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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
W28 - Geräusche zwischen Hör und Sprechweg Lautstärke Sprech
tom32x
(Mailadresse bestätigt)

  08.05.2015

Hallo zusammen,

bei einem W28 stellen sich mir folgende 2 Fragen:

Wenn man in die Sprechkapsel reinpustet ist das in der Hörkapsel deutlich zu hören, dies bedeutet natürlich auch, daß man sich bei einem Telephonat ganz leicht mithört - zumindestens habe ich diesen Eindruck.

Die Frage ist nun, ob dies so sein muß oder nicht, und ob es sich optimieren läßt.

Die zweite Frage  stellt sich zur generellen Lautstärke des Sprechweges. Ich glaube mich zu erinnern mal gelesen zu haben, daß diese vom Übertrager beeinflußt wird, und sich der Übertrager so modifizieren läßt, um wie beim W48 den Sprechweg generell "satter" zu machen.

Herzlichen Dank schon mal für Tips aller Art.      



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
tom32x
(Mailadresse bestätigt)

  13.05.2015
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Felix52 vom 08.05.2015!  Zum Bezugstext

Erstmal vielen Dank für die beiden Antworten.

Es handelt sich hier um ein W28 von Siemens & Halske aus dem Jahr 1933  - bei einem ebenfalls vorhanden SA28 von Neufeldt & Kuhnke (Hagenuk) trat das "Problem" des Mithörens nicht auf, daher auch meine Nachfrage.

Zum Übertrager bezüglich des Sprechweges. Ich habe den Beitrag nun gefunden unter:

http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000004917&seite=3&begriff=w28 leise&tin=&kategorie=

Hier schreibt "Gast (Rainer) am 24.04.2007 u.a.

"Norbert hat mir freundlicherweise die Umbauanleitung geschickt, mit der man einen W28 schalttechnisch auf einen W48 aufrüsten kann. Kern der Veränderung laut Plan ist dabei der Übertragertausch. Wesentlicher Unterschied: Der W28-Übertrager hat eine eingebaute Leitungsnachbildung von nur 200 Ohm, während der W48-Übertrager 400 Ohm hat.

- Anstatt des Übertragertausches (die Veränderung im Apparat wäre mir zu weit gegangen) habe ich einfach einen zusätzlichen Widerstand per Löten hinzugefügt (zwischen Anschluss "5" am bereits eingebauten Übertrager und die zwei dort ankommenden Drähte). Um den W28 schaltungstechnisch auf Stand des W48 zu bringen, muss man also einen 200-Ohm-Widerstand einlöten - ich bin praktisch gleich viel weitergegangen und habe einen 690-Ohm-Widerstand eingelötet.

- Effekt: Strom und Spannung, die an der Sprechkapsel anliegen, haben sich sehr deutlich erhöht und reichen nun dafür aus, auch eine Transistorsprechkapsel selbst im W28 zu betreiben (die nun beim Angerufenen nicht mehr so "dünn" klingen, als würde ich vom anderen Ende der Welt anrufen, sondern als würde ich mit einem üblichen modernen Telefon anrufen. Das liegt offenbar daran, dass ich nun in der Schaltung einen Teil der Energie von der Hörkapsel in die Sprechkapsel 'umgelenkt' habe (ohne dass die Lautstärke in der Hörkapsel hörbar gesunken wäre)."


Also scheint der Übertrager doch die Lautstärke der Sprechkapsel zu beeinflußen.

Interessant hierzu sind auch die Infos auf:
http://www.fernsprecher.de/museum/uebertrager.htm

wobei hier jetzt wieder steht, daß der Übertrager sich bautechnisch gar nicht verändert hätte.    
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  08.05.2015

Was Felix schon erklärt hat: Der W28 hat eine "schlechtere" Rückhördämpfung als seine Nachfolger (aber eine deutlich bessere als die ZBSA-Vorgänger!). Das fällt insbesondere beim Vergleich mit modernen Schnurtelefonen, jedoch auch schon beim Quercheck mit dem FeTAp611 auf. Es gab den "W28 Na.v." (= "Nachbild veränderlich"), bei dem ein kleiner Kondensator in den Sprechweg geschaltet werden konnte, um ein annäherndes "Gegengewicht" zur Kapazität der Telefonleitung zu schaffen. - Siehe hier: http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000006407&seite=1&begriff=nachbild veraenderlich&tin=&kategorie=

Natürlich gibt es Defekte, wenn z. B. in der Primärspule des Übertragers oder an den Lötpolen etwas nicht stimmt. Du kannst Deinen W28 einfach überprüfen, indem Du bei tönendem Amtszeichen die Sprechkapsel herausdrehst. Der Ton in der Hörkapsel darf dann nicht leiser werden!!! Dann ist alles technisch in Ordnung. (Achtung, gilt nicht für die Vorgänger ZBSA 19 - 24 sowie auch nicht für die A2-Modelle FeTAp613 bis 616 mit per Steckbrücken veränderlicher Nachbildung!)
Sofern alles technisch in Ordnung ist, würde ich den Übertrager nicht tauschen, da ein W28 schon einen gewissen Sammlerwert hat.
Felix52
(Mailadresse bestätigt)

  08.05.2015

Ich versuchs mal.
Zu Frage 1:
Das was Du meinst ist das so genannte "Rückhören" also die eigene Sprache im eigenen Hörer. Das ist im geringen Maße auch so gewollt. Bei keinem "Rückhören" erscheint dem Sprecher die Verbindung als unangenehm tot und veranlast ihn zu sehr lautem Sprechen. Bei zu lautem "Rückhören" nimmt die Sprachverständlichkeit durch Raumgeräusche ab und der Sprecher wird leiser weil er sich ja selber dann mit 2 Ohren hört.
Verhindert wird das durch die "Rückhördämpfung". Da gibt es die "akustische" durch Trennung von Mikrofon und Hörkapsel im Handapparat und die "elektrische" durch den Leitungsnachbildungswiderstand in der Gabelschaltung. Eine absolute Rückhördämpfung währe mit Leitungswiderstand = Nachbildungswiderstand erreicht. Geht aber nicht da der Leitungswiderstand komplex ist.
Zu Frage 2:
Der Sendepegel eines Telefones wird durch einen international gülltigen Dämpfungsplan begrenzt. Der übertrager im Apparat hat damit wenig zu tun. Ausschlaggebend ist die Sprechkapsel (beim W28 auch der Speisestrom da Kohlemikrofon).

mfg



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