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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc.
Piezo Sprechschaltung
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  25.12.2014

Hallo,
nehme Bezug auf DUO LX, hat jemand ein Schaltbild einer Sprechschaltung auf Piezobasis.
Danke schon mal
gruß  wolfgang



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 36
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  23.03.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 09.02.2015!  Zum Bezugstext

Moin,

und noch ein Nachtrag.
Ich habe kürzlich eine weitere Transistorsprechkapsel erhalten, die ich bisher noch nicht kannte, die ebenfalls ein Piezomikrofon und kein dynamisches hat.
Auch diese ist von Siemens, Typ TS8 von 1979 (L), also ein eher früheres Modell.
Der Deckel lässt sich leicht abnehmen, weiter habe ich sie nicht geöffnet, um mein einziges Exemplar nicht zu zerstören. Die flache Metallmembran ist gut zu erkennen.

Die Liste der westdeutschen Piezokapseln sieht also bisher wie folgt aus:
Siemens TS71
Siemens TS8
Siemens TS9

sowie vermutlich die Nachbauten von Hagenuk und Lehner der TS9.

Alle anderen mir bekannten westdeutschen Transistorkapseln haben dynamische Mikrofone, deren Tonqualität meiner Meinung nach besser ist.

Gruß,
Malte


Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  09.02.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 04.02.2015!  Zum Bezugstext

Hallo nochmal,

ich habe noch ein paar Kapsel genauer untersucht:
Unter anderem die schon zuvor angesprochene T+N 5393.

1. Von 1980 bis Mitte 1984 ist die Kennfarbe grün, die Bezeichnung "5393".
2. Von Mitte 1984 bis 1987 ist die Kennfarbe grün, die Bezeichnung "5393 Ts".
3. Von 1988 bis 1989 ist die Kennfarbe weiß, die Bezeichnung "5393 Ts".
4. Von 1989 bis 1990 ist die Kennfarbe weiß, die Bezeichnung "5395 dyn".

Äüßerlich sind alle Kapseln sind baugleich. Alles sind dynamische Kapseln. Allerdings enthalten die Varianten 1 und 2 einen Transistorverstärker, die Varianten 3 und 4 nicht. 1 und 2 sowie 3 und 4 sind trotz unterschiedlicher Bezeichnungen baugleich.
Die Varianten 2 und 3 sind trotz gleicher Bezeichnung nicht baugleich: Variante 3 hat ein "Ts" im Namen, aber gar keinen Transistorverstärker!

Dazu ein paar Bilder:
1. Bild: Variante 2 geöffnet, Transistorverstärker sichtbar.
2. Bild: Variante 3 geöffnet, kein Transistorverstärker. Rechts daneben Variante 4

Darüber hinaus habe ich noch die Sprechkapsel Fernsig 5600 Ts untersucht: Eindeutig eine dynamische Kapsel mit Transistorverstärker - siehe Bild 3 und 4.

Weitere Piezokapseln mit Transistorverstärker sind mir bisher nicht unterkommen...

Gruß,
Malte


Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  04.02.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 03.02.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Malte,

ich kann hier bestätigen, dass Siemens - einstmals ein Pionier bei Piezo-Kapseln - in den späteren Jahren auch auf Elektretkapseln überging. Wann das genau war, weiß ich allerdings nicht mehr; bei den üblichen runden austauschbaren Kapseln für FeAp 71 war das aber noch nicht der Fall.

Der einzige Grund für diesen Übergang auf Elektret war die Kostenfrage. Elektretmikrofone konnte man auf dem Weltmarkt billigst beziehen, das war ein Massenartikel, wie er z.B. millionenfach in Cassettenrecordern eingesetzt wurde.

Gruß  Dietrich
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 03.02.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

das könnte in der Tat klappen. Eine einfache Spule (ggf. mit Eisenkern) müsste schon reichen... Vielleicht reicht auch die Spule einer zerlegten dynamischen Kapsel (ohne Permanentmagnet).
Noch trivialer: Mit einem Permanentmagneten an die lose Kapsel gehen: Bei einer dynamischen Kapseln wird diese durch den Permanentmagneten im Inneren angezogen oder abgestoßen, bei einer Piezo-Kapsel entfällt dies. Ich habe dies eben mal mit ein paar Kapseln ausprobiert - klappt so einigermaßen.

Ich habe übrigens, um einen früheren Punkt der Diskussion aufzugreifen, noch eine interessante "Sprechkapsel" gefunden (siehe Bild 1 und 2):

Hierbei scheint es sich, ähnlich wie bei dem von Roland vorgestellten Modul, um ein Elektretmikrofon zu handeln. Dieses sitzt allerdings auf einem Träger, der "normale" Sprechkapselform hat und damit in die Halterungen der 7er-Handapparate passt.
Diese "Kapsel" war in einem speziellen Handapparat offensichtlich original verbaut: 7er Typ, mit Taste. An der Spiralschnur ist ein spezieller Lemo-Stecker montiert. Wo dieser hingehört, kann ich nicht sagen.
Im Handapparat findet sich ein Hinweis, dass diese "Spezialkapsel" nicht einfach durch den Entstörer getauscht werden darf, sondern dass dies durch das zuständige FZA geschieht (siehe Bild 3).
Als Hörkapsel ist übrigens eine "AKG DKO 48 Dyn", Klasse grau von 1991 verbaut (siehe Bild 4). Hierbei handelt es sich um eine dynamische Hörkapsel - allerdings offenbar eine sehr späte "Sparvariante": Das Gehäuse ist fast leer, einfach nur ein Becher mit Plastikdeckel. Darin ein kleines dynamisches Modul mit winzigem Magneten - Der Rest ist leer (siehe Bild 5).

Gruß,
Malte


Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2015

Mir fällt gerade eine gute Methode ein, um eine dynamische Mikrofonkapsel von einer Piezokapsel zu unterscheiden, ohne das Teil öffnen zu müssen (ohne Gewähr).

Man nehme einen induktiven Telefonadapter ("Saugnapf") und speise über den Ohrhörerausgang eines Transistorradios Musik ein. Dann hält man ihn auf das Mikrofon eines an eine Nebenstellenanlage angeschlossenen Telefonapparates. Hört man die Musik deutlich im Hörer und an der Gegenstelle, so handelt es sich wohl um einen dynamischen Wandler im Mikro. Hört man nichts, so ist es wohl ein Piezo-(Kristall-)Wandler.
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 30.01.2015!  Zum Bezugstext

Nochmal hallo an alle,

ich habe noch ein paar weitere Kapseln unter die Lupe genommen, um zu ergründen, welche Transistorkapseln jetzt "Piezo" und welche "dynamisch" sind, da mir ja bisher an Piezokapseln MIT Transistorverstärker nur die Siemens TS71 aus der Anfangszeit der Transistorkapseln untergekommen ist.

Von Mike06502 kam der Hinweis (neben den DDR-Kapseln RFT S701) auf die "Siemens Piezo TS 9  50 mA L1-X1 Kennfarbe grün".
Davon habe ich selbst auch ein paar, daher habe ich diese mal genauer untersucht. Mit der genannten Beschriftung habe ich Exemplare von 1985 (T) und 1987 (V). Interessanterweise gibt es die äußerlich gleiche Kapseln auch ohne den Zusatz "Piezo 50 mA L1-X1", nachgewiesen sind 1982 (P) und 1983 (R). Eine dieser früheren Kapseln ohne "Piezo 50 mA L1-X1" habe ich geöffnet - es sind eindeutig ebenfalls Piezokapseln (siehe Bilder 1 und 2). In rot gibt es diese ebenfalls (Jahr müsste ich erst recherchieren) - hier handelt es sich dann vermutlich ebenfalls um Piezokapseln mit Transistorverstärker.
Ein zumindest äußerlich identisches Modell gibt es übrigens auch von Hagenuk, hier ebenfalls mit der Bezeichnung "TS9" (1982 (P)) bzw. TS9H (1984 (S), 1985 (T)) sowie von Lehner ("TS9", 1982 (P), 1983 (R), 1988 (W), 1989 (X)). Die Hagenuk- und Lehner-Modelle habe ich allerdings nicht geöffnet.

Äußerlich ebenfalls identisch ist die Kapsel "Fernsig 5629 Ts" (grün und rot, jeweils nur 1990 bekannt). Bei dieser handelt es sich im gleichen Gehäuse allerdings definitv um eine dynamische Kapsel - siehe Bilder 3 bis 5.

Auch bei allen anderen von mir untersuchten Kapseln mit Transistorverstärker handelt es sich um dynamische Kapseln - die einzigen beiden westdeutschen Ausnahmen sind also die Siemenskapseln TS71 und TS9 (sowie vermutlich die Nachbauten von Hagenuk und Lehner der TS9).

Diese sind übrigens merklich leiser als dynamische Transistorkapseln - immernoch besser als die meisten Kohlekapseln, aber deutlich hinter dynamischen Transistorkapseln.

Kennt jemand noch andere Sprechkapseln MIT integriertem Transistorverstärker in Piezotechnik?

Gruß,
Malte


Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 30.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich,

Deine Aussagen decken sich mit meinen Kenntnissen, dem Kabatt 4 und der zitierten "Richtlinie für den Einsatz von Hör- und Sprechkapseln bei den Sprechstellen", nach der sich der Einsatz von Ts-Kapseln nach dem Schleifenwiderstand, also idR. nach Länge der Anschlussleitung richtet. Baujahr 11/1974 für die TS71 habe ich in meiner Hör-/Sprechkapselliste nachgetragen, danke für die Ergänzung!

Mit Einführung der Ts-Kapseln verschwanden übrigens rote und grüne Kohlekapseln - es blieben nur die vormals grünen, jetzt einfach als "Spechkapsel ZB" bezeichnet, Kennfarbe schwarz. Einige Hersteller haben diese allerdings trotzdem weiter grün beschriftet oder wie z.B. Siemens bei der mph72 mit einem grünen Punkt versehen. Alle mir bekannten roten Kohlekapseln stammen aus den Jahren 1959 bis 1977 (mit einer Ausnahme: "Widmaier ZB SPRM 15" kenne ich noch von 10/1981) - danach wurden sie durch die Ts-Kapseln ersetzt. Kohlekapseln ZB (ehemals grün) sind dagegen bis 1989 (X) bekannt (hier ebenfalls Siemens mph72).
Andere Typen von Kohlekapseln sind allerdings ab ca. 1980 nur recht selten anzutreffen (Ausnahme: DDR).

Hallo Stefan,
Das Telefonprogramm von 1985 und 1988 habe ich als PDF (mäßige Qualität). Schicke ich Dir (und anderen) auf Wunsch gerne per E-Mail. Ich habe die relevanten Ausschnitte mal herauskopiert: 1985 war für einen 7er-Handapparat mit ebendieser Kapsel 1,10 DM monatlich zu zahlen, 1988 waren es nur noch 60 Pfennige.
Ich kannte diese Kapseln bisher nur aus Münzern - allerdings ist das nicht mein Spezialgebiet, öffentliche Münzer habe ich nicht. Mein Clubtelefon 1 hat allerdings zwei dieser Kapseln.

Gruß,
Malte



Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 29.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo, Malte,

die von Dir gezeigte AKG-Hörkapsel gab es mit monatlicher Zuzahlung (!) in den 80er Jahren als Sonderzubehör (!); ich meine, etwas von 0,90 DM oder so gelesen zu haben (Katalog 1985 - leider auch verschusselt). Die "herkömmlichen" dynamischen (und magnetischen) Hörkapseln hatten natürlich auch ein Magnetfeld; dieses war jedoch aufgrund der Metallkapselung des Gehäuses niedriger (ungewünschter Abschirmeffekt). Die sog. "Telefonspulen" der damaligen Hörgeräte hatten zudem oft ein zu geringes "induktiv-akustisches Übertragungsmaß".

In den MüFw56/57/63/21 mit neuen Fernsig-Handapparaten (dunkelgrau und schwarz) wurden serienmäßig Gruppe-III-Hörkapseln verwendet - was gerade da war (Fernsig 90x dyn, Siemens tph72 ... etc.). In die früheren W28-ähnlichen Handapparate mit Ösenaufhängung hätten keine Hörkapseln als Mikrofon hineingepasst.
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 28.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich habe selbst eine Kapsel wie die gezeigte TS71, aber gestempelt mit 11/74, also bereits zwei Monate vorher hergestellt.
Was die Einführung bei der DBP eingeht, so erfolgte die Einführung der Transistorkapsel selektiv, d.h. anfangs nur zum Ersatz bzw. an Stelle der roten Kohlesprechkapsel bei langen Leitungen. Warum?

Bei langen Leitungen bewirkt bei Kohlekapseln der - wegen des großen Leitungswiderstands - proportional abnehmendem Schleifenstrom eine Reduzierung des Sprechwechselspannung. Das wurde ausgeglichen durch besonders empfindliche Kohle-Sprechkapseln (mit Kennfarbe rot), die aber weniger stabil waren und vergleichsweise oft ausgetauscht werden mussten, weil die Empfindlichkeit einer solchen "roten" Kapsel mit der Zeit zurückging.
Transistorkapseln zeigten kein solches Langzeitverhalten - sie lohnten sich für die DBP trotz ihrer höheren Anschaffungskosten, weil mit Ihnen gegenüber Kohlekapseln mancher Wartungsgang entfiel, der zum Austausch der roten Kohlekapsel notwendig war.

Anders dagegen bei "kurzen" Anschlussleitungen; da wurde die weniger empfindliche "grüne" Kapsel eingesetzt, die sehr stabil war und deshalb aus Kostengründen gegenüber der Transistorkapsel noch lange bevorzugt wurde.

Gruß  Dietrich
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  29.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 28.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

ich habe mal weiter recherchiert:
Bei der Post waren Transistorkapseln mindestens seit 1977 verfügbar (im Kabatt 4 von 1977 beschrieben) - da fällt mir auf, dass ich in meinem vorherigen Eintrag den Kabatt 5 erwähnt habe - ich meine natürlich den Kabatt 4 von 1977, nicht die 5. Auflage von 1989.

Die "Richtlinie für den Einsatz von Hör- und Sprechkapseln bei den Sprechstellen" der Deutschen Bundespost (FTZ 439R1), Ausgabe November 1978 schreibt zum Einsatz von Kohlekapseln ("Sprechkapsel ZB") und Transistorkapseln ("Sprechkapsel Ts"):
"Sprechkapseln ZB sind beim FeAp 61 und FeAp 7... bis zu einem Schleifenwiderstand der Amtsleitung von 800 Ohm einzusetzen. (...)
Sprechkapseln Ts grün sind einzusetzen wenn:
1) der Schleifenwiderstand der Amtsleitung größer als 800 Ohm ist,
2) ein NLT-Vr in der Amtsleitung eingeschaltet ist."

Wie lange diese Richtlinie galt, weiß ich nicht, sie sagt aber eindeutig aus, dass Ende 1978 regelmäßig noch Kohlekapseln verbaut wurden. Diese Richtlinie ersetzt die Ausgabe September 1974, die mir nicht vorliegt. Ob darin schon Transistorkapseln behandelt werden, weiß ich nicht - vermutlich nicht.

Die von Dir erwähnten als Hör- und Sprechkapseln einsetzbaren Kapseln im Münzer sind interessant.
Ich habe mal eine AKG DKO48-Dyn geöffnet: Sie hat extra eine große Induktionsspule, um die induktive Ankopplung von Hörgeräten zu ermöglichen - siehe 1. Bild.

Die gleiche Kapsel scheint es auch ohne Extraspule zu geben - siehe 2. Bild.

Gruß,
Malte


Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  28.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 28.01.2015!  Zum Bezugstext

Ich weiß, dass die Bundespost erst sehr spät mit Transistorsprechkapseln angefangen hat (auch wenn die Entwicklung schon weiter war). Meiner Einschätzung nach wurden Anfang der achtziger Jahre noch Kohlekapseln ausgegeben. Erst in der Zeit um 1982 wurden die Transistorsprechkapseln bei der Bundespost flächendeckend verwendet. - Selbst die komfortablen Apparate wie z. B. das "alpha" gab es in den Erstausgaben vereinzelt noch mit Kohlekapsel (selbst gesehen!), obwohl das fernmeldetechnisch gar nicht gewünscht war, da die umfangreiche Telefon-Elektronik die Gleichspannung der (hochohmigen) Schleife herunterdrückte, so dass eine Kohlekapsel u. U. zu leise sein konnte.

Bei den Münzfernsprechern brauchte man dieses ganze Thema nicht, da man ohnehin eine externe Stromversorgung für die Münzertechnik benötigte. Da konnte man direkt einen Transistorverstärker in das riesige Münzergehäuse einbauen und eine Hörkapsel als Mikrofon nehmen - schön praktisch.
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  28.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 15.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich,

das ist interessant... Diese Kapseln müssen 1961 allerdings sündhaft teuer gewesen sein, kamen doch erste Mitte/Ende der 1950er Transistoren in nennenswerter Stückzahl auf den Markt - noch verhältnismäßig groß und teuer.

Die Frage ist allerdings, ab wann die Deutsche Bundespost Transistorsprechkapseln für den "normalen" Endkunden eingesetzt hat. Alle meine Transistorsprechkapseln sind von 1978 und später (was nicht zwingend etwas heißen muss) - einzige Ausnahme die erwähnte Siemens TS71 von Januar 1975.

Mit dem von mir zuvor genannten Datum "1975" zur Einführung der Transistorkapseln hatte ich mich allerdings geirrt - stattdessen wurden zu. 01.01.1975 Kapseln mit Steckanschluss eingeführt (siehe Kabatt 5, Seite 210).

Schweren Herzes habe ich mich zwischenzeitlich entschlossen, eine der seltenen Kapseln Siemens TS71 zu öffnen, um die verwendete Technologie zu ermitteln.
Wie vermutet handelt es sich um eine Piezokapsel mit Transistorverstärker. Den Transistor muss man allerdings auch erstmal finden... er ist in das Kupfer-Kühlblech eingewickelt... siehe Bilder.

Gruß
Malte


Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  15.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 08.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Malte,

in einem Punkt, nämlich dass Transistorkapseln erst um 1975 eingeführt wurden, möchte ich Dir doch widersorechen

Tatsächlich gab es von Siemens Transistor-Mikrofonkapseln schon seit 1961 (Quelle: Otto Hörner und Walter Paul, Teilnehmergeräte, in: Informationen Fernsprech-Vermittlungstechnik, Heft 2/3-1969, S. 143).

Gruß  Dietrich
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Drahtbrückenfreund vom 14.01.2015!  Zum Bezugstext

.. Hast du da auch preiswerte Lieferanten.

wolfgang
Drahtbrückenfreund
(Mailadresse bestätigt)

  14.01.2015

Hallo!
Die transistorisierte Elektretkapsel von Roland stammt warscheinlich
aus einem Handapparat einer Wohnungssprechstelle  für
eine Türsprechanlage :-)
Ich stelle demnächst mal Bilder von ähnlichen Exoten ein die gut in die FeTap s passen :-)
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kosmotel vom 10.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo kosmotel,

vielen, vielen Dank für die Schaltung, die ist ja Gold Wert, aber hast du den linken Ieil auch noch? Da fehlt ein Teil, danke schon mal.

gruss wolfgang
kosmotel
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 09.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo,

zumindest die Sprechschaltung des DuoLX von Krone/FMN habe ich in meinem Archiv gefunden.
Ansonsten sieht es, nachdem es FMN seit Ende November 2014 nicht mehr gibt, traurig mit Informationen zu deren Telefonen aus.


Mike06502
(Mailadresse bestätigt)

  09.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 08.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Malte!

Piezo Kapseln mit integriertem Verstärker, also Wandlerschittstelle 1

Siemens Piezo TS 9  50 mA L1-X1 Kennfarbe grün Steckkontakte

RFT S 701/1-2041.018 Kennfarben rot, gelb, weiß
Steck-u. Flächenkontakte

das sind die, die mir bekannt sind, sicherlich wird es noch weitere geben.

Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 09.01.2015!  Zum Bezugstext

Kirk ist (war) ein dänisches Telekomunikationsunternehmen: Standard Electric Kirk A-S, damals zur ITT Group gehörig. Heute vertreibt Polycom/Spectralink DECT-Phones unter dem Namen Kirk. Leider gibt es auf den ersten Blick wenig Firmengeschichte im Netz...
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  09.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 08.01.2015!  Zum Bezugstext

Ja, danke Malte,
für den Beitrag, ich bin jetzt auch schlauer, schreibe das auch noch in's Forum, weiss aber noch nicht genug, geht mal telefonisch besser, könntest mich mal anrufen, Nummer, wenn du meinen Namen anklickst, mir fällt das sprechen leichter, als schreiben.
Können dann auch mit dem App. sprechen.

Hab selbst ein DUO-LX erstanden + schon mal untersucht, sind Siemens  + 1 Telefunken-IC drin, Typen weiss ich auch, will aber erst nach den Daten gugeln, das telefunken IC wird schwierig werden, weil es dafür kaum Daten gibt.
Es ist ein grüner DUO-LX vom Fernmeldewerk Nordhausen, mit 'federleichtem' Handapparat + 16-teiligem Tastenwahlblock, innen eine gedruckte Platine mit den gen. IC's, 2xPSB von Siemens + 1x U4076 von telefunken, ist glaub ich , die elektronische Rufschaltung, muss da in Berlin nochmal nachhaken.

Kapseln: KIRK
Mikrofon T810   + Hörk. T815

Mikrofonkapsel ist sehr viel kleiner als die üblichen Kohle oder Transistorkapseln, + durch Gummiformteil + Kunststoffadapter in die Mikrofonseite des Hörers(Handapparates) eingesetzt , rauskriegen ist etwasfummelig, hab da eine ganze Weile gefummelt, aber es geht.

Die Fa. Kirk kenne ich nicht, weiss auch nicht, ob die Kapsel (Mikro), die Hörerseite hab ich nicht weiter untersucht, eine interne Transistorschaltung hat, glaub ich aber nicht, weil sie gleichspannungslos ist, im Betrieb, + eine wohl genügend hohe Sprechspannung rauskommt.
Wenn man also was tauschen will/muss, ist es am besten/einfachsten, den ganzen Handapparat zu tauschen, haben die Entstörer wohl auch gemacht, nur ... bekommt man heute noch solche Handapparate????


Kennt jemand die Fa. Kirk????


Also ein einfaches tauschen solcher Kapseln gegen Transistor-verstärker-Mikrofone, geht soo nicht, man muss schon auch eine Piezo-kapsel nehmen.
Ansonsten funktioniert das Telefon einwandfrei.
Werde die anderen Sachen auch noch hierreinschreiben, aber muss erst mal selbst die IC-Daten rauskriegen + einiges noch testen, das Tel. ist ja grad erst angekommen + im moment hab ich privat etwas viel 'um die Ohren', ausserdem noch ein Telefon zu bearbeiten.

Alles Gute + viel ERfolg im Neuen Jahr.
wolfgang

Bilder könnte ich machen lassen (auf Anfrage), aber nicht bearbeiten + einstellen (keinen Draht dazu)
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  08.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 04.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Wolfgang,

ein Piezo-Schallwandler benötigt immer einen Verstärker, das ist richtig. Es gibt allerdings zwei Möglichkeiten, wo dieser Verstärker sitzt:
1. in der Kapsel - dann kann sie an der passiven Wandlerschnittstelle 1 betrieben werden
2. im Apparat, also als Teil der aktiven Wandlerschnittstelle 2

Piezokapseln mit integriertem Verstärker sind mir bisher nicht untergekommen - da sie allerdings bereits im Kabatt, 4. Auflage von 1977 beschrieben sind (siehe Bild und Schaltplan), scheint es sie gegeben zu haben (1977 gab es ja ausschließlich die passive Wandlerschnittstelle 1).
Ich habe noch ein paar seltene Sprechkapseln Typ "Siemens TS71", hergestellt 01/1975. Dies dürften ziemlich die ersten Kapseln mit Steckkontakten (und zusätzlichen Flächenkontakten) sein, da diese erst 1975 eingeführt wurden. Außerdem dürfte es sich um eine der allerersten Transistorkapseln handeln, da diese ebenfalls ab ca. 1975 eingeführt wurden. Alle anderen mir bekannten Transistorkapseln stammen von 1978 und später.
Dies könnten eventuell Piezo-Kapseln mit integriertem Transistorverstärker sein - aber eigentlich möchte ich keine öffnen, um das zu prüfen, da dies nicht zerstörungsfrei möglich ist...

Bei den anderen hier diskutierten Piezo-Kapseln (Baujahre ab Ende der 1980er), Kennfarbe grau bzw. weiß handelt es sich dagegen um Kapseln ohne integrierten Verstärker, die nur an der aktiven Wandlerschnittstelle 2 betrieben werden können.

Ich habe heute noch ein paar Kapseln erhalten und Experimente durchgeführt.
Dabei waren auch zwei "T+N 5396 dyn" (siehe Bild), Baujahre 1989 und 1990, komplett im Kunststoffgehäuse.
Durch die Einsprachelöcher ist deutlich zu erkennen, dass es sich um eine dynamische Kapsel handelt.
Durch den fehlenden Verstärker funktioniert sie natürlich nicht an der passiven Wandlerschnittstelle 1 des FeTAp 611. Interessanterweise ist sie aber auch als Hörkapsel verwendbar (logisch: ist ja das gleiche Prinzip). Gleiches gilt auch für die zuvor beschriebene "T+N 5395 dyn" und die Piezo-Kapsel ohne integrierten Verstärker "Siemens S8".

Ich habe übrigens mal eine dynamische Transistorkapse Typ "Nokia TS 30" (gibt es baugleich auch von SEL und ITT) geöffnet - siehe Bild. Hier ist die Membran mit der Tauchspule (dynamisches Prinzip) gut zu erkennen.

Gruß,
Malte

PS:
Stefan: Der Wandlertyp "magnetische Hörkapsel" war mir natürlich auch bekannt. Meine Ausführungen hatte ich der Einfachheit halber auf Mikrofone beschränkt (Wobei es vielleicht theoretisch öglich wäre, eine magnetische Hörkapsel mit einem Verstärker auch als Mikrofon zu betreiben - sicher aber als sehr schlechtes...).

Wolfgang:
Du bekommst morgen eine Mail von mir, ich schicke Dir gern Kapseln zum Testen zu.


Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 05.01.2015!  Zum Bezugstext

Als ich Kind war, habe ich mal aus zwei tph72 und einem Drahtbügel einen Kopfhörer gebaut. War zwar schwer ohne Ende, aber klanglich sehr gut. :-)
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  05.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 04.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

an alle:  Alles Gute zum Neuen Jahr.

... Die dynamische Kapsel ist klanglich die beste...

+ liess sich gut als Mikrofon verwenden, z.B. bei den alten Amateurfunksendern, so 50-er bis ca. 80-ger Jahre.

Vielen Dank
wolfgang
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  04.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 04.01.2015!  Zum Bezugstext

Ich mutmaße, dass diese Baugruppe aus einem späteren Siemens- oder Telekom-Schnurtelefon stammen muss.

Bei Siemens war es so, dass die ersten käuflichen Eurosets nach der Wende mit Piezowandlern ausgestattet waren. Das war billig und einfach zu fertigen. Die Eurosets ab 1996 (mit den "Bananenhörern") hatten dann schlagartig wieder eine dynamische Hörkapsel und ein Elektretmikrofon. Analog verhält es sich mit den Telekom-Apparaten, die ja damals von Siemens gefertigt wurden.

P. S.: Es gab noch einen anderen Wandlertyp, nämlich die "magnetische" Hörkapsel. Hier wird eine Eisenmembran von einer Spule angeregt zu schwingen. Dieser Hörkapseltyp war vom Prinzip die erste Hörkapsel überhaupt (Bell-Apparate, OB-Apparate, ZB-Apparate - bis hin zu W28 und W48 - namentlich war die Fg tph 10 a die letzte). Der Unterschied zur "dynamischen" Kapsel ist einfach erklärt: Bei der dynamischen Kapsel ist die Spule kernlos an der Membran befestigt und "taucht" in einen Dauermagneten ein, daher nennt sich das Ganze auch "Tauchspulenmembran". Die meisten Lautsprecher arbeiten so. - Bei der magnetischen Kapsel ist die Spule mit Kern fest, und die Metallmembran wird von deren Magnetfeld bewegt. Die magnetische Hörkapsel klingt blechern und unnatürlich und hat einen schlechteren Frequenzgang im Hochtonbereich. Die dynamische Kapsel ist klanglich die beste.
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.01.2015

Hallo Roland,

das hab ich noch nie gesehen, also ich weiss es nicht, aber ein intressante Variante.
wolfgang
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 03.01.2015!  Zum Bezugstext

ich habe auch eine Sprech"kapsel" mit Elektretmikrofon. Die war in einem FeTAp612, aber sicher nicht original.
Weiß jemand, wo die herkommt?


Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 03.01.2015!  Zum Bezugstext

Ja, ja, das hab ich zum großen Teil auch so gelesen, du hast das gut zusammengestellt, vielen Dank. (Hätte ich soooo nicht gekonnt).
Nochmal zu aktiv/passiv ... ich hab gelernt ... was aktives beinhaltet einen (oder mehrere) Transistor(en), aber das passt ja zu deiner Recherche, nur bin ich der Meinung ...  das eine Piezo-Mikrofonkapsel nicht einfach in eine passive 'Schnittstelle' passt, weil sie nicht genug Sprechspannung liefert.
Sie benötigt ja die 'aktive Schnittstelle'.
Wenn du so eine Kapsel hast, würde ich das ja mal testen, du hast ja so geschrieben  ... eine Kapsel hat nicht funktioniert... (Bezeichnung weiß ich jetzt nicht mehr), also die hätte ich dann gern, schicke ich auch wieder zurück, möchte das ja nur mal testen.

Eine dynKapsel, die transistorisiert ist, brauche ich nicht, die wird ja in einer passiven Schnittstelle funktionieren, wenn sie denn 'ok' ist, + die passive Schnittstelle funktioniert.... aber das können wir ja mailen. (Höchstens könnte ich dir sagen ... ja ist defekt, oder ok ... dann kannst du die auch wiederbekommen.)

gruss wolfgang
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  03.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 02.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo nochmal,

ich habe nochmal etwas weiter recherchiert und experimentiert.

Folgende Ergebnisse:
Es gibt verschiedene a) Schallwandler und b) Wandlerschnittstellen (Schnittstelle zwischen Kapseln und FeAp).
Die Bezeichnungen auf den Kapseln beziehen sich teils auf a) und teils auf b) und sind daher oft verwirrend und teilweise falsch.

Verbreitet sind drei Schallwandler (hier nur Mikrofone):
a1: Kohlemikrofon
a2: dynamisches Mikrofon
a3: piezokeramisches Mikrofon

und zwei Wandlerschnittstellen:
b1: Wandlerschnittstelle 1 für passive Sprechschaltung
b2: Wandlerschnittstelle 2 für aktive Sprechschaltung

Der Unterschied ist nun folgender:
Wandlerschnittstelle 1 (b1) ist die klassische Schaltung mit Übertrager. Sie funktioniert mit allen drei Schallwandlern a1, a2 und a3 - bis auf die Kohlekapseln benötigen diese aber einen (Transistor-)Verstärker. Dieser ist in den Kapseln eingebaut. Diese Kapseln sind grün oder rot und tragen (meistens) die Bezeichnung "Ts" und seltener (wenn es sich um Typ a3 handelt) auch "Piezo". Die Masse der Kapseln haben einen dynamischen Schallwandler (a2) - Alle von mir geöffneten fallen darunter (da das Öffnen meistens aber nur durch Zerstörung möglich ist, habe ich nicht jeden Typ geöffnet).

Die Wandlerschnittstelle 2 ist für die modernere, aktive Sprechschaltung ausgelegt. Hier gibt es statt eines Übertragers nur eine Widerstandsbrücke. Es kommen sowohl Kapseln vom Typ a2 als auch a3 zum Einsatz. Allerdings haben diese keinen eingebauten Verstärker, dieser ist stattdessen in der Sprechschaltung auf der Leiterplatte integriert. Diese Kapseln sind grau/weiß. Im Gegensatz zu hier vorher getroffenen Vermutungen muss es sich hierbei aber nicht um Piezo-Kapseln handeln, sondern durchaus auch um dynamische.

Daneben gibt es in einigen Modellen noch apparateigene Sonderlösungen...

Einige Erläuterungen hierzu aus dem Kabatt 5 im Anhang, dabei auch eine Sprechschaltung mit Wandlerschnittstelle 2.

Ich habe mit einem FeAp 0162 von Merk, Baujahr 09/1988 etwas experimentiert (Bild der Leiterplatte mit Sprechschaltung ohne Übertrager, also aktive Sprechschalung mit Wandlerschnittstelle 2 im Anhang).
Dieser hat eine "Siemens H8"-Piezo-Hörkapsel und eine "Siemens S8"-Piezo-Sprechkapsel. Beide Kapseln sind weiß, baujahr 1987 und sehr leicht.

Alle grauen Sprechkapseln funktionieren in diesem Apparat (neben den ursprünglich eingebauten Siemens-Kapseln auch die von mir zuvor erwähnten "T+N Ts 5393" und "T+N 5395 dyn" (nicht wie von mir fälschlicherweise "T+N Ts 5395 dyn" bezeichnet) sowie AKH DKO 48 Dyn (grau)). Weiterhin funktionieren auch 7 von 8 getesteten grünen Transitorkapseln (alle außer TS9 - sowohl von Siemens, als auch Lehner als auch Hagenuk). Selbst Kohlekapseln funktionieren, rauschen aber sehr stark (viel schlechtere Qualität als die gleiche Kapsel z.B. im FeTAp 611).
Als Hörkapsel funktionieren ebenfalls alle gängigen Hörkapseln.

Weitere interessante Feststellungen:
1. Die Kapsel "AKG DKO 48 Dyn" (grau) enthält nur einen kleinen dynamischen Wandler, der direkt an die Klemmen angeschlossen ist. Sonst ist die Kapsel leer (kein Transistorverstärker) - siehe Bild.
2. Die Kapsel "T+N 5395 dyn" (weiß) enthält ebenfalls nur einen dynamischen Wandler, keine Verstärkerschaltung. Die äußerlich baugleiche grüne Kapsel "T+N Ts 5393" enthält einen Verstärker, die entsprechende "Platine" ist bei der 5395 einfach leer gelassen.
3. Die Kapsel "TS9" von Siemens gibt es mit Aufschrift "Piezo" und ohne. Ich habe aber bisher keine geöffnet.
4 Die Kapsel "T+N Ts 5393" (weiß) habe ich im Gegensatz zur gleichnamigen und äußerlich baugleiche grünen Kapsel nicht geöffnet. Da sie aber nur im FeAp 0162 funktioniert und wie die "T+N 5395 dyn" nur 233 Ohm hat (statt hochohmig durch Transistorverstärker), nehme ich an, dass sie ebenfalls keinen Verstärker enthält und die Bezeichnung "Ts" falsch ist.

Gruß,
Malte

PS: Wolfgang: Ich kann Dir gerne eine "T+N 5395 dyn" schicken. Ich schreibe Dir eine E-Mail.



Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 02.01.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Malte,
danke für den Beitrag, das würde schon passen, wenn es PIEZO-kapseln sind, können sie in einem 'normalen' 611-er nicht funktionieren, die brauchen eben eine spezielle  Transistor-/IC-Schaltung zum Betrieb, falls es dir nichts ausmacht, kannst du mir ja mal eine schicken, ich würde die mal testen, wird allerdings etwas dauern + du bekommst sie wieder zurück. Ich hab hier am Commutest eine PIEZO-Schaltung + könnte das damit testen, dann habe ich IC-Kreise, die man dafür verwenden könnte, müsste das aber erst zusammenlöten.

Du brauchst die Kapsel aber nicht gleich schicken, ich hab eben noch was anderes, das wird auch noch einige Zeit dauern, wir könnten dann vorher nochmal (am besten) telefonieren, + Adressen tauschen ++

Interesse darüber hätte ich ja, leider hier nur Kohle, oder Transistor-Kapseln/(Elektret), die brauchen immer eine externe Spannung, daher kann man die problemlos tauschen, funktionieren auch in div Telefonen, hab schon einige verschickt, weiss nur die Telefontypen nicht mehr.

gruß wolfgang

Nachtrag:
Mit den BRD Kapselbezeichnungen kenne ich mich nicht so aus, hab hier einige Kohle + Transistorkapseln, von Fernsig (glaub ich) + Transistor-typen von 'drüben', S701, die sind hier im Forum schon öfter beschrieben , auch in ... 'Kaschynski'/Fernsprechendgeräte,... leider keine spezielle PIEZO-Schaltung, ist nur eine Abb im Kabatt 4 , von Siemens, .. kenne aber kein Telefon , wo sie drin sein könnte, jetzt sind ja diese 'lx-e' ins Gespräch gekommen, hab ich aber nicht, werd doch mal versuchen, eins zu ergattern.
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  02.01.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 29.12.2014!  Zum Bezugstext

Moin,

die Piezokapseln haben mich auch schon mehrfach verwirrt, scheinbar wurde hier auch teilweise eine Art "Etikettenschwindel" betrieben:

Ich habe einige T+N 5393, Kennfarbe grün. Alle Baujahre von 1980 bis 1987 sind belegt. Ab Mitte 1984 wurde die Bezeichnung zu "Ts 5393" geändert - die Kapseln sind aber alle baugleich und alles Transistorkapseln.

Aus den Jahren 1988 und 1989 gibt es aber auch Kapseln mit der gleichen Bezeichnung "Ts 5395", die äußerlich baugleich sind. Diese sind weiß bzw. hellgrau statt grün. In "normalen" Apparaten wie einem 611er funktionieren diese jedoch nicht (ich habe 14 Stück geprüft - die werden sicher nicht alle defekt sein, zumal ich noch keine defekte Ts-Kapsel in den Fingern hatte).
Vermutlich funktionieren sie in moderneren Apparaten, die dafür ausgelegt sind - das habe ich bisher nicht überprüft.

Weiterhin habe ich noch "Ts 5395 dyn"-Kapseln, Baujahr nur 1989 - diese sehen äußerlich baugleich aus und funktionieren ebensowenig im 611er.
Allerdings sind sie vermutlich weder "Ts" noch "dyn"...

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen T+N-Kapseln gemacht? (weißes Gehäuse, Typen "Ts 5393" und "Ts 5395 dyn")

Gruß,
Malte
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 29.12.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Malte, hallo Stefan,
vielen Dank für eure Beiträge, ja bei den 'Entstörern' hab ich auch schon gestöbert, bin da so richtig aber auch nicht fündig geworden, im Prinzip weiß ich ja , wie diese Schaltung funktioniert, aber ich dachte man könnte mal die Eigenheit der Telefonentwickler nachvollziehen, naja, mal sehen, wie wir da weiterkommen.
Das einfachste ist ja, eine Kapsel auszutauschen, nur man muss sie haben, + so reichlich scheinen die nicht zu sein, einer der Nachbauer (ich weiss eben nicht, wer) bietet ja Piezo-(telefon)nachbauten an, müsste er ja auch die Kapseln anbieten, aber zu welchem Preis????

Und so einfach eine Piezo gegen eine Ts kann man aus technischen Gründen nicht tauschen, die Ts braucht Spannung, genau wie Kohlekapsel, dieieie kannst du ja einfach tauschen ... mit guten Erfolgen!!!
Naja wir werden sehen.

Erst mal vielen Dank für Eure Hilfe.

Das einzig brauchbare hab ich im Kabatt 4 gelesen, auch in TTKOM6 (Endgeräte am analogen Telekom-netz) steht einiges drin, nur keine ausgeführte Schaltung.
Übrigens, wenn keine Übertrager drin sind sind es aktive (IC) Sprechschaltungen, nur wei8 ich nicht welche in dem 01LX sitzt, vielleicht kriegt ja Oliver das raus, dann kann man nochmal in den IC-Datenblättern nachsehen.

Also erstmal vielen Dank für eure Beiträge,
gruß wolfgang
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  29.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

Danke, Malte! Das ist sehr aufschlussreich.

Das heißt ja auf deutsch, dass es für den Sammler kaum lohnt, die 01/01LX zu sammeln, denn die "Zukunftsaussichten" sind ja alles andere als gut.

Piezo-(Kristall-)Wandler sind ja klanglich viel schlechter als dynamische (= "Tauchspulen"-)Kapseln; ich gehe davon aus, dass die Entwicklung klar in Richtung KOSTENERSPARNIS ging. Es war billiger, die ganze Elektronik auf einer Platine unterzubringen (nur ein Arbeitsvorgang), anstatt alles in gut austauschbaren Modulen auszuführen.

Übrigens habe ich auch Unterschiede bei den Gehäuseoberflächen festgestellt. Die 7er- und 8er-Bundespost-Apparate haben meines Erachtens stabilere Gehäuseoberflächen als die 01er und 01 LX, obwohl die Gehäuse die gleiche Form und anscheinend (oder scheinbar?) die gleiche Beschaffenheit haben.
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

Ja, danke Stefan,
das hilft mir schon gut weiter, hab immer gedacht, das Fetap 01 das gleiche sein könnte wie Fetap 01 LX, aber dann ist das 2erlei, ... eben mit PIEZO-Wandlern, wie die prinzipiell funktionieren, weiß ich schon, nur hatte ich das nicht mehr so im Kopf, aber jetzt sehe ich klarer. Solch fetap 01 hab ich nämlich , aber der hat zumindest eine dynamische Hörkapsel, Mikro weiß ich jetzt nicht, aber dann kann ich ja da nachsehen. Einen Piezo-Hörer hab ich auch, im Commutest, naja, damit kann ich testen, danke , danke.
gruß + guten Rutsch  wolfgang
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

Moin,

das "Handbuch für Entstörer" der Bundespost (nicht "Hilfsbuch"!) listet für alle Modelle auf, welche Kapseln verwendet werden (z.B. "grün/rot" oder "dynamisch" oder "TS") und welche Teile der Entstörer tauschen kann.

Beispiel beim 751:
Hörkapseln: dynamisch
Sprechkapseln: TS
Vom SE/NE auszuwechselnde Ersatzteile: Handapparateschnur, Anschlußschnur, Einbauwecker 71, Tastwahlblock 75, Leiterplatte, Gehäuse, Handapparat, Hörkapsel, Sprechkapsel

- also alles. Dazu gibt es natürlich auch einen Schaltplan.

Bei den 01er-Geräten sieht es schon anders aus:
0111:
Hörkapseln: je nach Lieferfirma
Sprechkapseln: je nach Lieferfirma
Vom SE/NE auszuwechselnde Ersatzteile: Handapparateschnur, Anschlußschnur, Kapseln
Besondere Hinweise: Beim Tausch der Hör- und Sprechkapsel auf Farbe achten

Einen Schaltplan gibt es nicht, nur verschiedene Platinenlayouts. Diese unterscheiden sich je nach Hersteller deutlich. Einen Übertrager scheinen sie, soweit erkennbar, alle zu haben.
Dies kann aber ggf. je nach Lieferfirma abweichen.

0162:
Hörkapseln: Besondere
Sprechkapseln: Besondere
Vom SE/NE auszuwechselnde Ersatzteile: Handapparateschnur, Anschlußschnur

Einen Schaltplan gibt es nicht, nur ein Platinenlayout. Diese unterscheiden sich je nach Hersteller deutlich. Einen Übertrager scheint es nicht zu geben. "Besondere" Kapseln heißt wohl "Piezo-Kapseln". Ein Austausch ist offenbar nicht vorgesehen.

0111 16khz-fest: wie 0162

0164 (01 LX):
Hörkapseln: je nach Lieferfirma
Sprechkapseln: je nach Lieferfirma
Vom SE/NE auszuwechselnde Ersatzteile: Handapparateschnur, Anschlußschnur,
Besondere Hinweise: Beim Tausch der Hör- und Sprechkapsel auf Farbe achten

Einen Schaltplan gibt es nicht, auch keine brauchbaren Platinenlayouts.
Ein Austausch der Kapseln scheint nicht vorgesehen zu sein (steht aber im Widerspruch zu dem "Besonderen Hinweis").

Es ist deutlich zu erkennen, wie sich die Apparate immer mehr zu Wegwerf-Geräten entwickelt haben.

Gruß,
Malte
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 28.12.2014!  Zum Bezugstext

Alle, die einen "besonders leichten" Handapparat hatten und bei denen auf der Platine kein Übertrager mehr vorhanden war. :-)

Piezowandler hatten:

- das 0164 (= 01 LX) auf jeden Fall,
- beim Vorgänger 0162 (=01) bin ich mir nicht sicher; ich glaube, da gab es beide Versionen;
- sowie eigentlich fast alle 90er-Jahre-DESIGN-Apparate, da man hier auf Platz- und Materialersparnis bedacht war.

Definitiv KEINE Piezowandler hatten in der BRD:

- 70er-Jahre-Apparate (61er, 751 - 756),
- 80er-Jahre-Apparate der "ersten" Design-Serie der frühen 80er-Jahre,
- 871 - 876, masterset 111 - 113, also die Tastwahlapparate, bei denen der TWB als separates Modul mit eingebauter Elektronik ausgeführt ist,
- alle Nummernschalter-Apparate.

In der DDR sah es anders aus; hier mögen sich die Experten bitte melden.

Herausfinden lässt sich das ganz einfach, ohne den Apparat zu öffnen: Mit einem induktiven Telefonadapter bei angeschlossenem Telefon die Hörkapsel des Hörers über Mikrofonverstärker oder Aufnahmegerät abhören: Piezowandler haben kein Magnetfeld, während das Signal bei dynamischen Wandlern hörbar ist! Gleiches gilt für Übertrager im Gehäuse. So braucht man ein Originalgerät nicht zu öffnen.

Mit Schaltplänen ist es ziemlich mau: Wahrscheinlich gab es mehrere Varianten. Ich habe schon vor einiger Zeit im Internet gesucht, ohne etwas Brauchbares gefunden zu haben...
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.12.2014

Hallo , ich schon wieder,

oder weiß jemand zufällig , welche Post-Telefone (ich denke da an 7xx / 8xx/ 9xx -Serien, oder andere/ aber Posttelefone) solche Piezo-schaltung hatten.
Danke + guten Rutsch
wolfgang



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