ausstellungsobjekte nicht dem starken betrieblichen Einsatz unterliegen, wie ehemals die im Einsatz gewesenen Gegenstände.



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