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Kategorie: > Kurbeltelefone
Das ist doch kein Klappenschrank...
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.09.2014

*das* ist ein Klappenschrank" (Crocodile Dundee zeigt auf eine Wand mit hunderten von Fallklappen). Möglicherweise hat er recht...

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe eventuell die Möglichkeit, diese Nebenstellenanlage (Bild 1 und 2) von einem privaten Museum zu erwerben. Momentan bekommt dieses Museum alles Mögliche geschenkt und stellt es in einem ehemaligen RWE - Stromturm aus. Naturgemäß wissen die Betreiber oft nicht genau was die Exponate sind, und gegen Veräußerungen scheinen sie prinzipiell nichts zu haben.

Das besagte Gerät (ob es ein Klappenschrank in Crocodile Dundees Sinne ist, weiß ich nicht :-)) steht momentan unbeachtet in der ersten Etage auf dem Boden, und zwei Klappen waren im Fallzustand. Damit die nicht noch jemand abtritt habe ich sie geschlossen (Bild 3). Noch ist unklar ob der Deal zustande kommt, und vor allem ist auch unklar, ob ich den Apparat überhaupt haben will, denn eigentlich sammele ich nur Endgeräte. Daher im Vorfeld ein paar Fragen an die Experten:

- Kann man ungefähr abschätzen aus welcher Zeit diese Nebenstellenanlage ist? Ich würde unbedarft sagen Zwanziger bis Dreißiger Jahre, aber vielleicht hat man ja noch in den Fünfzigern so etwas gebaut...

- Ist die für OB - Betrieb?

- Die Klappen scheinen da angebracht zu sein wo gerade Platz ist. Kann das eine Einzelanfertigung für ein Unternehmen sein?

- Was für ein Handapparat würde da eigentlich hingehören (o.k., wenn die Anlage doch aus den Fünfzigern ist, könnte es noch der originale sein)?

Sollte innen viel fehlen, ist an einigermaßen epochengerechten Ersatz wahrscheinlich kaum zu denken. Jedenfalls im Voraus schon mal vielen Dank für Infos und Anregungen. Bestimmt werde ich bald wissen was ich will :-).

Gruß Ralph





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 80
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.05.2015

Hallo liebe Forumsmitglieder,

eigentlich hatte ich nicht mehr vor diesen Thread noch einmal anzufassen, aber inzwischen kann ich dem Baubericht des Klappenschrankes eine Episode hinzufügen und ihn dann wohl endgültig abschließen. Arbeitstitel dieser Aktion: Verschönert den Handapparat :-).

Am Klappenschrank hatte ich ja den nicht epochengerechten Handapparat (HA) mitsamt der Stilbruch- Spiralschnur ausgetauscht. Einen W28 HA hatte ich schon und die Nachfertigung einer geflochtenen Anschlussschnur habe ich mir auch besorgt - beides nicht schlecht aber auch nicht ideal.

Auf der Suche nach Ersatzteilen für W28 Handapparate bin ich bei E*** mehrfach fündig geworden. Da gab es z.B. einen HA, dem nur der Überwurfring für die Kugeleinsprache und ein Klingenkontakt fehlte und an dem auch noch eine sehr schöne Anschlussschnur hing - dunkelbraun mit hellen Einsprengseln (Bild 1). Diese hatte auch den richtigen (kleinen) apparateseitigen Knickschutz (Bild 2). Auf der Apparateseite waren keine Kabelschuhe aufgecrimpt sondern kleine Blechstreifen mit Loch an den Kabelenden verlötet. So viel Kreativität des Fernmelde- Wartungstechnikers verdient Respekt und muss im Einsatz bleiben! Außerdem harmoniert diese Konstruktion hervorragend mit dem Flair des Klappenschrankes, siehe Bild 3. Der dazugehörige HA, einer mit geschwungener Ziernaht, sah ebenfalls besser aus als der vorher von mir angebrachte Hybridtyp, aber die Story geht noch weiter...

Als nächstes habe ich bei E*** diesen hier ersteigert (Bild 4). Der HA sah gar nicht schlecht aus und kam mit einer eigenartigen geflochtenen Plastikschnur. Beim Öffnen der beiden Muscheln zeigte sich, dass auf der Hörerseite die Kapsel offenbar so lange sinnlos reingerammt wurde bis einer der Klingenkontakte vollkommen verbogen war (Bild 5 links). In der Sprechmuschel (Bild 6) steckte ein zu großer W48- (oder auch W38-?) Schnurkeil, und unter dem flachen Kontakt quollen jede menge Kabel hervor. Der Kontakt selbst war dementsprechend hochgebogen und eine Sprechkapsel passte wohl nicht mehr hinein. Nach dem Abbau der Schnur zeigte sich, dass diese gar nicht für W28-Handapparate gedacht war (Bild 7), und man hatte die zu langen F-Anschlüsse einfach in die M-Muschel gestopft. Der HA enthielt zwar eine recht neue Fernhörkapsel (Bild 8), aber keine Mikrofonkapsel - warum nur :-)?

Eigentlich sollte dieser HA nur Ersatzteilspender sein, aber dann habe ich mich an die zwei vorhandenen Bilddarstellungen des Klappenschrankes erinnert (aus dem Goetsch und aus dem Siemens Prospekt). In beiden scheint der HA die Löffelbiskuit- Verzierung zu besitzen, ganz wie meine Neuerwerbung. Diese ist ebenfalls von Siemens und es gibt einen Fertigungsstempel (Bild 9): Q wie 1935. Das passt hervorragend zum Fertigungsdatum der meisten Teile des Klappenschrankes, und damit war klar: Dieser HA ist der Richtige!

Also habe ich ihn wie gewohnt aufgearbeitet (Säuberung und Pflege mit Benzin/Paraffin). Auch die Kontakte wollte ich nicht austauschen und so habe ich sie wieder geradegebogen und zur Funktion überredet (Bilder 10-11). Mit dem richtigen (kleinen) Schnurkeil und korrekten W28 Anschlüssen sieht auch die M-Muschel jetzt wieder manierlich aus. Nach der Paraffinbehandlung macht der Handapparat einen guten Eindruck (Bilder 12-13). Ich hatte immer gedacht, diese hochliegende löffelbiskuitförmige Verzierung wäre eine Naht, aber tatsächlich ist es eher ein kappenartiger Aufsatz.

Mit diesem Handapparat sieht der Klappenschrank ein wenig anders aus (Bild 14), denn durch die Kappe wirkt der HA weniger filigran. Alles in Allem ähnelt der Klappenschrank von den Extraplaketten einmal abgesehen jetzt wohl wieder dem Auslieferungszustand. Den ursprünglichen Handapparat habe ich zwar nicht, aber andererseits ist ja auch nicht bewiesen, das es *nicht* der originale HA ist, richtig :-)?

Gruß Ralph




Jefferson
(Mailadresse bestätigt)

  01.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 31.12.2014!  Zum Bezugstext

Na und so schließt sich ein weiteres Kapitel. ...
Happy New Year! Frohes Neues Jahr! Feliz Año Nuevo! Gott nytt år


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

als Aufhänger für Neujahrsglückwünsche hier noch ein kleiner Nachtrag zu den Komponenten des Klappenschrankes. Unter Verwendung einer geeigneten Beleuchtung konnte ich den Stempel am Übertrager auslesen (Bild 1):

V.Sai.15b JQ11

Analog zur Interpretation des Stempels am Induktor müsste das "November 1935" bedeuten, was ja auch in die Fertigungsperiode des Schrankes fallen würde.

Viele Grüße und einen guten Rutsch ins Jahr 2015 wünscht Euch

Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

danke für den Tipp. Die Werkzeuge scheinen ja nicht ganz billig zu sein und in der neuesten Version sind die Federn...

... gleichmäßig gewickelt...

... mit Lötenden versehen, die nicht zu kurz oder zu lang sind...

... am anderen Ende (rechte Seite beim Draufschauen auf die offene Klappe) in korrekter Länge abgeschnitten, fahren beim Einstecken der Stöpsel etwas heraus und ziehen sich wieder zurück wenn die Stöpsel entfernt werden.

Auf den ersten Blick sehen sie genau so aus wie die originalen Federn abgesehen natürlich von der fehlenden Oxidation, die ja mit der Zeit auch noch kommt. Das Stöpselgefühl stimmt auch und ich denke, so kann das erst einmal bleiben.

Die Unwörter - inzwischen darf man offenbar nicht einmal mehr Toleranz sagen <cynic>Toler*** ist das neue Neg**</cynic>. Täusche ich mich oder gab es vor einigen Jahren *mehr* Freiheiten in Bezug auf Gedanken- und Meinungsäußerung? Bloß so ein Gedanke, bitte keinen Flamewar oder Shitstorm draus machen :-).

An alle und insbesondere an Georg noch einmal vielen Dank für die Tipps und Anregungen,

Gruß Ralph
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

> die/ein Moderator(en) ist mir zu gutmenschig

Sollte das so sein, bedauern wir das zutiefst. Zumal doch der "Gutmensch" im Jahre 2011 auf Platz 2 für das "Unwort des Jahres" war.
;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 23.12.2014!  Zum Bezugstext

Hallo BattleToad,
ausnahmsweise eine Antwort (in diesem Forum wollte ich das
eigentlich nicht mehr tun, die/ein Moderator(en) ist mir zu gutmenschig)
Also, Schlosser haben noch nie Drähte gezogen.
Für einen einzelnen Draht hast du eher Chance bei einem
Goldschmied.
Oder du kaufst das entspechende Werkzeug:
http://www.zujeddeloh.de/artikel554.html#a11670
Gruß
Georg

BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  23.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

"Man muss nicht unbedingt bescheuert sein um Telefone zu sammeln, aber schaden tut es nichts." Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Hobbies, Berufe, Ausbildungen oder Studiengänge :-). Bester Beweis bin ich selbst mit meinen Bronzespiralfedersätzen.

Eigentlich war das als die Nikolaus- Bonusbaubericht geplant, aber jetzt ist es doch eine Weihnachtsversion geworden und so richtig zu Ende...

Ich wollte genüsslich den Erfolg wirken lassen, also Chips und Bier standen bereit, eine gute DVD lief, Klappenschrank auf zum Bewundern. Dummerweise war meine erste Reaktion "Irgendetwas stimmt hier nicht...". Was nicht stimmt sieht man in Bild 1. Die Lötenden meiner neuen Federn sind etwas länger als die originalen, na gut, ich hatte die die Windungen nicht abgezählt. Schaut man allerdings genauer hin, ist auch der Draht zu dick! Tatsächlich ist mir das erst nach ein paar Tagen aufgefallen. Die Stöpsel sind auch mit den 1.0mm - Federn viel schwergängiger als in den Stöpselreihen mit den Originalfedern.

Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber wenn ich so etwas einmal bemerkt habe, kann ich es nicht mehr ignorieren. Ärgerlicherweise hatte ich die Verbindungen zum Relais bereits angelötet, das musste jetzt wieder rückgängig gemacht werden. Dabei durften nur die Federn und nicht der Kabelbaum beschädigt werden. Gott sei Dank hat das funktioniert (Bild 2), und ich konnte die Federn wieder herausnehmen.

Es war nicht einfach zu bestimmen, welche Drahtdicke nun richtig ist. Nach einigem Windungszählen und Messen längerer Federstücke scheinen mir 0.9mm korrekt zu sein. Handelsüblich sind dummerweise 0.8mm und 1.0mm. Ich habe also beides mal geordert mit der Vorstellung, dass der 1.0mm Draht von einem Schlosser auf 0.9mm gezogen werden kann. Die Schlosser die ich gefragt habe lachen heute noch, das macht inzwischen *niemand* mehr. Die einzige Chance scheint zu sein, es selbst zu tun oder eine Traditionswerkstatt zu finden. Also habe ich mit 0.8mm weitergemacht.

Damit das Wickeln besser geht, habe ich mir Stahlstäbe mit 2.0mm Durchmesser besorgt und angefangen zu wickeln. Das ging mit Stahlstab und dem dünneren Drahtdurchmesser tatsächlich besser als mit 1.0mm und sah auch erst einmal gar nicht schlecht aus (Bilder 3 und 4). Beim Einlegen in die Plastikführung stellte sich dann heraus, dass die Federn zu dünn waren und herumrutschten. Das hätte ich mir eigentlich denken können, 0.4mm Durchmesser weniger - Doh!. Ich habe die Federn dann mit Papierstreifchen festgesetzt, siehe Bild 5. Dabei ist mir aufgefallen, dass auf der Unterseite der Plastikführung noch interessante Sachen stehen (Bild 6), nämlich "VSchrk 176 T4", das SH - Logo und eine Pressmarke. Ansonsten sehen die Federn ganz gut aus (Bild 7). Die Drähte habe ich nur eingehängt, das reicht sogar für den Kontakt.

Zu dünne Federn mit Papier festgeklemmt - das geht ja gar nicht! Also habe ich mir Stahlstäbe mit 2.5mm Durchmesser besorgt und noch einmal gewickelt, siehe Bild 8. In Bild 9 sieht man beide Versionen der Federsätze im Vergleich. Der neueste (dritter Versuch) sitzt jetzt schön stramm und sieht auch gut aus (Bild 10). Das Stöpselgefühl entspricht jetzt ebenfalls dem der anderen Stöpselreihen.

Tatsächlich war die Windungszahl der Lötenden in der 1.0mm - Version zufälligerweise korrekt und die Ursache für die zu große Länge lag im zu dicken Draht. In der 0.8mm - Version habe ich auf die Windungszahl geachtet und jetzt sind die Lötenden eher zu kurz. Das scheint mir ein Hinweis zu sein dass 0.9mm tatsächlich korrekt sein könnte. Ich werde die Federn weiter optimieren z.B. mit 0.9mm - Bronzedraht - der Austausch ist ja jetzt ganz einfach :-).

Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch wünscht Euch

Ralph



BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.11.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 16.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier ein Infoschnipsel von Siemens. Obwohl das Archivmaterial in Form von Dokumenten, Filmen und Exponaten ziemlich gewaltig sein soll, wird es offenbar von sehr wenigen Mitarbeitern verwaltet. Eine gezielte Recherche nach einem Seitenlinienprodukt wie dem Klappenschrank ist damit illusorisch, aber immerhin hat man mir den Auszug eines Kataloges von 1939 zugeschickt, siehe Bilder 1-3.

Offenbar gab es diesen Typ Klappenschrank unter anderem auch für 30 Teilnehmer mit 9 Verbindungsreihen. Hat bestimmt gut ausgesehen mit knapp 1m Breite und 60cm Höhe, Kurbel außen unten rechts und dem winzigen Wecker obendrauf :-).

Gruß Ralph


Georg
(Mailadresse bestätigt)

  28.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,
zu meiner Verwunderung gibt es diese Drähte immer noch.
Ein Angebot im Net ist 7,80 Eu für 25 kg.
Es wird anscheinend immer noch autogen geschweißt.
Möglicherweise verwendet man die Drähte auch zum
WIG-Schweißen von Normalstahl.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 28.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

Sommerfeldt ist so eine Art Märklin spezialisiert auf Modellbahnzubehör, siehe

http://www.sommerfeldt.de

(den kannte ich auch noch nicht, bin ja kein Modellbahner). Ob das umfunktionierte Autogenschweißdrähte sind, vielleicht. Schweißdrähte kenne ich leider auch nicht :-).

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  28.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.10.2014!  Zum Bezugstext

""von "Sommerfeldt" verkupferte Eisenstäbe""

Also wer auch immer dieser Sommerfeldt war,
das sind Autogenschweißdrähte.
Die Verkupferung diente dem temporären
Korrosionsschutz.
Vom Charakter her sind die eher "mürbe",
man kann sie gut biegen.
Es gab die in 2 mm und auch 3 mm, wenn ich mich richtig erinnere.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 27.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

@Georg und Malte: Vielen Dank für Eure positiven Kommentare :-).

Der Draht aus dem Onlineshop heißt "Bronzedraht 1,0mm" ohne weitere Beschreibung - ich habe einfach das erste Kleinmengenangebot an Bronzedraht mit dem richtigem Durchmesser bestellt. Der Draht fühlte sich beim Wickeln einigermaßen steif an, das kann aber auch an dem recht großen Durchmesser liegen. Andererseits hat sich das Material noch nach dem Wickeln beim Abkneifen recht plastisch verhalten.

Die Beschaffung des 2mm Seelendrahtes war ein Akt, ich wollte direkt in Wesel etwas besorgen und loslegen.

Baumarkt: "Ham wer nich" (zumindest nicht so dünn)
Eisenwarenladen: Hat die Filiale vor Kurzem geschlossen
Modellbaufachgeschäft: Gibt es hier schon lange nicht mehr

Fündig geworden bin ich bei einem Modellbahner, der noch von "Sommerfeldt" verkupferte Eisenstäbe (ich denke, das ist kein Stahl) hatte. Es sind Restposten "Made in West Germany" mit D-Mark - Preisangaben :-).

Ein steiferer Seelendraht wäre natürlich besser gewesen, aber so eine große Rolle hat das gar nicht gespielt. Wichtig bei diesen langen Federn scheint zu sein, dass man den Haltepunkt immer möglichst nahe an die Wickelstelle legt. Dann ist auch der Eisendraht stabil genug, und man kann den Prozess gut kontrollieren. Ich habe beim Wickeln den Draht über den linken Zeigefinger laufen lassen und damit den Zug reguliert, das hat ganz schön gezwiebelt :-).

Gruß Ralph
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 27.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

auch von mir: Respekt!

Das ganze sieht (obwohl von außen kaum sichtbar) sehr originalgetreu aus, ist voll funktionsfähig und ist sogar im Inneren (Material) originalgetreu - Besser geht es nicht, sofern keine Originalteile zur Verfügung stehen (was man hier sicherlich ausschließen kann).

Ein sehr schönes und brauchbares Ergebnis!

Gruß,
Malte
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 27.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,
Respekt!
Als ich in deiner ersten Phase die Maße las, dachte
ich: das geht nie!
Ich dachte, der Wickeldorn fällt im Verhältnis zum
Drahtdurchmesser viel zu dünn aus.
Ist dein Wickeldorn wirklich harter Stahl oder
sogenannter Stahl? Man könnte meinen, es ist
Autogenschweißdraht, oder kommt das vom Licht?
Ist der Bronzedraht halbhart oder weich, oder wußte
das der Verkäufer nicht?
Jedenfalls dürfte er jetzt nach dem Wickeln die
richtige Härte (= Elastizität) haben.
Deine Bilder/Schilderung ist wirklich interessant,
ich habe bisher nur sehr dünne Drähte "verarbeitet".
http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?f=35&t=1304
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 20.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

von alleine wäre ich ja nicht auf die Idee gekommen, aber Georg sagte im Bezugsposting:

"Ich fürchte, du wirst Federn wickeln müssen. Das ist kein Hexenwerk..."

Das habe ich im Hinterkopf behalten, und jetzt wo alles Andere fertig ist, wollte ich das mal probieren.


Phase I: Maße
==========================================================
Die vorhandenen Spiralfedern in den Verbindungszeilen haben folgende Maße:

Durchmesser außen: 4mm
Durchmesser innen: 2mm
Drahtstärke: 1mm
Steigung: 1mm/Umdr.
Länge: 16cm

Das macht in etwa eine Drahtlänge von reichlich 1m pro Feder.


Phase II: Materialbeschaffung
==========================================================
Im "Goetsch" ist von "Bronze- Spiralfedersätzen" die Rede, siehe auch die gescannten Seiten von Georg. Bronzedraht lässt sich günstig online als Meterware beschaffen, ich habe mal 4m bestellt (Bild 1). Meine Hoffnung war, dass es auf die genaue Elastizität nicht allzu sehr ankommt. Die Drahtwendel wird von den Stöpseln ja nur etwas beiseite geschoben, und die Eigenschaften als Zug/Druck- oder Torsionsfeder spielen keine Rolle. Wenn das Material also nicht allzu weich ist, sollte es klappen...


Phase III: Fertigungsmaschinen
==========================================================
In den Bildern 2-3 sieht man meine Drahtwickelapparatur, ein Stahldraht von 2mm Stärke als Seele und 3 zusammengeklebte Holzspatel mit Löchern drin :-). Der Stahldraht war leider zu weich und hat sich verbogen, und auch die Holzspatel haben schnell stark nachgelassen, aber davon später. Eine Feststellzange hat schließlich das Scheitern des Projektes verhindert.


Phase IV: Fertigungsprozess
==========================================================
Zu Beginn lief durchaus alles nach Plan, siehe Bild 4. Übrigens: Jetzt musste ich über die Windungsorientierung nachzudenken, später wäre zu spät gewesen :-). Die Probleme begannen mit zunehmender Länge der gewickelten Feder. Der Seelendraht gab nach und verbog sich, aber das war noch nicht so schlimm. Dann ist aber das "Haltestück" an den Holzspateln abgerissen - oops :-(. Was jetzt? Ich hatte schon über 10cm, aufgeben? Nein! Als rettenden Strohhalm habe ich eine Feststellzange genommen und den gewickelten Draht in der Nähe des Arbeitsendes eingeklemmt. Mit der Zange hatte ich ja auch ein Hebelende zum Weitermachen und siehe da, das Wickeln ging gar nicht mal so schlecht. Auf diese Weise habe ich die erste Feder fertigbekommen und die zweite ließ sich in viel kürzerer Zeit sogar ziemlich gut herstellen. Ich habe immer ca. 1cm gewickelt und dann mit der Feststellzange "nachgefasst". Zum Schluss habe ich mit der Feststell- und einer anderen Zange die Wicklungen wo notwendig etwas verdichtet, das geht tatsächlich :-). Hier ist das Ergebnis (Bild 5). Als Federwickelneuling ohne passende Geräte darf ich mich über das Ergebnis nicht beklagen :-).


Phase V: Einbau
==========================================================
Die Federn passen gut in die Führungsnuten des Kunststoffteils der Verbindungszeile 2, siehe Bild 6. In Bild 7 habe ich die Federenden schon durch die Pertinax(?)platte gesteckt und in Bild 8 ist alles am Klappenschrank angebracht. Wie man im roten Kreis sieht, war an den Anschlussdrähten des Schlussklappenrelais noch nie Lot, womit das Relais wohl auch nie angeschlossen war - komisch. Jetzt habe ich es an die Spiralfedern angelötet (Bild 9).


Phase VI: Test
==========================================================
Die Stöpsel sitzen in der Verbindungszeile 2 etwas strammer als in den anderen Zeilen, aber das scheint sich mit der Zeit ein wenig zu geben. Die Verbindung zwischen zwei Apparaten wird jedenfalls hergestellt und die Schlussklappe spricht auf allen 5 Anschlüssen an.


Phase VII: Denken
==========================================================
War die Aktion vom "Originalitätsstandpunkt" aus gesehen in Ordnung? Ich denke schon. Alles ist reversibel, wenn auch das Ablöten der Federn mühsamer als das Anlöten sein dürfte. Der Klappenschrank wurde in der Vergangenheit ziemlich willkürlich verändert, da kann die Nachfertigung fehlender Teile und die Wiederherstellung der ursprünglichen Funktion eigentlich nicht schaden. Seltsam ist, dass offenbar in beide Verbindungslinien eingegriffen wurde: Verbindung 2 war ganz stillgelegt und bei Verbindung 1 war die Schlussklappe durch Ablöten deaktiviert. Beachtet man die Abnutzungsspuren an der Vorderseite, scheinen Verbindungen nur über die Abfragezeile stattgefunden zu haben, na ja.


Noch einmal vielen Dank an alle für Eure Informationen und Anregungen, ohne die das Klappenschrankprojekt nicht so gut vorangekommen wäre!

Gruß Ralph



Georg
(Mailadresse bestätigt)

  19.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 19.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,
natürlich ist die Weckerschale und das restliche
Blech eine wirksame Abschirmung.
Man muß aber nicht die Spule/den Unterbrecher
sehen, sondern eher die Zuleitungen.
Eine Antenne muß möglichst auf die Wellenlänge
abgestimmt sein.
War das ein UKW-Radio? Die sind ohnehin weg. FM
recht störfest. Kritisch ist das im Lang- bis
Kurzwellenbereich. Z.B. DCF-Uhren können sauer
reagieren.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  19.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 28.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

ich habe schließlich doch noch ein Radio auftreiben können. Ich habe es eingeschaltet und den Wecker läuten lassen. Ich konnte keine Störungen feststellen.

Mir ist der Gedanke gekommen, die Spulen und der Unterbrecher sind ja platzsparend in der Weckerschale eingebaut. Vielleicht wirkt letztere ja wie ein Faradayscher Käfig - nur so eine qualitative Idee, keine Ahnung ob die Leitfähigkeit und Kapazität der Weckerschale dafür ausreichen, geerdet ist sie ja auch nicht.

Das wäre einfach zu überprüfen, Weckerschale abnehmen und noch einmal testen. Leider geht das nicht mehr, denn das Radio ist beim Ausschalten kaputtgegangen - eben ein Qualitätsgerät von Re**, äh einer Supermarktkette :-).

Gruß Ralph
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  16.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 13.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

das ist vermutlich der Schlussbericht des Klappenschrankprojektes (Bild 1 mit angeschlossenem Breakout - Board). Zunächst einmal die letzten Neuigkeiten:

- Den Kabelbruch konnte ich offenbar beheben, es war die grüne Ader. Die Bruchstelle habe ich vermutlich selbst beim Abisolieren der hinderlichen schwarzen Ummantelung verursacht. Ich habe die Ader an der vermuteten Bruchstelle beherzt durchgeschnitten. Beide Enden wurden abisoliert, mit einem Stück Mikrokabel überbrückt und mit Schrumpfschlauch wieder isoliert und stabilisiert. Hat offenbar geholfen... und weil die Bruchstelle unter der Knickschutztülle ist, sieht man es noch nicht einmal :-).

- Siemens hat sich gemeldet, meine Anfrage wird von einem auf historische Geräte spezialisierten Kollegen bearbeitet werden, der aber momentan nicht dazu kommt. Prima, dann gibt es ja eventuell weitere Informationen / Dokumente, ich werde gegebenenfalls berichten. Fairerweise sollte ich erwähnen, das Siemens meine Anfragen bisher professionell und kulant behandelt hat wie z.B. die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Jahrbuchartikel hier.

Inzwischen habe ich mal eine funktionsfähige Zentrale mit 3 Apparaten aufgebaut (mehr habe ich nicht), siehe Bilder 2-3. Tatsächlich fehlte mir noch eine Ortsbatterie und ich musste schnell losrennen und eine besorgen, hihi. Den eigentlichen Kommunikationsknotenpunkt zeigen die Bilder 4-5. Um es kurz zu sagen, alles hat funktioniert. Als Erweiterung der Tests meines letzten Postings...

... können alle Apparate auf "Verbindung 1" miteinander telefonieren.

... kann man einen dritten (vermutlich auch noch mehr) Apparate zu einer aktiven Verbindung hinzufügen.

... kann man selbstverständlich mit Hilfe des Mithörstöpsels die aktive(n) Verbindung(en) abhören oder auch aktiv daran teilnehmen. NSA? Lächerlich, 1936 hat man das selbst erledigt! :-)

Alles in Allem ist der Klappenschrank also voll funktionsfähig bis auf die Verbindung 2 natürlich. Mal sehen, vielleicht schaue ich mir Georgs Link noch mal genauer an... Als Maraschinokirsche auf dem Sahnehäubchen habe ich den Klappenschrank in meine Klingelgalerie aufgenommen:

http://www.kabinett.homepage.t-online.de/fun/ringtons/ringtons.htm

Man hört drei Läutsequenzen W1 - W2 - W1 inklusive der Fall- und Schließgeräusche der betroffenen Fallklappe sowie das Klacken des Umschaltens am Wecker. Viel Spaß beim Anhören :-).

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  13.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier kommt der wahrscheinlich letzte Baubericht, nämlich der für das Breakout - Board. Die Anschlüsse des Klemmbretts sind ja bereits über ein 14 - adriges Kabel nach außen geführt und ich könnte Apparate, Batterie usw. dort anschließen. Das soll aber nicht irgendwie (drangezwirbelt, Lüsterklemmen...) geschehen sondern etwas manierlicher vonstatten gehen :-). Die Umsetzung des Kabels auf praktische Standardanschlüsse soll dieses Board übernehmen.

Schwierig ist das Design eigentlich nicht, es sind 7 getrennte Einheiten (5 Apparate, Batterie und Außenwecker), die handlich in einem Board zusammengefasst werden sollen. Ich habe einen Summer gefunden, der schon mit 1.5V betrieben werden kann (Bild 1). Leider ist dieses Ding mit knapp 2.5cm Durchmesser überraschend groß. Das Anordnen aller Komponenten auf der Platine braucht dadurch sehr viel Platz und es bleiben viele Freiflächen, was extrem amateurhaft wirkt. Na ja, es ist ja auch Amateurarbeit, aber das muss man ja nicht unbedingt drei Meilen gegen den Wind sehen :-).

Ein weiteres Problem ist die Anordnung von 7 Klemmterminals in einer Reihe. Das wird so breit, dass ich das Kabel weiter abisolieren müsste, um es weit genug auffächern zu können - ebenfalls ziemlich blöd. Als Lösung habe ich mir überlegt, statt eines großen Boards zwei kleine zu machen. Bild 2 zeigt eins davon fertig gesägt und gebohrt, in das die Drahtbrücken bereits eingelötet sind. Man sieht, das ist kompakt und sollte sich schön dicht bestücken lassen.

Die Bilder 3-5 zeigen beide Boards fertig bestückt. Der USB - Ausgang mag einen auf den ersten Blick etwas überraschen, aber mir ist keine andere brauchbare Realisierung für den Batterieanschluss eingefallen. Einfache Pfostenstecker fand ich hier doof, und die von mir bestellten Klinkenstecker / Buchsenpaare waren völlig unbrauchbar - miese Qualität und die Montage auf einer Standard - Lochstreifenplatine wäre nur mit viel Extrabohren, Fräsen usw. möglich gewesen. Ein USB - Stecker ist dagegen richtig gut geeignet, verpolungssicher, und der USB Standard sieht sogar Spannungsversorgung vor, allerdings 5V. Die beiden Datenleitungen dienen nur der zusätzlichen mechanischen Befestigung und werden natürlich sonst nicht benötigt :-).

Die Bilder 6-7 zeigen die Huckepackmontage beider Boards mit ordentlichen Abstandshaltern - sieht doch gar nicht so schlecht aus :-). Die Klemmterminals konzentrieren sich jetzt auf einer kleinen Fläche, und das Anschließen des Kabels ist problemlos möglich. Die Batterie "am USB Port" ist in Bild 8 zu sehen.

Folgende Tests habe ich mit einem OB - Apparat gemacht, den ich nacheinander mit allen Telefonanschlüssen verbunden habe:

- Alle Anrufklappen reagieren, je nach Hebelstellung klingelt der Wecker, summt der Summer oder es passiert nichts.
- Telefonieren mit dem Abfrageapparat funktioniert an allen Anschlüssen.
- Der Ruf des OB - Apparats vom Klappenschrank aus funktioniert an allen Anschlüssen.
- Die Schlussklappe reagiert an allen Anschlüssen aufs Abläuten (nur Verbindung 1, Verbindung 2 geht ja nicht).

Demnächst probiere ich es mal richtig mit mehr Apparaten. Bin ich jetzt fertig? Nein!! Beim Herumspielen ist mir aufgefallen, dass im HA - Anschlusskabel auf Höhe des Knickschutzes ein Kabelbruch / Wackelkontakt vorliegt, na großartig :-). Vielleicht lässt sich das gut beheben oder es ist ein neues Kabel fällig, mal sehen. Wie Jay Leno schon sagt, beim Restaurieren ist man Mitglied im "Mehr Geld als Verstand"- (more money than brains) Club. Mein finanzieller Rahmen ist allerdings bedeutend enger gesteckt als der von Jay Leno :-).

Gruß Ralph



Georg
(Mailadresse bestätigt)

  08.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 08.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Erel,
zu der im Lexikon unter 5tens beschriebenen
Rasselklingel habe ich den Summer-Rest
eines sehr ähnlichen Klingel, siehe Bild.
Die Dinger sind nicht identisch, aber doch
offensichtlich aus derselben Küche.

Das Ding lag als Fremdteil in einem Elektrobaukasten,
vermutlich hatte ein Vorbesitzer die Klingel
zu einem Summer "umgebaut".
Von den 20ern bis Anfang 50er waren Summer
als Prüfgerät bei Radiobastlern und Funkamateuren
in Gebrauch.
Gruß
Georg


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  08.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 07.10.2014!  Zum Bezugstext

Ich darf hier noch einmal zitieren:
http://www.5dic.de/Meyers_Groes_Konversations_Lexikon/page/Lutwerke.78194/
(Und das ist noch nicht einmal Fachliteratur! ;-)


BattleToad
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  07.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 07.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

stimmt, in meinem Goetsch (6. Auflage 1937) steht das auf Seite 71. Auf Seite 81 kommt dann ein gutes Kapitel über Relais. Dieses hatte ich mir vor dem Erwerb des Klappenschrankes schon mal angeschaut, um ein Gefühl für Wechselstromrelais zu bekommen.

Verbaut sind allerdings wie schon von Ralf erwähnt einfache Gleichstromrelais, die schön rasseln wenn der Rufstrom kommt. Die Klappen fallen natürlich trotzdem :-).

Der Goetsch ist wirklich ein feines zeitgenössisches Nachschlagewerk, danke noch mal für den Tipp.

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  07.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 06.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,
im Goetsch habe ich gefunden:

- Dosenwecker
- Einschlagwecker
- Langsamschläger
- Universalwecker
- Gegenstromwecker
- Membranwecker
- Fortschellwecker

Man staunt, was man alles aus so einem einfachen
Grundprinzip abwandeln kann.
Der Dosenwecker ist wohl der hier auf dem Klappenschrank
montierte Wecker, der Gegenstromwecker eine besondere
Form des von Erel erwähnten Nebenschlußweckers.
Gruß
Georg


BattleToad
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  06.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Steffen,

zwei sich gegenseitig auf die Füße tretende Gleichstromwecker scheinen hier keine Option zu sein und waren bei dem Klappenschrank wohl auch nie angedacht, siehe die Antworten von Georg und Ralf :-).

Trotzdem danke für den Einblick in die schweizerische serielle Weckertechnologie, man lernt doch immer wieder etwas Neues.

Gruß Ralph
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  06.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

...im Übrigen sollte man nicht versuchen, zwei normale ("Selbstunterbrecher-") Gleichstromwecker in Reihe zu schalten, da beide unabhängig voneinander und sicher asynchron den Stromkreis unterbrechen, kommen sie mit Sicherheit nicht richtig ins Schwingen.

Für solche Fälle gibt es die sog. Nebenschlußwecker, die den Stromkreis nicht unterbrechen, sondern sich selbst überbrücken (und damit dem anderen reihengeschalteten Wecker noch Stromfluß ermöglichen)!
Georg
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  05.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

Gaaanz
unten in der ersten Antwort dieses Threads ist der
Schaltplan des Klappenschranks zu sehen.
Und zwischendurch ist auch in wenigstens zwei Posts  
im Klartext von Gleichstromweckern die Rede :=(
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
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  05.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

das Weckerproblem mit den Aussenweckern kann aber auch folgender Schaltung zugrunde liegen:
Der Aussenwecker wird mit dem Innenwecker in Reihe geschaltet und der Aussenwecker hat keinen Kondensator.
Diese Schaltung wurde normalerweise so in der Schweiz angewandt, war kein Aussenwecker vorhanden musste eine Brücke am Telefon eingelegt werden zwischen a und W2.
Abschaltung des Aussenweckers: Der Aussenwecker wird überbrückt, wenn er nicht läuten soll.
BattleToad
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  05.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 04.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

da bin ich noch über eine merkwürdige Sache gestolpert, über die ich berichten möchte.

Nachdem mir gestern beim Aufwachen die Idee mit dem Außenwecker W2 gekommen war, habe ich die entsprechenden Anschlüsse noch einmal durchgemessen und wider Erwarten kein Bein auf die Erde gekriegt :-). Die Verbindungen im Zusammenspiel mit den Hebelstellungen am Wecker machten für mich keinen rechten Sinn. Nachdem mir lauter wirre Ideen für mögliche W2 - Schaltungen gekommen waren und ich so langsam an meinen Analysefähigkeiten zweifelte, dachte ich mir: Jetzt fängst Du noch mal von Vorne an, aber diesmal streng nach Vorschrift!

Also erst einmal genau verfolgen welche Leitung des Weckers wohin geht und dann alles in so einer Art Schaltplan zusammenfassen (Bild 1, erste Zeichnung, sorry, freihändig kriege ich das nicht so gut hin). Man sieht, die von den Anschlussklappen (AK) getriggerte Spannung liegt am internen Wecker W1 an und wird hinter dem Wecker in der "W1" - Stellung des Hebels mit dem unteren W2 - Anschluss und gleichzeitig mit "-" verbunden - o.k., damit funktioniert W1. In der "W2" - Stellung des Hebels werden dann die beiden W2 - Anschlüsse des Klemmbretts miteinander verbunden. Damit gibt es für W2 keine Verbindung mehr zu den AKs - oops?!

Nachdem ich das so bildhaft vor mir hatte, wurde mir klar, dass ich nur das grüne und das gelbe Kabel vertauschen muss (zweite Zeichnung). Jetzt wird der "+" - Pol über die AKs auf den gemeinsamen Kontakt gelegt. Je nach Hebelstellung wird dann entweder der interne Wecker W1 oder der Außenwecker W2 mit dieser Spannung versorgt - macht irgendwie viel mehr Sinn :-). Nachmessen hat das Ganze bestätigt, in der Stellung "W1" läutet W1 immer noch und in der Stellung "W2" liegt die Batteriespannung jetzt an den beiden W2 - Klemmen an.

Ich bin mir sehr sicher, dass ich beim Zusammenbau die Kabel nicht verwechselt habe, da ich mir die Farben und Anschlüsse aufgeschrieben hatte. Beim Vertauschen des gelben und des grünen Kabels musste ich auch beide Kabel deutlich aus ihrer ursprünglichen Form verbiegen, damit es passte. Offensichtlich wurde auf einen Außenwecker kein großer Wert gelegt, als der Apparat noch in Betrieb war :-).

Gruß Ralph


BattleToad
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  05.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 05.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Detlef,

Du hast schon recht, eigentlich hätte ich das machen sollen :-). Mir schwante auch schon, dass die Farbkombinationen in der Telefontechnik bereits festgelegt und tradiert sind.

Für die "Nicht - a/b" - Leitungen wollte ich aber bestimmte Farben haben (rot ist "+" und schwarz ist "-" z.B.) und die "a/b" - Leitungen sollten "weiß/Farbe" sein. Ich glaube, die ersten vier Anschlüsse sind sogar verdrillte Paare, und der fünfte (weiß/rot), na ja... Für den beabsichtigten Demo - Betrieb hätte ich auch Flachbandkabel / alle weiß genommen, wenn das praktikabel gewesen wäre :-).

Trotzdem, Dein Einwand ist berechtigt und wenn ich gelegentlich Ethernetkabel crimpe, achte ich durchaus auf Farben und verdrillte Paare. Danke jedenfalls für den Hinweis.

Gruß Ralph
Detlef Genthe
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  05.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 04.10.2014!  Zum Bezugstext

für das nächste Bastelprojekt solltest Du Dir besser nicht selbst eine Zählweise ausdenken, die gibt es seit Jahrzehnten. siehe hier
http://www.tocker.de/installationskabel/installationskabel.html
Das hat den Vorteil, daß Du auch jemand anders die Zählweise sofort versteht. Dazu kommt, daß die Drähte ja aus einem technischen Grund verdrallt sind. Wenn Du also nicht die Paare nimmst, so wie sie verseilt sind (ge/gn und rt/ws sind auf jeden Fall keine Paare), führt das zu höherem Übersprechen (z.B. wenn über beide Innenverbindungswege unterschiedliche Gespräche laufen) und zu stärkerem Brummen. Das fällt bei den kurzen Strecken zum heimischen Testen noch nicht auf, aber eigentlich ist das ja ein Fern(!)sprechgerät.
BattleToad
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  04.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 03.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier wie angekündigt die Bilder vom fertigen Klappenschrank (Bilder 1-3). Mit dem neuen Handapparat sieht er der Skizze aus Georgs Literaturquelle sofort viel ähnlicher.

Aber ganz ist das Projekt noch nicht zu Ende, denn der Klappenschrank soll ja nicht nur gut aussehen sondern auch wieder in Einsatz kommen. Mit Einsatz meine ich gelegentlich "Telefonzentrale Classic" spielen oder einen Demonstrationsaufbau für Leute, die sich den Ablauf einer OB - Vermittlung nicht recht vorstellen können (so wie ich vor einigen Monaten noch).

Zunächst musste ich das abgeschnittene 14 adrige Kabelstück ersetzen, dessen Rest auf einem Bild der Rückwand in einem früheren Posting zu sehen ist. In unserem Baumarkt gibt es 12 adrige (zwei zu wenig) und 16 adrige (zwei zu viel) Kabel, also 16 adrig. Damit der Anschluss später einfach ist, habe ich mir ein System für die vielen oft gleichen Farben ausgedacht (Bild 4). Durch Schrumpfschlauch habe ich 7 Adernpaare aussortiert (Bild 5), die eine eindeutige und einigermaßen sinnvolle Farbkombination besitzen. Die zwei überzähligen Adern (blau und weiß) habe ich dicht an der Isolierung abgeknipst. Wenn ich jetzt auf der andren Seite (Bild 6) bei der Gruppierung durch Schrumpfschlauch keinen Fehler gemacht habe, sind die Anschlüsse des Kabels nun leicht zuzuordnen. Dieses neue Kabel habe ich wie das alte angebracht (Bilder 7-8).

Ich habe vor, so eine Art "Breakout Board" zu machen, in das diese Adern eingeklemmt werden können und über das der Klappenschrank Strom bekommt, die Telefone angeschlossen werden und in das ein Außenwecker integriert ist (um auch mit dem Hebel am Wecker spielen zu können :-)). Mal sehen, wie weit ich damit komme :-).

Gruß Ralph



BattleToad
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  03.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

erst einmal vielen Dank für die zusätzlichen aufschlussreichen Kommentare, Herstellungsdatum des Induktors und so.

Heute berichte ich über die Fertigstellung des Handapparates und darüber, dass man einfach mal Glück haben muss. Glück ist z.B. wenn man einen W28 Handapparat braucht und dann zufälligerweise schon zwei hat, einen allerdings in ziemlich schlechtem Zustand. Dieser hat die typischen Zierwülste, die Schrumpfeinsprache und eine Hörmuschelabdeckung ohne Zierwulst. Der besser erhaltene hat dezentere Zierwülste oben und unten, eine gute Einsprache mit einem Haltering ohne Zierwulst und eine Hörmuschelabdeckung mit Zierwulst. Wer jetzt richtig mitgezählt hat erkennt, dass ich durch Austausch der Hörmuschelabdeckungen einen HA mit der gewöhnlichen Verzierung und einen fast ohne Zierwülste erhalte. Letzterer ist besser erhalten und den wollte ich für den Klappenschrank fertig machen. Dieser HA und die Einsprache sind übrigens beide von Siemens und Halske (Bilder 1-2).

Zunächst einmal musste ich den HA für die Aufnahme einer W28 - Anschlussschnur vorbereiten: Bild 3 zeigt das geflochtene Kabel, offenbar eine Reproduktion und von E*ay. In den HA habe ich ein Stück Zwillingslitze eingezogen, die ich mit vier Kabelschuhen versehen habe (Bilder 4-5). Am geflochtenen Kabel musste ich die HA - seitige Knickschutztülle einkürzen (Bild 6), sonst hätte ich den Schnurkeil nicht reingekriegt. Jetzt ist er drin (Bild 7) und das Kabel sitzt immer noch stramm am HA, gut.

Wie man sieht, geht es in der Sprechmuschel recht eng zu, aber zum Schluss war doch alles ordentlich angebracht (Bild 8). Bild 9 zeigt den fertigen HA und in den Bildern 10-12 sieht man den HA mit dem ursprünglichen W48 - Typ im Vergleich - gehst Du aus dem Bild (Bild 12), Du bist kein Handapparat :-).

Sprach ich nicht von Glück? An der Apparateseite brauchte ich ja auch noch eine Knickschutztülle, und die von W48 - Apparaten passen nicht - aber diese passt (Bild 13)! Als ich meinen DR - OB33 aufgearbeitet habe, fehlte mir ein kleiner Blindstopfen. Friedrich Reiner hatte leider auch keinen, aber netterweise haben sie mir diese kleine Knickschutztülle aus ihrer alten OB33 - Produktion zukommen lassen. Klugerweise habe ich die nicht zum Blindstopfen umfunktioniert sondern aufbewahrt. Jetzt ist endlich mal etwas da, wenn ich es brauche :-). Wie man in Bild 3 sieht, sind die einzelnen Adern des Anschlusskabels mit so einem schwarzen gut haftenden Plastikmantel überzogen - keine Chance, die Tülle da drüberzukriegen :-(. In einer nervigen Aktion habe ich diese schwarzen Überzüge mit einer kleinen Schere abgeschnitten, und zwar ohne die Kabel mitzukappen - dann konnte ich Tülle aufziehen (Bild 14).

In diesem Bild erkennt man auch, dass die Tülle von der Größe her gut zum Loch in der Gehäusewand passt, und der Metallbeschlag (Bild 15) sitzt perfekt in den Gummigräben. Nach dem Befestigen am Gerät verfliegt jeder Zweifel (Bild 16). Ist ja eigentlich nicht verwunderlich, dass man die zeitgenössischen OB33 - Teile verwendet hat wie z.B. auch den Induktor.

Nach dem Anschluss ans Klemmbrett habe ich wie beim Weckertest die Batterie angeklemmt und den Blastest gemacht, Ergebnis positiv! Damit ist der Klappenschrank ja eigentlich - fertig. Bilder mache ich morgen :-).

Gruß Ralph





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  02.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hier noch ein Bild zur Aufklärung ;-)

Leider ist mein - äußerlich gut erhaltener - Apparat schaltungseitig ziemlich verbastelt. Auch die Mantel-Schlußklappen (hier die "postalische", hochwertigere Ausführung) sind nachträglich eingebaut worden...


Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Malte,
damit Dritte wissen, worauf du geantwortet hast,
eine kurze Erklärung, was ich in meinem letzten Post
wegeditiert habe.

Es war der Schluß, daß dieser Induktor mit dem einteiligen
gegossenen Magnet von 1935 (+/- 2 Jahre) frühestens stammt,
da die japanischen Patente dieser Magnetlegierungen
von 1928 datieren.
Gruß
Georg
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

das Produktionsdatum des Schranks hatte ich weiter unten schon bestimmt: "R3" = März 1936.
Der Induktor ist mit "JR1" = Januar 1936 gekennzeichnet,
passt also sehr gut dazu und scheint original zu sein.

Diese Induktoren wurden ja auch im FF33 und OB33 verbaut - beide 1933 konstuiert, aus dem Jahr dürfte auch die Konstruktion des Induktors stammen.
Allerdings habe ich noch nie einen FF33 von 1933 gesehen - die sind in der Regel ab 1935 gebaut, in späteren Jahren von sehr vielen Firmen. Einen von Siemens (Konstrukteur) habe ich mal mit sehr niedriger Seriennummer von 1934 gesehen - das dürfte die erste Serie nach Prototypen gewesen sein.

Dies passt zu Deiner Angabe 1935 +/-2 Jahre - Konstruktion und Prototypen vermutlich 1933, Serie ab 1934, ab 1935 Massenproduktion.

Gruß,
Malte
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,
Du hast wohl recht.
Georg
BattleToad
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(Mailadresse bestätigt)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralf, hallo Georg und hallo alle Mitleser,

@Ralf:
Stimmt, unteres Drittel kommt hin :-). Eine Sicherungsschraube, da habe ich gar nicht dran gedacht, danke für den Hinweis!

@Georg:
Das hast Du richtig beobachtet, der Induktor ist auf einem Brettchen montiert. Allerdings glaube ich, dass das auch bei Ralfs Apparat der Fall ist, denn:

Auf keinem der Bilder dieses Threads ist gut zu erkennen dass die untere schwarze Schiene auf die Bodenplatte aufgeschraubt ist. Anschaulich gesprochen bildet sie wie bei einem Kofferraum eine Art "Ladekante" und der Boden liegt etwas tiefer. Auf dem Bild, in welchem Ralfs Apparat offen zu sehen ist, schaut man direkt von Vorne drauf und kann den Induktor fast komplett sehen. Das geht nur, wenn er auf einem Brett montiert ist, das in etwa so hoch wie die schwarze Metallschiene ist :-). Dass man auch das Klemmbrett für den HA sehen kann täuscht etwas, denn das steht auf recht hohen Abstandshaltern.

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 01.10.2014!  Zum Bezugstext

Noch ein kleiner Unterschied?
Im Schrank von BattleToad sitzt der Induktor
auf einem kleinen Brettchen, nicht direkt auf dem
Boden des Schranks.
Bei deinem scheint das nicht der Fall zu sein,
soweit das auf dem Bild unten erkennbar ist.
Das könnte mit der geänderten Höhe für die
Kurbelbohrung zu haben.
Gruß
Georg
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(gute Seele des Forums)

  01.10.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 30.09.2014!  Zum Bezugstext

In der Tat, üblicherweise sitzt an dieser Stelle ein Beschlag in Form einer runden Scheibe mit Zentral- und Befestigungsbohrungen - ich vermute, bei Dir in der Mitte des unteren Drittels?

Die Schränke wurden beispielsweise mit eingebauten Metallbügeln an Wandhaken aufgehängt. Damit sie nicht verrutschen bzw. herausgehoben werden, erfolgte die Sicherung mit einer Schraube in einen Wanddübel. Damit sich diese nicht beim Anziehen in/durch das Holz arbeitet, wurde(n) die Bohrung(en) mit Metallscheiben o.ä. gesichert, wie hier auch bei einem Klappenschrank M07, etwas vereinfacht, über dem Induktor sichtbar:

http://www.erel.de/INH/10/1051070/inh_foto.htm
BattleToad
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  30.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 29.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg und hallo an alle,

ja, wir haben Nachbarn, und vielleicht findet sich noch ein Radio, mal schauen :-).

Danke für den "Bayern Online" - Link (der Suchbegriff steht wahrscheinlich bei Dir im Cookie drin, aber "Koordinatenschalter" kann ich auch selbst reinschreiben :-)).

Momentan geht es nicht weiter, weil ich auf Teile von Co**ad warte. Der Handapparat, den ich benutzen will, hat die W28 - Form, ist aber von der Funktion her ein Hybrid, der sowohl W28 - als auch W48 - artige Schnüre aufnehmen kann. Die Schnur, die ich verwenden will, hat W28 - artige Anschlüsse, und damit fehlt mir die Verbindung zur Hörkapsel.

Inzwischen vermute ich, dass die Öffnung oben im Klappenschrank ursprünglich für den Anschluss an die Hausverkabelung gedacht war. Da kann man die Kabelschuhe gut von oben aufs Klemmbrett aufschrauben und der Übertrager ist an seiner ursprünglichen Stelle nicht im Weg. Offenbar wollte aber jemand die Anschlüsse durch die Rückwand gehen lassen und hat recht grob das passende Loch gebohrt. Dabei störte der Übertrager und wurde an die Seite verlegt inklusive eines professionell geänderten Kabelbaums. Die Originalöffnung oben im Schrank hat man dann mit seltsamer Ölpappe oder ähnlichem verschlossen.

Als Absacker noch ein wenig "Eye - Candy" (Bilder 1-2) und eine Nahaufnahme von der Bohrung auf der Rückseite (Bild 3), die offenbar mal einen Beschlag gehabt hat und so aussieht, als gehörte sie zum ursprünglichen Design... Wofür die wohl war, vielleicht für den Anschluss der Ortsbatterie?

Gruß Ralph


Georg
(Mailadresse bestätigt)

  29.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 29.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,
ob die Störungen bis in den Bereich der Handy-Frequenzen
reichen, weiß ich nicht. Gibt es Nachbarn im selben Haus?

Der Name Koordinatenschalter wurde ab ca. 1960 für
die neuen Systeme gebraucht, In USA bleib man bei Crossbar.
Kuckst du hier:
http://www.bayern-online.com/v2261/webseite.cfm?DID=203&WebPage_ID=1089
Du mußt noch neben dem Suchfeld GO drücken.
Gruß
Georg
BattleToad
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  29.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 28.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

danke für die Infos und Tipps.

@Georg:
Tja, wenn ich mich in unserer Wohnung so umschaue, geht mir spontan "Was für'n Radio?" durch den Kopf - wir scheinen tatsächlich keins mehr zu haben. Ich kann ja beim nächsten Klingeln das Handy daneben legen, allerdings weiß ich nicht, ob das auf diese Art Störungen überhaupt anspricht :-).

@Ralf:
"Koordinatenschalter" (wohl kartesisch), ein netter Name :-). Laut Wikipedia auch eine Bezeichnung für automatische Schalterarten, die aus der Heb - Drehwähler - Idee entstanden sind, welche man sozusagen auf die Ebene abgewickelt hat. Zylinder => Ebene, da sind wenigstens keine intrinsischen Krümmungen im Weg :-).

Dass die plakative Beschilderung später angebracht wurde, habe ich mir schon gedacht. So wie die Stöpselbuchsen abgenutzt sind, muss der Schrank aber zeitweilig intensiver in Betrieb gewesen sein. Irgendwie scheint "Siegen" hauptsächlich mit der Zentrale selber telefoniert zu haben - na ja, vielleicht war das ja so :-).

Mir ist aufgefallen, dass bei Deinem Klappenschrank der Übertrager an der Rückwand angebracht ist. Bei meinem Gerät war das auch mal so, wie man an Spuren auf der Rückwand erkennen kann. Ich habe vorsichtig probiert, den Übertrager umzusetzen, aber der Kabelbaum lässt das nicht zu. Überhaupt ist an der Rückwand viel verändert worden, es gibt offensichtlich neu gebohrte Löcher und alte Blindlöcher. Hinten scheint sogar ein Beschlag entfernt worden zu sein. An der ursprünglichen Stelle wäre der Übertrager beim Anschrauben der Leitungen am Klemmbrett auch irgendwie im Weg, vielleicht war das ja der Grund, warum man ihn an die Seite gesetzt und dann den Kabelbaum passend verlegt hat.

Gruß Ralph
www.erel.de
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  28.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.09.2014!  Zum Bezugstext

@BattleToad

...und falls Du mal über den Bereich "Rundfunk(ent)störung" hinaus ein wenig über den Tellerrand hinausschauen möchtest:

Diese Art manuellen Koordinatenschalter waren in Deutschland bei Nebenstellenanlagen nach der Jahrhundertwende weniger verbreitet, weil eigentlich zu kompliziert zu bedienen (mal abgesehen von den Hagenuk-NSt.Anl. 740/770 der Nachkriegszeit, s. http://www.erel.de/INH/16/1652770/index.htm)
Bei diesem Siemens-Schrank ist definitiv Wert auf allereinfachste Konstruktion gelegt worden, selbst die Fallklappen sind sehr einfach ausgeführt, so daß davon ausgegangen werden kann, das diese preiswerte aber dennoch robuste Vermittlung vorrangig für  "Backup"-Kommunikationssysteme für Not- oder Unfälle verwendet wurde.
Die wahrscheinlich nachgesetzte, sehr deutliche Beschilderung weist ebenfalls darauf hin, daß das System wohl nur gelegentlich und von wenig eingearbeitetem Personal bedient worden sein könnte.

Anders sah es in den nördlichen Nachbarländern aus:
Dort gab es eine Vielzahl ähnlicher Matrix-Vermittlungen, als Nebenstellenanlagen und auch durch die Telegrafenverwaltungen bereitgestellt, hier aber meist nicht mit einfachen (aber verlierbaren) Stöpseln sondern einer Vielzahl von Hebel- oder Druckschaltern.

siehe hier (untere Hälfte):
http://www.erel.de/IDX/idx_ks.htm
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  28.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 28.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,
deine Erklärungen sind richtig, und das:
""Originalität vs. Funktion, da gibt es wahrscheinlich keine zwei Leute, die der gleichen Meinung sind :-)""
ist nat. am richtigsten :=)
Probier aber mal, ob der Wecker im Radio stört.
Außerdem ist es durchaus möglich, daß der Wecker mal
einen Entstörkondensator hatte, der später entfernt wurde,
da schadhaft. Ab 34/35 wurden nämlich Gesetze so
geändert, daß der Besitzer des störenden Geräts allein
verantwortlich war und die Blockwarte etc. "lauschten"
herum.
In der Zeit wurden viele Geräte nachträglich entstört.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 28.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

danke für Eure Reaktionen.

@Georg:
Die Freilaufdiode (Unterdrückung der induktiven Spannungsspitze beim Feldabbau) und der Kondensator (Pufferung von Ladung, wirkt Funkenüberschlag entgegen, äh, stimmen meine Erklärungen überhaupt?) sind sicher elektrotechnisch eine gut Idee, aber "Ist ja nicht original" :-). Das ist meine Macke, würde ich US - Musclecars sammeln, blieben die Trommelbremsen oder der originale Sechszylinder drin. Die kaputten Schläuche und Leitungen würde ich allerdings austauschen. Originalität vs. Funktion, da gibt es wahrscheinlich keine zwei Leute, die der gleichen Meinung sind :-).

@Ralf:
Dankeschön. Das Beste ist, den meisten Spaß habe ich beim Restaurieren ja selber :-). Ich finde, ohne dieses Forum und Eure Hilfe sind Informationen über Telefontechnik kaum zu finden. Ein passendes Beispiel ist die Beschreibung des Klappenschranks im Goetsch, da kommt man ohne einen Tipp nie drauf. Ich habe über die Siemens - Webseite mal nach Unterlagen gefragt, bisher gab es keine Reaktion :-). Nicht dass ich das ernsthaft erwartet habe, der Hotliner, der meine Mail gelesen hat, wird wahrscheinlich nicht die leiseste Ahnung gehabt haben wovon ich spreche. Abgesehen vom "Show off", von dem ich mich gar nicht freisprechen möchte, ist das ein Grund für meine Berichte, weil diese dem Wenigen, das an Information im Internet kursiert, eine Kleinigkeit hinzufügen.

Deinen letzten Satz werde ich gut aufbewahren und bei Gelegenheit meiner Frau unter die Nase halten - vielleicht hilft's :-).

Gruß Ralph
www.erel.de
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(gute Seele des Forums)

  28.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

@Georg:  "Die Erdung des Pluspols war eine Vorsorgemaßnahme
um Auflösung der Freileitungen durch Elektrolyse bei
feuchtem Wetter zu vermeiden."

Wenn auch etwas spät, meinen Senf dazu:

Freileitungen sind mehr durch Oxidation gefährdet, als durch elektrolytische Zersetzung.

Problematischer war das Ganze eher gerade inhäusig, als mit dem ZB-System dauerhaft unter Spannung stehende Relaisspulen, die mit ihren Kernen auf Metallschienen (welche natürlich nicht ungeerdet waren) befestigt waren, aufkamen. Da fand man bald heraus, daß es besser ist, wenn die massiven Kerne "aufgelöst" werden, statt der dünnen Spulendrähte!

Im Übrigen hatten wir dieses Thema hier bereits sehr "erschöpfend":
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005250&seite=1&begriff=Pluspol &tin=&kategorie=


@BattleToad
Es macht immer wieder Spaß, Deinen Restaurierungsstories zu lesen (und an Deinen Erkenntnisgewinnen teilzuhaben) - sich derartig intensiv mit den Geräten zu befassen, ist wahre Liebhaberei!

Wenn einen die eigene Sammlung erschlägt (spätestens bei einem Erdbeben) verliert man das Einzelstück leider doch llzuschnell aus dem Blick - I know what I'm talking about! ;-)

Mach' weiter so und vor allem: erwerbe noch viele interessante Geräte!


MfG Ralf
www.erel.d
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  27.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 27.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,
noch eine kleine Verbesserung: Ein Kondensator
0,1 µF +10 Ohm über den Weckerkontakt oder eine
Freilaufdiode über die Wicklung.
Das schont den Kontakt und schützt vor
Rundfunkstörungen.
Gruß
Georg
BattleToad
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  27.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

hier ein kurzer Bericht zum Funktionstest des Weckers:

Nach dem Anschließen und Festschrauben des Weckers auf dem Dach des Klappenschrankes habe folgenden Testaufbau realisiert (Bild 1). Hier sieht man auch, wo am Klemmbrett die "Mb - Anschlüsse" sind und dass die Polarität meiner Batterieversorgung falsch war - egal :-). Jetzt konnte ich die Klappen von Hand auslösen und schauen, ob der Wecker reagiert (Der Hebel stand anders als auf dem Bild auf W1).

Von den sieben Klappen funktionierten 4 gut, 2 nicht so gut (zögerliches Anlaufen des Weckers nach dem dritten Nachfedern der Klappe) und eine gar nicht. Behoben habe ich das durch eine Feinjustierung Relaiskontakte (Bild 2). Glücklicherweise hatte ich das für diese Aufgabe geeignete Spezialwerkzeug parat, nämlich eine Briefmarkenpinzette, die ich in den frühen Siebzigern von meinen Eltern zum Briefmarkensammeln bekommen habe. Diese ist mit ihren Tellern am der Spitze *genau* richtig für diesen Job. Mit dem Briefmarkensammeln ist es nie was geworden, aber die Pinzette habe ich aufbewahrt :-).

Jetzt reagiert der Wecker zügig auf das Fallen jeder Klappe.

Gruß Ralph


BattleToad
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(Mailadresse bestätigt)

  25.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 25.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

klasse, der von 1924 ist bei weitem der Beste :-)

"Wir hatten ja nichts anderes..."

Gruß Ralph
Georg
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  25.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 25.09.2014!  Zum Bezugstext

Nachtrag:
Bild mit Lötkolben 1924 aus
Bastelbuch für Radioamateure, Radiokosmos


Georg
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  25.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 25.09.2014!  Zum Bezugstext

""vielleicht waren die früheren Lötkolben auch zum Dachrinnenabdichten geeignet ""

Hallo BattleToad,
damit liegst du ziemlich richtig!
Siehe angehängter Scan aus der Siemens
Bastlerliste 1937.
Elektrische Lötkolben kommen erst in den
30ern auf (für Bastler zumindest). Wenn
man in Radiobastelbüchern der 20er Anleitungen zum
Löten liest, muß man eher weinen als lachen.
Alles noch mit richtigen "Kolben" auf Holzkohlefeuer
oder Gasflamme.
Gruß
Georg


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  25.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 24.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

vielleicht waren die früheren Lötkolben auch zum Dachrinnenabdichten geeignet und hatten deshalb mit dem zinnreduzierten Lot keine Probleme :-). Danke jedenfalls für den interessanten historischen Hintergrund.

Dann ist meine, äh, zweitklassige Lötstelle sozusagen epochengerecht und Ausdruck der Technikkultur der damaligen Zeit, sehr schön :-).

Gruß Ralph

P.S.
Bleifreies Lot kommt mir selbstverständlich nicht ins Haus!
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  24.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 24.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,

""und das Lot hat irgendwie andere Fließeigenschaften
als ich es gewohnt bin. Ich finde auch, die Lötöse hatte
von vornherein zu wenig Lot und die Oxidationsschichten
habe ich auch nicht gut wegbekommen.""

So ähnlich sahen meine ersten Lötstellen vor 50 Jahren aus.
Der Obergeselle, dem ich sie präsentierte, sagte lakonisch:
"Des isch ned leedet, des isch bebbt"

Da hast du eine Erfahrung gemacht, die auch VE-Bastler kennen.
Man hat In den 30ern Zinn gespart (Devisen) und deshalb
kein eutektisches Lot gehabt. Das damalige Lot braucht
eine höhere Temperatur und man sollte unbedingt Kolophonium
zugeben (So man hat). Die recht derben Lötösen dieser Zeit führen
die Wärme auch schneller ab als so ein SMD-Geraffel :=)
Ich entferne das alte Lot so gut es geht, und löte dann
mit frischem eutektischem Kolophoniumdraht neu.
Und blos nicht mit dem bleifreien Krampf arbeiten,
das ist praktisch so schlimm wie das großdeutsche Lot.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 24.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

ich finde den Schaltplan auch nicht schlecht, es sind ja nur wenig Baugruppen und die Fallklappen - Verbindungsmatrix - Einheit ist eine n - fache Wiederholung einer Struktur. Man muss halt mit den Bezeichnungskonventionen vertraut sein und sollte den Plan möglichst vorurteilsfrei lesen...

Ich konnte doch nicht abwarten und habe die Kabel jetzt am GU angelötet (Bild 1). Es hat keine Unfälle gegeben, aber ich fand das Löten dort ziemlich unangenehm - kein Platz, jede Menge Möglichkeiten durch Ungeschick etwas zu verderben und das Lot hat irgendwie andere Fließeigenschaften als ich es gewohnt bin. Ich finde auch, die Lötöse hatte von vornherein zu wenig Lot und die Oxidationsschichten habe ich auch nicht gut wegbekommen. Egal, jetzt sind die Kabel jedenfalls wieder dran :-).

Gruß Ralph


Georg
(Mailadresse bestätigt)

  24.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 23.09.2014!  Zum Bezugstext

""dass diese mit einem Strich unterbrochenen Pfeile ein "-" sind :-). ""

Hallo BattleToad,
in der Tat ist der Schaltplan in dieser Hinsicht inkonsistent.
Einerseits werden diese Pfeile als "zum Minuspol bzw Pluspol"
verwendet, gleichzeitig aber auch als Symbol für
Kontakte in den Klappen bzw. Induktor.
Letzteres kenne ich anders von Telefonschaltungen aus dieser Zeit.
Schaltkontakte waren normalerweise einfach Enden von Strichen.
Andererseits ist dieser Schaltplan außergewöhnlich gut lesbar,
da fast alles was zusammengehört, auch relativ nahe
auf dem Plan erscheint.
(Nur die Spulen der Schlußklappen hätte man besser noch
links vom Kreuzschienenverteiler direkt neben die
zugehörigen Kontakte zeichnen können)
Wenn du jemals einen Plan von z. B. einer Relaisanlage
aus der Zeit gesehen hast, weißt du was ich meine.
Gruß
Georg
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 23.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Malte, hallo Georg,

na Gott sei Dank dass diese Fummelei mit der Erdung nicht notwendig ist, auch wenn ich wohl keinen Erdungsspieß verwendet hätte. Trotzdem danke Malte für Dein Angebot :-).

Wenn man einmal weiß dass Erdung "+" bedeuten soll, wird die Schaltung in der Tat viel klarer. Insbesondere hilft es, wenn man begreift, dass diese mit einem Strich unterbrochenen Pfeile ein "-" sind :-). Die zu "+" und "-" gehörigen Klemmen (sozusagen die Mb - Anschlüsse) kenne ich inzwischen, auch wenn wie schon vermutet gerade diese Verbindung zum GU momentan ab ist :-). Die beiden gelben Kabel sind elektrisch verbunden und gehen als Paar von den Schlussklappen ab - da kann ich sie später auch als Paar anlöten.

Mein größtes Verständnisproblem war, dass ich geglaubt habe, dass der Wecker mit dem Rufstrom betrieben werden muss. Dabei wird er von der Ortsbatterie mitversorgt und hat einen Unterbrecher. Georg hatte mich ja schon dezent darauf hingewiesen, dass das Gleichstromwecker sind :-). Meiner schnarrt (ohne Glocke) übrigens mit 1.5V wie verrückt, ich werde also mit einer Monozelle anfangen und wenn das nicht reicht nachrüsten.

Vielen Dank für die Hinweise, hier noch ein paar Bilder:

Bilder 1-2: Das gereinigte Gehäuse
Bilder 3-4: Die aufbewahrten Teile
Bild     5:   Die mit Bakelitpflege gereinigten Stöpsel
Bild     6:   Die gesäuberte Kurbel, glücklicherweise mit Sicherungsschraube
Bilder 7-8: Der von außen gereinigte Induktor

Eigentlich könnte ich anfangen, den Apparat wieder zusammenzusetzen, aber erst muss ich die Kabel an den GU löten. Abends nach der Arbeit ist es zu dunkel und ich bin zu abgespannt, es wird daher erst am Wochenende losgehen.

Gruß Ralph



Georg
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Nachtrag:
Da die Batterie sowohl als Mikrophonbatterie
als auch als Versorgung für den Wecker dient,
sollest du nicht mehr als ca 3 bis 4 Volt brauchen.
Ich würde es mit zwei Monozellen versuchen,
maximal 3 in Reihe. Die Spulendaten deines Weckers
passen dazu.
Original wurden evtl zwei Bleiakkumulatorenzellen
benutzt. Netzteil geht nat. auch, aber unter 5 Volt
gibt es da wenig zu kaufen, man müßte eines basteln.
Gruß
Georg
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  22.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Das heißt doch, dass der Abfrageapparat einadrig gegen Erde betrieben wird, richtig?

Nicht richtig, BattleToad.

Man erdet nur bei Telefonanlagen bis heute den
Pluspol der Batterie. Eindrähtiger Betrieb
mit Erde als Rückleiter wie bei Telegrafenlinien
anno Tobak üblich gibt es schon über hundert
Jahre nicht mehr.
Durch die vagabubdierenden Erdstöme vom Netzstrom
etc. her ist echter Erdbetrieb auch alles andere als
angesagt.
Die Erdung des Pluspols war eine Vorsorgemaßnahme
um Auflösung der Freileitungen durch Elektrolyse bei
feuchtem Wetter zu vermeiden. Bei deiner Hausanlage ist
das jedenfalls überflüssig. (Außer du willst eine
Freileitung zum Gartenhäuschen spannen oder du
hast Feuchtigkeit im Bereich der Rangierungen deiner Strippen. :=)
Führe alle Leitungen mit Erdsymbol auf einem Punkt
z. B. Pluspol der Batterie/Netzteil zusammen, das
ist alles. Eigentlich sollte das bereits der Fall sein.
Bei Nebenstellenanlagen hat man lange noch mit
"Erd"strippe gearbeitet (für den Rückfrageknopf),
aber nicht über wirkliche Erde, sondern meist hat
man dazu den unisolierten 5ten Eisendraht in den
Telefonstrippen benutzt.
Gruß
Georg
Ah, Malte hat schon "eingegriffen" :=)
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  22.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

einen Erdungtsspieß kannst Du von mir haben - brauchst Du aber definitiv nicht, um den Apparat zum Laufen zu bringen.

Wie bei vielen Fernmeldegeräten wird der positive Pol der Batterie an die Masse, die geerdet ist geschaltet. Daher findest Du im Schaltplan (siehe Abbildung 391 von Georg viel weiter unten) an einigen Stellen diverse Erdungssysmbole. Stelle Dir hier ein "+" vor, schon ergibt die Schaltung Sinn: Oben rechts schaltet der GU + ans Mikrofon, über den Übertrager wird der Stromkreis zu "-" geschlossen.
Die Kontakte der Klappen schalten jeweils + an die untere Leitung des Weckers, die andere Seite des Weckers hängt an -. Somit bekommt der Wecker Spannung, sobald ein Kontakt schaltet. Die Batterie selbst ist im Plan allerdings nicht eingezeichnet.

Versuche mal eine Masse-Klemme zu finden - am besten einfach durchmessen, welche Klemme mit den ganzen Kontakten und dem einen Kontakt des GU verbunden ist (sofern dieser nicht jetzt ab ist ;-)). Daran schaltest Du dann testweise eine Spannung (vorher probieren, was der Wecker so braucht). Für Minus sollte sich ebenfalls eine Klemme finden / rausmessen lassen - sie muss mit einem Weckerkontakt sowie einem Anschluss des Üebrtragers verbunden sein und ist vermutlich in der Nähe der Masseklemme. Eventuell sind noch Kabelreste dran...

Gruß,
Malte
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder, hallo Georg,

das ist ja interessant, Deine Wecker sind in der Tat sehr ähnlich. Bei meinem schaltet der Hebel nur ein/aus und hat drei Positionen:

W1:       Wecker aktiv
Mitte:     Wecker inaktiv
W2:       Wecker inaktiv und Durchschleifen an W2

Niederohmiger? Kann man laut sagen :-). Zwar ist die Beschriftung auf den Spulen trotz Reinigung schlecht zu lesen, aber es steht 10 1100 drauf, also 10 Ohm / 1100 Windungen. Ich habe nachgemessen, der Widerstand stimmt tatsächlich. Wie Du vermutest ist die Glocke nicht magnetisch.

Und jetzt kommt es überhaupt:

Ich habe mir noch mal den Schaltplan angeschaut (danke Georg dass Du den aufgetan hast, ich hätte sonst wirklich *nichts* an Unterlagen). Bei den Klappenkontakten und beim Gabelumschalter sind jeweils Erdungssymbole zu sehen. Das heißt doch, dass der Abfrageapparat einadrig gegen Erde betrieben wird, richtig? Das würde schon mal erklären, warum der Wecker nicht mitgeläutet hat, für Erdung hatte ich ja nicht gesorgt.

Offenbar ist der Mikrofonteil des Handapparates ebenso geschaltet, na gut. Wo muss man da die Ortsbatterie anbringen? Einfach zwischen Apparat und Erde? Im Schaltplan sehe ich nichts, und Klemmen mit "Mb" oder so habe ich auch noch nicht entdeckt.

An diese Eindraht - Schaltung muss ich mich erst noch gewöhnen, die alte Telefontechnik ist schon irre. Jetzt brauche ich nur noch einen Erdungsspieß :-).

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  22.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 22.09.2014!  Zum Bezugstext

Nachtrag:
Meine Glockenschalen sind aus Stahl gefertigt,
die spezielle Natur des Anschlags bei deiner
Schale und die Bearbeitungsspuren darunter
lassen mich vermuten, daß deine aus Messing
gegossen wurde.
Könntest du mal einen Magneten dranhalten?
Gruß
Georg
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  22.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 21.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,
deine Bilder vom Wecker haben mich bewogen, in meinen
Beständen zu suchen.
Es tauchten drei sehr ähnliche Gleichstromwecker auf,
die 1956 bzw 1963 produziert wurden, aber von Siemens stammen.
Unterschiede bestehen in der Weckerschale, bei der
der Anschlag für den "Bönger" wesentlich einfacher gefertigt
wurde, und im Fehlen des Schalters im Bodenteil.
Der Schlitz für den Hebel ist aber vorhanden und
die Gewindebohrungen zur Befestigung der Pertinaxplatte
sind exakt an der gleichen Position wie bei deinem Wecker.
(Wie und was schaltet dieser Schalter bei dir? Nur an/aus
oder auch laut/leise?)
Meine Spulen sind 100 Ohm / 3000 Windungen, mit 4 Volt
spricht der Wecker nur schwach an bei gezielter Justierung.
Dein Wecker ist vermutlich deutlich niederohmiger?
Zwei meiner Wecker sind mit Werks/Datumscode 12M7
gezeichnet, Kennt jemand Siemens Werk 12?
Hat Siemens in den 50ern ein Werk oder Produkte von
M&G übernommen?


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 20.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

danke für den Tipp, allerdings stelle ich das Federnwickeln erst mal zurück :-). Zunächst einmal wäre ich schon zufrieden, wenn der Schrank wieder so funktioniert wie er offenbar früher in Betrieb war, also mit einer Verbindung.

Hier sind ein paar Bilder vom Wecker:
Offensichtlich war der Klappenschrank und insbesondere sein Wecker in den letzten Jahrzehnten eine Art Insektenhotel (Bild 1, rote Kreise). Nach der Säuberung sieht das jetzt so aus, von oben (Bilder 2-4) und von unten (Bild 5). Ich finde, dieser Wecker sieht so aus wie alte Telefontechnik aussehen muss :-). Auf der Unterseite erkennt man einen Datumsstempel: 1 35, also wohl Januar 1935. Interessanterweise ist der Wecker nicht von Siemens & Halske sondern von Mix und Genest. Falls sich jemand fragt, wie der auf den Bilden sichtbare Klöppel die Glocke treffen soll: Letztere hat innen einen Steg gegen den der Klöppel böngt (Bild 6).

Mittlerweile ist mir auch eine Merkwürdigkeit am Gabelumschalter aufgefallen. Beim Abschrauben der äußeren Beschläge verschwand letzterer plötzlich im Gehäuse - die Schrauben hatten nicht nur den Beschlag sondern auch den GU selbst gehalten :-). Beim Nachschauen ist mir aufgefallen, dass von drei Kabeln nur zwei angelötet waren siehe Bild 7. Das war auch schon vorher so, wie man auf früheren Bildern erkennen kann - gut dass ich so viel knipse :-). Inzwischen ist auch der zweite gelbe Draht abgebrochen, ich muss jetzt also sowieso löten.

Das sind also meine beiden Forschungsprojekte: Genaue Funktion des GU (laut Schaltplan des "Goetsch" nur ein Kontakt) und korrektes Ansteuern des Weckers über die Fallklappen.

Gruß Ralph



Georg
(Mailadresse bestätigt)

  20.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 20.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,

"Danke dass Du das bemerkt hast, später hätte ich vielleicht end- und verständnislos rumprobiert!"

Zuviel Weihrauch, ich war nur neugierig, wie dieses
Innenteil gestaltet ist. :=)
Vielen Dank für die Bilder!
Ich fürchte, du wirst Federn wickeln müssen.
Das ist kein Hexenwerk, nur muß man etwas probieren,
bis man den richtigen Durchmesser für den Wickelkern
und die Spannung des Drahtes ermittelt hat.
Die erste Hürde ist der Draht, zuerst mußt du
eine Bezugsquelle für den richtigen Bronzedraht
finden. (Auf den Bildern sieht es wie Bronze aus, aber
das kann auch täuschen. Bronze ist auch wahrscheinlicher
als MS, da Messing auf Dauer viel stärker korrodiert.
Gruß
Georg

Könnte so was passen:
http://www.amazon.de/Metallic-Silber-Ton-Tension-Erweiterung-Schraubenfeder-Haken/dp/B00I8BELOO/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1411246120&sr=8-11&keywords=schraubenfeder
BattleToad
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  20.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 18.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg und natürlich hallo alle,

ich habe ja versprochen, Fotos von der geöffneten untersten Zeile der Verbindungsmatrix zu machen Das habe ich hiermit getan (Bild 1 und Bild 2; letzteres ist der Plastikblock, durch den die langen Spiralfedern geführt werden).

@Georg:
Ich glaube ich verstehe jetzt warum Du das sehen wolltest - die beiden Spiralfedern für die Zeilenverbindung fehlen! Passend dazu sind die a/b - Anschlüsse des Schlussklappenrelais ordentlich um die Löcher in der langen Platine gewickelt, aber elektrisch mit nichts verbunden, siehe roter Kreis in Bild 1 :-). Eigentlich sieht das so aus, als ob das Relais niemals irgendwo angelötet war. Damit kann man natürlich keine zweite Verbindung aufbauen - die erste übrigens auch nicht richtig, aber dazu später. Danke dass Du das bemerkt hast, später hätte ich vielleicht end- und verständnislos rumprobiert!

@Jefferson:
Mein Adapter ist jetzt fertig (Bild 3). Angeschlossen habe ich ihn an meinen OB60 (Bild 4), weil der besser zu tragen ist als meine OB33 :-). Damit habe ich herumprobiert und alle Klappen fallen ab - eigentlich. Die zweite Schlussklappe fällt natürlich mangels Anschluss im Betrieb nie ab, und die erste - oops, siehe Bild 5. Eine der a/b - Verbindungen hängt lose rum und ist nicht angelötet. Das ist übrigens auch auf den früheren Bildern zu sehen. Komisch ist, dass das nicht nach einem Bruch aussieht, sondern so, als wäre es nie angelötet gewesen. Wollte man kein Schlusszeichen haben? Ich habe das korrigiert, indem ich erst die Lötöse und das Kabel mit "Kontakt LR" von Oxidationsresten befreit habe. Dann habe ich ohne zusätzliches Lot das Kabel angelötet (Bild 6, sorry, leider nicht richtig scharf). Jetzt ist wenigstens die erste Verbindungszeile in Ordnung :-)

Mir ist aufgefallen, dass der Wecker nach abgefallener Klappe nicht läutet (Hebelstellung W1) - komisch. Den Wecker habe ich erst einmal abgebaut. Ich werde ihn reinigen und dann die Verbindungen genauer studieren. Direkt angeschlossen läutet der Wecker, dass konnte ich mit meinem Adapter ja gleich testen :-).

Werde demnächst mehr berichten,

Gruß Ralph



BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 18.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

@Georg:
Keine schlechte Idee, das nehme ich mir mal fürs Wochenende vor. Da schauen wir uns mal an, wie diese "Bronze-Spiralfedersätze" (Beschreibung aus dem Goetsch) aussehen.

@Jefferson:
Lustige Idee, die Abfrage auf eine weitere Klappe zu schicken :-). Noch einfacher wäre es wahrscheinlich, die Spannung direkt vom Induktor abzugreifen und an die gewünschten Stellen zu legen. Allerdings möchte ich das alles so nicht machen, mit meinem Adapter kann ich diese ganzen Tests unter kontrollierteren Bedingungen durchführen. Das dauert zwar noch etwas, aber so bleibt es spannend und die beste Freude ist doch die Vorfreude... :-).

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  18.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Battletoad,
falls du mal (einen Teil) des Kreuzschienenverteilers
öffnen solltest, wäre ich an Bildern von dem Innenleben
interessiert.
Einer der beiden unteren Teile bieten sich an, da
gibt es nur Anschlüsse für die Horizontal-Drähte
Gruß
Georg
Jefferson
(Mailadresse bestätigt)

  17.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 17.09.2014!  Zum Bezugstext

Ein einfacher Test wäre es, einfach zwei der fünf Leitungen direkt im Kasten auf der Anschlußleiste mit den Schrauben zu überbrücken und mit dem Induktor die Leitung anzurufen.  Dann sollte die entsprechende Anrufklappe ansprechen. Das heißt also, sich selbst anzurufen mit der ersten Leitung und mit der zweiten den Anruf beantworten. Dann die beiden Stellen mit den Stöpseln verbinden und dann es sollte möglich sein die Verbindungsklappen gleichweise anzusprechen um den Anruf abzubrechen.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  17.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Malte,

das kannst Du in der Tat (Gedankenlesen) :-).

Dass da ein W28 - Handapparat drangehört trifft sich gut, denn ich habe nur so einen :-). Allerdings hat der diese Schrumpfeinsprache, über die im "Handapparat X" - Thread diskutiert wurde und die reichlich ramponiert aussieht. Falls also jemand von Euch so eine halbkugelförmige Einsprache übrig hat, in der Telefonbörse suche ich nach so einem Teil :-).

In der Zwischenzeit habe ich den W48 - Handapparat aufgearbeitet, das habe ich ja schon mal gemacht und das hat auch wieder gut geklappt, siehe Bilder:

Bild 1: Kleinteile
Bild 2: HA nach der Aufarbeitung (Waschen, Paraffinbehandlung)
Bild 3: HA wieder zusammengebaut

Jetzt sieht er so gut aus, dass es fast schade ist, dass er nicht mehr ans Gerät kommt :-). Am schwierigsten war das Öffnen der Hörmuschel, da war wohl Baustaub ins Gewinde geraten und es war zu fest angeknallt. Wieso sind eigentlich alte Telefone *immer* voller Baustaub und Farbkleckser :-)? Mit einem Gurtschlüssel hat das Öffnen dann unfallfrei geklappt.

Die Sprech- und die Hörkapsel (Bilder 4-5) sind beide von Siemens und zwar von 1957 und von 1974 (?! - war das Gerät da etwa noch in Betrieb?) Etwas Bio - Entkalker entfernt unerfreuliche Rückstände zweifelhafter Herkunft, aber man muss vorsichtig sein und darf nichts davon auf die Farbe der Stempel kommen lassen.

Ich habe mal den W28 - HA in die Gabel gehängt, und der sieht am Gerät wirklich *viel* besser aus als der vom W48.

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  17.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Jefferson vom 17.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Jefferson,

Dankeschön :-).

Nachdem Georg netterweise die Beschreibung gepostet hatte war klar, dass noch alle Stöpsel vorhanden sind, und davon war auch ich positiv überrascht.

Die Klappen habe ich bisher nur mechanisch durch Drücken der Relaiskontakte mit dem Finger getestet, alle fallen ab (aber nicht herunter). Für den elektrischen Test warte ich noch auf Teile, aus denen ich mir einen kleinen Testadapter bauen werde. Dieser soll auf die Modularstecker meiner Telefone aufgesteckt werden (meine drei OB - Apparate haben inzwischen 6p6c - Modularstecker mit zusätzlichen TAE - Adaptern). An diesen Testadapter kommen Kabel mit Mikroklemmen, die ich dann mit den Relaiskontakten oder den Kontakten am Klemmbrett verbinde.

Um die Telefone später vernünftig anzuschließen möchte ich mir eine Art Breakout - Box bauen. Diese wird am 12 - adrigen Kabel (5 Telefone und wohl die Ortsbatterie) angeschlossen und hat Buchsen für die 6p?c - Modularstecker der Telefone.

Ich werde über alles berichten, aber um nichts zu verderben lasse ich mir schön viel Zeit :-).

Gruß Ralph
Jefferson
(Mailadresse bestätigt)

  17.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Herzlichen Glückwunsch. Das ist doch wirklich ein schönes Gerät in recht gutem Zustand. Schon erstaunlich daß so spät noch Stöpsel benutzt wurden, und daß die noch alle da sind.
Funktionieren the Klappen noch gut?  Schon mal ein altes Telefon angeschlossen?
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  15.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

ich kann halt Gedanken lesen ;-)

Mit dem Herstellungsjahr 1936 dürfte dann auch bestätigt sein, dass kein 48er-Handapparat (und auch kein 38er) an den Klappenschrank gehört, sondern ein 28er.

Gruß,
Malte
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  15.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Hey super, ich habe noch gar nicht ganz fertiggeschrieben und schon kommt eine Antwort mit genau dem was ich wissen will :-) - Vielen Dank Malte!

Gruß Ralph
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
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  15.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 15.09.2014!  Zum Bezugstext

Moin,

da haben wir dann doch auch das Herstellungsjahr: "R3" = März 1936.

Der Gehörschutzgleichrichter ist nachgerüstet, den gab es 1936 in der Form noch nicht, erst in den 1950ern.
Das Nachrüsten war damals ein normaler Vorgang, dieser Gehörschutzgleichrichter passt im Handapparat von W38/48 unter die Schrauben in der Hörkapselverschraubung.

Gruß,
Malte
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  15.09.2014

Hallo liebe Forumsmitglieder,

so sieht so ein Klappenschrank bei mir zu Hause aus. Sollte er mitlesen: Danke noch einmal an denjenigen, der diese Transaktion ermöglicht hat.


Schauen wir uns das Gerät genauer an:

- Die Bilder 1-2 sind ähnlich wie die vom Ursprungsposting, nur halt bei mir zu Hause :-).

- Die Bilder 3-4 zeigen Details vom Wecker und eine Abdeckplatte über einer seltsamen Öffnung.

- Auf den folgenden Bildern ist der Klappenschrank offen (Bild 5), der Induktor (Bild 6) ist natürlich von Siemens und Halske und es gibt ein paar Klemmbretter, einen Übertrager (Bild 7) und den Gabelumschalter (Bild 8).

- Besonders gelungen finde ich den Gehörschutzgleichrichter am Klemmbrett für den Handapparat (Bild 9) :-).

- Hier (Bilder 10-11) sieht man die Fallklappenrelais zusammen mit der Verbindungsmatrix des Stöpselfeldes.

- Wie immer spricht Siemens mit fremder Zunge im Fg - Idiom (Bilder 12-13, Seitenwand und Schlußklappenrelais).


Bis jetzt sind mir zwei Dinge aufgefallen: Zwei Halteschrauben (Bild 14) wahrscheinlich für Wandmontage fehlen, und an der Gabel hat ein Fernmeldetechniker mit dicken Armen den Kopf einer der beiden Verbindungsschauben abgedreht (Bild 15)... o.k. das war Spekulation. Solange das alles ist, kann ich mich wirklich nicht beklagen. Ansonsten gefällt mir nur der W48 - Handapparat nicht recht, der etwas unförmig an der Gabel rumhängt. Auch die Knickschutztülle der W48 - Ära ist mit Gewalt in die Öffnung gestopft und passt da eigentlich nicht rein. Das wird geändert, ein geflochtenes HA - Kabel ist schon bestellt und einen W28 - HA habe ich noch. Der W48 - HA wird trotzdem aufgearbeitet, denn er gehört gewissermaßen als ein Zeitdokument zum Gerät dazu.

Im Hintergrund von Bild 15 erkennt man meine Regierung, der ich noch einmal ganz herzlich für die Genehmigung des Erwerbs danken möchte :-).

Gruß Ralph




BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  03.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 02.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Georg,

vielen Dank für die Literaturangabe. Wie es aussieht, sind ja antiquarisch noch alle möglichen Ausgaben dieses Werkes zu bekommen. Ich werde es aber erst einmal bei der Stadtbibliothek probieren.

Gruß Ralph
Georg
(Mailadresse bestätigt)

  02.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 02.09.2014!  Zum Bezugstext

""Was ist das für eine Quelle aus der Du das gescannt hast? ""

Hallo Kampfkröte,

H. W. Goetsch, Taschenbuch für Fernmeldetechniker
11. Auflage 1953 Verlag von R. Oldenbourg. München
3. Teil, Seite 310 - 313
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  02.09.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Georg vom 01.09.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

erst einmal danke für Eure Antworten!

@Georg:
Klasse, 3 Seiten und es steht *genau* das drin was man braucht, Respekt! Der Sinn und die Funktionsweise der Klappen, Stöpselreihen usw. wird damit sofort klar, sehr gut. Mit dem Wissen werde ich meine Frau und meine Tochter zu Telefonfräuleins ausbilden, das wird ein Spaß... ach nein, der Klappenschrank gehört mir ja noch gar nicht... Was ist das für eine Quelle aus der Du das gescannt hast? Vielen Dank jedenfalls für die Infos.

@Ralf:
Ebenfalls vielen Dank für die Infos. Leider ist ja kein W28 Handapparat dran, aber da hätte ich selber was... Nachdem ich den W28 - Handapparat in Georgs Beschreibung gesehen habe, vermute ich auch mal grob Dreißiger bis Vierziger Jahre. Der Zustand, na ja, wenigstens der Stöpselsatz scheint vollständig zu sein. Aufarbeiten will ich das Gerät ja selber, und da ist mir Originalzustand lieber ("Scheunenfund") als wenn jemand unsachgemäß was auf schön gepfuscht hat. Das soll nicht heißen, dass ich den Gutaussehenden auf Deinen Bildern schlecht finde, keineswegs :-). So entkernt sieht der ja gar nicht aus, hast Du den wieder aufgefüllt :-)?

Damit ist klar, ich will das Ding doch gern haben, schauen wir mal, ob der Deal sich materialisiert...

Gruß Ralph
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  02.09.2014

Nun ja, dem Zustand nach nicht so prickelnd, aber ein schönes Teil!
Von Amts wegen wurden diese Schränke zumindest bei der Post eher nicht eingesetzt, möglicherweise aber bei der Bahn oder anderen Behörden.

Hergestellt von Siemens in einer sehr einfachen Konstruktion - er sollte möglichst billig sein. Ich denke, 20er ... max 50er Jahre. Die Verbindungsmatrix mit Kreuzschienencharakter ist übrigens eher selten im deutschen Fernmeldebau. Sollte das Inennleben unvollständig sein, ist nicht sehr viel nachzubauen, die Verkabelung ist eher einfach gehalten.

Eigentlich ist es schon ein Endgerät, komplett mit einem 28er Handapparat - wenn Du noch mehr OB-Apparate hast, wäre doch so etwas eine schöne kleine Zentrale.

Ich verfüge auch über einen solchen Schrank fürt 5 Leitungen, äußerlich toll, innen leider "entkernt", bin aber noch nicht dazu gekommen, ihn einzustellen...


Georg
(Mailadresse bestätigt)

  01.09.2014

Hallo Kampfkröte,
das ist ein sog "schnurloser" Klappenschrank für fünf
Teilnehmer (einer evtl Amstleitung) und max. zwei
Verbindungen.
Oben liegen fünf Anrufklappen, links unten links die
Schlußklappen für die beiden Verbindungen.
Alles extrem übersichlich und loggisch.
Anbei zwei Scans eines etwas größeren Schranks,
der aber bis auf die Anzahl der Teilnehmer und drei
Verbindungen völlig analog aufgebaut ist.
Das Schaltbild zeigt, daß außer dem Kreuzschienenverteiler
und den Fallklappen nur das übliche Innenleben eines OB Telefons gibt.
Die Scans sind aus dem Götsch 1953, somit ist der
Schrank ziemlich sicher aus den 30ern oder noch früher.





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