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Kategorie: > Nummernschalter
Wartung Nummernschalter 38
Ruller
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2008

Hallo Forumgemeinde,

seit längerem bin ich Leser dieses Forums, und die Tipps, die ich darüber und auch im direkten Kontakt bekommen habe, sind einfach super. Bei einem zumindest für mich sehr kniffligen Thema bräuchte ich eure Hilfe.

Vor kurzem habe ich zu Hause auf DSL/VOIP mit der Fritz-Box umgestellt. Und es kam, wie es kommen musste: Heraustelefonieren mit meinen W48ern klappt nicht mehr wegen der bekanntermaßen extrem sauberen Timings, die die Fritz-Box beim Wählen erwartet. Also mit Hilfe von Detlef Genthe ein PC-Nummernschalterprüfgerät gebaut (vielen Dank noch einmal, Detlef), den ersten Nummernschalter ausgebaut und getestet: Impulsdauer 175ms anstelle von 100ms (und ehrlich gesagt, da kann ich die Fritz-Box schon verstehen).

Der Nummernschalter ist ein 38er Typ, wie er bei S-Storbeck abgebildet ist (nicht das große Bild zu Anfang, sondern das kleine unter Modell 36/W 38/W 48/W 49). Hersteller ist DFG.

Also Nummernschalter zerlegt und die Bremstrommel vom Fliehkraftregler innen poliert.
Alle beweglichen Teile (nicht die Kontakte) in einem Bad mit Reinigungsbenzin und 5% Ölzusatz geschallt (kenne ich so von der Reinigung alter Rechenmaschinen).

Dann die Bremstrommel innen mit einem Q-Tips ausgerieben, auf den ich vorher Ballistol gesprüht hatte, und mit einem trockenen Q-Tips "nachgewischt". Ebenso die Mini-Achsen, auf denen die Bremsbacken sitzen. D.h. in der Glocke und auf den Achsen sollte nur ein Hauch von Öl sein.

Beide Lager vom Fliehkraftregler mit einem Hauch von Lokfett 52 bestrichen, ebenso die Achse vom Stromstoßrad. Auf dem Stromstoßrad selbst mittels Bleistift auf der Lauffläche oben und unten Graphit aufgetragen. Abschließend einen Hauch von Fett an die Vorderkante der Nase auf der Nockenscheibe des Antriebsrades (sorry, ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll ;-)), damit die Feder zum Schalten des nsr leichter "hochlaufen" kann.

Der ein oder andere von euch (vor allem Norbert ;-)) wird sich hier mit seinen Tipps sicherlich wiederfinden.

Das Ganze zusammengebaut und eingestellt. Und siehe da: Impulsdauer zwischen 99ms und 101ms, Öffnungsdauer zwischen 60ms und 61ms. Was will der Mensch mehr :-)).

Nach dieser langen Vorrede nun endlich meine Fragen:
1) Habe ich irgendetwas vergessen zu ölen/zu schmieren? Nicht geschmiert habe ich die Zahnräder und das Schneckenrad (evt. müssen die ja auch geschmiert werden, auch wenn es jetzt so aussieht, als sei alles ok).
2) Hat von euch vielleicht jemand so knapp 10 Sicherungsscheiben für das Stromstoßrad übrig, die er mir für kleines Geld überlassen könnte? Da ich nicht vorhabe, in Norberts Fußstapfen zu treten, lohnen bei mir die 100er Packungen nicht wirklich ;-).

@Norbert: Ich hatte Dir ja eine Mail geschrieben. Sorry, dass ich Deine Antwort nicht abgewartet habe, ich konnte es einfach nicht erwarten zu sehen, ob man den Nummernschalter grundsätzlich wieder hinbekommt. Mail gilt nach wie vor.

Ein kleines weiteres Problem bleibt noch: Beim Wählen einer 0 habe ich in der Regel 10 Impulse, ganz selten (1x auf 30x Wählen) 11 und noch viel seltener (1x auf 40x Wählen) 9 Impulse. Beim Wählen kleinerer Zahlen steigt die Fehlerhäufigkeit leicht, und zwar auch in beide Richtungen. Deutet m.E. auf Kontaktprellen hin (die Kontakte habe ich mir noch nicht vorgeknöpft). Weil die Fehler in beide Richtungen gehen, würde ich den nsr erst einmal als Fehlerquelle ausschließen. Korrekt?

So, jedem, der sich durch diese zugegebenermaßen lange Mail gequält hat, schon einmal herzlich Dank.
Viele Grüße
Rüdiger



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Gast (FSt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.04.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 10.01.2008!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich habe ein Bitte im Zusammenhang mit der Schmierung von Nummernschaltern.

Hat wohl jemand ein Bild von einem W49-NS, auf dem die zu schmierenden Punkte gekennzeichnet sind? Habe Sorge, dort etwas zu schmieren, was partout nicht geschmiert werden darf.

Vielleicht gab es ja schon mal irgendwo so eine Skizze, und jemand kann drauf verlinken.

Besten Dank schon mal!

Gruß
FSt
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.01.2008

> @Norbert: Ich hatte Dir ja eine Mail geschrieben.
> Sorry, dass ich Deine Antwort nicht abgewartet habe,
> ich konnte es einfach nicht erwarten zu sehen, ob
> man den Nummernschalter grundsätzlich wieder
> hinbekommt. Mail gilt nach wie vor.

Hallo Rüdiger,

und ich sage sorry, daß ich auf Deine Mail bisher noch nicht reagierte. Leider habe ich zur Zeit etwas viel um Die Ohren (keine Nummernschalter - schön wär's ;-)) Aber Du bekommst auf alle Fälle baldmöglichst ein Feedback, ich habe es nicht vergessen.

Gruß, Norbert
Ruller
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2008

Hallo Ralf, hallo Markus,

ok, das "PC-Nummernschalterprüfgerät" ist keine Windows-Anwendung à la "Nummernschalter anschließen, 1x gewählt, fertige Reparaturvorschläge kommen aus dem Drucker heraus" ;-). Detlefs Bezeichnung "NS-Impulsanguckdings" trifft es wahrscheinlich eher, wenngleich die Funktion des "Dings" völlig ausreicht, das Tastverhältnis und die Impulsdauer eines NS zu beurteilen.

Ich habe Detlefs Schaltung etwas modifiziert, indem ich mit zwei Spannungsteilern arbeite, weil ich sichergehen wollte, dass meine Soundkarte nicht mehr als 1V erreicht. Der NS wird mittels Schraubanschlüssen angeschlossen, heraus kommt das Ganze aus einem 3,5mm Klinkenstecker, den ich in den Line-Eingang der Soundkarte stecke.

Ich habe (wenige) Soundkarten-Oszis ausprobiert, aber keines ans Laufen gebracht. Letztendlich habe ich mich entschlossen, meine alte Soundbearbeitungssoftware zu verwenden. Die nennt sich Cool Edit 96 und ist in dieser Version sicherlich im Netz noch als Freeware verfügbar. Die stelle ich in den Aufnahmemodus, wähle einmal und schaue mir dann die Kurve an.

Die Kurven sehen wie im Beispiel aus: Die Flanken selbst sind steil und damit für eine Messung hervorragend geeignet, dazwischen spielen wohl die Eingangskapazitäten der Soundkarte eine Rolle. Das schöne an Cool Edit: Man kann einen Bereich in der Kurve markieren und sieht dann direkt die dazugehörige Zeitdauer, im Beispiel 92ms für einen kompletten Impuls.

Kosten der Harware unter 10 EUR (die Batterie ist der Kostentreiber ;-)), vielleicht nicht elegant und sicherlich nicht an richtige NS-Prüfer heranreichend. Für den, der aber nur hin und wieder ein Problem mit einem NS hat, sicherlich ausreichend.

Viel Erfolg beim Nachbau.
Rüdiger


Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 10.01.2008!  Zum Bezugstext

So, schnell mal eingeloggt für die Bilder. Zu den Oszilloskopprogrammen hatte Rüdiger Experimente gemacht, vielleicht kann er was dazu schreiben. Mir fehlt im Augenblick die Zeit.


Gast (Detlef Genthe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 10.01.2008!  Zum Bezugstext

NS- impulsanguckdings

das war nur eine kleine Bastelei, hatte ich in der recht witzigen Disskusion http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?seite=1&tin=&job=thema&tnr=100000000004922&tin=#31
mal so in den Raum geworfen. Hier mein schreiben an Rüdiger nochmal für die Allgemeinheit:
Sie haben recht, mit der Soundkarte kann man keine Gleichspannungen messen. Es interessieren aber nur die Impulsflanken, die Rechteckform wird duch Beschneiden der Impulse bzw durch Übersteuern scheinbar wiederhergestellt. Als Vorwiederstand sollten es ein paar hunder K-Ohm tun, ich habe die Vorwiederstände einfach weggelassen und statt dessen mit einer fast völlig erschöpften Flachbatterie gearbeitet. Das, bzw der Vorwiderstand, dient nur dem Schutz der Soundkarte vor Zerstörung, die konkreten Werte sind unwichtig da die Eingänge total übersteuert werden. Sie können auch mit Spannungsteilern arbeiten.  Ich habe  mal ein Beispiel beigelegt, oben ist nsi/nsr, unten nsa,  kriege aber um Verrecken nicht mehr raus wie das Programm heist. Da müssen Sie etwas rumexperiementieren, sie brauchen ein Zweikanal-osziloskop-Programm und die Zeitbasis muß sich extrem dehnen lassen. Ich finde es einfach nicht, ich vermute die Freeware wird nicht mehr angeboten. Aber es gibt einige andere, da helfen nur Versuche. Die Schaltung habe ich mal schnell mit paint zusammengemalt, ich habe kein Schaltungszeichenprogramm.
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  10.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 10.01.2008!  Zum Bezugstext

> Das wäre doch für viele Besitzer historischer Wählscheibentelefone interessant...

Auf jeden Fall..!
Gast (www.erel.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2008

...vielleicht ist es wert, besagte Bauanleitung für ein PC-Nummernschalterprüfgerät von (und durch) Detlef Genthe hier zu veröffentlichen?

Das wäre doch für viele Besitzer historischer Wählscheibentelefone interessant...

MfG Ralf
www.erel.de



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