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Kategorie: > Tipps und Tricks

Displex für Bakelit?
Gast (Andreas) (Gast - Daten unbestätigt)   10.08.2005	Hallo, ich habe bei mir noch 2 Tuben Displex, hab´sie fürs Handy gebraucht, wirkt auch sehr gut. Wie aber sieht das bei Bakelit aus? Kann sich das Bakelit durch Anwendung dieses Mittels verändern, die Struktur gar brüchig werden? Ich dachte mir, frag lieber euch, die sich jeden Tag (oder aber fast jeden Tag) damit beschäftigen. Ich habe zwar eine gute Seite gefunden, in der beschrieben wird, was mit wem gemischt wird (flüssiges Parrafin mit Benzin), leider steht da aber nichts vom Mischungsverhältnis. Um aber zurückzukommen auf´s Displex: Anwenden oder lieber lassen? Danke für eure Hilfe. Grüße Andreas

Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9

Stefan Roth (Mailadresse bestätigt)   12.08.2005	Hallo, mir sind schon glänzende W48 beim vorsichtigen Reinigungsversuch mit lauwarmem Wasser stumpf geworden! (Es waren Geräte, die ich direkt nach dem Kauf gereinigt hatte und die historisch und unbehandelt aussahen.) Daher bin ich mit Wasser sehr, sehr vorsichtig geworden. Hat man nun ein glänzendes Gerät, das total verschmutzt ist, kann man auch einen Reinigungsversuch mit Vaseline versuchen. Auch Autowachs (speziell für NEUWAGENLACKE und keine Politur!) habe ich erfolgreich ausprobiert. Abraten kann ich wie gesagt von Wasser und von Polituren jeglicher Art. - Und was den Hörer angeht: Durchs Benutzen geht jede Schutzschicht auf Dauer ´runter, Körperschweiß ist aggressiv ohne Ende, also am besten stumpf lassen, bzw. an das Alltagstelefon einen stumpfen Hörer anschrauben. Stumpfe Geräte ohne Sprünge sind irgendwo ideal: gut erhalten und ohne Schäden und Alltagsgeräte mit unempfindlicher Oberfläche. Gruß Stefan Roth

Thomas Wolf-Klostermann thomas.wolfeplus-online.de (Mailadresse bestätigt)   12.08.2005	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Wolf-Klostermann vom 11.08.2005!   Ganz genau, Vaseline (=Petrolatum) ist ein Paraffin. Um Mißverständnisse zu vermeiden: Vaseline ist kein Poliermittel. Es zieht tief in die Poren ein, "belebt" sprödes Bakelit und bringt etwas Glanz zurück. Aber ein Poliermittel ist es nicht. Also heftiges schrubbern bringt nichts Grüße von Thomas

Gast (Max) (Gast - Daten unbestätigt)   12.08.2005	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Wolf-Klostermann vom 11.08.2005!   Vaseline ist übrigens nix anderes als Paraffin in Lösungsmittel, also genau das Benzin-Gemisch aus der hinlänglich bekannten Pflegeanleitung. Nur üblicherweise mit cremeartiger Konsistenz.

Thomas Wolf-Klostermann thomas.wolfeplus-online.de (Mailadresse bestätigt)   11.08.2005	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andreas vom 11.08.2005!   Hallo Andreas, interessanter Befund. Diesen Effekt hat man mit Vaseline jedenfalls nicht, sofern man alles gut auspoliert. Das Griffgefühl ist in Ordnung (keine Fingerabdrücke am Material, keine Fettspuren ander Hand), trotzdem bleibt ein schöner Glanz. Kann ich wirklich nur empfehlen. Besser geht es wenn man die Vaseline in Wasserbad etwas erwärmt oder im Sommer draußen in der prallen Sonne verarbeitet, dann zieht sie besser ins Bakelit ein. Thomas

Gast (Andreas) (Gast - Daten unbestätigt)   11.08.2005	Hallo, danke erst einmal für eure Antworten, aber ich schätze mal, das Displex hat sich, jedenfalls was die Reinigung von Bakelit angeht, selbst disqualifiziert. Ich habe es gestern an der Rückseite der Gabel ausprobiert und wirklich poliert, bis ich bald ´nen Tennisarm hatte. Das optische Ergebnis ist natürlich verblüffend, das behandelte Teil sieht aus wie gerade aus der Fabrik. Würde man das Telefon anschließend nur als Dekorationsgegenstand irgendwo hinstellen, wäre das ideal. Der Nachteil nur: Man darf es kaum anfassen, schon hat man Schlieren auf dem benannten Teilstück. Und leichte Spuren von Fett hat man ja nun mal immer auf der Haut, und sollte man die Hände auch 2 Stunden am Stück waschen. Und ich hab das Ding noch eine ganze Zeit poliert. Was habe ich aber von einem Telefon, was ich höchstens anschauen darf, aber bloß nicht berühren. Den Hörer sollte man damit also schon gar nicht damit behandeln, schließlich hat man das Teil ja minutenlang, bei Leuten mit akuter Telefonitis auch stundenlang, in der Hand. Dementsprechend würde der Hörer dann hinterher auch aussehen. Soviel zum Thema Displex.   Viele Grüße Andreas

Gast (axel001) (Gast - Daten unbestätigt)   11.08.2005	Polieren + Reinigen: http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?tin=&begriff=polieren+reinigen&kategorie=&begriff=polieren+Glanz&seite=1

Thomas Wolf-Klostermann thomas.wolfeplus-online.de (Mailadresse bestätigt)   11.08.2005	Hallo Andreas, liebe Telefonbastler, ohne die Qualität von Displex wirklich beurteilen zu können - ich bin skeptisch und würde solche "modernen" Mittelchen grundsätzlich nicht nehmen, weil die Langzeitfolgen wegen der unbekannten chemischen Zusatzstoffe nicht absehbar sind. Ich selber verwende nur Wasser und evtl. Kernseife zum Reinigen und reine Vaseline zum Polieren. Habe früher auch Wachs ausprobiert, aber Vaseline halte ich für das optimale Mittel. Ist auch chemisch gesehen mit Bakelit verwandt. Vaseline schmiegt sich bei abgenutztem Bakelit perfekt in die Poren und auch entfärbtes Material mit bräunlichem Muster sieht wieder satt schwarz aus. Es kommt kein Hochglanz dabei heraus, aber ich denke ein wenig Patina darf ein 40-80 Jahre altes Telefon ruhig haben. Thomas

Stefan Roth (Mailadresse bestätigt)   11.08.2005	Hallo, guck mal hier:  http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000003502&seite=1&begriff=Displex&tin=10000019-1123737053&kategorie= (Handelt von meinen positiven Erfahrungen mit Displex.) Das einzige, was Du wirklich brauchst, sind 30 Rollen Küchenpapier und brachiale und ausdauernde Muskelkraft! - Bei glänzenden Geräten würde ich aber auf die Plackerei verzichten und lieber Vaseline nehmen. - Obwohl es meinen Geräten nicht geschadet hat. Gruß Stefan Roth

Gast (Max) (Gast - Daten unbestätigt)   10.08.2005	Hmmm... ausprobiert habe ich das mit dem Benzin-Wachs-Gemisch noch nicht. Wenn ich die Seite richtig verstehe soll die 'Brühe' jedenfalls möglichst dünnflüssig sein, damit das Wachs gut in das Bakelit eindringen kann. Bei Obstschalen und anderen mechanisch oder chemisch (Obstsaft!) beanspruchten und vielleicht noch bunt gefärbten Gegenständen ist das Problem aber vermutlich größer als bei einem 'nur' stumpf gewordenen Telefon... Zum Thema Displex: Ein Zaubermittel ist das nun nicht, vermutlich handelt es sich bloß um in kleine Portionen verpackte normale Acrylglas-Politur, die aus Schleifmittel, einer Trägerflüssigkeit und ein wenig Wachs (siehe oben) besteht. Wenn es Acrylglas nicht schadet, halte ich das Risiko für Bakelit nicht für sehr hoch... das Problem scheint eher die benötigte Menge zu sein, sowie die Tatsache, daß Bakelit unter einer dünnen glatten Oberfläche eine poröse Struktur hat (entfernt vergleichbar mit einem Stück Styropor, aus dem eine Ecke herausgebrochen ist, oder einem Laib Lochkäse). Polieren kann ja nur Material abtragen, und wenn die dünne äußere Schicht einmal 'durch' ist, wird man immer eine rauhe Oberfläche behalten- wenn man nicht mit zum Beispiel dem gelösten Paraffin hingeht und die zutage getretenen 'Löcher' erstmal auffüllt. Noch problematischer wird es, wenn das Bakelit mit nicht dunkel gefärbten Füllstoffen versehen wurde oder wenn die dunkle Farbe aus dem Bakelit herausgewaschen wurde, wie es hier im Forum schon berichtet wurde. Dann hat die Oberfläche unweigerlich ein 'Muster', daß man in irgendeiner Weise 'übermalen' müßte. Und das kann Displex nun wirklich nicht ;-) Gute Erfahrung habe ich übrigens mit Auto-Lack-Politur gemacht. Das ist auch gelöstes Wachs, und je billiger desto mehr Schleifmittel. Beim Autolack ist das eigentlich nicht erwünscht, wenn der Lack nicht gerade uralt und ruiniert ist... aber hier ist es richtig. Auftragen, antrocknen lassen und gründlich auspolieren- das Ergebnis ist schöner Seidenglanz. Nur über die Langzeitfolgen kann ich noch nichts sagen... aber keine Sorge: Das Teil, an dem ich es probiert habe, war eh hinüber und beschädigt :-)

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