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Kategorie: > Telefone bis 1930
Sammelnummer und Buchstaben
Volkmar
adminkommoss.com
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2011

Hallo,

als Berliner interessiert mich natürlich von einem Mietgerät der Gefat die auf dem Gerät angegebene Rufnummer: Sammel Nr. D6 Wedding 0014

Sammelnummer ist die Zentrale, von der aus dann weitervermittelt wurde?
Was hat es mit der D6 auf sich (D=4 also 64?)?
Wäre dann 640014 zu wählen gewesen?


Gruß,
Volkmar



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
Gast (G. Mergelsberg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.07.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von G. Mergelsberg vom 18.07.2011!  Zum Bezugstext

Nachtrag bzw. Korrektur:

Natürlich war gemeint  .... "als die ersten SA-Vermittlungsstellen eingerichtet wurden" ....
_ das sind die SelbstAnschluss-VSt.en für die Teilnehmer mit SA-Apparaten - später einfach Nummernschalter-App., noch später Wählscheiben-App. genannt.

Die zu wählende Nummer bei D6 0014 heißt richtig: 460014.

Gruß
Günther Mergelsberg
Gast (G. Mergelsberg)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.07.2011

Hallo,

die erste Vermutung ist schon richtig; als die ersten Vermittlungsämter der Post eingerichtet wurden, hat man in einigen Großstädten versucht, mit Buchstaben und Ziffern eine leichtere Handhabung zu erzielen. Man gab also den einzelnen Vermittlungstellen eines Ortsamtes Buchstaben wie D6 für die VSt. Wedding (in Berlin gab es 75 VSt.en mit Buchstaben von A bis J und einer einstelligen Ziffer dahinter). Die Buchstaben waren auf den Nummernschaltern (Wählscheiben)  identisch zu sehen mit den zugehörigen Ziffern. Und dadurch wusste man, in welchem Telefonbezirk der Teilnehmer ansässig ist und wählte der Reihe nach ohne Unterbrechung Buchstabe und Ziffern hintereinander. Und die Rufnummer der Gefat in Berlin war einfach 640014.

Im Ausland war die Buchstabenanordnung nicht gleichlautend dem deutschen System: Etwa in Wien ZYLMURBAFI, wobei Z die 9 war, Y die 8 usw. bis I für die 0 (Null), die ganz vorne stand.
Die Tschechoslowakei begann wie wir mit 1 und endete mit 0; die Buchstaben dazu lauteten ABCFHKLMR.

Paris oder New York benutzen dreibuchstabige Stadtbezirks-Vorziffern.

Dieses hausgemachte Nummerieren war natürlich besonders für grenzüberschreitenden Verkehr nicht lange zu ertragen, weil Auslandsgespräche im Selbstwählferndienst so nur abgebremst über Handvermittlungen möglich waren. Mit dem "SWF-Dienst international" ab Ende der 1950er Jahre hörte der Spuk dann ganz auf. In Deutschland war man Mitte der Dreißiger Jahre davon abgekommen.

Interessant ist es allemal, bei älteren ausländischen Telefonapparaten auf die Wählscheiben zu achten, denn es gibt auch arabische, kyrillische und chinesische Ausführungen, die auf diese Weise benutzerfreundlich sein sollten.

Mit freundlichem Gruß
Günther Mergelsberg - SIG
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 18.07.2011!  Zum Bezugstext

in Berlin gab es die Ämterbezeichnung (oft die Straße des Amts oder ein Stadtteil) noch lange. Berlin hatte als Ortsnetz die besondere Herausforderung, daß es einfach sehr groß war. 50Km kommen da schon öfter vor, da kam wohl die frühe Ortsvermittlungstechnik an ihre Grenzen. Sprachverständigung ist nicht das Problem, mann kann sich auch über 100km unverstärkt noch ordentlich verstehen, aber gleichstrommäßig wird das problematisch. Deshalb gab es auch die "Berliner Systeme" (29b, 50b usw) die darauf optimiert waren. Wenn ich mich recht erinnere, erfolgte die Impulsweitergabe vom I. GW über beide Adern statt nur über eine. Damit erhöhte sich die im Ortsnetz zwischen den Ämtern zu überbrückende Entfernung.
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2011

ich kenne von ururgroßonkels geschäftsdrucksachen aus der weimarer zeit noch die angabe "hochmeister" oder so ähnlich, ebenfalls mit buchstaben dabei. das dürfte auch in deinem fall ein hinweis auf einen nicht im selbstwähldienst anzusteuernden netzknoten sein, der dem "fräulein vom amt" unter dieser bezeichnung geläufig war. "sammelnummer" interpretiere ich als sammelanschluß und 0014 als rufnummer / port des ersten anschlusses der darunter zusammengefaßten reihe von hauptanschlüssen. weitervermittelt wurde demnach also von d6 nach d6 0014.



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