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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Gehörschutzgleichrichter seit wann?
Gast (Rainer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.02.2009

Moin,

bei der Restauration meines französischen U43 (Modell, das die französische Post ab 1943 eingeführt hat) habe ich festgestellt, dass dieses Modell noch keinen Gehörschutzgleichrichter hat - obwohl die konkrete Ausführung aus den 50ern ist. Auf dieser Seite des Rheines wurde meines Wissens der Gehörschutzgleichrichter bundes-/reichspostseitig auch erst mit dem W48, also 1948 eingeführt. Mich würde interessieren, wann in Deutschland Fernsprecher (neben den Postmodellen eben auch private Geräte, sprich Firmentelefone) einen Gehörschutzgleichrichter erhalten haben. Hat jemand eine Ahnung?

Viele Grüße, Rainer



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
Gast (Alter Glasuriter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gerd-Wilhelm Klaas vom 17.02.2009!  Zum Bezugstext

Entschuldigt,
wenn ich hier nach einem anderen Gesichtspunkt frage:
Gab es bei der Post eine zuständige Berufsgenossenschaft?
Oder war sie als Behörde davon befreit?
In dieser Richtung könnte man evtl etwas erfahren,
da Knalltrauma/Schwerhörigkeit von Telefonistinnen
z. B. ein Grund für Maßnahmen gewesen sein könnten.
Alter Glasuriter
Gast (Manfred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Manfred vom 18.02.2009!  Zum Bezugstext

Nachtrag:
Es gab auch App. da waren die Gehörschutzgleichrichter an der Induktionsspule angelötet.
Gast (Manfred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gerd-Wilhelm Klaas vom 17.02.2009!  Zum Bezugstext


Aber Hallo,
Während meiner Lehrzeit von 1955 - 59 bei der Deutschen Bundespost waren schon die Gehörschutzgleichrichter eingebaut.

Gruss Manfred
Gerd-Wilhelm Klaas
infowasser.de
(Administrator)

  17.02.2009


Hallo,
Während meiner Lehrzeit von 1958-1962 waren keine Hörschutzgleichrichter, so der offizielle Name bei der DBP, eingeführt. Etwa ab 1964/1965 wurden in den postalischen Hauptanschlüssen teilweise Gehörschutzgleichrichter nachgerüstet. Der GSG wurde im Hörer unter den beiden F Klemmen mit Metallkabelschuhen befestigt.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  17.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolfgang z vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,

bei Bundespostapparaten scheint der Einsatz des Gehörschutzgleichrichters uneinheitlich zu sein. Ich habe bei zwei originalbelassenen Post-Reiner-W48 folgendes festgestellt:

Der W48 von 1953 hatte bereits einen GG1 im Hörer - und noch eine magnetische Hörkapsel.
Der W48 von 1954 hatte noch keinen - aber schon eine (dynamische) Fernsig 5502. :-)
Beide Apparate waren unverbastelt und stammten aus Privathaushalten.

Was die Beständigkeit dieser Gehörschutzgleichrichter angeht: Mit den roten Exemplaren von AEG hatte ich bei einigen T u N E2s Probleme; diese roten GG2s zeigten keine Wirkung.

Gruß Stefan Roth
Gast (wolfgang z)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,
also sofort hatten die W48 wohl keinen GG, denn ich kann mich erinnern, das wir ende59/anf1960 in BS (Finanzamt), die hatten ca 150 W48, noch eine Menge nachgerüstet haben (in den Hörer eingebaut), wenn die von Anfang an drin gewesen wären, wäre das ja nicht nötig gewesen.
aber den genauen Anfang weiß ich auch nicht
wolfgang
Gast (Alter Glasuriter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,
noch eine Anmerkung zu den Gehörschutzgleichrichtern:
Bei Selengleichrichtern von Radios aus den 50ern
ist es häufig so, daß beim Versuch der Wiederinbetriebnahme
der Gleichrichter abraucht (und dabei übel riecht)
Das ist beim Knallschutz nicht zu befürchten,
aber es ist möglich, daß die Gleichrichter auch
hochomig geworden sind, somit ihren Zweck nicht mehr
erfüllen.
Hat jemand dazu Erfahrung?
Alter Glasuriter

Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009

Hallo,

ich habe meine Siemens-Unterlagen zu diesem Thema (ab wann wurde der Gehörschutzgleichrichter eingesetzt?)durchgesehen, und das Ergebnis ist recht eindeutig.

Ich fand den anfangs bei Siemens als "Knallschutzgleichrichter" bezeichneten Gehörschutz-Gleichrichter bei Siemens-Nebenstellenfernsprechern
- als Flachgleichrichter TA 1c 21/1 auf einer Sammelkarte für den frühen Trommelwähler Fgtist 261 aufgeführt, der ja nur bis 1953 hergestellt wurde,
- in der Fe-Liste F55, Ausg. Feb. 1955, als Teil 61 auf Seite 10 und 11 (als V15C200) mit der Bemerkung "entfällt, wenn der Gleichrichter im Handsprechhörer vorhanden ist" und
- eingezeichnet in der Schaltung des Trommelwählers Fgtist 264b in der Fg A-Liste Fe 1A, Ausg. Aug. 1956 (ohne Seite).

Mein Trommelwähler Fgtist 264d  von 1954 (11K8) hat den Gehörschutzgleichrichter, noch als Flachgleichrichter, eingebaut nahe dem Weckerkondensator. Und auch mein (dem W48 baugleicher) weißer 9Fgtist 5b von 1955 (11L7), der 100% original Siemens ist, hat diesen Gleichrichter bereits im Hörer. Genauso ist er bei nmeinem Fgtist 264b von 1953 (11J4) im Hörer eingebaut.

Allein in der Schaltung des Fgtist 264, Fg N-Liste Fe1, Ausg. Dez. 1954 (ohne Seite) ist noch kein Gehörschutz-Gleichrichter eingezeichnet; das möchte ich aber nicht überbewerten, angesichts meiner 11K8 und 11J4.  

Daraus kann man insgesamt schließen, dass der Gehörschutz bei den Nebenstellentelefonen von Siemens Anfang der 1950er Jahre eingeführt wurde. Das lässt sich am besten an einem frühen Fgtist 261 von 11Fx oder 11Gx überprüfen, wo er in der Nähe des Weckerkondensators eingebaut sein müsste; hat jemand einen solch frühen Trommelwähler und könnte dort mal nachschauen??

Das Vorhergesagte lässt aus meiner Sicht aber keine Schlüsse zu, wann die DBP den Gehörschutz eingeführt hat. Auch Nachschauen in den Handapparaten früher W48 dürfte keine gesicherten Aussagen ergeben, könnte er dort doch jederzeit nachgerüstet worden sein.

Gruß  Dietrich
Gast (Rainer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alter Glasuriter vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext

Moin,
ach so - ich war davon ausgegangen, dass die Gehörtschutzgleichrichter ab der Einführung des W48 sofort mit drin waren?! Da habe ich wohl daneben gelegen.
Viele Grüße, Rainer
Gast (Alter Glasuriter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Manfred vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Manfred,
Danke!
Heute kann man Si-Dioden verwenden,
aber die wären vermutlich in den 60ern
noch zu teuer gewesen. Außerdem wartete
die Post gerne mal ab, bis solche neuen
Sachen ihre Betriebszuverlässigkeit
bewiesen hatten.
Alter Glasuriter
Gast (Manfred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alter Glasuriter vom 15.02.2009!  Zum Bezugstext


>>>Waren die Gleichrichter in den W48 Selen?

2 anti parallel geschaltete Selengleichrichterdioden.
Man sagte damals auch " Knallschutz " dazu.

Gruss
Manfred
Gast (Alter Glasuriter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.02.2009

Hallo Rainer,
im "Goetsch" 1953 sind solche Gleichrichter in den
Schaltplänen der Telefone nicht eingezeichnet.
Ich habe aber schon in Handapparaten von W48
solche Gehörschutzgleichrichter  gesehen, die
so konstruiert waren daß sie genau unter die
Klemmschrauben hinter der Hörkapsel passten.
Die müßten demnach noch während der amtlichen
"Lebenszeit" des W48 eingeführt worden sein.
Gehörschutz auf Basis Fritter (im Amt) oder
mit Glimmlampen wurde schon in den 30ern entwickelt.
Ob so was je zum Einsatz kam?
Waren die Gleichrichter in den W48 Selen?
Gruß
Alter Glasuriter



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