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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc.
TAE Beschaltung für 1TR6 ISDN
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.03.2017

Hallo Leute, ich grüße in die Runde. Auch ich lese schon eine Weile mit und stelle fest, dass Menschen, die sich mit historischer Fernmeldetechnik beschäftigen, i.a. sehr freundlich, interessiert und auf unterschiedlichen Spezialgebieten sehr fachkundig sind. Deswegen freue ich mich, dass es dieses hochkarätige Forum schon so lange gibt.

Meine heutige Frage bezieht sich auf das nationale ISDN 1TR6, das Olli telenickel schon vor langer Zeit thematisiert hatte. Auch ich möchte nun so einen alten Apparat von 1989 zum Laufen bringen, an einer Telefonanlage, die am internen S0 beide Protokolle beherrschen soll, also bilingual ist.

Das Problem ist der Anschlußstecker am Telefon. Es ist ein damaliger ISDN-TAE, der auf beiden Seiten je 4 (also 8) Kontakte besitzt, verteilt auf 12 mögliche Positionen. Wo also werden 1a, 1b, 2a, 2b angeklemmt?

Ich habe viel über 1TR6 und über TAE im Netz gefunden, aber so lächerlich es klingt, über diesen speziellen TAE-Typ habe ich nichts gefunden und nicht wie eine solche Dose beschaltet wäre, obwohl die damals für ein paar Jahre verbreitet gewesen sein mußten. Leider besitze ich auch keine entsprechende Dose.

Wenn ich eine Hypothese entwickeln sollte und mich in die damalige TAE-Philosophie hinein zu denken versuche, würde ich meinen, dass der Bus durch die gegenüberliegenden Kontakte durchgeschaltet werden sollte, wenn das Telefon nicht steckt. Das würde bedeuten, dass die 4 entscheidenden Kontakte alle auf einer Seite wären, vermutlich auf der linken, wenn man auf die Dose schaut. Aber selbst wenn es so sein sollte, welcher ist dann welcher und müsste man dann für irgend eine Terminierung sorgen, auch wenn das Telefon direkt bei der Anlage plaziert wird? Vielleicht läuft so ein Anschluß ja beim Olli telenickel, eine Erfolgsmeldung seinerseits habe ich im Forum nicht gefunden.

Kann jemand helfen, gibt es einen Anschlußplan?



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 11
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 21.06.2017!  Zum Bezugstext

Hallo Thomas, ja du hast recht, die Geräte sind mit dem Bundespost Hörnchen auf den Gehäusen versehen, auf dem Typenschild des Amethyst steht auch BP. Das Saphir hat kein Typenschild (mehr?). Ich war mir daher erst nicht sicher, ob es sich vielleicht um einen Connex-Systemapparat handeln könnte, dagegen sprach aber der TAE 8+4 Stecker. Beim Aufschrauben fand ich im Gerät so einen Eprom-Chip auf dem handschriftlich "Saphir" vermerkt ist.

Diese Geräte sind damals für die nationalen ISDN Hauptanschlüsse gedacht gewesen. Gleiche Geräte wurden auch mit TN-Logo heraus gebracht: Amethyst = T93.22, Saphir = TK93.22, wobei die .22 auf S0 und nationales ISDN hinweist.

Um solche Geräte heute zu betreiben, muss man ihnen die 1TR6 Schnittstelle zur Verfügung stellen und das Protokoll in das heutige Euro-ISDN wandeln. Dies können Anlagen aus der Zeit bewerkstelligen, als wohl noch viele derartige Telefone in Betrieb waren, aber die Anschlüsse unter dem Druck des Netzbetreibers auf das neue Protokoll umgestellt wurden. Also fast vergleichbar mit der heutigen Situation. :-)

Als geeignete Anlage hatte ich seinerzeit die alte Tiptel-Anlagenfamilie 411 bis 822 recherchiert, die eben mindestens einen internen S0 bieten und auf diesem bilingual sind, also beide Protokolle verstehen. Nach außen sprechen die Euro-ISDN. Mein ursprüngliches Problem war daher, wie ich TAE 8+4 an 1a, 1b, 2a, 2b des internen S0 bringe, was ich mit eurer Hilfe schön lösen konnte.

Insgesamt also ein durchaus interessantes, aufregendes und erfolgreiches Projekt, allerdings hätte ich mir am Ende etwas mehr Praxistauglichkeit erhofft: Hervorragende Audioqualität, viele ISDN-Merkmale, Keypadfunktion, Stummschaltung, Freisprechen, Vermitteln/R-Taste. Dies alles kann ich so nicht bestätigen und dazu kommt noch der vermutliche Defekt am Saphir. Deswegen bin ich etwas enttäuscht und ernüchtert.

Warum ich beim Saphir von einem Defekt ausgehe, weil es bei den ersten Tests noch kurz funktioniert hat. Und eigentlich hatte ich zum Testen sowieso immer erst das Amethyst eingesetzt und erst danach das Saphir. Aber nach wenigem Ein- und Ausstöpseln wurde plötzlich das Abnehmen des Hörers als solches nicht mehr erkannt, ein Verhalten dass mir früher schon mal bei einem TD 91 untergekommen war. Von daher dachte ich an eine TN-typische Krankheit.
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von NT2MKU-E vom 21.06.2017!  Zum Bezugstext

An das "TN-1TR6"-Protokoll habe ich auch zuerst gedacht. Aber Saphir und Amethyst II waren m.W. Hauptanschluß-Apparate, die von der BP vertrieben worden sind - die sollten natives 1TR6 sprechen. Hersteller der beiden "Edelsteine" war Merk.
NT2MKU-E
drehle.newsgooglemail.com
(Mailadresse bestätigt)

  21.06.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Teletom vom 20.06.2017!  Zum Bezugstext

"ob diese Geräte nur an ihren TN-Anlagen gut funktionieren"

Das wird bei den Telefonen mit Digitalschnittstelle der Grund sein. 1TR6 war meines Wissens im Bereich privater Nebenstellenanlagen so wie Up0 mit ziemlich vielen Herstellereigenheiten durchsetzt. Dass ein Telefon nicht in den Wählzustand übergeht, deutet auf Protokollfehler hin. Meine EDSS1-Telefone haben das ein paar Sekunden später im Display gemeldet.
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.06.2017

Wie versprochen, berichte ich nun über den Fortgang meines 1TR6-Projektes: Zunächst habe ich die Telefonanlage mit einem DSS1 Telefon getestet und Spannungs- und Widerstandsmessungen durchgeführt. Nachdem dies funktioniert hat, habe ich am gleichen Bus eine erworbene TAE 8+4 nach dem Schema des von Thies gefundenen Plans angeschlossen und die Messungen an den Dosen und dem 1TR6-Telefon wiederholt. Ich wollte vor allem sichergehen, keinen 40V Kurzschluss zu erzeugen. Als ich das 1TR6-Gerät eingesteckt hatte, gab es auch keinen Kurzschluss auf der Leitung, aber das Gerät blieb tot. Ein zweites Gerät verhielt sich genauso.

Ich überlegte dann, dass sich die Geräte aus der 40 V Spannung auch speisen und eine simple Verpolung vorliegen könnte. Ich habe dann sehr sorgfältig unter ständigem Messen die Polung vertauscht und die Geräte erneut angeschlossen und siehe da, die Geräte funktionierten. Ich konnte innerhalb der Anlage telefonieren. Damit hatte ich dann die exakte Beschaltung ermittelt.

Weil ich neugierig war, habe ich dann unter der gleichen Beschaltung eine "normale" Anlage mit internem ISDN an die Dose angeschlossen. Das Telefon wurde zwar gespeist, aber die meisten Funktionen brachen per Fehlermeldung ab. Das bedeutet also, dass die zuerst von mir verwendete Anlage intern tatsächlich 1TR6 emuliert.

Somit habe ich die Anlage dann als Unteranlage an einen internen S0 meiner Standardanlage gehängt, um zu testen, ob externe Verbindungen möglich sind. Zu meiner Freude hat das funktioniert.

Nun komme ich zu den Wermutstropfen: Das eine Gerät, ein Saphir, wies sehr rasch einen Defekt auf, noch bevor die Testphase beendet war, während das andere Gerät, ein Amethyst II zwar stabil läuft, aber von der Audioqualität recht "schepperig" klingt. Ob das am Gerät liegt oder am Alter des Gerätes oder an einer digitalen Inkompatibilität zur Anlage, weiß ich natürlich nicht.

Der Bedienkomfort bleibt leider auch hinter den Erwartungen zurück, weil einige vorgesehene Funktionen wohl noch nicht in der Firmware implementiert worden waren. So lässt sich z.B. ein am Amethyst II angenommenes Gespräch nicht mehr intern weiter vermitteln. Das Gerät besitzt trotz vieler Tasten keine Stummschaltung und es ist nur Lauthören aber kein Freisprechen möglich. Somit hat mich diese 1TR6 Erfahrung doch etwas ernüchtert.

Der Defekt des Saphirs äußert sich darin, dass sich weder durch Abheben des Handapparates noch durch Betätigen der Lauthörtaste ein Gesprächs- oder Wählzustand erzeugen lässt. Ansonsten scheint alles wie vorgesehen zu funktionieren, was mir wegen des Defektes aber nichts nützt. Vielleicht weiß hier jemand einen Rat, an was dieses möglicherweise TN-typische Verhalten liegen kann und ob es Abhilfe gibt?

======
Dazu möchte ich noch Folgendes ergänzen, was vielleicht in einen eigenen Thread sollte: Seit ich während meiner Arbeit mit TN 9er Geräten, die an irgendeiner Integral 2 liefen, zu tun hatte, haben mich diese Geräte, wegen ihrer Haptik, Bedienbarkeit aber auch Sprachqualität und Robustheit fasziniert. Später, als ich anfing, auf eBay zu sammeln, habe ich so einige Geräte erstanden, die mich dann doch eher enttäuscht haben bezüglich meiner früheren Erfahrungen.

TD, TF 91, die akustische Probleme haben, ein TD 91 mit dem fast gleichen Effekt des Saphirs, dass ein Abnehmen des Hörers nicht registriert wird. Ein Tonwahl TK92, das mit einem Stromausfallmodul nur 5 Ziffern wählen konnte, während ein IWV TK92 durchaus lange Nummern durchwählen kann. Ein TF 91, das nur sporadisch "klingelt". Und nun eben die etwas ernüchternden Erfahrungen mit Amethyst und Saphir.

Mittlerweile frage ich mich, ob ich in meiner Einbildung die Geräte einfach überhöht habe oder ob diese Geräte nur an ihren TN-Anlagen gut funktionieren oder ob die verbaute Technik vielleicht bereits zu sehr gealtert ist? Ich weiß ja auch, dass es hier im Forum so einige Freunde dieser Geräteklasse TN T9 gibt und da ist es durchaus interessant zu hören, welche Betriebserfahrung ihr so gemacht habt bzw. aktuell macht. Wobei sich dann auch die generelle Frage ergibt, ob sich Geräte mit elektronischen Sprechschaltungen und Bauteilen, besser unter "Saft", d.h. unter Betriebsbedingungen bewahren lassen oder stromlos im Karton?
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.03.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Malte Cornelius vom 28.03.2017!  Zum Bezugstext

Danke, danke Malte, Supertipp. Dieses Auktionshaus hatte ich bisher nie im Fokus. Habe sofort geordert. Dann wird mein Projekt sehr bald weitergehen und ich werde hier über Erfolg oder Misserfolg berichten.
Malte Cornelius
malte.corneliusgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Teletom vom 27.03.2017!  Zum Bezugstext

Hallo Teletom,

vielleicht muss Du nicht nur im "Auktionhaus Deines Vertrauens", sondern noch in einem anderen: https://www.hood.de/i/alte-post-isdn-tae-8-4-anschlussdose-unter-putz-80er-jahre-v014-42074690.htm

Hie gibts die Dose fast geschenkt - Die ist zwar Unterputz - aber besser als nichts - immerhin Original!

Vielleicht kannst Du sogar direkt an der Dose Klemmenbeschriftungen lesen (ist auf dem Bild zu klein), dann hast Du auch einen Anschlussplan.

Gruß,
Malte
Münzersammler
mathias77gmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2017

Die wurden häufig für genau dies Telefon eingesetzt :)
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Münzersammler vom 28.03.2017!  Zum Bezugstext

Danke. Gut zu wissen. Hätte den Vorteil, dass man sich beim Anschließen garantiert nicht verschalten kann und dass man noch flexibler in der Anwendung wäre.

Zumindest der erste, von dir beschriebene, Adapter wäre sehr nützlich für mich und ich würde mich genauso freuen, wenn mir jemand bei der Beschaffung helfen könnte. Aber vermutlich ist dieser mindestens so selten wie die Dose.
Münzersammler
mathias77gmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  28.03.2017

Es gab auch mal fertig beschaltete Adapter mit TAE 8+4 Buchse auf der einen und RJ45 Stecker auf der andern Seite. Und auch andersrum war das ganze erhältlich: Mit TAE 8+4 Stecker auf der einen und RJ45 Buchse auf der andern Seite.
Teletom
allfernsprecheryahoo.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.03.2017
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 27.03.2017!  Zum Bezugstext

Moin Thies. Herzlichen Dank für deine schnelle, präzise Hilfe. Das ist genau, wonach ich gesucht hatte.

Ich hoffe, die Zeichnung richtig zu verstehen, als dass es sich um die Aufsicht auf den Stecker handelt, Zitat: "(Blick auf die Kontakte)". Könnte theoretisch auch Durchsicht von der Steckerrückseite = Sicht auf die Dose sein, also vertikal gespiegelt. Nun habe ich auch gelernt, dass dieses Stecksystem als TAE 8+4 bezeichnet wird.

Jetzt folgt natürlich die Frage, ob irgendjemand hier so eine TAE 8+4 Dose für mich übrig hat? Im Auktionshaus unseres Vertrauens gibt es die offenbar nicht. Als Alternative müßte ich im Telefon oder an den Steckerkontakten frickeln oder den Stecker vom Kabel kappen und RJ45 ancrimpen, was ich aus verschiedenen Gründen (Originalität, Betriebssicherheit, ggf. weitere Geräte gleichen Typs) vermeiden möchte.
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  27.03.2017

Deine Vermutung scheint nicht zutreffend zu sein. Wie ich erwartet hatte, brauchst du nur vier Kontakte, schau´ mal da: http://www.netware-server.de/download/tipps/kabelfaq.htm#isdn - Punkt 14; oder bei telefonanleitungen.de (TAE 8+4 anschließen.jpg)



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