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Kategorie: > Telefone bis 1930
Typenschild in kyrillischer Schrift
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.10.2005

An einem (vermutlich russischen) ZB-Tischapparat, Bauart Ericsson 1909
(siehe  http://home3.swipnet.se/~w-38835/ebild36.htm,    
hier die Ausführung mit Wählscheibe, 1921, Quelle: Ove Svensson)
findet sich folgendes Typenschild:

          

(Scan einer Schraffurkopie mit Bleistift - das Schild ist extrem schwer zu fotografieren).

Ich habe mit Hilfe von Wikipedia versucht, die kyrillischen Buchstaben zu transkribieren:

Zeile 1: "SLEKTROTECHNITSCHESKIJ TREST"
Zeile 2: "SAVODOV SLABOGO"
Zeile 3: "TOKA"
Zeile 4: "LENINGR. TELEFONI'J SAVOD"
Zeile 5: "'KRASNAJA SARJA'"

Ich hoffe, daß es einige Forumsteilnehmer gibt, die der russischen Sprache mächtig sind und mir erklären können, was das bedeutet?

Merci vielmals!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
Christoph Quirin Lauter
christoph.lauterens-lyon.fr
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 26.10.2005!  Zum Bezugstext

Voilŕ



Grüsse aus Lyon

Christoph
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christoph Quirin Lauter vom 25.10.2005!  Zum Bezugstext

Christoph schrieb:
> Ich kann noch einen Scan machen, wenn gewünscht.

Ich bitte darum (in der Hoffnung, daß es auch noch andere Sammlerkollegen interessieren wird)!
Christoph Quirin Lauter
christoph.lauterens-lyon.fr
(Mailadresse bestätigt)

  25.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 25.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,

ja, das Buch ist auf russisch verfasst. Daher auch die teilweise etwas seltsam klingenden Sätze, die ich zitiert habe. Geschriebenes Russisch hat einfach eine ganz andere Satzstruktur als Deutsch und ich bin kein Spezialist im Übersetzen.

Ich habe jetzt nochmal im Ericson- Teil des Buches nachgesehen, da ist das Telefon mit dem uns bereits bekannten Goldmuster (siehe Bilder im Beitrag) abgebildet, aber nicht mit einem Emblem für Ericson in der Mitte, sondern mit der Aufschrift (transskribiert)

Russkoe Aktzionernoe Obshchestvo
L. M. Erikson' i Ko
S.-Peterburg

Es wird als "Tischapparat, der Wecker befindet sich im Inneren (1909), ZB" beschrieben.

Die ursprünglich geäußerten Theorien, der Apparat sei genau aus der Übergangszeit, scheinen richtig zu sein.

Ich kann noch einen Scan machen, wenn gewünscht.

Bis dann

Christoph
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  25.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christoph Quirin Lauter vom 24.10.2005!  Zum Bezugstext

...aha. Offenbar ein von "KRASNAJA ZARJA" abgewandeltes Ericsson-Emblem. Der Stern erinnert mich an das Ericsson-Wappen, der Bildteil (ist da ein Leuchtturm zu sehen?) eher nicht. Auch der Handapparat des Telefons scheint noch aus Ericsson-Beständen zu stammen. Der Handapparat meines Exemplars ähnelt da eher einer S&H-Konstruktion - obwohl ich nicht ausreichend urteilen kann, denn wie der Apparat, ist auch das Innere des Handapparats völlig verbastelt...

Zum Buch von V. Yu. Krasik: Gehe ich recht in der Annahme, daß es in russisch verfasst ist? Mit Lesen wäre dann von meiner Seite nichts zu machen - ich besitze zwar Bücher in Schwedisch und Holländisch und komme mit dem Verständnis dieser auch leidlich zurecht. Aber bei Russisch schrecken schon die Schriftzeichen ab...

Herzlichen Dank Dir, Christoph, für die interessanten Beiträge (auch wenn ich 3 Worte Deines letzten Beitrages nicht verstehe)!
Christoph Quirin Lauter
christoph.lauterens-lyon.fr
(Mailadresse bestätigt)

  24.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 23.10.2005!  Zum Bezugstext

Privet vsem,

Luxus und Kommunismus sind alles andere als inkompatibel. Der Luxus muss nur für alle da sein. Die Moskauer U-Bahn besteht ja quasi nur aus Gold.

Nichtsdestotrotz zeigt das bereits zitierte Buch "Telefon" von V. Yu. Krasik ein anderes Bild für dieses Telefon.
Ich erlaube mir, es zum Zwecke des Zitats zu veröffentlichen:



Poka

Christoph
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  23.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 21.10.2005!  Zum Bezugstext

Nach einer ausgedehnten Azeton-Schlacht kam folgendes zum Vorschein:

        

Eine Verzierung nach Jugendstil-Art. Erstaunlich ist, daß diese nur auf einer Seite angebracht wurde - die Rückseite und die Seitenflächen sind nicht dekoriert. Offenbar wurde diese Art von Verzierung von "KRASNAJA ZARJA" als nicht mit der Idee der Revolution kompatibel angesehen - man überstrich den "Luxus" kurzerhand.
Offen bleibt die Frage, ob die Gehäusehaube vor 1918 hergestellt und dekoriert wurde, man also bei "KRASNAJA ZARJA" Restbestände aus Ericsson-Zeiten verarbeitet hat.
Christoph Quirin Lauter
christoph.lauterens-lyon.fr
(Mailadresse bestätigt)

  22.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 21.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,

nur zur Ergänzung: das Buch "Telefon" von V. Yu. Krasik (Toplivo i energetika, Moskau, 2000) bildet das Telefon ab und beschreibt es als "Tischapparat für das ZB-System. Erster sowjetischer Serienapparat. Werk "Krasnaya Zaprya", Leningrad, 1927 (vgl. Seite 440). Ein Schaltplan ist leider nicht angegeben.
Bezüglich des Aufgehens der Ericson-Werke in Krasnaya Zarya meint das Buch: "[...] Die Petersburger Fabrik Ericsons kam aber in seine sowjetische Periode seines Lebens unter der neuen Bezeichnung 'Krasnya zarya'. [...] Bis zum Jahr 1932 hatte die Firma [Ericson] zwar eine Vertretung in Leningrad, danach wurden aber, da der Handel in Schweden verlief, keine größeren Arbeiten in Russland mehr abgeschlossen." (vgl. Seite 19f)

Grüße aus Lyon,

Christoph
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Grof Vlastimil vom 21.10.2005!  Zum Bezugstext

Herzlichen Dank an die Russisch-Kundigen! Ich nehme an, daß das Leningrader Schwachstromwerk aus dem (1901 gegründeten und 1918 nationalisierten) Ericsson-Werk in St. Petersburg hervorgegangen ist (siehe  http://www.ericsson.com/about/compfacts/history/years_leadership/1891-1905.shtml).  Das lässt sich aus der völligen Übereinstimmung aller Teile (Ausnahme: Schlechteres Material, z.B. am Kontaktsatz) des betr. Telefons mit denen des Ericsson-Modells 1909 schließen.
Bei http://www.artlebedev.com/mandership/91/ findet sich dazu folgendes:

--- Zitat ---
LM Ericsson and Co. opened its first Russian telephone station in 1893 in Kiev. In the late 19th century for the former owner of a telephone set repair shop Lars Magnus Ericsson Russia was the biggest sales market—he even considered moving to St. Petersburg. Here’s how Ericsson described it in the 1997 annual report: “As early as the late 1890s, Ericsson had operations worldwide—including countries such as China, Russia and Mexico”.

In 1900 Ericsson built its first foreign factory in St. Petersburg. In 1927 it was renamed into Krasnaya Zarya (Red Dawn) and started to produce first Soviet telephone sets.
--- Zitat Ende ---

Leider ist der erworbene Apparat innen fast völlig leer. Ich werde wohl einen zweiten erwerben müssen, um ihn ausstellungsfähig zu machen. Allerdings ist der Korpus mit einer zähen, schwarzen Farbe überstrichen - man darf gespannt sein, was sich unter dieser Schicht verbirgt...

               
Gast (Grof Vlastimil)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 20.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo !
Übersetzung ist richtig, nur will ich gern auch Originaltext hier richtig abschreiben:

ELEKTROTECHNIČESKIJ TREST
ZAVODOV SLABOGO
TOKA
LENINGRADSKIJ TELEFONNYJ ZAVOD
"KRASNAJA ZARJA"

besser:  Zavod, Zarja

mfg. V. Grof
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von axel001 vom 20.10.2005!  Zum Bezugstext

Zur Klärung des Begrifes 'Trust' noch der passende Wikipedia-Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Trust_%28Wirtschaft%29
Gast (axel001)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 20.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Thomas,

eine freundliche Journalistin sandte mir soeben folgendes:

Elektrotechnischer Trust (trest) (trust aus dem englischen)
Werke(sawodui) des schwachen(slabowo) Stroms(toka) (Schwachstromwerke)
Leningrader Telefonwerk
"Rotes Morgenrot" (krasnui=rot, Sarja= Morgenrot"


Ich hoffe, die Zeilen helfen etwas weiter.

Gruß

axel001
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.10.2005

Als Ergänzung nun doch ein Bild:

   



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