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Kategorie: > Kurbeltelefone
Kohlemikrofon wiederbeleben
jojopi
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020

Ich habe einen OB33 mit einer Siemens mph72 Sprechkapsel. Diese war anfangs sehr leise, nach einigem klopfen geht es besser, aber es rauscht noch wahrnehmbar. Hat Jemand Erfahrung wie man diese Kapseln wieder frisch machen kann? Ich hatte an so etwas wie Vibrationsplatten oder Ultraschall gedacht, hat da jemand Erfahrungen?

Schöne Grüsse und bleibt gesund



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 12
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  18.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 17.06.2020!  Zum Bezugstext

Die Schaltung mit den komplementären Transistoren (mein Beitrag vom 15.6.) habe ich inzwischen in einem W28 am laufen. Sie passte gerade noch in eine ausgeleerte Kohlekapsel (Massenware von 1966, kein Originalteil vom W28). Ich werde sehr gut verstanden, allerdings höre ich meine eigene Stimme recht hart und sogar etwas verzerrt. Die Charakteristik scheint noch nicht gut zur vorhandenen Rückhördämpfung zu passen.

In W48 und jüngeren Telefonen kann man prima die sehr einfache Schaltung mit einem Darlington-Transistor BC517 aus meinem Beitrag vom 31.3. verwenden, diese passt leicht in eine alte Kapsel. Das Aufbördeln muss ich noch etwas üben, um hier weniger Macken zu verursachen. Dann wäre der Umbau unsichtbar.


Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  17.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 15.06.2020!  Zum Bezugstext

Hallo zusammen,
nachdem ich mich in meinem letzten Beitrag dafür ausgesprochen habe, Sprechkapseln im W48-Handapparat auch "in die Tiefe" zu bauen, möchte ich kurz ergänzen, dass das natürlich nur unter der Voraussetzung geht, dass man die ursprünglich verbauten Schleifkontaktfedern für das Mikrofon ausbaut. Dann hat man ja reichlich Platz im Hörer.
Da ich Freund davon bin, bei Umbauten die Orignalteile im Gerät zu belassen, möchte ich hier kurz teilen, welchen Weg ich wähle, um die beiden Schleifkontakte im Gerät unterzubringen, so dass eine Rückbaufähigkeit gegeben ist:
- Der Mittelkontakt wird an der einen Schraube des Übertragers befestigt
- Der Außenkontakt passt lässt sich gut am Klemmbrett an der W2-Schraube anbringen (gerade montiert gibt es keinerlei Kontakt zu anderen Bauteilen)
Viele Grüße, Rainer


Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  15.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 15.06.2020!  Zum Bezugstext

Danke für die verbesserte Schaltung - wenn ich auch voraussichtlich einige Tagen brauchen werde, um mich daran setzen zu können, bin ich dankbar für jede neue gepostete Erkenntnis, die nachher der Allgemeinheit zur Verfügung steht!
Meinerseits bin ich durchaus lötwillig, habe aber zu wenig Verständnis der Elektronik, um die Schaltung selbst zu verändern. Der Ersatz der Sprechkapsel ist - aus finanzieller Sicht - ja zunehmend der Engpass in der Wiederalltagstauglichmachung eines Postfernsprechers: Sofern die Grundsubstanz noch vorhanden ist, kann man ja viel an einem W28/38/48 mit Geduld, Zeit und Fingergeschick ohne große Kosten wieder hinbekommen. Währenddessen ist die Sprechkapsel - wenn man nicht gerade absoluter Purist ist - immer auszutauschen, und selbst Transistorsprechkapseln ohne Schleifkontakte, also nur mit Steckkontakten und somit für W48 & Co umzubauen - unterliegen einer nicht unerheblichen Preissteigerung... Insofern bin ich für meinen Teil auch durchaus offen für Modelle, die nicht 1:1 in eine ausgeschlachtete Kohlekapsel passen. Für den Eigengebrauch würde ich versuchen, die Oberseite des Nachbaus mit einem "Deckel" einer ausgeschlachteten Originalkapsel zu versehen, so dass der Blick durch die Sprechmuschel original anmutet. Auf der Innenseite kann man den durchaus vorhandenen Freiraum im Handapparat ja ggfs. nutzen, um die Teile "in die Tiefe" zu bauen. Das geschulte Auge wird beim Abschrauben der Sprechmuschel vermutlich sowieso erkennen, dass es sich um eine Nachbaulösung handelt; der Blick von außen auf die Oberseite der Kapsel hingegen sollte m.E. durchaus original wirken.
Interessant finde ich, dass du die geringe Spannung im W28 ansprichst, da ich immer wieder auf dieselbe Thematik stoße: als TK-Anlage setze ich eine Auerswald COMpact 4410 ein (ISDN-Anlage am simulierten ISDN-Port einer Fritzbox 7490). Die Auerswald ist für meinen Geschmack bestens für Impulswahlgeräte geeignet, hat jedoch den Nachteil, dass sie eine eher geringe Speisung im Sprechbetrieb liefert. Probleme in Verbindung mit Transistorsprechkapseln hat mir das bisher insbesondere bei W28 und einem Modell 36 gemacht: Beide "verbrennen" einen nicht unwesentlichen Teil der Energie in der Rückhördämpfung (nur 200 Ohm Widerstand im Gegensatz zu 400 Ohm im W48), so dass ich bei Transistorsprechkapseln in diesen Modellen durchaus schon an die Grenze der Funktionsfähigkeit gekommen bin, ohne den Lötkolben für die Veränderung der Rückhördämpfung ansetzen zu wollen. Bisher löse ich das, indem ich
- Kapseln mit einer möglichst niedrigen Minimalenergiebedarfsgrenze einsetze --> die Kapseln unterscheiden sich hier durchaus ; unter denen, die ich bisher testen konnte, ist die Siemens TS8 hier am besten geeignet
- die Verbindung vom Gerät in die Kapsel manuell „hinter“ der Gleichrichterschaltung ansetze --> hat den Nachteil, dass man manuell für die richtige Polung sorgen muss, hat jedoch den Vorteil, dass man mit vergleichsweise sehr wenig "Saft" auskommt und dabei mit der Siemens TS8 durchaus vorzeigefähige Audioqualitäten erreicht.
Leider sind die TS8 nur noch sehr selten zu finden, so dass ich glaube, dass eine reproduktionsfähige Lösung die Sprechkapselproblematik vieler Liebhaber entspannen und damit mehr Geräte in die Zukunftsfähigkeit überführen kann! Insofern danke, dass du deine Erkenntnisse teilst!
Viele Grüße, Rainer
Stefanie
kleineraabeweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  15.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Mike06502 vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Hallo!
Hab grad zufällig mal wieder reingeschaut.
Falls jemand Interesse hat, hätte ich auch noch 3 von den hier verlinkten braunen AKG Sprechkapseln im Angebot. Natürlich günstiger als im Link ;)
LG, Steffi


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  15.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rainer vom 15.06.2020!  Zum Bezugstext

Ja... ist 1 k ... bisschen geschmiert :-/

Ich habe gestern Abend noch mit der Schaltung gespielt. Die sich einstellende Mikrofonspannung scheint doch sehr knapp für die Kapsel (Reichelt MCE100)zu sein. In der Variante unten ist sie deutlich höher. Möglicherweise klingt es dann doch besser. Allerdings wird es mit den zusätzlichen Bauteilen schwierig die Platine in einer ausgeleerten Kohlekapsel zu verstecken.

In der Schaltung nach Gerhard Fuchs wird die Vorspannung vom ersten Transistor noch aufwändiger durch den Spannungsteiler 62/300 kOhm und den 22nF Kondensator erzeugt und stabilisiert. Weil der "Nullpunkt" dieses Spannungsteilers vor dem 33 Ohm Widerstand liegt, sorgt er für eine Stabilisierung des Sprechstroms. Vielleicht bin ich mit der Vereinfachung doch zu weit gegangen.


Rainer
(Mailadresse bestätigt)

  15.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 14.06.2020!  Zum Bezugstext

Guten Morgen,
vielen Dank für die vereinfachte Schaltung, die ich gerne mal ausprobieren möchte! Leider scheitere ich beim Lesen des Wertes am Widerstand über dem 2,2kOhm-Widerstand. Der Wert beginnt mit "1". Ist das "1k"?
Danke und viele Grüße, Rainer
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  14.06.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Schön dass die AKG Kapseln als "high end" Lösung doch noch hin und wieder auftauchen.
Ich habe mich am regnerischen Sonntag noch einmal mit der Transistorschaltung nach diesem Thread beschäftigt:
https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000001520

Hier wurde offenbar ein dynamisches oder ein Kristallmikrofon verwendet. Ich habe die Schaltung nach den Erfahrungen mit der unten angegebenen einfachen Version modifiziert, so dass eine simple Elektret-Kapsel zum Einsatz kommen kann.
Der Unterschied liegt darin, dass hier 2 komplementäre Transistoren direkt hintereinander geschaltet sind anstelle von 2 npn-Typen bzw. einem einzigen Darlington-Transistor. Damit sinkt der Spannungsbedarf um eine Transistor-Flussspannung von 0,6 Volt. Durch die Verwendung von Schottky-Dioden als Gleichrichter wird ebenfalls Spannung eingespart.
Die ursprüngliche Schaltung aus dem alten Thread nach Gerhard Fuchs konnte noch weiter vereinfacht werden, der 33 Ohm Widerstand wurde weggelassen wie auch der Koppel- und der Siebkondensator. Die Vorspannung der Transistoren ergibt sich aus der Versorgungsspannung der Kapsel. Einfacher gehts mMn nicht. Auf einer Lochrasterplatte aufgebaut passt auch diese Schaltung in eine ausgeräumte Kohlekapsel.

Edit: Bei verwendung in einem OB-Apparat mit sehr geringem Widerstand des Übertragers, wie dem OB05, sollte man vielleicht doch den 33 Ohm Vorwiderstand verwenden, da der Strom sonst zu groß werden könnte. Habe ich noch nicht ausprobiert. Ich verwende die Schaltung in einem W28 welcher schaltungsbedingt ebenfalls nicht viel Mikrofonspannung bietet.


Mike06502
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von jojopi vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Transistorsprechkapsel  AKG DKO 48 Sk/Ts OB  Kennfarbe braun.
Funktioniert traumhaft, (Sprechstromversorgung 3 Volt).

Werden gerade in der Bucht Angebot 254508954258 oder bei bw-schmitti.de  Art-Nr. 0700000234  angeboten.


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von jojopi vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Siehe dieser Beitrag:
https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000001520


Wobei ich mich frage, ob sich nicht auch die einfachere Schaltung für ZB anpassen lässt, die ich schon mehrfach nachgebaut habe.
Ich denke wenn man Schottkydioden verwendet und die Widerstandswerte anpasst könnte es klappen. Der BC 517 Transistor ist ein Darlington-Typ (2 in einem Gehäuse) mit hoher Verstärkung. 3 Volt erscheinen aber in jedem Fall knapp bemessen.
Quelle: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=34&t=25319

Original Kohle OB Kapseln als Neuware sehe ich im Moment nirgendwo mehr regulär angeboten.


jojopi
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Felix52 vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Vielen Dank! Dann habe ich das Problem mit den Kohlekörnchen jetzt verstanden. Die mph72 gab es in zwei ausführungen, für OB und ZB sowie eine für ZB. Wobei die testweise mal untereinander durchgetauscht habe, und die mph72 für ZB funktioniert im OB33 besser als die mph72 die da reingehört.
Kennt jemand Mikrofonkapseln anderer Bauart, die für den OB-Betrieb geeignet sind?

Schöne Grüsse
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Felix52 vom 31.03.2020!  Zum Bezugstext

Ich kenne die mph72 eigentlich nur aus Wählapparaten, gibt es davon auch eine OB Ausführung? Weil mit einer ZB Kapsel wird im OB Betrieb der Erfolg immer nur mäßig bleiben.
Felix52
(Mailadresse bestätigt)

  31.03.2020

Das geht leider prinzipbedingt nicht.
Klopfen, auf Heizung legen usw. bringt nur kurzzeitig mässigen Erfolg. Die Kohlegrießkörner waren ursprünglich "zackig" und hatten gegeneinander eine kleine Kontaktfläche die dann durch den Druck der Membrane vergrößert wurde. Mit der Zeit und auch dem fließenden Strom werden die Körner "rund". Das läst sich nicht mehr rückgängig machen.

mfg



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