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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc.
Polarität ab-Anschlüsse
Gast (www.erel.de)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.11.2008

Hallo Telefonspezialisten,

ich habe soeben eine überraschende Entdeckung gemacht und stelle die Frage nach ähnlichen Erfahrungen bzw. Ursachen dafür:

Bekanntermaßen ist beim öffentlichen analogen TK-Vermittlungsstellen der Pluspol der Amts"batterie" geerdet, die Polung auf der Anschlußleitung ist dergestalt, daß die

a-Ader negatives, die
b-Ader positives Potential führt.

Dies ist bei klassischen Nebenstellenanlagen ebenso.

Ich verfüge seit kurzem über ein uPC-gesteuertes Prüfgerät (Commutest II, 1992), welches überraschenderweise am a/b-Anschluß genau umgekehrt gepolt ist, d.h. an La liegt der positive, an Lb der negative Pol der Speisespannung, siehe auch die Beschriftung der wahlweise benutzbaren Ext-Buchse in Bild 1.

Auch das Prinzipschaltbild (Bild 2) weist aus, daß der negative Pol der Betriebsspannung geerdet ist und an Lb liegt.

Ein Messung an meiner TK-Anlage Auerswald ETS4308i zeigte ebenfalls, daß hier bei den analogen  Nebenstellenanschlüssen a positiver als b, die Polung also genau umgekehrt wie beim analogen Amtsanschluß ist (siehe Bilder 3 und 4, rot ist bekanntermaßen der Pluspol des Meßgerätes). Beim ETS liegt offensichtlich Minus der Betriebsspannung an Masse/Erde.

Weiß jemand, warum sowie bei welchen TK-Anlagen die Polung der Speisespannung dieser Art ist? Wurde die Erdung des positiven Pols der Speisespannung verlassen - oder ist lediglich die Belegung der a/b-Klemmen vertauscht worden? Seit wann gibt es diese Speisungsvariante, welche Prüfgeräte sind so ausgelegt?


<<Schreibfehler korrigiert>>

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  07.11.2008

Hallo,
vielleicht sei noch ein Erfahrungsbericht hier gestattet, denn das mit der umgekehrten Polarität hat - bevor ich es dann merkte - an meiner Auerswald 4410 auch schon zweimal zu Problemen geführt:

zum einen mit einer AWADo 1, siehe http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005582&seite=1&begriff=AWADO_1_defekt&tin=&kategorie= , das war ja dann noch schnell gefunden,

aber dann hatte ich diesen Sommer noch eins: bekanntlich steht in meinem Schlafzimmer ein „Gondola“ (der spanische „Manhattan“-Nachbau), welches einen beleuchteten NrS hat. Nun telefoniert man ja nicht so oft in der Nacht, aber irgendwann stellte ich fest, das kein Leuchten mehr kam. Ich hatte schon gedacht, die DIODE wär hin, aber dann tauschte ich - einer Eingebung folgend - in der Anlage mal a und b der Nebenstelle. Seit dem leuchtet es wieder..
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

Zur Hotelanlage und der Polumkehr einige Worte:

Das mag möglicherweise daran liegen, daß man - im Ruhezustand und "normaler Polarität" dem Gast mittels optischem Zeichen (Polabhängig) anzeigen wollte, daß eine Nachricht an der Reception vorliege.

Ich habe selber Hotelapparate, die mit einer Leuchtdiode, passendem Vorwiderstand und einer gewöhnlichen Diode nachgerüstet wurden. Lag der Hörer auf und wurde entsprechen gepolte Spannung an den Apparat angelegt, dann leuchtete die besagte Leuchtdiode auf.

Noch kurz zur Thematik Polarität der Anschlußleitungen: da die meisten heute üblichen Anlagen erdfrei arbeiten, ist es - im Prinzip - vollkommen einerlei, welche Polarität anliegt. Lediglich mit den polabhängig arbeitenden Transistorkapseln der ersten Stunde kann es zu Problemen kommen, da hilft aber dann ein einfaches Verdrehen der Anschlußleitung.

Interessant sind übrigens auch die bereits erwähnten Anlagen nordamerikanischer Provenienz (z.B. Nortel und Norstar). Die "Amerikaner" (eigentlich: "Kanadier") kennen aber keine "a-" und "b-"Leitung in unserem Sinne, sondern nur eine  "R-" und eine "T-"Leitung, was den Begriffen "Ring" und "Tip" entspricht. Hier kann man dann aber die Systemkabel der betreffenden Anlage so am Hauptverteiler (Systemkabel) so auflegen, daß die Polarität der deutschen (bzw. österreichischen) "Norm" entspricht. Interessant ist übrigens, daß die beiden genannten nordamerikanischen Anlagen (Nortel/Norstar) mit geerdetem Pluspol arbeiten!
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  06.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang z vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

Die Erdtaste funktioniert im allgemeinen auch bei Aderntauschung, das differentialgeschaltete Relais zieht trotzdem an. Auch bei den älteren elektronischen Anlagen hat das immer geklappt, kann mich an keinen Fall erinnern wo wegen Aderntauschung (passiert schon mal in unübersichtlichen Verkabelungen) eine Erdtaste nicht funktioniert hat.
Es gab aber eine ganze Menge Spezialfälle, wo das nicht egal war. Da wären die DDR-Transistormikrofonkapseln(nicht alle)ohne Gleichrichterbrücke, diverse frühe elektronische Telefone und alle GUM-Schaltungen ob mit oder ohne Erde. Ausserdem wurde, zumindest in GWN eine Polaritätsumkehr rückwärts als Besetztkennzeichen verwendet. Ist alles nicht mehr wichtig.
Die Frage war doch aber, ob das anderswo schon immer umgekehrt war.  
Gast (wolfgang z)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

hallo ralf,
... glechrichter..., naja den Gleichrichter/oder 4 dioden in graetz.schaltung, der in der a/b-leitung liegt 'vor dem(r) Telefon(schaltung)'
hab eben nochmal in TTKOM6 nachgesehen, zu mindest bei den 'elektronischen' Telefonen gibt es den Gleichrichter, da war es (polarität a/b) dann egal, im anderen Fall, also die anderen (Vorläufer) war es meist auch egal, nur nicht in Nebenstellenanlagen, wo es auf den (richtigen) Erdtastendruck ankam.
so ok?
gruß wz
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang z vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

@Wolfgang: Was für einen Gleichrichter meinst Du???

Es ist für die Erdtastenfunktion durchaus nicht immer gleichgültig, ob a/b vertauscht wird oder nicht. Üblicherweise wird beim Erdtastendruck die a-Ader geerdet, bei einigen Schaltungen b dabei abgetrennt (Eintretezeichen beim ZwUm 25) - siehe Brücke 'C-2' beim W48 & Co!

Natürlich habe ich beim Commutest nachgemessen, ich bin sogar erst durch's Messen über die "Verpolung" gestolpert! Im Übrigen gibt ein anderes modernes Fe-Prüfgerät, das MLTT von Quante, "korrekte" Speisung (b positiv).
Gast (wolfgang z)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang z vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

Nochmal zu der Erdung:
hier ist ja schon zu geschrieben worden,
und zur Polarität
eine wirkliche Rolle spielte die Polarität meines erachtens nur bei Nebenstellenanlagen + endgeräten der frühen 50ger Jahre , W48, die 'graue'Maus hatte glaub ich schon den Gleichrichter drin, da war dann die Polarität egal, ob SEL der erste war, weiß ich auch nicht, aber da haben sich dann alle 'drangehängt' + haben den Gleichrichter spendiert, die wurden ja dann auch immer kleiner/kompakter + billiger, da spielte das eigentlich keine Rolle mehr, wichtig war bei den NST-anlagen eben der ERdtastendruck bei Rückfragen, amt holen, war da schon durch eine Nummer (meist 0) realisiert.
wolfgang
Gast (wolfgang z)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 04.11.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Thies,

... EDV noch nie versucht haben... , da irrst du aber, jeder Meßgerätehersteller hat sich immer  an den zur Zeit üblichen Elektroniken gehalten + speziell in der COMMUTEST Anltg steht .... dieses Gerät ist in enger Zusammenarbeit mit der DBP/FTZ entstanden, + das die Leute sowohl von Telefon, als auch von Elektronik Ahnung haben/hatten kannst du an den Eigenschaften sehen die da reingebaut sind.

@ ...Erl/Ralf... hast du das mit der Polarität wirklich gemessen, oder aus dem Übersichts/Prinzip-bild entnommen?
Ich glaube das noch nicht so ganz mit der 'falschen' Polarität, man könnte bei HERA ja auch mal nachfragen, die gibt es ja noch, aber kannst du selbst machen, Ralf, ein Herr Walter ist da Techniker
gruß wolfgang
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Oliver Fleischmann vom 05.11.2008!  Zum Bezugstext

Bitte beim Thema bleiben!
Es geht nicht darum, welche Hersteller welchen Hintergrund haben, sondern um Erkenntnisse betreffs Speisespannungspolung!

Übrigens haben Messungen an einer T+N-Hotelzentrale, für die ich leider immer noch Unterlagen suche, siehe
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005216&seite=1&begriff=hotelzentrale&tin=&kategorie=
ergeben, da0 bei diesem Glühlampenschrank die Nebenstellenspeisung im Ruhezustand "falschherum" gepolt ist, erst nach Enführen eines Amts- oder Schnurpaarstöpsels liegt die übliche Polung -/+ an La/Lb...

Aus welchem Gund diese Umpolung bei dieser sehr einfach konziperten Anlage erfolgt, ist mir schleierhaft, insbesondere dürfte sie schaltungstechnisch keine Vorteile haben.

MfG Ralf
Gast (Oliver Fleischmann)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 04.11.2008!  Zum Bezugstext

> welche hersteller meinst du ?
> der markt (der telefonanlagen) ist noch immer
> dominiert von ehemaligen postlieferanten, und meß-
> und prüfgerätehersteller sind meistens spezialisten
> dafür, die sich an edv noch nie versucht haben.

Der genannte Hersteller Auerswald ist meines Wissens kein ehemaliger Postlieferant und tauchte erst nach dem Fall des Postmonopols auf.

Dann die ganzen DSL- und Voice-over-IP-Geschichten, Router usw. Viele haben Telefonanlagenfunktionen integriert und stammen alle nicht von ehemaligen Amtsbaufirmen - AVM, Acer, Dlink usw.

Und Messgeräte gibt es von hunderten von Herstellern.
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.11.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Oliver Fleischmann vom 04.11.2008!  Zum Bezugstext

welche hersteller meinst du ?
der markt (der telefonanlagen) ist noch immer dominiert von ehemaligen postlieferanten, und meß- und prüfgerätehersteller sind meistens spezialisten dafür, die sich an edv noch nie versucht haben.
Gast (Detlef Genthe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.11.2008

Hallo, mir ist das Problem Anfang der 90iger mal aufgefallen. Damals hatte Mitel (Kanada) versucht  Telefonanlagen in Detschland zu  verkaufen. Die Auflage (ich glaube noch des Postministeriums) war, daß auf den analogen Karten ein spezieller Stecker saß der a/b tauschte. Das hing mit der für Deutschlan "falschen" Polung zusammen. Ein Beipackzettel, daß man a auf b und b auf a klemmen soll hätte es auch getan, aber mann wollte es ausländischen Anbietern nicht zu leicht machen.
Ich denke also, daß a negativer als b ist, ist nicht überall so, sondern deutsche oder europäische Tradition.
Oliver Fleischmann
oliverogf.to
(Mailadresse bestätigt)

  04.11.2008

Hallo Ralf,

der ursprüngliche Zweck des geerdeten Pluspuls war Vermeidung von Korrosion. Das dürfte keine große Rolle mehr spielen, die Isolierstoffe sind heute viel besser als vor 100 Jahren und auch in der Amtstechnik gibt es nicht mehr so viel korrosionsanfälliges Eisen. Trotzdem ist meines Wissens (bin aber kein Fernmelder) im öffentlichen Netz die Polung unverändert.

Die Hersteller von modernen Telefonanlagen (und Prüfgeräten?) scheinen es nicht mehr so genau zu nehmen mit diesen alten Festlegungen. Die kleineren Anlagen sind ohnehin meistens Schutzisoliert und kennen kein Erdpotential. Und alle Telefone funktionieren auch mit vertauschter Polung (manche AWADO aber nicht).

Viele heutige Hersteller sind ja keine traditionellen Telefonhersteller, sondern kommen aus der Computertechnik, und da sind negative Spannungen gegen Erde nicht üblich. Die kennen das einfach nicht anders :-)

Soweit ich mich erinnere war die Polung von a und b an mindestens einer meiner Auerswald-Anlagen ETS-3216 oder ETS-2116i auch vertauscht.



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