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Kategorie: > Tipps und Tricks > Kabel, Kapseln, Nummernschalter, Ersatzteile ...
Krone-Transistorsprechkapsel mit Flächenkontakten ??
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  21.05.2009

Liebe Freunde,

aufgrund meiner Kontakte zum StWH erhielt ich gestern nochmal einen Haufen "Telefonkram" aus einer alten Rumpelkammer, die jetzt geräumt wurde.

Dabei fand ich diese Kapsel. Auf den ersten Blick hielt ich sie für eine 60er-Jahre-"Knisterkapsel". Dann fiel mir allerdings das Gewicht auf: während eine Standard-Kohlekapsel ca. 20g wiegt, wog diese "5440.5Kr" von Krone (Bauj. 10.77) satte 53g. Zudem ist die Bezeichnung "Ts" aufgedruckt. Rascheln tut sie meinem Eindruck nach nicht.

Nie gesehen - kennt jemand diese Kapsel? Handelt es sich um eine Transistorkapsel? Das wäre ja wirklich hervorragend, denn grüne suche ich schon lange vergebens.

Beste Grüße, Markus





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 13
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 18.02.2021!  Zum Bezugstext

Durch die Flussspannung von 3 x 0,6 Volt (2x Diode, 1x Transistor) wird eine Transistorkapsel erst ab etwa 2 Volt überhaupt leitend, mit einem normalen Multimeter misst man in beide Richtungen "kein Durchgang". Bei einer Kohlekapsel misst man stets einige 100 Ohm, bei defekten Kapseln auch mal etliche 1000 Ohm.

Die Kapseln lassen sich, anders als die AKG, nicht zerstörungsfrei öffnen, da aus gebördeltem Stahlblech. Ich bin geneigt dem hier dankenswerterweise gezeigten Schaltbild zu glauben ;-)
Bestimmt ließe sich die Lösung mit 2 dynamischen Hörkapseln und Verstärker im Apparategehäuse realisieren. Die Schaltung ist ja recht simpel, ebenso wie einige der Bastelvorschläge zum Einbau im Hörer.
Ich habe mal eine defekte braune AKG Kapsel erworben, der dynamische Schallwandler hatte eine Unterbrechung. Er konnte problemlos durch einen Mini-Lautsprecher aus einem kaputten Schnurlostelefon ersetzt werden. Das Schaltbild der AKG befindet sich hier:
https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000001520
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von telefonmann3401 vom 18.02.2021!  Zum Bezugstext

Danke für die Bilder. Bleibt zu hoffen,
dass der Koppelelko keine Probleme macht.
telefonmann3401
(Mailadresse bestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von telefonmann3401 vom 18.02.2021!  Zum Bezugstext

Hier nochmal bessere Bilder.


Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 17.02.2021!  Zum Bezugstext

Hallöchen,
kann es sein, daß diese frühen Transistor-Sprechkapseln von Krone überwiegend in öffentlichen Münzern zum Einsatz kamen? Ich meine, sowas mal gelesen zu haben.

Gruß, Nobby
telefonmann3401
(Mailadresse bestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 17.02.2021!  Zum Bezugstext

Das ist das "elektrodynamische Mikrofon" wie im Kabatt von 1977 beschrieben. Ziemlich selten und zu Anfang auch teuer, würde ich sagen. Aus Kostengründen wurden ja viel später noch Apparate mit Kohlekapseln ausgeliefert. Hab vor kurzem ein SEL Consul III von 1988 aufgearbeitet und da war eine Kohlekapsel drin. Kann sein, dass der Verkäufer die Ts-Kapsel rausgenommen hat aber die Jahreszahl stimmte mit dem Rest des Apparates überein. Ich glaub, die war da schon immer drin. Hatte auch schon Siemens-Apparate, bei denen das so war.

Mal kurz off-topic zum Thema Verstärkung: Im FeAp 61 ist ja ein Anschluss für einen Transistorverstärker im Gehäuse vorgesehen, der aber soweit ich weiß nie kam, weil ja dann die Ts-Kapsel entwickelt wurde. Hier im Forum wurden ja schon "Ts-Kapseln" mit Elektret-Mikrofon erfolgreich nachgebaut. Wäre es nicht denkbar und vielleicht sogar einfacher, eine kleine Platine für den FeAp61 zu bauen und dann im Hörer einfach mit einer dynamischen Hörkapsel als Mikrofon zu arbeiten? In die Schaltung des W48 würde man die bestimmt auch integriert bekommen. Hatte gestern nochmal ein Düsseldorf LX auf dem Tisch und da sind ja im Handapparat zwei gleiche grüne Hörkapseln drin. Die Tonqualität finde ich noch mit am besten. Und funktionierende Hörkapseln - auch mit Flächenkontakten - sollte es doch wie Sand am Meer geben, oder nicht?


Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 17.02.2021!  Zum Bezugstext

Wie misst Du ob das eine Transistorkapsel ist?
Mach doch mal bitte eine auf und ein Bild vom Innenleben.
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  17.02.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 23.05.2009!  Zum Bezugstext

In einem Konvolut mit anderen Sachen erreichte mich heute gleich etwa ein Dutzend (!) dieser Krone Transistorkapseln.
Wie Markus hielt ich sie zuerst für besonders gut funktionierende Kohlekapseln. Auch messtechnisch sind es aber eindeutig Transistorkapseln, abgesehen vom Aufdruck TS, den aber nicht alle haben.
Bemerkenswert ist, dass Kapseln vom Typ 5440.4 Kr mit Stempelung 72 und 73 dabei sind.
Krone muss da Pionier gewesen sein, ohne in die Massenfertigung überzugehen.


Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  23.05.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 22.05.2009!  Zum Bezugstext

Hallo, Markus,

dann hast Du tatsächlich ein Ei des Kolumbus gefunden. Denn ich persönlich hätte nicht für möglich gehalten, dass man bei einer so geringen Bautiefe schon 1977 eine Transistorschaltung unterbringen konnte, während die Transistorkapseln der 80er Jahre noch richtige "Klötze" waren.

Entschuldigung. Irren ist menschlich - jedenfalls MUSS ein Verstärker drin sein, denn sonst hätte Deine Verständigung per W48 nicht funktioniert.

Gruß Stefan Roth
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  22.05.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 22.05.2009!  Zum Bezugstext

Ich muss zugeben, dass ich nun etwas verwirrt bin.

Im Kabatt 4 (= auch von 1977) heißt es auf Seite 237 zum Transistorverstärker beim FeTAp 61:

"Hinfällig durch Entwicklung der Sprechkapsel Ts (s. Seite 212)."

Somit dürfte wohl doch ein Transistorverstärker drin sein.

Ich habe die Kapsel heute mittag in mein W48 (auch von Krone:-) ) eingesetzt und zwei Gespräche geführt. Beide Gesprächspartner waren der Ansicht, ich sei so gut wie immer zu verstehen.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  22.05.2009

Hmmm. Die Kapsel hat eine sehr geringe Bautiefe und stammt von 1977. Die 80er-Jahre-Transistorsprechkapseln hatten wegen der Transistorschaltung eine viel höhere Bautiefe. Wenn hier nur von einem "elektrodynamischen Mikrofon" die Rede ist, dann ist kein Verstärker eingebaut. Wäre meiner Meinung nach 1977 von der Bautiefe her auch nicht möglich gewesen. Aber ein dynamisches Mikrofon würde in einer 611-ähnlichen Schaltung nicht als Mikrofon funktionieren, sondern als Lautsprecher. Das will man ja nicht. Es muss also eine Verstärkerschaltung her. Und genau hierfür waren im 611 die Anschlüsse V1 - V4 links auf der Platine. Dort wurde ein Transistorverstärker im Gerät angeschlossen. In der Praxis wurde dies von der Bundespost nicht genutzt. - In DDR-Apparaten hatte man einen Kristallwandler als Mikrofon und eine Transistorschaltung als Verstärker.

Gruß Stefan Roth
Gast (Rainer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  22.05.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 22.05.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Markus,
das klingt nach einem wertvollen Hinweis für mich: Den 4. Kabatt muss ich mir offenbar auch mal zulegen (mein neuester ist von 1966), da mich Sprechkapseln durchaus interessieren! Werde mal schauen, ob man den irgendwo bekommt.

>> Ich interpretiere den Text so, dass kein zusätzlicher Transistorverstärker in das Telefon eingebaut werden muss (richtig?). Das gabs ja auch mal.

Das hatte ich im Kabatt von 1966 schon einmal gelesen, dass ursprünglich vorgesehen war, Transistorsprechkapseln mit dem Transistor im 611-Gehäuse zu verbauen. Damals habe ich einmal versucht, Informationen über solche Kapsel-Schaltungen zu finden (zweigeteilt: ein Teil der Kapsel im Handapparat, die entsprechende Transistorschaltung dazu ergänzt auf der Platine des 611er). Damals habe ich keine konkreten Informationen/Kapseln gefunden, woraus ich schließe, dass diese Schaltung keine praktische Relevanz bei der Bundespost hatte, sondern eher ein theoretisch gedachtes Modell war. Praktische Anwendung haben Transistorsprechkapseln - vermutlich - erst gefunden, als sie so klein und gleichzeitig kostengünstig waren, dass man die komplette Schaltung in der Kapsel am Stück unterbringen konnte. Deine Kapsel dürfe hier zu den frühen Ausgaben gehören.

Viele Grüße, Rainer
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  22.05.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 21.05.2009!  Zum Bezugstext

Hallo Rainer,

danke für die Antwort. Als ich den Thread schrieb, gehörte mir noch nicht Kabatts 4. Auflage, seit heute jedoch schon (Danke, Herr Ziegler!). Ab S. 212 ff. werden Transistorkapseln behandelt. Das Werksfoto von Krone (!) auf S. 216 sieht der hiesigen Kapsel recht ähnlich, abgebildet sein soll ein "elektrodynamisches Mikrofon".

Ich interpretiere den Text so, dass kein zusätzlicher Transistorverstärker in das Telefon eingebaut werden muss (richtig?). Das gabs ja auch mal.

Viele Grüße, Markus
Gast (Rainer)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.05.2009

Hallo Markus,
zwar kenne ich diesen Typ Kapsel nicht, sieht jedoch ganz nach einer frühren Transistorsprechkapsel aus - wie ich hier mit durchaus ein wenig Neid sagen kann/muss ;-)
Für Sprechkapseln habe ich durchaus einen Blick, eine solche ist mir jedoch noch nie untergekommen.
Viele Spaß damit und beste Grüße nach Hannover, Rainer



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