Startseite
Telefonbörse
Telefondatenbank (Betatest)
Telefon Forum
   mehr als 8900 Themen und 56000 Antworten
Zurück zur Suche!
Suche löschen!
  Datenschutz FAQ Hilfe Impressum  



 

Kategorie: > Telefone 1967 bis heute (Fax, Handys)
FeTAp 611 60er Jahre mit emailliertem Ziffernkranz
Gast (Martin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.05.2007

Hallo, am Wochenende hab ich auf dem Flohmarkt für 2,50 ein graues FeTAp 611-2 gefunden mit emailliertem Ziffernkranz und etwas abgeflachtem Knickschutz am Ende des AS-Kabels, daran zwei nie gesehene Kabelschuhe, ähnlich denen des W48. Foto kommt noch. Nun ist der Aufkleber unten von der Post von 1972, der Originalaufkleber befindet sich noch darunter. Die Teile des Apparates sind von 1965, 1967 und 1972. 1972 wird es mal repariert worden sein (Aufkleber auf dem Boden), die Hör- und Sprechkapseln sind von 1972. Das Gerät ist mit allen vier Plomben von DFG verplombt. Die Fingerlochscheibe ist von 1972, der Nummernschalter von Siemens (a) und mit Emaille Ziffernkranz! Meine Frage nun: Bis wann hat Siemens Nummernschalter hergestellt mit emailliertem Ziffernkranz? Ich will die Plomben nicht beschädigen, sonst würde ich mal innen nach einem Datum sehen aber da noch alles unbeschädigt und original ist, geh ich da nicht ran. Ein 611-2 kann es doch gar nicht sein, wenn man davon ausgeht, dass das Gerät ca. von 1967 ist und 1972 die (evtl. gebrochene) Fingerlochscheibe und bei der Gelegenheit auch die Kapelsn getauscht wurden. Das HS-Kabel ist auch von 1967. Also doch eher ein 611-1? Mit viel Spiritus und Politur hab ich das Gerät wieder schön bekommen, kligelt auch etwas anders als meine bisherigen 611er, kräftiger und etwas mehr noch nach W48 klingend.
Gruß,

Martin



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 21
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 24.06.2008!  Zum Bezugstext

@Norbert: du meinst sicher den Nummernschalter aus meinem W49a uSz?

Hallo Christopher,

ja, genau den :-) Durch Drehen der Bremstrommel und Abschmieren der Fliehkraftreglerlager mit Spezialfett habe ich ihn so "leise" wie möglich eingestellt. Wobei dieser Typ NrS noch die lange Rücklaufsperrfeder hat, welche recht kräftig tickert (wohl einer der letzten Exemplare). Später fanden sich bessere Möglichkeiten.

Gruß, Norbert
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  24.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 24.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo, Christopher,

ich glaube, dass es Überschneidungen gab, speziell bei den 282ern. Der Vorläufertyp des 5501 (gleiches Kunststoff-Ziffernblatt) hatte ja auch noch die 38er-Mechanik. Und als der 5501 eingeführt wurde, gab´s vielleicht bei Siemens auch noch Restbestände der 38er mit Emaille-Ziffernblatt. Man kann vielleicht keine exakten Schnittstellen finden. - Mit den 282er-Hörern war es ja das gleiche. Der 282 c hatte insgesamt drei verschiedene Hörer:
1. den vom 282 b bekannten rund-geschwungenen Hörer,
2. einen eckigen Hörer mit Zwischenstück an der Kabelzuführung
3. den 61er-Hörer mit Zwischenstück.

Die letzten beiden Hörer wurden noch bis in die 70er Jahre hinein durcheinandergewürfelt eingesetzt.

Gruß Stefan Roth
Christopher Maurer
c.maurer.mailgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  24.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 21.06.2008!  Zum Bezugstext

[...] Der B5501 war jedenfalls die erste "Heulboje" von Siemens - erstmals eingesetzt im 282 c (da natürlich mit starren Anschlussdrähten und "Vinylanschlauch") [...]

Zwischen meinem 282cb (hab ich nicht mehr) und meinem 282cc liegen auch nur 2 Jahre (68 - 70).
Aber das 282cc hat die Heulboje B5501, das 282 cb hatte noch einen "normalen" Nrs38 eingebaut mit Emalliering.
Der Fliehkraftregler dieser Heulboje läuft aber nicht langsam aus, der vom SEL Consul schon. Ist der Fliehkraftregler der Siemens-Heulboje anfälliger als andere Modelle?

@Norbert: du meinst sicher den Nummernschalter aus meinem W49a uSz?


Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.06.2008

Hallo zusammen,

es gab auch unter den guten, alten 38ern rechte Unterschiede im Ablaufgeräusch. Z.B. habe ich hier einen nagelneuen, bisher unbenutzten DFG in Originalverpackung. Dieser ist für meine Begriffe laut, das ratternde Geräusch kommt eindeutig vom Fliehkraftregler/Bremstrommel. Da kann man einstellen und schmieren soviel man will, das Ding bleibt einfach laut.

Auch hatte ich hier kürzlich einen 38er-Hagenuk aus einem W49, Zustand so gut wie neu, kaum gelaufen. Auch dieser produzierte im eingebauten Zustand eine rechte Geräuschkulisse (das Bakelitgehäuse verstärkt ja noch mal dementsprechend, wirkt als Resonanzkörper).

Wiederum hatte ich schon häufig benutzte Exemplare, bei welchen man nur den nsi tickern hörte und ein leises Summen des Fliehkraftreglers. Ich frage mich, woher diese teils gravierenden Unterschiede kommen. Das können doch im Prinzip nur Fertigungstoleranzen sein?

Gruß, Norbert
Gast (Colin)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von fetap.de vom 22.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich habe mal meine Siemens-Nummernschalter durchgeschaut und es waren einige B5601 dabei. Die früheren Modelle (1978-80) haben die besagte Papierziffernscheibe mit der durchsichtigen Plastikabdeckung, bei den späteren (1983-84) ist diese einer Ziffernscheibe aus dünnem, rauhen Plastik gewichen.
Der B5501 ist mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen, dafür aber ein A5401, also wohl dessen Vorgänger. Er stammt aus dem Jahre 1969 und ist in einem H63 eingebaut.
Desweiteren besitze ich noch einige 5001 (ohne Buchstaben). Das sind die Nummernschalter mit emaillierter Ziffernscheibe und Sechskantschraube, die u. a. im Fg.tist 282b und Fg.stat 23b eingebaut sind.
Ob es auch 5101, 5201 und 5301 gibt?
Ich habe mir auch meine anderen Nummernschalter mal genauer angeschaut. Der mit Abstand lauteste ist ein Modell von SEL. Er ist in ein Consul von 1983 eingebaut, das ich fast im Neuzustand erworben habe. Das grauenvollste Geräusch macht jedoch ein Merk-Nummernschalter von 1980. Der hört sich an wie ein aufziehbares Spielzeugauto.
Die wartungsfreien Krone-Nummernschalter sind mir im Prinzip sehr sympathisch, hätten sie bloß nicht diese inkompatiblen Fingerlochscheiben, die zu allem Unglück auch noch vergilben...
Viele Grüße,
Colin
Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 21.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

> eher in Richtung Materialverbilligung als in Richtung konstruktive Qualitätsverbesserung

dem würde ich durchaus zustimmen, aber ich hätte naiverweiser gedacht, dass der Aufwand für die Neuentwicklung schon in den siebziger Jahren in keinem Verhältnis zu den noch erwarteten zu produzierenden Stückzahlen gestanden hätte. - Dem war aber offenbar sogar noch Mitte der achtziger Jahre nicht so.

Na, vielleicht läuft mir ja mal so ein "B5401" (?) oder ein "B5701" (?) über den Weg ...

Einen schönen Sonntag.
fetap.de
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2008

Hallo,

dass es einen noch neueren B5601 gab, habe ich auch nicht gewusst. - Der B5501 war jedenfalls die erste "Heulboje" von Siemens - erstmals eingesetzt im 282 c (da natürlich mit starren Anschlussdrähten und "Vinylanschlauch"). Was den B5601 angeht: Qualitativ war er gegenüber seinem Vorgänger sogar noch ein Rückschritt. Das Papier-Ziffernblatt war mit einer transparenten Kunststoffabdeckung versehen, die nicht sonderlich kratzfest war. Feuchtigkeit konnte über die Ränder eindringen und das Papier zum Quellen bringen. Die Fingerlochscheibe (insbesondere bei 80er-Jahre-5601ern) wurde schnell milchig. Alles in allem machen diese Nummernschalter auf mich den Eindruck, als ob man eher in Richtung Materialverbilligung als in Richtung konstruktive Qualitätsverbesserung entwickelt hätte.

Der B5501 hatte übrigens einen Vorgänger: Er sah äußerlich genauso aus (also gleiches Ziffernblatt), hatte aber noch die Mechanik des 38er-Nummernschalters, allerdings schon auf der durchgängig runden Metallplatte. Er wurde nur im 282er und im H-Modell (282er) eingesetzt, nicht aber im 61er.

Gruß Stefan Roth
Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefanie vom 21.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Steffi,

> Der ist allerdings schon aus den 80er-Jahren

interessant! Ich hätte eigentlich gedacht, der B5601 wäre vielleicht die letzte Entwicklung gewesen, aber der auf dem Bild abgebildete scheint ja noch jünger zu sein.

> Im Makromodus braucht man eine extrem ruhige Hand

Okay, danke für den Tipp. Dann werde ich es das nächste Mal nicht so nervös versuchen ... :-)

Grüße
fetap.de
Stefanie
kleineraabeweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von fetap.de vom 21.06.2008!  Zum Bezugstext

Hallo fetap! Ich habe in meinem NrS-Sammelsurium noch diesen hier gefunden:

Der ist allerdings schon aus den 80er-Jahren und hat leider kein Typenschild.

btw: Mein "neuester" B5601 ist von 7/85

Schönen Abend, Steffi

P.S.: Im Makromodus braucht man eine extrem ruhige Hand (zumindest bei meiner ebenfalls alten Kamera). Ich mache immer 5 Bilder wovon meist nur 1 Bild scharf ist ;-)


Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.06.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 21.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo allerseits,

ich wollte noch mal auf die Siemens-Nummernschalter der siebziger Jahre zurückkommen, die Stefan Roth in seinem ersten Beitrag erwähnte:

> Ab 1970 kam aber mit Sicherheit die erste Siemens-"Heulboje" mit Plastikhaken

Mich würde interessieren, welche Typen es da gab. Mir sind inzwischen immerhin zwei "persönlich" bekannt, der

V30006-B5501 (06.75)


und der

V30006-B5601 (1979-1984)


(Abbildungen ohne Staubschutzkappe)

Bei beiden werden die überzähligen Wählimpulse mechanisch unterdrückt (kein nsr-Kontakt), sie sehen aber sonst recht unterschiedlich aus. Beide scheinen auch nicht die ersten "Heulbojen" zu sein, von denen Stefan ebenfalls sprach:

> Vielleicht eine Art "Rückruf" der ersten Heulbojen?

Ich finde es fast erstaunlich, dass sich in einem Jahrzehnt, in dem auch schon langsam die Tastenwahl aufkam, noch solche Entwicklungen ergaben. - Vielleicht kennt ja jemand noch weitere Typen.

> z. B. hat das emaillierte Ziffernblatt bei den Siemens-Nebenstellenapparaten immer
> dünne und bei den Siemens-Postapparaten immer dicke Ziffern

Interessanterweise ist das bei den Siemens-Nummernschaltern der siebziger Jahre (zumindest den beiden oben genannten) genau umgekehrt.

Es grüßt Euch
fetap.de

PS. Ist es überhaupt möglich, mit einer einfachen, schon etwas älteren Digitalkamera einigermaßen scharfe Aufnahmen von Details (z.B. eines Nummernschalters) zu machen? - Trotz "Makro-Modus" wird bei mir da alles unscharf.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  21.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von fetap.de vom 20.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo,

bis wann Nummernschalter überhaupt gefertigt wurden, kann auch ich nicht genau sagen; spätestens in den späten 80ern wird aber wohl Schluss gewesen sein. An den unzähligen aufgearbeiteten Apparaten ist zu erkennen, dass damals ein riesiger Materialüberschuss geherrscht haben muss, der Neukäufe nicht unbedingt notwendig machte.

Zu der Lautstärke der Nummernschalter: Hier zeigen sich - je nach Lagerung - erhebliche Unterschiede. Wurde ein Nummernschalter in sauberer Umgebung gelagert und nur selten benutzt, lief er sehr leise ab. War die Umgebung schmutzig, setzte sich Dreck im Fliehkraftregler ab; das Geräusch wurde laut und rauh. Das gleiche geschah bei extrem häufig genutzten Nummernschaltern, erkennbar an der "ausgefahrenen" Bremstrommel. Ein Nummernschalter konnte so - bedingt durch die Einflüsse seiner Umgebung - sein Geräusch extrem verändern. - Ich habe neulich selbst bei einem W48 mit 38er Nummernschalter, das ich seit dem Kauf September ´91 kaum benutzt habe, eine Veränderung im Geräusch festgestellt. Das Gerät ist immer sauber und trocken gelagert worden.

Gruß Stefan Roth
Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 18.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Markus, hallo Norbert,

> so einen Nummernschalter von Siemens hab ich heute neu "reinbekommen"! Und zwar eingebaut
> in einen hervorragenden FeTAp 611 ockergelb von 1979. Der Nummernschalter ist extrem leise!

hmm, dann zweifle ich, dass die von mir angegebene Bezeichnung wirklich etwas über den Typ des Nummernschalters (NrS) aussagt: Meiner zeigt nämlich das typisch "asthmatische" Geräusch.

> sorry, mein Satz klingt mißverständlich - ich meinte das Produktionsende der
> 61er-Reihe anno 1984, nicht dieser Siemens-Nummernschalter :-) Das weiß
> wohl Stefan besser.

Danke für die Klarstellung. Aber ich vermute, dass auch das Ende der Produktion von NrSn (für die DBP) nicht weit davon entfernt liegt. - Zumindest sind Apparate jüngeren Datums häufig nur aufgearbeitet.

> Außer dem charakteristischen "Sound"

Ich muss gestehen, dass mir erst durch die Diskussion hier im Forum aufgefallen ist, wie unterschiedlich NrS klingen können. Und der klare, erhabene "Sound" manches NrS ist den "Heulbojen" um Längen voraus.

Danke für Eure Antworten.

Herzliche Grüße
fetap.de
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von fetap.de vom 18.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo fetap,

sorry, mein Satz klingt mißverständlich - ich meinte das Produktionsende der 61er-Reihe anno 1984, nicht dieser Siemens-Nummernschalter :-) Das weiß wohl Stefan besser.

Ich selbst hatte noch keinen solchen Siemens-Typen mit gerne klemmendem Fliehkraftregler kennengelernt. Meine älteste "Heulboje" ist ein Merk, Baujahr 1977 in einem FeTAp 615. Außer dem charakteristischen "Sound" funktioniert er auch noch einwandfrei.

Gruß, Norbert


Markus L.
(gute Seele des Forums)

  18.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von fetap.de vom 18.05.2007!  Zum Bezugstext

> V30006-B5601

Hallo.

so einen Nummernschalter von Siemens hab ich heute neu "reinbekommen"! Und zwar eingebaut in einen hervorragenden FeTAp 611 ockergelb von 1979. Der Nummernschalter ist extrem leise! So leise, dass ich erstmal den Apparat geöffnet habe, um zu schauen, ob da überhaupt was drin ist - war auch so;-) Aber irgendwie unheimlich, das Ding, denn irgendwie erwartet man, dass das Ding auch "arbeitet". Außerdem kommt einem automatisch leise = langsam vor. Stimmt aber nicht, ich habs mit anderen Modellen verglichen, der läuft genauso schnell ab.

Viele Grüße, Markus
Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 03.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan, hallo Norbert,

Ihr habt natürlich Recht, dass die modernen Nummernschalter (NrS) von ihrer Qualität nicht mit einem "Klassiker" wie dem NrS 38 mithalten können.

Aber der NrS 79, den Siemens (mindestens) zwischen 1979 und 1984 gebaut hat (V30006-B5601; mit mechanischer Unterdrückung der ersten beiden Wählimpulse), scheint mir von der Konstruktion her nicht so schlecht gelungen: Natürlich ganz aus Plastik und mit entsprechendem Sound arbeitet zumindest mein Exemplar nach 23 Jahren ohne Wartung (und immerhin zehn Jahren intensiver Nutzung) immer noch einwandfrei.

Das Problem mit dem festsitzenden Fliehkraftregler würde man doch auch als Laie bemerken? Ist das jetzt Glück oder hat Siemens die Konstruktion der ersten "Heulbojen" noch einmal gründlich überarbeitet? Hat Siemens die Produktion wirklich 1984 eingestellt?

Herzliche Grüße
fetap.de
Gast (fetap.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 02.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Norbert,

> Was mich bei Martins Apparat etwas wundert sind die DFG-Plomben - die Post hatte
> doch ihre eigenen, mit "BP" gekennzeichnet.

darüber habe ich mich auch schon gewundert - bei einem hier im Forum schon erwähnten FeTAp 615-1a.

Obwohl es sich offensichtlich um einen wieder aufgearbeiteten Apparat handelt ...

- überklebtes Typenschild, auf dem neuen statt Hersteller-Kennbuchstaben die Markierung "0961 J" und die Angabe 3.77
- Gehäusekappe von 1968
- Kabelfachabdeckung von 1969 (Siemens)
- Grundplatte von 1972
- Leiterplatte von 1972 (DFG)
- Nummernschalter von 1973 (DFG)
- Hörkapsel von 1974 (Fernsig)
- Handapparat von 1977
- ja und sogar die weißen Plastik"gabeln" (Fachbegriff?) sind unterschiedlich dick

... hatte der Apparat, als ich ihn fand (ja, ich habe ihn geöffnet), drei Siegelkappen mit dem Aufdruck "DFG". Bei diesem schien mir das noch halbwegs plausibel, weil Leiterplatte und Nummernschalter von der DFG stammten, aber das ist beim von Martin vorgestellten Apparat ja nicht der Fall.

Ob die Post wohl bei Lieferschwierigkeiten DFG-Siegelkappen zugekauft hat? ;-) Oder hat etwa DFG im Auftrag der Post alte Apparate aufgearbeitet hat? - Mir fällt wirklich keine plausible Erklärung für dieses kleine Detail ein.

Aber sehr interessant die Sache.

Grüße
fetap.de
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  03.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 03.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

in den späten 70ern zogen dann auch die anderen Hersteller mit "Heulbojen" nach - wie z.B. Merk und SEL. Vollkunststoff-Getriebe, der nsr fiel weg. Das Zeitalter der Nummernschalter neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu.

Gruß, Norbert
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  03.05.2007

Hallo, Norbert,

ja, meines Wissens gab es die Heulboje schon damals. "Archiv für deutsche Postgeschichte"/Heft 2/84 gibt einen Zeitraum von "Mitte 1970" an. - Aber mit diesen Heulbojen ist eine Anekdote verbunden, die ich schon einmal erwähnt hatte: Besonders viele Siemens-61er mit Siemens-Plomben haben den DFG-38er-Nummernschalter (und keinen Poststempel - und wie erwähnt Siemens-Plomben). Betroffen sind etliche Telefone ab 1970. Ich bin versucht zu glauben, dass Siemens hier nachbessern musste; etliche verplombte Apparate hatten verletzte Schrauben; sie waren also nachträglich geöffnet worden. Vielleicht eine Art "Rückruf" der ersten Heulbojen? Siemens war sonst immer ein Hersteller, der um eigene Bauteilfertigung bemüht war, man sehe sich z. B. die Nebenstellenapparate an. In der Regel war jedes Teil von Siemens, gerade auch der Nummernschalter. - Zu der Technik der Heulbojen: Die Fliehkraftregler sind einfach grausam schlecht in der Drehzahlkonstanz. - Der erwähnte Krone-Nummernschalter (mit sternförmiger Aufnahme) war technisch millionenfach besser und zuverlässiger, nur vergilbten die Lochscheiben. Kein Wunder, dass er teuer war, hatte er doch viele Metallteile und einen doppelten nsi. In den späten 70ern wurde übrigens noch einmal eine schlechtere Plastikversion dieses Nummernschalters mit ähnlichem Aufbau und nur einem nsi herausgebracht.

Gruß Stefan Roth
Stefanie
kleineraabeweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  03.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 02.05.2007!  Zum Bezugstext

Hallo! Ich habe noch einen ganzen Karton voll von diesem abgebildeten Krone Nummernschalter und diverse andere schön "massive". Falls sie jemand von ihrem tristen Dasein im Karton befreien möchte: Bitte mailen! Sorry, dass ich das hier erwähne, aber in der Telefonbörse meldet sich keiner und zum Rumliegen sind sie eigentlich zu schade ;-) LG, Steffi
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  02.05.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 02.05.2007!  Zum Bezugstext

> Ab 1970 kam aber mit Sicherheit die erste Siemens-
> "Heulboje" mit Plastikhaken (und festsitzendem
> Fliehkraftregler :-), ein schreckliches Schrottding,
> das bei kalten Temperaturen gern festsaß).

Hallo Stefan,

so früh schon? Ich dachte immer, diese fiesen Teile kamen erst so gegen Ende der 1970er bis zum Schluß anno 1984. Also telefonieren erst, nachdem die Bude warm war ;-) Die graue Maus meiner Eltern von 1972 hatte aber noch einen "anständigen" 38er - daran erinnere ich mich einigermaßen. Sie hatten den App. auch recht lange, über 10 Jahre.

Krone baute Anfang der 70er mal einen ganz sonderbaren Typ für die 61er, wartungsfrei - hörte sich auch leicht asthmatisch an. Diese waren aber in der Fertigung zu teuer und setzten sich daher nicht durch. Kennst Du sicher auch, so sahen die aus:



Quelle: Sven Storbeck

Was mich bei Martins Apparat etwas wundert sind die DFG-Plomben - die Post hatte doch ihre eigenen, mit "BP" gekennzeichnet.

Gruß, Norbert
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  02.05.2007

Hallo, Martin,

Glückwunsch zu dem Kauf. Ich glaube, ich kann die zeitlichen Umstände etwas eingrenzen:

Der 38er-Nummernschalter wurde ja lang auch im 61er und von verschiedenen Herstellern verbaut, aber nur Siemens hat das emaillierte Ziffernblatt verwendet (z. B. hatte DFG im 61er von Anfang an das Kunststoff-Ziffernblatt). Nun kommen von mir ungefähre Schätzwerte, die ich von der Menge der mir bekannten Telefone ausmachen kann: Siemens hat den genannten 38er-Nummernschalter mit Emaillezifferblatt auf jeden Fall bis 1967 gebaut (damit wurden diese emaillierten 38er im 61-1 und auch noch im 61-2 verwendet), vielleicht sogar bis 1970. Ab 1970 kam aber mit Sicherheit die erste Siemens-"Heulboje" mit Plastikhaken (und festsitzendem Fliehkraftregler :-), ein schreckliches Schrottding, das bei kalten Temperaturen gern festsaß). In der Zeit von 1963 bis 1967 wurden die Metallhaken geändert; zunächst wurde ein W48-ähnlicher Metallhaken verwendet, danach ein abgerundeter bis ganz zum Schluss. Bei den frühen Zifferblättern konnte man rechts noch das Siemens-Emblem sehen. Am besten orientiert man sich an den Siemens-Nebenstellenapparaten Fg tist 282; diese haben ganz ähnliche Nummernschalter (und zeigen in eindrucksvoller Form die verschiedenen Nummernschaltertypen), die aber ein bisschen anders sind, z. B. hat das emaillierte Ziffernblatt bei den Siemens-Nebenstellenapparaten immer dünne und bei den Siemens-Postapparaten immer dicke Ziffern. Aber der ungefähre Zeitabstand, wann welche Nummernschaltertypen verwendet wurden, stimmt überein. - Zu den Kabeln: Siemens hat da auch Extrawürste gehabt; zu Anfang der 61er-Zeit waren die Knickschutztüllen "normal", danach eine gewisse Zeit lang dünn mit betontem Rand (ca. Ende der 60er bis in die späten 70er, das gab es sogar noch bei den ersten masterset-Geräten), danach jedoch mit Einschnitten.

Gruß Stefan Roth



Werbung (2/-2)


Zurück zu Wasser.de
© 2001 - 2018 by Fa. A.Klaas