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Kategorie: > Nummernschalter
Bezeichnung der Nummernschalter
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.07.2005

Hallo,

in diesem Forum ist öfters vom Nummernschalter 38, sowie dem davor verbauten NS 30 die Rede.

Mich würde interessieren, ob jemand eine Liste der am häufigsten vorkommenden früheren Typen hat, möglichst sogar getrennt für die wichtigen Hersteller.

So fand ich in einem ZBSA19E der C. Lorenz AG (mit Kondensator von 1/38)den Nummernschalter V.Sa.sch127a von Siemens - was natürlich zu den Fragen Anlass gibt
- hat die Reichspost bei Instandsetzungsarbeiten unterschiedliche Nummernschalter nachgerüstet?
- von bis wann wurde dieser 127a von Siemens produziert?
Gruß  Dietrich



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 11
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  24.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 24.07.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,

habe noch etwas Interessantes zum Thema Rücklaufsperre beim Nummernschalter 38 herausgefunden. Es gab ja auch die Siemens 38er Nummernschalter ganz ohne Rücklaufsperre, und diese funktionierten meistens auch störungsfrei. Da ich mich fragte, wie das gehen konnte, untersuchte ich die Mechanik Stück für Stück und stieß auf den Fliehkraftregler: Er hemmt das Flügelrad während des Aufziehens so sehr, dass es sich nicht bewegen kann. - Ob die zusätzlichen Sperren (auch die Achsenfedern auf dem Flügelrad bei den DFG-Typen) nötig oder nur aus Sicherheit ergänzt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß Stefan Roth
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 19.07.2005!  Zum Bezugstext

Dank allen, die ihr mit euren Beiträgen und Link-Hinweisen mein Wissen auf Vordermann gebracht habt.

Jetzt bleibt für mich als Siemens-Sammler nur noch der letzte Teil meiner ursprünglichen Frage offen, welche Nummernschalter - mit welchen Firmenbezeichnungen und Herstellungsjahren - Siemens in all den Jahren seit 1910 auf den Markt gebracht hat. Beispiel ist der von mir schon genannte V.Sa.sch127a.

Da gibt es sicherlich keine komplette Liste, aber vielleicht hat doch jemand im Forum einzelne Informationen dazu - danke Dietrich.
Gast (Norbert A.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.07.2005

Noch etwas zum Thema Nummernschalter bei Wikipedia (daran war ich nicht ganz unbeteiligt ;-)):

http://de.wikipedia.org/wiki/Nummernschalter

Gruß, Norbert
Gast (Norbert A.)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 24.07.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,

diese dünne, lange Feder, welche im Takt mittackert ist die eigentliche Rücklaufsperre. Wenn man den NS aufzieht, neigt beim NS38 das Impulsrad dazu, sich in die Gegenrichtung zu drehen. Soviel ich weiß, hat Siemens & Halske diesen verbesserten Typ als "NS38a" bezeichnet. Gibt man dieser Feder etwas zu viel Spannung, kann das Tackern recht laut sein.

Manche Firmen (wie z.B. DFG) hatten auf der verlängerten Welle des Impulsrads ganz oben eine kleine Blattfeder montiert, die in  kleine Zacken oben auf dem Impulsrad eingreift. Diese Mechanik arbeitet  geräuscharmer.

Zum Thema laut rasselnde Nummernschalter: Ich habe schon viele Stunden Arbeit investiert, um der Sache auf den Grund zu gehen. Zwei Probleme sind recht häufig: Verschlissene Plastiknoppen an den Bremsbacken des Fliehkraftreglers oder dessen Lager, die durch zu langen "Trockenlauf" oder häufige Beanspruchung ausgeschlagen sind. Da bringt Schmierung keine Abhilfe mehr, es rasselt weiter.

Ich verwende in meinen W48 einen Nummernschalter des Typs A 2147 von Merk Telefonbau (wurde auch in Apparaten von T&N verwendet). Diese arbeiten recht geräuscharm, vorausgesetzt der Verschleiß o.g. Teile hält sich in Grenzen.

Gruß, Norbert
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 23.07.2005!  Zum Bezugstext

Hier erstmal der Link auf die Nummernschalter-Übersicht:

http://www.s-storbeck.de/altetelefone/apparate/misc_nummernschalter.html

Ganz oben die Ausführng des NS38 ohne, weiter unten die mit Feder (auf das Bild klicken, um die große Ansicht zu erhalten) sowie etliche weitere Typen.

Die besagte Blattfeder ist allerdings auf dem Bild nicht zu sehen, weil sie von einem stabilen Metallbügel abgedeckt wird .Festgeschraubt ist dieser an der Kontaktbank; am Widerlager des Fliehkraftreglers liegt er nur mit ein wenig mechanischer Spannung auf, ist also trotz seines wuchtigen Aussehens kein Konstruktionsbauteil...

Wie deutlich erkennbar, hat auch die Ausführung 'mit' die hakenförmig umgebogene Sperre zwischen den Kontakten, die ein Weiterlaufen der Impulsscheibe nach Wahlende verhindert. Die Funktion ist also (wie bereits vermutet) anderweitig realisiert. Und für die Funktion als akustische Wahlkontrolle hätte ich ehrlich gesagt gern einen Beleg aus der Literatur...

(außerdem ist das Exemplar von Sven Storbeck nicht von M&G, das Kriterium fällt also auch aus. Ich war drauf gekommen, weil M&G zu Zeiten der deutschen Besetzung Tschechiens dortige Telefone unter eigenem Namen hergestellt hat- und die Dinger rattern *wirklich* laut. Das geht nicht tick-tick-tick, sondern PLÖNG! PLÖNG! PLÖNG!)


Zum Thema Schmieren sei noch gesagt, daß zwar die Lager besonders des Fliehkraftreglers gereinigt und geschmiert sein wollen, aber die Lautstärke zu einem großen Teil von Stellen kommt, die man eben nihct schmieren kann: Die Laufflächen der Kontakte auf den Pertinaxplättchen (das ist der rote 'Kunststoff') vertragen ja noch ein wenig Graphit von einem Bleistift, aber die Innenfläche des Fliehkraftreglers ist per se nicht zu schmieren. Da kommt es also drauf an, daß die Metalloberfläche und die Plastiknoppen auf den Fliehgewichten glatt und sauber sind. Wenn da oder an den Zahnrädern der Verschleiß zu groß ist, ist eine Geräuschentwicklung unvermeidbar.
Gast (Maximilian)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 23.07.2005!  Zum Bezugstext

Seltsam. Ich hab ezwei M55, eines davon hat tatsächlich so eine Blattfeder und diese rattert auch im Takt, das andere aber nicht. Überhaupt wundert es mich, weil alle sagen die NRS schnurren leicht vor sich hin, ich keine meine Telefone so sehr Ölen wie ich will, die rattern was das Zeug hält, hat da einer einen Tipp für mich?
Gast (Peter Heinrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 23.07.2005!  Zum Bezugstext

Hhm, vielleicht eine Sonderanfertigung für Sehbehinderte, damit sie hören, was sie gewählt haben (fällt mir dazu spontan ein, ist völlig ungesichert, also bitte nicht zum Ausgangspunkt eines Gerüchts machen).
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 23.07.2005!  Zum Bezugstext

Also... NS 30 und NS 38 sind die Einheitstypen der damaligen Reichspost, eingeführt 1930 respektive 1938. Verbaut wurden die in den (Post-)Modellen W28 bis W48, unterscheiden lassen sie sich zuverlässig durch die 'oberste' Ziffer: Der NS30 hat da die 4, der NS38 die 2. Das ist eine direkte Konsequenz aus der Einführung des nsr zur Unterdrückung der beiden Extra-Impulse als 'Zwangspause' zwischen zwei gewählten Ziffern. Aber auch viele private Nebenstellen-Apparate und die ersten 611er hatten den 38er-Nummernschalter.

Bei den Herstellern von Nebenstellen-Anlagen gab es natürlich auch abweichende Konstruktionen, teils nahe am NS38 (T&N), teils deutlich anders (Siemens), teils völlig neu konstruiert (Krone). Wartungsfrei und langlebig waren damals die Schlagworte.

Die Begriffe 'Asthmatisch' und 'Heulboje' beziehen sich wiederum auf die letzte Generation, die Plastik-Ausführungen der 70er und 80er. Die machen allein aufgrund der Plastikzahnräder einen gehörigen Krach (was man mit Plastik-Fett ändern könnte, allerdings zu lasten der Wartungsfreiheit...), obwohl sie sich in konstruktiven Details durchaus unterscheiden. Außerdem haben sie nun (fast?) alle einen Freilauf zum Fliehkraftregler, dessen Nachlaufen nach Ablauf der Wählscheibe den 'heulenden' oder 'jaulenden' Eindruck noch verstärkt.

Besonders interessant in dem Zusammenhang ist ein NS38 (aus einem M55 von 1957), der mir als unangenehm laut aufgefalen ist. Nähere Untersuchung ergab nicht nur quietschende Schleifgeräusche ungeklärter Ursache (die definitiv nicht da hingehören und die ich noch beseitigen werde) sondern auch eine zusätzliche Blattfeder, die an der Kontaktbank befestigt ist und in das Impulsrad eingreift. Dadurch läuft er nicht nur etwas lauter als üblich, er 'klackert' auch im Takt der normalerweise fast unhörbaren Wählimpulse. Wozu das gut ist, habe ich noch nicht herausgefunden- eine Rücklaufsperre hat das Impulsrad doch eigentlich schon, dazu ist die Feder auch viel zu dünn und andere Exemplare kommen ohne aus. Hat man damals schon accoustic engineering gemacht? Zwei zusätziche Bauteile, nur damit der 'Mix-und-Genest-Sound' stimmt?
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  23.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 19.07.2005!  Zum Bezugstext

Danke für die beiden Antworten, die beide die Austauschpolitik der Reichs-/Bundespost betreffen.

Noch offen ist aber meine Frage, was die Bezeichnungen der gängigen Nummernschalter betrifft - in früheren Beiträgen des Forums wird gesprochen vom 30er und 38er Nummernschalter, vom "Asthmatiker", von der Siemens Heulboje, vom Heibel-Nummernschalter etc., ich bin verwirrt.

Könnten die Experten im Forum mal die offiziellen Bezeichnungen - zusätzlich zu den Spitznamen -auflisten, möglichst auch mit Hersteller und Besonderheiten - danke.

Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.07.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 19.07.2005!  Zum Bezugstext

Das war ja auch Sinn und Zweck der Standardisierung bei der Post, daß man vorhandenes Gerät einfach reparieren konnte, ohne eine Fertigung von Sonderbauteilen aufrecht erhalten zu müssen. Das geänderte Kabel ist da gerade Zugeständnis genug.

Übrigens gab's noch in den 70ern etliche (nicht-pPost-)Geräte, die auf Kabelschuhe setzten statt der AS-Stecker: Siemens V62 und H67, TeKaDe 701 (das 'missing link' der Post-Serien 611 und 791)...
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  19.07.2005

Hallo, Dietrich,

generell glaube ich, dass bei Instandsetzungen immer die jeweils verfügbaren Nummernschalter (also die zu der Zeit "modernen") genommen wurden - unter der Voraussetzung, dass die Teile zusammenpassten. So gab es beispielsweise auch ZBSA 24 mit NS 30 Nummernschalter sowie W28 mit 38er Nummernschalter und - ganz krass - W48 mit 61er Nummernschalter, aber mit Kabelschuhen, nicht mit Steckkontakten. - Bis tief in die 70er hinein wurden z. B. von DFG und Krone "moderne" Nummernschalter mit langer Zuleitung und Kabelschuhen speziell für W28/38/48-Reparaturen gebaut. Ohne Rücksicht auf historische Originalität wurden diese Teile dann bei Reparaturen eingesetzt.

Gruß Stefan Roth



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