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Kategorie: > Telefone bis 1930
W28 sehr leise und Lückenhaft an der Gegenstelle...
Newman
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2019

Hi Leute, ich hab n kleines Problem.

Ich betreibe derzeit ein altes W28 (BJ. 09.1929) an einer Fritzbox. Wählen und Telefonieren funktioniert so an sich einwandfrei. Ein Problem gibts aber... Trotz "grüner" Transistor-Mikrofonkapsel bekommt das Gegenüber vom Gespräch nicht viel mit. Das Signal ist sehr leise und vor allem Lückenhaft!!! Es sind geschätzte 70% Aussetzer bei.

Woran liegts und was kann man machen?

MFG Andy



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 14
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  14.04.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 14.04.2019!  Zum Bezugstext

Hallo,

eigentlich unterscheidet sich der Übertrager vom W28 zum W48 nur durch den Widerstand der Bifiliarwicklung, d.h. man kann einfach dem Übertrager im W28 einen 200 Ohm-Widerstand vorschalten, um die gleichen Werte wie im W48 zu erhalten. Einziger Unterschied kann dann noch sein, dass in «neueren» W48 ein 1500-Ohm-Wecker verbaut ist.

Anbei die Schaltungen:


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  14.04.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 14.04.2019!  Zum Bezugstext

Möglicherweise ist der W48 Übertrager "besser". Aber an dem W28 ist sowieso schwierig zu arbeiten, weil die Bauteile in dem Rahmen stecken. An den alten Drähten möchte ich wenig rühren, und wie du schon schreibst, wir wollen die alten Geräte ja nicht "modernisieren" sondern so schonend wie möglich nutzbar halten.
Ich habe also einen älteren 300 Ohm Widerstand in einer Schatzkiste gefunden und eingesetzt. Diese Stelle ist gut erreichbar und man muss kaum an den Stoffdrähten herumbiegen, es ist alles spurlos rückrüstbar.

Erfolg: Der Mikrofonstrom steigt stark an. An der Fernsig Ts Kapsel jetzt auf fast 10 mA. Das sollte reichen.
Ich habe inzwischen auch noch eine bessere mph72 gefunden, die fast denselben Wert liefert und diese eingesetzt. Das soll vorerst reichen um den Apparat zum Leben zu erwecken.
Danke für den Tipp!

Nachtrag: Der Gesamtwiderstand über a und b gemessen steigt übrigens nur um deutlich weniger als 300 Ohm an, was mich sehr irritierte. Es ist beim 28er jedoch so, dass der Wecker bei abgehobenem Hörer (über den 100 Ohm Vorwiderstand) parallel zum Übertrager liegt! Der Wecker ist auch deutlich niederohmiger als bei späteren Apparaten. Hier gibt es also zumindest gleichspannungsmäßig auch einen ziemlichen Nebenschluss. Versuchsweise habe ich den 100 Ohm Widerstand um ebenfalls 300 Ohm erhöht, aber damit hinsichtlich der Hör- und Sprechlautstärke keine Verbesserung mehr erzielt. Das kann man also so lassen wie es ist. Dennoch machen sich diese Verhältnisse bemerkbar, an der FB bleibt die gemessene Spannung niedriger als bei moderneren Geräten.

Das Weglassen der Gleichrichtung am Transistormikrofon habe ich nicht versucht. Beim Eigenbau wäre das ja kein Problem. Als Verpolungsschutz könnte man eine Sperrdiode vorsehen, dann geht es halt nicht wenn der Apparat umgepolt wird, es wird aber nichts zerstört.
Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  14.04.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 14.04.2019!  Zum Bezugstext

>>>Ich werde die von Rainer vorgeschlagene Modifikation zur Erhöhung des Widerstands im Mikrofonkreis vornehmen und dann weiter sehen!

Hallo countryman,

freut mich sehr, dass du den Ansatz aufgreifst. Gelegentlich wurde auch schon empfohlen, einen W48-Übertrager in den W28 einzubauen - das hat technisch denselben Effekt, hat für mein Empfinden allerdings den Nachteil, dass man ein Herzstück des Geräts gänzlich ausbaut/tauscht, während der nur dazwischengelötete Widerstand ja mit nur einer einzigen Lötstelle leicht rückbaubar ist.

Wenn du sowieso gerade mit Sprechkapseln experimentierst, gibt es noch einen anderen Ansatz: Anstatt im Telefon etwas zu verändern, kannst du die Sprechkapsel leicht modifizieren. Üblicherweise haben Transistorsprechkapseln ja Dioden zur Gleichrichtung, damit man sie einsetzen kann, ohne selbst auf die Polung zu achten. Die Dioden "kosten" allerdings eine gewisse Spannung (1,2V, wenn mich nicht alles täuscht). In Fällen von Geräten, in denen ich möglichst nicht herumlöten möchte, verwende ich dann TS, bei denen ich den Kontakt erst hinter der Diodenschaltung ansetze. Dann muss man zwar selbst darauf achten, dass die Polung richtig ist, anschließend funktioniert die TS aber schon gut.
Die besten Erfahrungen bei grenzwertiger Spannung habe ich übrigens mit "Siemens TS8" gemacht (in meinem Falle rote, grüne sind mir bisher nicht untergekommen)!

VG, Rainer


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  14.04.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 06.01.2019!  Zum Bezugstext

Ich habe hier ein sehr originales Post-W28 von Hagenuk, ich vermute eines derjenigen die in der Nachkriegszeit aus verfügbarem Material zusammengeklöppelt wurden (Sprechkapsel Hagenuk 6/49 usw.)

Ich habe mit dem Gerät gerade eine kleine Messreihe mit verschiedenen Sprechkapseln durchgeführt, dazu im Vergleich dieselben Kapseln am W48. Gemessen wurden Strom und Spannung an der Sprechkapsel mit Speisung aus FB7490.
Im Rennen:
-Hagenuk 6/49  Kohlekapsel, wahrscheinlich taub
-Siemens mph72 ohne Datum, Kohlekapsel, normale Sprachqualität im W48 gegeben
-Fernsig 5600Ts Transistorkapsel grün (nur Steckkontakt, leider)
-Eigenbau Transistorkapsel

Ergebnisse:
-Leerlaufspannung ohne Mikrofon an dessen Anschluss W48:15 V, W28: 6 V. Der Innenwiderstand des W28 liegt nur bei etwas über 200 Ohm, das mag die FB schon nicht so wirklich und die Speisespannung bricht stark ein.

-W48:
Hagenuk 12 V,  nur < 0,5 mA. >20 kOhm, das kann nichts werden.
Siemens: 8 V, 8 mA. 1000 Ohm, bisschen hoch aber funktioniert.
Fernsig Ts: 5,5 V 15 mA. 366 Ohm, so soll es sein. Laute kristallklare Sprache.
Eigenbau Ts: exakt wie Fernsig Ts, eine schöne Bestätigung der Dimensionierung!

-W28
Hagenuk: 6 V, wie Leerlauf. Strom <0,2 mA, schwankend
Siemens: 6 V, 1-2 mA schwankend
Fernsig Ts: 6 V 1,5 mA, Sprache leise
Eigenbau Ts:6 V 0 mA, keine Übertragung

Offenbar benötigen die Transistorkapseln eine gewisse Spannung zur Funktion, der Eigenbau noch etwas mehr als die Fernsig. Diese Spannung steht im W28 aufgrund des geringen Innnenwiderstands einfach nicht zur Verfügung. Die Kohlekapseln sind ebenfalls zu hochohmig, vermutlich auch altersbedingt. Obwohl die Siemens mph72 in moderneren Geräten noch befriedigend überträgt, taugt sie im W28 nichts. Auch ihr ist die Spannung wohl zu gering.
Ich werde die von Rainer vorgeschlagene Modifikation zur Erhöhung des Widerstands im Mikrofonkreis vornehmen und dann weiter sehen!
Newman
(Mailadresse bestätigt)

  08.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Volkmar vom 07.01.2019!  Zum Bezugstext

Ja ne, aus Bakelit is da ausschließlich der Hörer. Und rumlöten ohne Grund werd ich da sicher nicht. Alle Veränderungen, die ich gemacht habe, sind reversibel. Ich kann alles rückrüsten, ohne Spuren zu hinterlassen.
Felix52
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Volkmar vom 07.01.2019!  Zum Bezugstext

Aber Zinkguss, nicht Alu !
Sieht man auch an den Kanten.

mfg
Volkmar
adminkommoss.com
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sabafon vom 07.01.2019!  Zum Bezugstext

Die Gehäusekappe ist aus Guss aber bei frühen (echten) W28 Reichspost-Modellen ist das original.
Wenn das Gerät einwandfrei und zufriedenstellend funktioniert, würde ich keinesfalls daran rumlöten.

Gruß

Volkmar
sabafon
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2019

Ist die Gehäusekappe die den Nummernschalter aufnimmt aus Aludruckguss? oder aus Bakelit?
Newman
(Mailadresse bestätigt)

  06.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 06.01.2019!  Zum Bezugstext

So.... hab jetzt mal Zeit gehabt, die gemachten Bilder hochzuladen...

http://www.drg-ler.de/Bilder/Forum/W28/1.jpg
http://www.drg-ler.de/Bilder/Forum/W28/2.jpg
http://www.drg-ler.de/Bilder/Forum/W28/3.jpg
http://www.drg-ler.de/Bilder/Forum/W28/4.jpg
http://www.drg-ler.de/Bilder/Forum/W28/5.jpg

Also wie gesagt, Telefon funktioniert mit dem jetzt am Stecker angelöteten Kabel absolut zufrieden stellend!!
Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  06.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Newman vom 05.01.2019!  Zum Bezugstext

>> Aber nochmal zum Widerstand... Ohne das ich da jetzt was geändert hätte... Ist das das Ding rechts neben dem Kondensator, oberhalb der linken Weckerspule? Dann hat der bei mir 400 Ohm.

Hi Andy,
nein, der Widerstand von 200 Ohm ist nicht als separates Bauteil sichtbar, da er als feste Windungen in den Übertrager (also der kleine "Trafo" über dem Ausgang der Hörerschnur, an den auf beiden Seiten Drähte angelötet sind) eingebaut ist, genau genommen zwischen Pin 4+5.
Am Übertrager gibt es an dem Ende, das dem Hörerschnurausgang zugewandt ist, einen Pin auf der Seite zur Außenwand, an dem zwei Drähte angelötet sind. Wenn man diese beiden Drähte ablötet und einen ca. 200 Ohm großen Widerstand dazwischenlötet, ändert man die Rückhördämpfung des W28 in etwa auf die Eigenschaften des W48.
Ich selbst nutze eine Auerswald Compact 4410, die für Impulswahlfernsprecher an sich für meinen Geschmack hervorragend geeignet ist. Sie hat jedoch den Nachteil, dass sie im Verhältnis zu Fritzboxen oder v.a. zu althergebrachten Analoganschlüssen eher wenig Saft im Sprechbetrieb abgibt. Daher hatte ich ebenfalls das Phänomen beim W28 (nicht beim W48), dass die Versorgung der Transistorsprechkapseln etwas "dünn" und die Verständigung brüchig war. Kohlekapseln werden in solchen Fällen nur leiser, Transistorsprechkapseln hingegen benötigen eine Minimalversorgung, unter der sie nicht mehr ordentlich arbeiten können.

Zur Einordnung: Der Widerstand, den du am Kondensator siehst, ist vermutlich die Funkenlöschung (der sorgt meines Wissens dafür, dass bei wiedekehrender Unterbrechnung des Stroms/Impulse keine Funken/Brandstellen an den Kontakten entstehen, die die Kontakte verunreinigen würden) - der sollte normalerweise jedoch 100 Ohm und nicht 400 Ohm haben.

Viele Grüße, Rainer
Felix52
(Mailadresse bestätigt)

  06.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Newman vom 05.01.2019!  Zum Bezugstext

Das mit den oft unterschiedlichen BJ von Baugruppen ist völlig normal.
Damals wurden Fernsprechapparate grundsätzlich instand gesetzt, wenn möglich vor Ort. Wenn der "Leitungsaufseher", damalige Bezeichnung für Entstörer, das entsprechend seiner Dienstanweisung vor Ort nicht konnte hatte er den NS auszutauschen und im Amt zu repariere. Es war sogar geregelt das zBsp. ein Nummerschalter anderem fernmeldetechnischen Personal zur Auswechslung mitgegeben wurde.
Leitungsaufseher bewegten sich zu Fuß, mit Fahrrad, per Diestfahrkarte als Mitfahrer anderer Postdieste mit "Dienstfahrkarte" oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Technik war das Teure, Beamte und Zeit hatte man.

mfg
Newman
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2019
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 05.01.2019!  Zum Bezugstext

Hm...Sche.... Grund gefunden, absolut banal!!!

Hatte damals n neues Stoffkabel für den Hörer besorgt. Am Mikrofon hat sich einfach nur der vercrimpte Stecker gelöst. Angelötet und das Telefon funzt wie am ersten Tag!

Aber nochmal zum Widerstand... Ohne das ich da jetzt was geändert hätte...
Ist das das Ding rechts neben dem Kondensator, oberhalb der linken Weckerspule? Dann hat der bei mir 400 Ohm.

Dann ist mir nochwas aufgefallen. Auf dem Kondensator steht BJ.9.29., auf dem Wählschalter steht 10.34. Haben die 6 Jahre alte Kondensatoren verbaut? Dann wäre ja mein Telefon jünger?! Anderseits siehts nicht so aus, als ob an dem Kondensator je einer rumgelötet hätte...

Was soll man nun glauben?

MFG Andy
Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2019

Hallo Andy,
das hat mit der sog. Rückhördämpfung des W28 zu tun, die anders als im W48 nur 200 statt 400 Ohm hat. Zum Verständnis schau einfach mal hier im Beitrag vom 27. Juli 2010.
https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000006786&seite=26&begriff=&tin=&kategorie=2-

Lösung: Wenn du in deinem W28 am Übertrager zwischen PIN 5 und die beiden Drähte, die dort bisher angelötet sind, einen etwa 200 Ohm großen Widerstand dazwischensetzt, dürfte der "Saft" auch im W28 für eine Transistorsprechkapsel reichen.

Viel Erfolg und beste Grüße, Rainer
mozarella
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2019

Was passiert, wenn du das Telefon einfach anders rum anklemmst? Also a und b mal vertauschst? Oder die Anschlüsse der Sprechkapsel tauschen. Meine Transistorkapsel funktionierte überhaupt nicht, als ich sie eingebaut habe. Die Kohlekapsel vorher lief 1 a. Tauschen der Zuleitung a/b und es funktionierte super.

Wie ist es mit einer Kohlekapsel? Auch Aussetzer? Dann liegts am Telefon.



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