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Kategorie: > Fernamtstechnik, Vermittlungstechnik
Wie funktionierte der Zweier-bzw. Gemeinschaftsanschluß?
Mike06502
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2008

Hallo, ich interessiere mich für Telefontechnik, bin aber nur ein Laie mit wenig Fachwissen.
Mich würde es mal interessieren, wie genau ein sogenannter Zweier- bzw. Gemeinschaftsanschluß, wo sich zwei Teilnehmer eine Leitung teilen,in der DDR und in der BRD ( wo es sowas wohl auch gegeben haben soll) funktionierte.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 18
Relaisputzer
(Mailadresse bestätigt)

  18.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Joachim vom 15.03.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Joachim, mit Aufmerksamkeit habe ich deine Beiträge verfolgt. Ich selbst bin gelernter Postmonteur. Können wir in Kontakt kommen? Esgeht um  Schaltzeichnungen  der Vermittlungs- und Übertragungstechnik der Deutschen Post . Und im allgemeinen interessieren mich deine Erfahrungen. Vielen Dank
Alexander Karl
e-mail: fam.karl-alex@t-online.de
Joachim
(Mailadresse bestätigt)

  15.03.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kosmotel vom 27.02.2008!  Zum Bezugstext

Gruß an Alle,
seit längerer Zeit hatte ich mir vorgenommen zu diesem Thema ein Foto beizusteuern.
Hier also ein Foto eines 1/2 GUM 58 in Relaistechnik und die elektronischen GUM welche im Telefon gesteckt wurden.
Einmal mit Germaniumtransistor und der andere mit Siliziumtransistor. Man beachte den Größenunterschied.

Viele Grüße
Joachim


Gast (Alexander Karl)
(Gast - Daten unbestätigt)

  03.03.2008

In der Vermittlungsstelle der Deutschen Post wurde der Vorwähler , also das Anschalteglied (Teilnehmerschaltung) des Tln A umgebaut. Im Prinzip wurde die alte Drahtform des Vorwählereinzelrahmens der aus 10 Tln besteht ausgelötet. Die Flachrelais R und T wurden ausgebaut und durch R und T nun aber mit anderer Wicklung und Kontaktbelegung ersetzt. Die neue Drahtform wurde nun hergestellt und eingelötet. Dazu kam einmal pro 100 Tln. also im Gestellrahmen ein Polwechsler mit Abflachglied. Dieser Polwechsler legte nun abwechselnd Spannung und Erde an die Sprechadern an über die R Wicklungen . Dadurch bestand bei den neuen GUMs dieser nicht mehr aus Flachrelais  sondern aus einer Diodenschaltung. Diese wurde im App. eingebaut. Also hat Tln A  a- Spannung, b-Erde. Tln B hat b-Spannung und  a-Erde. Nimmt der Tln A ab und der Polwechsler hat das Spannungspotiental a-spannung, b-erde, kann  R-Relais anziehen. T-Relais schaltet zum I.GW durch. Beim Tln.A fällt bei Belegen des I.GW Flachrelais  R ab und beim Tln B nicht. Dadurch kann der Zählimpuls dem Zähler A oder B zugeordnet werden.Den das R-Relais hat nun noch einen Umschaltkontakt, der zwischen A Zähler und B-Zähler unterscheidet. Der Zählerblock B wurde schwenkbar auf den Vorwähler Gestellrahmen vor dem bestehenden Zählerblock A  geschraubt. In der ankommenden Richtung wird das Nun neu entstandene Hundert also Tln B. mit einer anderen Kennzahl angesteuert . Also Tln A hat das 3.´Hundert . Tln. B hat das 7. Hundert . Zum Bsp.! Der ursprüngliche Leitungswähler Rahmen mit 20 LW wird geteilt. Das heißt die ersten 10 LW werden mit der vorvor letzten Zahl 3 angesteuert. Die LW 11-20 mit der Kennzahl 7. Im Vielfach des LW rahmens ändert sich nichts, aber die Sprechader a und b werden im LW 11-20 gekreuzt. Das ist im System 22 so gemacht worden. Ich rede hier von diesem. Denn im System 29 und 50 war es etwas anders. Aber hier kann ich es besser erklären. Dadurch , das die Sprechadern an den Kontaktarmen getauscht werden kommt der Rufstrom also nicht auf der A-Ader an sondern im Falle des Tln. B also auf der B-Ader an. Dadurch wird Tln A oder B gerufen, jweils welcher LW gerade wählt, das 3 e oder da 7 Hdt.So war es damals in der DDR. Ich habe damals selbst die Vorwählerrahmen System 22 noch umgebaut.Das war alles Handarbeit. Wir haben die Drahtformen gebunden , die alten Rahmen umgebaut. Zum Schluss war das alles irgendwie wie neu oder auch nicht.Es war eben eine letzte Möglichkeit die völlig ausgelasteten Vermittlungsstellen  , Haupt - und Zweigkabel noch zu erweitern. Das war um 1986 herum passiert in Dresden. Hier hatte jeder 10.Bürger telefon!!!
10 Jahre später war alles Geschichte, deswegen habe ich da Euch mal geschrieben, ist eben so ein kleiner Ausflug geworden.Euer Alexander      
Gast (wolfgang)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 27.02.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Ralf.
ja, das kam mir nachher auch in den Sinn, mit den Nebenstellen, aber ich habe das nicht mehr korrigiert, bin ja kein 'Postler' von Haus aus, wenn du verstehst , was ich meine, sondern NST-Anlagen mensch, aber diese GUM kisten dachte ich, hätte ihm das so erklären können. Hoffe der kumpel hat das so kapiert, na, wenn nicht soll er nochmal nachhaken, Schaltungen wird er eh' nicht verstehn. Das hat ja Wählamt... auch schon in Erklärung versucht. Hoffe mir nimmt sowas keiner übel, sonst soll er mich anrufen, habe meine Telefon-Nr schon öfter mal eingestreut, weil ich bei manchen Problemen auch der Meinung bin, das das Forum schreiben viel zu lang-atmig ist.
Ansonsten bitte ich um Entschuldigung bei allen, die sich vielleicht falsch unterrichtet fühlen.
Ich möchte natürlich auch keinen auf einen falschen Weg schicken.
Klar bei West + Ost gab es einige Unterschiede, hab ich auch schon mitgekriegt, aber ich dachte  ihm gings nur um's Prinzip
Sonst müßte man auch noch das Umfeld +++ erklären.
War ja bei uns zeitweise auch nicht anders, wie es mal weitergeht weiß man auch nicht, heute wird alles auf Funktechnik verlagert, ob das das richtige ist, weiß ich auch nicht
gruß + nix für ungut
wolfgang
Gast (www.erel.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  27.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang vom 27.02.2008!  Zum Bezugstext

@Wolfgang

Das mit den Nebenstellengeräten und der Erde/Erdtaste ist Quatsch - Zweieranschlüsse wurden natürlich nur bei Amtsteilnehmern geschaltet (vielleicht abgesehen von einigen BASA-Anwendungen) - insofern waren weder Nebenstellenapparate (als solche) anzuschließen, noch eine Erde beim Fernsprechapparat erforderlich!

Der Gemeinschaftsumschalter selbst (also der Relaiskasten) benötigte natürlich die Erde, außer der in der DDR verwendten (teil-)elektonischen Variante. Hier war die "Weiche" entweder in einem Verteiler nahe/in der Anschlußdose oder sogar im Apparat selbst untergebracht (siehe die sehr informativen Ausführungen unten).

R.
kosmotel
(Mailadresse bestätigt)

  27.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kosmotel vom 27.02.2008!  Zum Bezugstext

Hallo,

hier die versprochenen Dokumente zum elektronischen und zum alten Relais-GUM (das Originaldokument ist leider eine sehr schlechte 50 Jahre alte Blaupause).


kosmotel
(Mailadresse bestätigt)

  27.02.2008

Hallo,

bei der Deutschen Post (DDR) gab es neben dem Relais-GUM (dazu später weitere Infos) den elektronischen GUM.
Diesen gab es sowohl mit Germanium-Bauelementen wie später auch in Silizumtechnik (siehe Schaltpläne, folgen später) Es gab aber auch Telefone der alpha Serie mit in der Schaltung integriertem GUM. Mit Einführung der frei verkäuflichen Telefone in der DDR ist der GUM in die Anschlussdose "gewandert". Irgendwo hab ich noch so ein Teil, Bild folgt.
Es gab sogar noch einen 1/2 GUM 90, der sogar sogar in die TAE-Dose gepasst hat.
Allen GUM-Varianten gemeinsam ist aber, dass die Erde nicht in das Telefon geführt werden musste, d.h. a und b reichten am Telefon zur Funktion völlig aus.
Interssanterweise mussten die GUM mit fortschreitender Elektrifizierung der Deutschen Reichsbahn in einem bestimmten Korridor (mehrere 100m) neben den elektrifizierten Gleisen abgeschafft werden.  
Gast (wolfgang)
(Gast - Daten unbestätigt)

  27.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mike06502 vom 26.02.2008!  Zum Bezugstext

Hallo,
die Vermittlung ist geerdet, die Beikästen waren mit der Plusseite der Versorgung geerdet + die Telefone mußten ja auch mit Erde verbunden sein, wenn es NST-Telefone waren (Erdtaste), sonst nicht. Dann gingen vom jeweiligen App 2 Drähte zum Beikasten, und vom Beikasten zum Amt ebenfalls 2 Drähte, ich glaube in dem zitierten Beitrag ist auch eine Skizze, da wird das vielleicht anschaulicher. Jedenfalls hättest du sonst 4Drähte gebraucht, von der Vermittlung zu den App. Die App durften auch nicht allzu weit voneinander entfernt sein, sonst lohnte sich das nicht. Aber es war ja in Mehrfamilienhäusern meist so, das auch mehrere einen Anschluß haben wollten. Die Teilnehmer untereinander konnten natürlich nicht miteinander sprechen, und von den 2 Tln. an einem Anschluß konnte immer nur einer sprechen oder angerufen werden, der andere war dann tot, aber das wurde wohl schon erwähnt.
wolfgang
Mike06502
(Mailadresse bestätigt)

  26.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 26.02.2008!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für die vielen Ausführungen.
Waren die Telefone dann mit drei Adern ( eine für die Erde ) am Beikasten angeschlossen und vom Beikasten ging es dann 2-adrig zur Vermittlung?
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  26.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang vom 26.02.2008!  Zum Bezugstext

Zum Thema des Auseinanderkennens der beiden Gesellschaftsanschlüsse:

Wird auf der einen Ader gegen Erde gerufen, dann wird der erste Partner gesucht, wird auf der anderen Ader gegen Erde gerufen, dann wird der andere Partner gesucht.

Ebenso ist es bei den abgehenden Gesprächen: Wird der Anlaßimpuls des Beikastens von der Erdleitung gegen die eine Ader gegeben, dann ist der eine Partner auf ein abgehendes Gespräch erpicht, ebenso, wenn der Anlaßimpuls auf der anderen Ader kommt, dann ist es der andere Partner.

WIe erwähnt, spielt das Erdpotential bei der Einleitung des Gespräches (einerlei, in welche Richtung) mit. Ist die Verbindung einmal aufgebaut, ist die Verbindung erdfrei.

Die entsprechenden Anpassungen macht ein Beikasten, der zwei Relais beinhaltet und an den auch das erforderliche Erdpotential angelegt ist, die Sprechstellen selber sind zweiadrig angeschaltet. Dieser Beikasten ist irgendwo zwischen den beiden beteiligten Sprechstellen bzw. bei einer der beiden Anschlüsse angeordnet, die Sprechstellen werden dann durch sogenannte Zweigleitungen an diesen Beikasten herangeführt.

Bei dieser - älteren Variante - schlägt übrigens der Wecker der nicht an der Verbindung beteiligten Sprechstelle kurz an, wenn durch die jeweils andere Stelle eine Verbindung eingeleitet bzw. abgebrochen wird, ein Schönheitsfehler, den man aber verkraften kann.

Die neuere Version des Zweieranschlusses (nur in den neuen Bundesländern (und auch früher in der Schweiz in Verwenung gewesen) bedient sich eines kleinen Zusatzes im Apparat selber, hier wird mit extrem langsamer "Wechselspannung" abgefragt, welche der beteiligten Partnerstellen eine entsprechende abgehende Verbindung haben möchte. Ankommend wird die gewünschte Sprechstelle durch Anlegen der entsprechenden Sprechpolarität ausgewählt.
Gast (wolfgang)
(Gast - Daten unbestätigt)

  26.02.2008

Hallo Mike,
meiner Meinung nach ist der Trick dabei, die Erde als zusätzliche Steuerader zu nutzen, ich kann leider nicht scannen, hab da einige Sachen in einschlägigen Büchern, Schaltung + Beschreibung, oder ich muß das mal listen, vielleicht kannst du dir die Bücher besorgen, über Fernleih in einer öff. Bibliothek, oder ein scannender setzt das hier rein.
Gruß wolfgang
Gast (Daniel)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.02.2008

Hallo,

das Thema hatten wir hier vor einiger Zeit recht ausführlich:

http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000004996&seite=1&begriff=&tin=&kategorie=11-

Grüße
Daniel
Achim Shaukat
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Willi Springmann vom 24.02.2008!  Zum Bezugstext

Wie war es eigentlich möglich, dass bei den (in der BRD zumindest) in den 70ern verbreiteten 2-er Anschlüsse jeder der Teilnehmer eine eigene Ortsrufnummer hatte?
Gast (Willi Springmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Wählamt Kleinbaumgarten vom 24.02.2008!  Zum Bezugstext

Wie ging das technisch? Gebührenzähler im Beikasten oder wurde ein wie auch immer geartetes Telgramm zur Vermittlung übertragen?
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Willi Springmann vom 24.02.2008!  Zum Bezugstext

Die für den Betrieb erforderliche Zusatzeinrichtung, die in der Vermittlungsstelle installiert war, erkannte, welcher der beiden Sprechstellen das Gespräch eingeleitet hatte und ordnete dem jeweiligen Teilnehmer auch die Gebühren richtig zu, die Gebühren wurden also verursacherspezifisch (also dem jeweiligen Anrufer der Gesellschaftsleitung) zugeordnet.
Christof Handke
christof.handkearcor.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.02.2008

SuFu!
http://wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000004996&seite=2&begriff=gum&tin=&kategorie=
Gast (Willi Springmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.02.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von hans vom 24.02.2008!  Zum Bezugstext

Wie wurden da eigendlich die Gebühren verteilt?
Gast (hans)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.02.2008

Als Gemeinschaftsumschalter (GUm) wird ein Gerät zur Mehrfachnutzung einer Amtsleitung mit in der Regel zwei Rufnummern (sogenannter Zweieranschluss, Mehrfachanschluss oder Gemeinschaftsanschluss) bezeichnet. Er schaltet den Amtsruf auf das der jeweiligen Rufnummer zugeordnete Endgerät. Ebenso schaltet er das Endgerät an die Amtsleitung, sobald der Gabelumschalter des Telefonapparates betätigt (also der Telefonhörer abgenommen) wird. Andere Endgeräte sind solange inaktiv. Gemeinschaftsumschalter wurden von der Vermittlungsstelle gespeist, benötigten also keine eigene Stromversorgung. In der Relaistechnik gab es sie als Beikasten und als elektronische Baugruppe im Endgerät.



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