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Kategorie: > Kurbeltelefone
Zentrale Stromversorgung für OB-Fernsprecher ?
Thomas Toelle
toellekomweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  16.04.2012

Hallo Sammlergemeinde,
weiß jemand, ob es eine Art "zentrale" Stromversorgung für OB-Fernsprecher gab, bzw. wie im Bedarfsfall mehrere OB-Fernsprecher mit einer Batterie gespeißt wurden?
Mir ist klar, das OB = "Ortsbatterie" bedeutet, aber ich stelle mir gerade folgenden Fall vor, das z.B Aufgrund der Leitungslänge ein Gebäude über eine OB-Leitung mit einer anderen Stelle (oder Vermittlung) verbunden ist.
Im besagten Gebäude sind Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten z.B. 3 OB-Fernsprecher notwendig.
Ich würde z.B. 3 Stück OB33 mit einer "zentral" aufgestellten "Batterie" am Gebäudeverteiler betreiben wollen.
Kann man dann einfach von jedem Apparat die Spannungsversorgung paralell auf eine Batterie schalten ?
Ich habe das mal Spaßeshalber mal mit mehreren OB-Apparaten auf "getrennten" Leitungen ausprobiert und auch kein Übersprechen oder andere Probleme festgestellt.
Allerdings habe ich auch keine Literatur über solch eine "Zentrale OB-Stromversorgung" gefunden.
Weiß jemand, ob solch eine "Paralellschaltung" fachlich richtig ist, oder ob es hier früher eine andere Lösung gab ?

Viel Dank im Voraus  Gruß Thomas



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Christian Diederichs
dh2jut-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.10.2012

Mir ist eine solche Mehrfachspeisung aus Bahnkreisen bekannt, zB wenn im Betonschalthaus und außen in der fernmeldeklappe je ein OB (70) angeordnet war. Dann hat man schon mal mit einer Batterie gespeist (bzw. zwei in Reihe geschalteten Luftsauerstoffelementen). Das war aber die absolute Ausnahme, meistens hat auch da jeder Fernsprecher eine eigene OB-Batterie.
Was ich in Fernmelderäumen o.ä. aber oft gesehen habe war die Speisung des Fernsprechers aus einer ohnehin vorhandenen Spannung aus dem Relaisgestell o.ä. An sowas hab ich bei "meiner" Museumsstrecke auch schon gedacht, mit einem kleinen Spannungsregler (LMxxx)wäre das heutzutage sehr leicht zu realisieren. Für die Orte wo 230 V vorhanden sind könnte man damit auf die Luftsauerstoffelemente verzichten. Die sollen sehr teuer sein und bisher hab ich auch noch keine Bezugsquelle... Wenn da jemand was wüßte ....
Thomas Toelle
toellekomweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.04.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 17.04.2012!  Zum Bezugstext

Danke für Eure interessanten Antworten!
Mich hat halt vor allem gewundert, das ich noch nie etwas über dieses Thema in irgend welchen Unterlagen gelesen/gefunden habe...
Die Idee mit Drossel/Kondensansator Entkopplung hört sich ganz gut an!
Der Gedankengang, bezüglich der Anforderung war frei aus der Luft gegriffen.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, irgendwann meine gesammelten OB-Fernsprecher mal fest aufzubauen und z.B. an einer BW-Vermittlung OB30/150 zu betreiben...und für diesen Fall währe mir eine Zentrale Stromversorgung lieber, als unzählige, einzelne Batterien ;-)
Beste Grüße  Thomas
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  17.04.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von telllefoner vom 17.04.2012!  Zum Bezugstext

Also zunächst:

Die OB-Speisespannung betrug in der Regel 1,5 V = ein Zink-Kohle (Braunstein-) Element, zwei in Reihe (3 V) sollten auch micht schaden, letztendlich ist der SpeiseSTROM durch Sprechkapsel und Primärkreis/Induktionsspule entscheidend.

Längere Zuleitungen bei zentraler Stromversorgung können bei der geringen OB-Spannung schon zu nennenswerten Verlusten führen.

Wichtig ist die - unten schon beschriebene - Entkopplung der einzelnen Sprechstellen, damit kein Mitsprechen (leises Mithören) gleichzeitig geführter Gespräche anderer mitgespeister Fernsprecher auftreten kann.

Hierfür ist eine Entkopplung der einzelnen Speisestromkreise mittels
 (niederohmiger) Drosseln in den Speiseleitungen und/oder
 den Speiseklemmen der Apparate (MB-MB) parallel geschaltete Kondensatoren von mehreren Mikrofarad
notwendig.

Spannung und Drosseln (probeweise genügen vielleicht auch Widerstände im zweistelligen Ohmbereich) sind so auszulegen, daß an den jeweiligen Mikrofonbatterieklemmen bei abgehobenem Handapparat 1,5 ... 2 V Speisespannung anliegen.

Angesichts des geringen Strombedarfes insbesondere bei nur sehr sporadischer Nutzung würde ich allerdings eher zur Verwendung von zwei in Reihe geschalteten Alkaline-Zellen je OB-Fernsprecher raten, i.d.R. sollten sogar R6-Zellen reichen, davon sind 8 Stück oft schon für 1,99 € zu bekommen!

MfG Ralf
www.erel.de
telllefoner
lange.leweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  17.04.2012

hallo Thomas,
das ganze Thema ist nicht so trivial wie es scheint. Wenn ich mich recht erinnere, wurden die OB-Zentraleinheiten (beispielsweise bei der DeutschenReichsbahn) jeweils mit einer kleinen Stromversorgungsanlage betrieben (70er+80er Jahre). Die waren damals recht einfach gestrickt, ohne Spartrafo, meist mit Selengleichrichter, Glätt-Kondensator und-Spule. Für den Notbetrieb wurde automatisch ein Bleiakku angeschaltet.
Die einzelnen OB-App. wurden JEDER für sich mit einer sog. Trockenbatterie gespeist. D.h. auch auf dem Stellwerk wo mehrere OB-App. betrieben wurden, stand neben jedem OB-App. die Trockenbatterie.
Die Trockenbatterien hatten eine Nennspg. von 6V (oder 9V??) und wurden aktiviert indem auf der Oberseite ein Glasröhrchen zerdrückt wurde und somit Sauerstoff in die ansonsten teerverschlossene Zelle eindringen konnte.
Lösungsansatz für heute:
OB = Speiseleitung im Mikrofonstromkreis (ZB = umgekehrt).Es müßte also gelingen die beiden Speiseleitungen NF-mäßig zu entkoppeln(kl.Bandpass) und die Speisespannung trotzdem im Nennbereich zu halten.
Soweit meine Gedanken - Gruss Thomas
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  17.04.2012

Bei Linienwählern hat es ZB-Schaltungen in der Historie gegeben (siehe http://www.priteg.de/Priteg-Linienwaehler/Priteg-Linienwaehler.html ). Zur Verhinderung des Mithörens/Übersprechens setzte man in jeden Apparat eine Speisedrossel (Schaltbilder unter o.g. Link).
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  16.04.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Toelle vom 16.04.2012!  Zum Bezugstext

Das hängt ja nur davon ab, wie laststabil die Batterie ist. Eine sehr laststabile Batterie hat einen geringen Innenwiderstand; bei dieser wird die Spannung bei Belastung nicht so schnell abfallen. Die Spannungsschwankungen nämlich bewirken das ungewünschte Übersprechen auf das andere Telefon. Wenn man - um eine höhere Spannung zu erzielen - mehrere Batterie-Elemente in Reihe schaltet, so erhöht sich tendenziell der Innenwiderstand, und die Gefahr des Übersprechens kann zunehmen. In der Praxis kann´s trotzdem sinnvoll sein, denn bei 1,5 Volt (Spannung eines einzelnen Batterie-Elements) ist die Lautstärke doch recht niedrig. - In geschlossenen Räumen wäre ein (abschaltbares) Netzteil meines Erachtens doch die bessere Wahl, wenn die Anlage dauerhaft dort bleiben soll.
Thomas Toelle
toellekomweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  16.04.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 16.04.2012!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,
Danke für die Antwort!
Die Info zu der Batterie ist gut!
Ein stabilisiertes Netzgerät sollte auch nicht das Problem sein...
Mich würde halt vor allem interessieren wie man das früher nur mit einer Batterie gelöst hat.
Besten Dank!
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  16.04.2012

Übersprechen tritt meines Erachtens dann auf, wenn ich zwei Telefone parallel an eine schwache Batterie hänge, d. h. an eine Spannungsquelle mit hohem Innenwiderstand. Dann führt das Sprechen an einem Telefon zu einem starken Spannungsabfall der Batteriespannung, was dann im anderen Telefon hörbar ist. Da das bei Dir ja nicht gewünscht ist, sollte meiner Meinung nach ein stabilisiertes und brummfreies Netzteil (Spannung nicht zu hoch wählen!!) helfen können (ohne Gewähr!). Müsste allerdings ein "altes" Netzteil mit Trafo und IC-Spannungsregler sein; die modernen Schaltnetzteile streuen oft unangenehme Frequenzen ein. - Ein unstabilisiertes Netzteil hilft hier nicht weiter; damit kann ein Übersprechen auftreten (siehe oben!). Aus einem unstabilisierten Netzteil lässt sich aber mit Hilfe eines Spannungsregler-ICs und ein paar Bauteilen (Elkos, Widerstände) durchaus ein stabilisiertes machen (Zusatzkästchen am Kabel hinter dem Netzteilgehäuse). Die genaue Schaltung hab´ ich nicht mehr im Kopf, musst halt mal googeln.



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