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Kategorie: > Nummernschalter
Nummernschalter messen mit und ohne Psi
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2015

Hallo liebe Forumsmitglieder,

gelegentlich kommt die Frage auf, wie man die Funktion eines Nummernschalters prüfen kann.

Aus einigen Threads hier bei wasser.de habe ich erfahren, dass es früher einiges Messequipment gab (Impulsschreiber, Zungenfrequenzmesser, ...) mit denen die Techniker das bewerkstelligt haben und das man mit viel Glück und viel Geld noch ersteigern kann. Ich selbst stand zweimal vor diesem Problem und bin beim Herumspielen auf etwas gestoßen, das ich Euch gerne vorstellen möchte.

Ich denke dass ein Oszilloskop sich gut zum Analysieren der Impulsfolgen eignen würde - hab ich aber nicht :-). Was ich habe ist ein zugegebenermaßen gutes digitales Multimeter, mit dem man neben Spannung / Strom /  Widerstand auch Frequenzen von Wechselspannungen auslesen kann. Wenn man nur einen Hammer hat behandelt man alles als Nagel, und so habe ich das Multimeter überall an den Nummernschalter drangehalten und damit herumgespielt. Die Resultate waren wenig aussagekräftig, was mich nicht besonders gewundert hat. Dann kamen auf einmal beim Einstellen auf Wechselspannung und Einschalten der Frequenzmessung plausible Werte heraus...

Hmm, der Nummernschalter produziert ja selbst keine Spannung, wie kann das dann sein, übersinnliche Kräfte, gar Psi?

Ich denke mal, beim Zusammenschlagen der NSI - Kontakte gibt es vielleicht irgendwelche winzigen Kontaktspannungen, die ein mit True RMS ausgestattetes Multimeter mit etwas Glück sinnvoll analysieren kann. Das Ganze war nicht wirklich verlässlich, an einem anderen Tag hat es nicht mehr funktioniert, vielleicht waren Temperatur und Luftfeuchtigkeit ungünstig, wer weiß.

Dann hatte ich die Idee, mich nicht auf mysteriöse Kontaktspannungen oder ähnliches zu verlassen sondern einfach selbst eine kleine Gleichspannung an den NSI - Kontakt anzulegen. Ich habe das mit meinem regelbaren Netzteil realisiert, siehe Bild 1. Auf dem Bild sind 1V Spannung und 10mA Strom vorgegeben und sicherheitshalber eine Schutzgrenze von 20mA eingestellt. Das Messgerät ist auf Wechselspannung und Frequenzmessung eingestellt. Siehe da - es kamen plausible Frequenzwerte heraus, die um 10.16 Hz streuen.

Sehr schön, aber Ihr habt recht, statt des Labornetzteils hätte man auch gleich eins der oben erwähnten Messgeräte kaufen können... :-). Ich denke aber, eine Batterie (1,5 V) tut es hier genauso. Sicherheitshalber sollte man noch einen Strombegrenzungswiderstand mit hineinnehmen, wahrscheinlich kann man aber auch darauf verzichten und sich auf den Innenwiderstand der Batterie verlassen.

Also, ein digitales Multimeter und eine Batterie, das ist doch besser als nichts :-). Ihr könnt das ja bei Gelegenheit selbst mal probieren und berichten...

Gruß Ralph





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 25.04.2015!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

Es geht doch nichts über gute Werkzeuge (Bild 1). Seit Jahren wollte ich mir ein Oszilloskop gönnen und jetzt ist es endlich so weit :-). Mit dieser Antwort in der Tasche brauche ich Fragen - wie z.B. die Frage nach der Dauer von Nummernschalter - Wählpulsen.

Zuerst einmal musste ich lernen, dass das Messen der gewünschten Signale nicht alles ist. Ebenso wichtig ist es, "unerwünschte" Signale zu vermeiden. Mein Plan war das Anschließen der Messspitze an mein Prüfterminal. War dort der Stromkreis unterbrochen, fing die Messspitze so ein 50Hz - Signal ein. Auch ohne Prüfterminal war dieses Signal zu sehen:

- Nur Prüfspitze: kleine Amplitude
- Haushaltsgabel: größere Amplitude
- Finger (also ich selber): noch größere Amplitude

Alle leitenden Gegenstände scheinen hier als Antenne zu wirken. Ich als Elektronik - Laie habe keine rechte Ahnung woher dieses Signal kommt, aber ich schaue fleißig Elektronik - Videoblogs und wusste daher, dass so etwas gerne passiert. Abhilfe brachte der in Bild 2 sichtbare 1kΩ - Widerstand, den ich nachträglich zwischen die Bügelterminals gelötet habe. Beim Design hatte ich schon so eine Ahnung dass das notwendig werden könnte und hatte eine Lochreihe auf der Platine dafür reserviert.

Mit dem Widerstand gibt es jetzt im Oszilloskop beim Ablaufen der Nummernschalters schöne klare Signale. In Bild 3 ist der Messaufbau zu sehen, das Prüfterminal ist direkt mit den NSI - Kontakten des N30 verbunden. Auf dem Display sieht man auch die aufgezeichnete Pulsfolge. Das Schöne an digitalen Oszilloskopen ist, man kann in die aufgezeichneten Daten hineinzoomen, alles automatisch berechnen lassen (Bild 4) oder auch Cursor setzen und selbst alles ausmessen (Bild 5). Aus den gemessenen 9 Pulsen errechnet sich eine Frequenz von 10.90Hz - sehr schön. Die automatisch berechnete Frequenz von 11.29Hz ist davon auch nicht so weit weg.

Erfreulicherweise klappt die Messung auch an den a/b - Anschlüssen wie in Bild 6 zu sehen. Die automatische Analyse (Bild 7) und die Cursor - Messung (Bild 8) liefern mit 11.36Hz bzw. 10.95Hz so ziemlich dieselben Werte wie an den NSI - Kontakten. Will man die Wählpulse des Nummernschalters nur ausmessen, braucht man den Apparat also gar nicht zu öffnen :-).

Gruß Ralph



BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  25.04.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 29.03.2015!  Zum Bezugstext

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich fasse noch einmal den Ist - Zustand des Problemkreises "Nummernschalter messen" zusammen: Viele wertvolle Hinweise, die in die verschiedensten Richtungen weisen. Mein altkluges Gerede was man denn nicht alles tolles machen könnte verbessert die Situation auch nicht :-).

Zumindest am letzteren Punkt kann ich arbeiten, und so habe ich mir erst einmal ein paar Teile besorgt (Bild 1). Ziel ist die Konstruktion eines "Prüfterminals", an welchem man sowohl den Nummernschalter anschließt als auch das Messgerät seiner Wahl:

- Ein Oszilloskop (idealerweise, leider habe ich keins)
- Ein Multimeter (mit ein wenig probieren und fummeln geht es)
- Das im Thread erwähnte Excel - Oszilloskop? Vielleicht geht das ja auch...

Beim Messgerät- Anschluss habe ich mich für Bügelkontakte entschieden, an die man Prüfspitzen klemmen kann - das schien mir am flexibelsten und praktischsten zu sein.

Eine richtig gute Lösung für das Anklemmen der Kabelschuhe des NSI ist mir nicht eingefallen, also habe ich gewöhnliche Klemm - Ports verwendet.

In Bild 2 sieht man: Egal wie schlecht das Design ist, mit Mikrokabeln kriegt man es hin :-). Die Bilder 3-4 zeigen das fertige Gadget ohne und mit Batterie zur Speisung des Signals. In Bild 5 habe ich einen Adapter angesteckt, an den man direkt den ganzen Telefonapparat (mit Modularstecker) anschließen kann, Bild 6 zeigt die Verwendung von Mikroklemmen, an die die NSI - Kabelschuhkontakte direkt geklemmt werden können.

In Bild 7 sieht man das NS - Prüfterminal im Einsatz - bei meinem W28 Wand kann ich einfach das ganze Telefon anschließen, liegt wohl an der speziellen NSI - Anordnung. Das Bild zeigt die Situation direkt nach Ablaufen des Nummernschalters bei der Wahl einer 0.

Bei meinem W28 Tischgerät geht das so nicht, das verwässert die Verschaltung des Telefons das Antwortsignal so sehr, dass mein Messgerät bei der Frequenzmessung nicht vernünftig triggert - hier musste ich den Nummernschalter beim Messen abklemmen. Der N24 lief mit ca. 10.8Hz etwas schnell, das wollte ich mal schauen, wie ich das korrigieren kann. Die Bilder 8-9 zeigen die Fliehkraftgewichte und man erkennt die Nut, in der die Ringfeder sitzt. Man sieht darüberhinaus mehrere Löcher in der Nut, und das Federende sitzt in einem dieser Löcher. Am anderen Ende der Ringfeder ist es genauso.

Meine Idee für das Einstellen der Ablaufgeschwindigkeit des N24: Die Ringfeder wird in andere Löcher versetzt! Als Werkzeug habe ich eine Sicherheitsnadel und Zahnarztbesteck benutzt (Bild 10).

Ich habe die Feder um ein Loch in im Urzeigersinn versetzt- Ablaufgeschwindigkeit über 11Hz, oops, falsche Richtung :-). Also zwei Löcher zurück gegen den Uhrzeigersinn: Ablaufgeschwindigkeit ca. 9.5Hz - viel besser. Jetzt läuft der N24 meines Tischgerätes so fehlerfrei wie der N30 von meinem Wandgerät! Ich persönlich finde diese Art der NS - Einstellung ingenieursmäßig raffinierter gelöst als beim N30 oder N38 - bei denen muss man gewisse Metallzungen verbiegen bis es passt :-).

Gruß Ralph



Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Yogi vom 30.03.2015!  Zum Bezugstext

Na ja - die "Justieranleitung" verkennt das Prinzip der Drehzahlregelung und ist schlicht falsch, was das Verändern der Federspannung des Antriebs betrifft.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Yogi vom 30.03.2015!  Zum Bezugstext

Hallo Yogi,

stimmt, über diese Seite bin ich auch schon mal gestolpert. Schön sie jetzt als Link zu haben, vielen Dank!

Gruß Ralph
Yogi
yogib64arcor.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2015

Ich habe im übrigen, im Rahmen der Recherchen zum Thema Federn für den NS30 eine nette Homepage entdeckt, wo es u.a. auch um dieses Thema geht. Es gibt dort sehr viel interessantes und wissenswertes zu lesen. Vielleicht ist der Betreiber ja auch hier Mitglied, wenn nicht Mitleser:

http://wendtland.org/Nummernschalter.html

Auch seine anderen Beiträge zum Thema alter Telefonapperate sind interessant, die man über die Startseite finden kann:

http://wendtland.org/

Wahre Kleinode die man so fast ganz nebenbei findet.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  29.03.2015

Danke für die Blumen!

Bezüglich der PC-Lösung fällt mir ein, dass man das auch über den Mikrofoneingang der Soundkarte machen könnte - in Verbindung mit einem "Wave Editor", der das Audiosignal grafisch darstellt.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.03.2015

Hallo,

danke für Eure Anregungen und Tipps.

@Stefan:
Sehr schön, was braucht man ein digitales Multimeter wenn man ein rückseitig beschreibbares Tonband zur Verfügung hat :-). Danke für den schönen Einblick in frühere Zeiten!

@Felix52:
Genau, allerdings ist es bei mir der Wohnzimmertisch. Ich habe das im Wesentlichen ähnlich gemacht, das Säubern der Kontakte mit Papier (und Kontakt 60) war auch tatsächlich nötig. Der Nummernschalter (N30) läuft übrigens einwandfrei, bisher keine Fehlwahl. Welche Dame meinst Du jetzt genau? :-)

@Wolfgang:
Danke für die Tipps, das Ausmessen über den COM - Port ist eine coole Idee. Jetzt muss der PC nur noch eine serielle Schnittstelle haben und das Makro unter dem aktuellen Office laufen :-). Zumindest die Schnittstelle kann man als USB - Gerät nachrüsten...

@Yogi:
Oh ja, Webseiten auf die man sich verlässt sind manchmal schneller verschwunden als man denkt...

Gruß Ralph
Yogi
yogib64arcor.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.03.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 29.03.2015!  Zum Bezugstext

Vielen Dank, dieses Programm mit Beschreibung habe ich mir gleich mal gesichert. Wer weiss, wie lange der Downloadlink noch zu lebt.

VG Yogi
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.03.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 29.03.2015!  Zum Bezugstext

NS prüfen ....

der Beitrag heisst

Nummernschalter Prüfung mit Excel


wolfgang
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.03.2015

Hallo Ralph,

so einen Speicher-KO gab es früher am Prüftisch 59, kannst du auch googeln, oder besuch mal das FM-Aachen, da kannst du es noch in Betrieb sehen, hat auch einen Namen, der mir aber grad nicht einfällt.
Wenn du mehr wissen willst, bitte anrufen, nummer nach Klick auf meinen Namen.

Eine bessere Möglichkeit hat Andreas Panskus ausgeklüngelt, gugel mal hier in der Suchmascchine.
gruss wolfgang
Felix52
(Mailadresse bestätigt)

  29.03.2015

Alles sicher nicht falsch, aber 90% aller NS wurden erfolgreich am Küchentisch des Teilnehmers repariert und eingestellt.
- alle Kontakte mit Papier duchziehen bis kein schwarzer Streifen mehr drauf
- NS Rücklauffeder so aufziehen das die Fingerlochscheibe nach dem Anschlag klemmt und dann eine Umdrehung zurück
- nsa ansehen ob er mit Kontaktdruck beim Aufziehen schliest (notfalls mit Ohmmeter messen)
- nsr ansehen ober er die letzten 2 Impulse kurzschließt und Kontaktdruck hat
- nsi auf sauberen Mittendurchlauf des Impulsrades justieren und Kontaktdruck (notfalls Federwage) hat. Ipuls/Pause gibt das Rad vor.
- Ablaufzeit nach Gefühl oder Uhr einstellen. 1,2s bei "0" oder 1s bei "8" wenn nsr vorhanden, sonst 1s bei "0"
- Funktion mit analogem Ohmmeter testen (Erfahrungswert von einem Vergleichs-NS nehmen)
- NS wieder einbauen

Die Abschlußprüfung mit dem Prüfschrank war dann meist positiv. Total verstellte NS hat die Dame am Schrank sowiso gar nicht erst "angenommen".

mfg
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2015

Gute Idee!

Ich habe als Jugendlicher die nsi-Impulse so "gemessen", indem ich den nsi an den DIN-Eingang eines billigen Cassettenrecorders angeschlossen habe und die Unterbrechungen einfach "aufgenommen" habe. Bei geöffnetem nsi gibt es ein Brummen. Das Ganze kann man dann mit der Stoppuhr messen wie einen Nummernschalter. Nachteilig ist, dass man für Aufnahme und Wiedergabe das selbe Gerät nehmen muss.

Bei Tonbandgeräten wäre das sicherlich noch genauer gegangen; hier gab es auch Bänder, die man auf der Rückseite mit speziellen Stiften kennzeichnen konnte. Nimmt man mit der Bandgeschwindigkeit 19 cm/s die Impulsfolge einer Null auf, so kann man z. B. die Bandmenge zwischen dem Anfang des ersten und dem Ende des letzten Impulses markieren und mit dem Maßband abmessen; daraus lässt sich die Zeit genau berechnen. - Ganz früher gab es - so habe ich gelesen - einen Speziallack für Tonbänder, mit dessen Hilfe man die Magnetisierung sichtbar machen konnte. Hier hätte man schon grafisch die genaue Abfolge des Öffnens und Schließens des nsi gehabt.



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