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Kategorie: > Kurbeltelefone
OB-Fernsprecher an TK-Anlage anschließen?
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  26.10.2010

Hallo zusammen,

ich bekam da heute eine „verrückte“ Idee, d.h. evtl. ist es auch kompletter Unsinn, aber wie das so ist, kommen einem eben manchmal kreative Ideen beim Duschen, in der Straßenbahn oder mittags in der Kantine… ich bräuchte da mal eine technische Einschätzung.
Zurzeit wird ja hier öfter mal erörtert, wie man Türklingeln oder bestimmte Sprechanlagen an die heimische TK-Anlage hängt/ adaptiert. Türklingel läuft ja meist mit Wechselstrom?
Wäre es, theoretisch überlegt, dann nicht auch möglich, auf diesem Wege einen OB-Fernsprecher („Kurbeltelefon“) an die TK-Anlage anzuschließen?? So nach dem Motto: bin im Gartenhaus, kurbele, und im Haus klingelt ein bestimmtes Telefon (mit dem ich dann sprechen, mich ggf. auch weiterverbinden lassen kann o.ä.etc.pp.).
„Hirngespinst“ oder „möglich“? Der Gedanke hat mich spontan beschäftigt, da musste ich das mal fragen. Habe aber keine Ahnung, ob man eine Türsprechanlage mit einem OB-Fernsprecher vergleichen kann, geschweige denn, ob man sich dann gleich die Anlage zerschrotet.

Besten Dank und Grüße, Markus

P.S.: zur Klarstellung: Dass man Kurbeltelefone allgemein nicht ohne weiteres an Anlagen oder das öffentliche Netz anschließen kann, ist mir natürlich bekannt und soll auch nicht Thema dieses Threads sein. Hier soll vielmehr die Frage sein, wie man gerade mittels Kurbel (mittelbar) Verbindung mit dem öffentlichen Netz aufnehmen kann. Vielen Dank im Voraus!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 21
Mathew44
cts-kirchheimgmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf einen gelöschten Beitrag vom 27.10.2010!  Bezugstext gelöscht

Hallo,

darauf wollte ich gerade ansprechen, bei der Bahn werden doch auch 61-er Apparate und Kurbler auf der gleichen Leitung betrieben, wie wird das denn genau gemacht und kann man da mit den Kurblern jede andere Nst. anrufen? Werden die Länge der Wechselspannung ausgewertet? Früher war es ja so daß ein Punkt 3 und ein Strich 10 Kurbelumdrehungen waren zur Kennung des Rufs.
Ich hab hier noch alte Rufzeichentafeln auf denen das drauf ist. Z. B. so:

F-Kasten Weiche 17      . - . -   wäre also  3 10  3 10
F-Kasten Signal A       . . - -   wäre also  3  3 10 10
Posten 29               - . - -   wäre also 10  3 10 10
Bf xyz                  - -       wäre also 10 10

Gruß Matthias
Thomas Toelle
toellekomweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf einen gelöschten Beitrag vom 27.10.2010!  Bezugstext gelöscht

Hallo,
wie soll den die Baugruppe für die Hicom 300 heißen?
In den Handbüchern finde ich keine... und laut einer Nachfrage vor ein paar Jahren sollte das angeblich mit E&M-Sätzen und unbekannter Fremdtechnik bewerkstelligt worden sein...

Gruß Thomas
harm
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 27.10.2010!  Zum Bezugstext

Guten Tag!

Ich werde dies in den kommenden Tagen an meiner Testanlage ausprobieren.
Muß nur nach meinem Umzug den Bastelplatz wieder herrichten.

Man kann also beim Kurbeln die TA nicht kaputt machen, richtig?
Klingelt die TA in dem Rhythmus, in dem ich das Signal kurble, oder übersetzt sie in normale Klingelintervalle?

Gruß, Harm.
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andreas Panskus vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hier geht es jetzt um die Frage, wie ein Anschluß eines OB-Apparats an eine analoge Amtsübertragung (AUe) einer NStAnl zu bewerkstelligen ist:

(a) Überspannung spielt hier keine Rolle - bei einem analogen Hauptanschluß der DTAG komman auch rd. 100V Wechselspannung an.
(b) Im Gegensatz zum analogen Hauptanschluß ist bei Anschluß eines OB-Apparats keine Speisung auf a/b. Das macht jedoch nichts, denn die AUe registriert die Speisung (ob vorhanden, oder nicht) nicht. Es gibt bei einem kommenden Gespräch über HKz keine Rückauslösung!
(c) Es ist richtig, daß eine Rufpause von größer 10 sek. zur Unterbrechung der Amtsrufsignalisierung in der NStAnl führt. Insofern muß - solange der Anruf noch nicht von einem Tln der NStAnl abgefragt wurde, in einem Rhythmus von < 10 sek. zyklisch gekurbelt werden. Wenn die 10 sek. überschritten werden, führt ein erneutes Kurbeln jedoch zum Wieder-Ansprechen der Amtsrufsignalisierung.
(d) Tatsache ist: Ein OB-Apparat kann ohne Änderung des Apparats und der NStAnl direkt an eine analoge AUe nach HKz-Kriterien angeschlossen werden.
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 27.10.2010!  Zum Bezugstext

@ Steffen:
Diesen Babyruf meinte ich doch. An-und abläuten hat in meinem Vorschlag nur noch Pseudo-Funktion, namlich Schließen der Teilnehmerschleife durch Relais (= Auslösung des Babyrufes), wenn das machbar wäre.

> Einbahnstrassen, d.h. man kann von der Tür zwar anrufen, aber nicht andersherum

Hier nicht! Meine Auerswald kann das (laut Anleitung), siehe den Link von mir unten.

@ Andreas:
Vielen Dank, auch für Deine Mail, aber leider kann ich mangels Kenntnis dazu nichts sagen. Hier aber bestimmt jemand.
Aber für heute ist erstmal Feierabend - bis denn!
Andreas Panskus
kontaktandreas-panskus.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

> Nachteil: auch bei kommenden Anrufen (muss) zur
> Gesprächsannahme (angeläutet) werden.

Bei kommenden Rufen: Die anlagenseitige Rufwechselspannung könnte ein parallel zum ersten Relais geschaltetes zweites bistabiles Relais schließen?

In beiden Fällen ist das Abfallen der Relais wohl das Problem. Vielleicht läßt sich das - irgendwie? - mit logischen Bausteinen bewerkstelligen, wenn der Strom im Sprechkreis weg ist.
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hallo,

Es gibt auch Babyruf/Notruffunktionen, bei denen nach dem Abheben des Hörers nach einigen Sekunden ohne Wahl eine vorher festgelegte Nummer gewählt wird. Somit ist an-und abläuten nicht nötig, allerdings gibts dann auch nix mehr zu Kurbeln. Die meisten heutigen TFE-Schnittstellen sind allerdings Einbahnstrassen, d.h. man kann von der Tür zwar anrufen, aber nicht andersherum... (z.B. Siedle DCA 612 nur mir zusätzlicher Hardware und Beschaltung)

Gruss

S. Froeschle
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  26.10.2010

> ich dachte bei so «Telefonverrückten» eher an «grössere» Anlagen (…)
> Siemens HiPath bzw. HiCom (…)

Ich bitte um Nachsicht, aber bei meiner 3ZKB-Wohnung ist das leider kaum möglich. Außerdem kenne ich den Leistungsumfang dieser Anlagen nicht. Über meine Auerswald 4410 freue ich mich jeden Tag, sie kann „alles außer Erdtaste“ (und Hochdeutsch;-)) Inzwischen mit 2. S0-Amt für VoIP, Unteranlagen, AWADo, A2 etc.pp. erweitert hängt schon einiges dran, trotzdem sind die Möglichkeiten noch gar nicht ausgeschöpft.

Wenn nun noch OB über TFE ginge, wär das schon eine kleine Sensation für mich!

Analogamt kann man zurüsten, ist aber eher teuer, zudem: wie ruft man dann den OB-Apparat…?

Die Vorschläge von Thomas Göbel hören sich vielversprechend an.

Gleichwohl ist mir durch den ersten Vorschlag von Andreas noch eine Idee mit dem „Babyruf“ gekommen. Ich will das mal (laienhaft) beschreiben:
Angenommen man trennt den Induktor vom Rest.
In die Schleife wird hinter dem Wk aber vor dem GU ein Relais eingeschleift. Dieses wird vom Induktorstrom geschaltet. Der Apparat wird nun an eine normale Nebenstelle angeschlossen.
- man hebt ab
- Kurbeln schaltet Relais an und schließt damit Schleife
- „Babyruf“ der TK-Anlage ruft nun die „Hauptstelle“, die kann manuell weitervermitteln o.ä.
- bei Beenden der Verbindung wird durch „Abläuten“ das Relais zurückgeschaltet

Nachteil: auch bei kommenden Anrufen müssen zur Gesprächsannahme an-, zur Beendigung „abgeläutet“ werden. Aber evtl. lässt sich da auch noch was finden.

Wäre das auch praktikabel, oder irre ich mich?


Generell bevorzuge ich allerdings meist die Variante bei der im Apparat am wenigsten verbastelt werden muss.

Wie auch immer, ich werde mir erstmal einen OB 33 o.ä. besorgen, um mir da mal einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. (Ich kenne die bislang leider nur aus dem Museum und aus alten Filmen). Dann sehe ich weiter.

Beste Grüße, Markus
Andreas Panskus
kontaktandreas-panskus.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Ist es nicht so, daß die Variante, den Apparat an den analogen Eingang anzuschließen dazu führt, daß der Rufende in regelmäßigen Intervallen kurbeln muß, und andernfalls die Anlage die Verbindung nach einigen Sekunden trennt und der Gerufene beim Aufnehmen des Handapparates den internen Wählton bzw. die voreingestellte Standard-Amtsleitung bekommt?
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von harm vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hallo,

bei Überspannugsschutz denke ich an folgende Bauteile:
Überspannungsschutzdiode 1,5KE 68CA:

http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=41876;PROVID=2402

dort gibts auch ein Datenblatt und auch andere Spannungswerte, aber 68V sind schonmal nicht schlecht...

Gruss

S. Froeschle
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich dachte bei so «Telefonverrückten» eher an «grössere» Anlagen, die modular aufgebaut sind, für Siemens HiPath bzw. HiCom gibts eine Baugruppe 2 x analog-Amt «TLA2» damit könnte es bei den betreffenden Anlagen gehen, bei Auerswald gibts das bestimmt auch.
Is halt heut immer mehr ein Problem mit dem guten «Analogkäse»...

A propos Spannungsspitzen:

dementsprechend geschaltete Zenerdioden und Varistoren können den Eingang der Telefonanlage schützen, indem sie die Spannung ab einem gewissen Wert kurzschliessen (über Widerstände).

Gruss

S. Froeschle
harm
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Guten Abend!

Die Idee, ein OB-Gerät mit der freien Amtsleitung der analogen TA zu verbinden ist ja sehr genial.

Wie würde denn eine Schaltung aussehen, die verhindert, daß die 100V des Kurbelinduktors die TA killen?
Meine Integral 20plus hat noch eine freie AUE, ich überlege schon lange, wie ich die nutzen könnte, da wäre das eine tolle Sache.

Schönen Abend, und danke für die Anregungen!

Gruß, Harm.
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

...den Weg, den OB-Apparat über eine freie analoge Amtsleitung der NStAnl anzuschließen, habe ich bewußt nicht erwähnt, weil die meisten kleinen NstAnl entweder ISDN-TK-Anlagen sind und keine analogen Ämter haben, oder so klein und analog sind, daß eine freie Amtsübertragung nicht mehr verfügbar ist. WENN eine analoge AUe vorhanden ist, ist DAS natürlich der richtige Weg!

Ein wenig Nachdenken bei der Heimfahrt von der Arbeit brachte mich auch von dem Gedanken ab, bei Eintreffen von Rufwechselspannung vom OB-Apparat im Gesprächszustand den a/b-Eingang der TFE-Anschaltung kurzzuschließen - das ist zu aufwendig. Einfacher und sicherer ist, den a/b-Eingang der TFE-Anschaltung mit einem Gehörschutz-Gleichrichter bzw. antiparallel geschalteten Dioden und einem Vorwiderstand (rd. 100 Ohm) zu schützen. Das spart einen Optokoppler...

Bei Gelegenheit (wenn sie sich denn finden sollte) versuche ich mal eine kleine Schaltskizze anzufertigen. Bilder sagen halt mehr als Prosa...
Andreas Panskus
kontaktandreas-panskus.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Ach so, danke!
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Andreas Panskus vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hallo,

das Anschaltrelais bleibt nur solange angezogen, wie die Rufspannung anliegt + die Abfallzeit. An analogen Anschlüssen wird damit eine Signalisierung z.B. in lauten Hallen mit einen 220V-Hupe gemacht.

Gruss

S. Froeschle
Andreas Panskus
kontaktandreas-panskus.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Das ist jetzt wahrscheinlich ne doofe Frage, aber wie bekommt man das Anschaltrelais wieder zum Abfallen?
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Hallo,

da gibt es doch 2 Möglichkeiten:

1.) Trennung von Sprechkreis und Kurbelinduktor-Kreis, d.h. 4-adrige Verdrahtung, der Sprechkreis wird entsprechend an die Anlage nach FTZ... angeschlossen und an den Kurbelinduktor ein SAR (Starkstromanschaltrelais), welches bei anlegen (Kurbeln) der Rufspannung anzieht und den Ausgang eines Klingeltrafos auf den «Klingeleingang» der Anlage schaltet. Somit wird durch Kurbeln angeläutet.
So wie schon von Herrn Göbel vorgeschlagen...

oder...

2.) Anschluss des OB-Fernsprechers an einen Amtseingang (analog) der TK-Anlage. «Batterie» erforderlich, da sonst keine Sprechverbindung möglich, das Kurbeln bewirkt dasselbe, wie die Anrufspannung die vom «Amt» kommt. Zu beachten ist hierbei eine Begrenzung der Wechselspannung auf für die Anlage noch verträgliche Werte z.B. durch entsprechende Schutzbeschaltung durch Varistoren bzw. Transzorbdioden etc.

Dies ist natürlich kein vollständig ausgearbeiteter Anschlussplan, es sind nur meine schnellen Gedanken, wie es denn gehen könnte...

Gruss

S. Froeschle
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  26.10.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 26.10.2010!  Zum Bezugstext

Das klingt gut! Vielen Dank für die umfangreichen Ausführungen, an so etwas hatte ich gedacht. Ich werde mir das in einer ruhigen Stunde noch mal gründlich durch den Kopf gehen lassen.
Grundsätzlich scheint das Beschriebene mit meiner Anlage (Auerswald 4410) möglich, siehe
Errichterhandbuch S. 27 f. http://www.auerswald-root.de/download/datei/handbuch/d/compact/v200510/ICOMP.pdf
und
Benutzerhandbuch S. 21 f. http://www.auerswald-root.de/download/datei/handbuch/d/compact/v200510/BBASCO.pdf

Ich will (und kann) aber nichts überstürzen - sehr interessant erstmal, dass es möglich scheint, ich werde das zu gegebener Zeit mal aufgreifen. Kann aber noch dauern. Wenn jemand schneller sein sollte, bin ich mir sicher, dass Erfahrungsberichte hier nicht nur von mir gerne gesehen sind!

Besten Dank und Grüße,
Markus
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010

NStAnl mit Türfreisprech-Anschluß arbeiten zuweilen nach FTZ-Norm FTZ 123 D12. Auf diesen Standard beziehe ich mich jetzt:

FTZ 123 D12 definiert 4 Klemmenpaare:

(a) KT (Klingeltaster, 2 Klemmen)
(b) a/b (Sprechadern, ohne Speisung, 2 Klemmen)
(c) TO (Kontakt, potentialfrei, wird bei Wahl der Türöffner-Kennziffer geschlossen)
(d) TS (Kontakt, potentialfrei, wird bei Entgegennahme des TFE-Anrufs geschlossen)

Damit stellt sich der Anschluß eines OB-Apparats an die NStAnl mit TFE nach FTZ 123 D12 so dar:

Die 2-adrige OB-Anschlußleitung wird an ein Starkstrom-Anschalterelais oder ein Relais, das Wechselspannung "versteht", geführt. Der Arbeitskontakt dieses Relais geht an das Klemmenpaar KT der TFE-Anschaltung. Ein weiterer Arbeitskontakt schließt die Klemmen a/b kurz. (Letzteres dient der Sicherheit, wenn während eines Gesprächs der Induktor betätigt werden sollte). Die eine Ader (nennen wir sie "b") der OB-Anschlußleitung wird weiter an Klemme b der TFE-Anschaltung geführt, die andere ("a" genannt) wird an Klemme TS geschaltet. Die zweite Klemme TS der TFE-Anschaltung wird mit Klemme b der TFE-Anschaltung verbunden.

Der Betrieb gestaltet sich wie folgt:

Drehen der Kurbel erzeugt Rufwechselstrom, der das Wechselstromrelais zum Ansprechen bringt. Rufwechselspannung kann nicht auf a/b der TFE durchdringen, weil Kontakt TS noch offen ist. Der Arbeitskontakt des Relais signalisiert den Anruf der TFE (Klingel betätigt) - die vorbestimmten Telefone der NStAnl klingeln. Wird der Anruf durch Abheben des Hörers entgegengenommen, schließt Kontakt TS und der Sprechweg wird durchgeschaltet.

Durch Nutzung des Kontakts TO (Türöffner) und einer Wechselspannungsquelle kann auch ein Anruf zum OB-Apparat signalisiert werden. Dazu ist u.U. ein weiteres Relais zum Schutz der a/b-Klemmen der TFE-Anschaltung erforderlich.

Wichtig: Die Klemmen KT und a/b der TFE-Anschaltung der NStAnl sind empfindlich gegen Fremdspannung! Wegen der Ansprechzeit eines elektromechanischen Wechselstromrelais wird es sinnnvoll sein, dies durch Oktokoppler zu ersetzen.

Alternativ wäre es möglich, durch Umbau des OB-Apparats die OB-Anschlußleitung vieradrig auszulegen: Der Sprechweg ist vom Induktor und Wecker zu trennen und über ein getrenntes Leitungspaar zu führen. Dann wird alles einfacher: a/b vom OB-Apparat wird mit a/b der TFE-Anschaltung verbunden, die Signalisierungsadern mit dem Wechselstromrelais, dessen Arbeitskontakt mit KT der TFE-Anschaltung. Fertig ist die kommende Richtung (von der NStAnl gesehen)...
Gast (Gerhard Füsk)
(Gast - Daten unbestätigt)

  26.10.2010

...also die 5-Draht-Sprechanlagen, die ich zumeist bearbeite, benutzen 12V oder 18V Wechselspannung für den Ruf der Wohnungssprechstelle.

Ein Kurbelinduktor liefert im Leerlauf 100V und mehr (Quelle: Fernmeldetechnischer Atlas).

Welche Überlebenschance gewähren wir der TK-Anlage?

Gemeinplatz, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Weiters verwenden die klassischen (4+n)- Sprechanlagen (n=Teilnehmerzahl) drei Drähte für die Sprechverbindung, während in der Fernsprechtechnik durch Anwendung geeigneter Schaltungen für beide Gesprächsrichtungen nur zwei Drähte erforderlich sind.

Bei den Haussprechanlagen gab es in der Anfangszeit Schaltungen, die nur mit Kohlekapseln und Hörkapseln das Auslangen fanden (jeweils ein Paar in Serienschaltung je Sprechrichtung und "in der Mitte" der gemeinsamen Leitung eine Spannungsquelle). Später verwendete man zuerst für den Torlautsprecher einen zusätzlichen Verstärker, zuletzt dann für beide Sprechrichtungen. Kohlekapseln wurden durch Elektretmikrofone ersetzt, klassische Anlagen durch Bussysteme usw.

Es gab (und gibt) auch Anlagen, die ohne Digitaltechnik mit 1+n Drähten auskommen, da werden mit Dioden Polaritäten unterschieden.

Das alles hängt vom Hersteller und von der Gerätetype ab. Hersteller wird es wie Sand am Meer geben, sie werden nur nicht an jedem Ort und in jedem Land gleich häufig vertreten sein.

Weiters sei auf die Unterschiede zwischen OB- und ZB-Betrieb hingewiesen (z. B. Leitung zwischen Teilnehmer und Zentrale gleichstromfrei bzw. gleichstrombehaftet)!
Andreas Panskus
kontaktandreas-panskus.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.10.2010

Interessante Idee. Ich kenne mich OB-Apparaten nicht aus, aber die Telefonanlage dürfte es nicht gewohnt sein, daß da viel Strom vom Telefon kommt. Die Kurbel müßte meiner Einschätzung nach abgekoppelt werden.

Man könnte aber gegebenenfalls eine Babyruf-Funktion der Anlage nutzen, so daß die Verbindung beim Abheben des Handapparates hergestellt wird.

Wenn aus Gründen der Originalität aufs Kurbeln nicht verzichtet werden soll könnte man vielleicht - nur mal als unausgereiftes Gedankenspiel - den Apparat in seinem Inneren so modifizieren, daß erst bei Betätigung der Kurbel der Sprechkreis geschlossen wird (per Relais oder was es da so gibt).

Oder: jede Umdrehung der Kurbel erzeugt einen Impuls. Das wäre vielleicht der technisch größere Aufwand, aber dann kannste so die 11 anrufen. Bei guter Kondition in den Armen auch jede andere Nummer :-)



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