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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
W48-Instandsetzung - Schilderrahmen entfernen?
nenem
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020

Hallo zusammen,

die Reinigung meines W48 ist fast abgeschlossen, aber der Schilderrahmen bereitet mir noch Kopfzerbrechen.

Beim Gesamtbild des sauberen Telefons (s. 1. Foto) ist der Rahmen bzw. die Papiereinlage ein Störfaktor (s. auch 2. Foto). Das stark vergilbte Papier mit der Telefonnummer sitzt inkl. der transparenten Abdeckung dermaßen fest, dass ich nicht weiß, ob es von Vorgängern mal eingeklebt wurde. Schon in der Vergangenheit dürften Besitzer davor kapituliert haben: Ein neueres, inzwischen entferntes Schild, das genauso vergilbt war, wie das jetzt sichtbare, war von  außen aufgeklebt. Das konnte ich immerhin schon beseitigen.

Bei einem Versuch, das jetzt übriggebliebene mit einer kleinen, auseinander gebogenen Büroklammer zu entfernen, hatte ich Glück: Dabei ist lediglich ein winziges, kaum sichtbares Stück vom Bakelit herausgebrochen, so dass ich weitere Versuche erstmal zurückgestellt habe. Die einzige Idee, die mir gekommen ist, um das Problem zu lösen: den Schilderrahmen abziehen. Aber wie ist das möglich?

Auf dem 3. Foto ist ein Schilderrahmen-Angebot aus dem Internet abgebildet. Offenbar wird der Rahmen links und rechts mit Clips befestigt. Wenn ich mir allerdings hier das Gehäuse-Innere ansehe, kommen mir Zweifel. Für mich sieht es so aus, als ob die durchgesteckten "Nasen" zerschmolzen wurden (s. 4. Foto) und das Thema "herausziehen" somit erledigt ist. Um den Rahmen zu entfernen, müsste er wohl zerstört werden, oder?

Weiß jemand hier Näheres und/oder hat Ideen, wie das Ganze angepackt werden könnte?





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
nenem
(Mailadresse bestätigt)

  24.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von nenem vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Nun ist auch der Rahmen fertig. Der abgebrochene Stift (s. Foto) ließ sich im Gehäuse an der "Schmelzkappe" leicht herausziehen. Tröpfchen Heißkleber rauf, wieder durchschieben, fertig. Hält. Dabei bleibt es, denn Gewicht und/oder Spannung muss er ja nicht aushalten.


nenem
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Volkmar vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Ich habe mich nun von Deinen Infos inspirieren lassen und einen neuen Anlauf unternommen: Es hat geklappt - aber nicht ganz so, wie von Dir beschrieben.

Mit einem feinen Zahnarzt-Instrument habe ich zunächst die Verbindungen rund um die transparente Abdeckung herum gelöst, die wohl beim nachträglichen Aufkleben eines Nummernschildchens entstanden waren. Dann habe ich die klebrige (vermutlich durch Nikotin entstandene) Verbindung zwischen Gehäuse und Nummernschildchen mit einem messerähnlichen Instrument und etwas mehr Druck gelöst und schließlich mit einer Art feinem Haken, der einseitig fast wie eine Raspel beschaffen ist, sowohl das Schildchen, als auch die Abdeckung herausgezogen. Den Rahmen konnte ich leider nicht 100%ig retten. An einer Seite ist der Stift abgebrochen. Aber so wie jetzt hält der Rahmen erst einmal. Mal sehen: Vielleicht kaufe ich mir bei Gelegenheit einen neuen.

Weil ich das alte Papierschild unansehnlich finde und die Plastikabdeckung durch Kleber, Kratzer, etc. schon trübe war, habe ich das Ganze jedenfalls mit einem neu bedruckten Papierstreifen und einem selbst zugeschnittenen, etwas härteren Plastikstück fertiggestellt. Ergebnis s. Foto.


Volkmar
adminkommoss.com
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von nenem vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Wenn Du die Schmezpunkte abknibbelst, werden die Stifte kürzer. Sie sind dann nur noch so lang wie das Gehäuse dick ist aber nicht mehr die üblichen etwa 5 mm länger. Kürzer sind sie aber eh schon, da plattgeschmolzen an den Stiftenden. Du kannst sie dann anschließend mit Kebstoff in die Löcher vom Gehäuse einkleben oder besorgst ein neuen Rähmchen und befestigst es mit den Ringen. Bei W58, 61 und 63a waren die Rahmen immer geschmolzen, was nicht besonders gut hielt. Bei Telefonmanufaktur bekommst Du noch neu hergestellte Rahmen oder nimmst ein originales aus der Bucht oder von jemandem, der Teile verkauft. Das Gehäuse darunter hat einfach nur zwei Bohrungen für die Stifte und ist sonst glatt darunter. Der Rahmen hat ein Oben und ein Unten, nicht falsch rum einsetzen. Oben ist der waagerechte Steg etwas dünner (und damit zerbrechlicher), damit man das Schild und die Scheibe einstecken kann. Meist ist eine Stelle in der Mitte punktförmig dicker, damit sie nicht rausfallen, dreht man das W48 einmal um. Aber wie gesagt, mit dem Fingernagel um 1 mm nach vorne biegen, bekommst Du beides normalerweise raus, wenn nicht geklebt.
nenem
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für die Erläuterungen. Mich wundert nur, dass sich das Schildchen aus anderem Material bis heute farblich nicht vom Gehäuse unterscheidet.

Wäre nun sehr hilfreich, wenn sich hier jemand mit praktischer Erfahrung damit melden würde, was genau bei Entfernung der innen liegenden Befestigungen passiert.
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von nenem vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Bakelit ist in erster Linie ein Markenname und bezeichnet landläufig ein Duroplast welches aus der Reaktion von Phenol und Formaldehyd unter Druck und Wärme, unter Verwendung von Füllstoffen entsteht. Es ist stets dunkel gefärbt. Die Formgebung der Duroplaste erfolgt vor der Reaktion (Polymerisation, Verkettung) der Zutaten. Durchaus vergleichbar mit Kuchenbacken: Der wird auch durch erneutes Erhitzen nicht wieder weich.
Die hellen W48 sind zwar ebenfalls aus Duroplast, jedoch auf Melamin-Formaldehydbasis. Das Material hat ähnliche Eigenschaften wie Bakelit. Beide sind nicht schmelzbar, relativ hart, aber spröde. Daher neigen sie zu Abplatzungen und Rissbildung, besonders bei Melaminharz manchmal schon durch innere Spannung im Material.

Ich habe gerade nachgesehen, eines meiner hellen W48 hat auch das Rähmchen mit den "aufgeschmolzenen" Befestigungszapfen. Ich vermute dass diese Rähmchen aus einem gleichfarbigen Thermoplast hergestellt wurden, vielleicht Polystyrol. Thermoplaste kann man durch Erhitzen nachträglich umformen.
nenem
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Volkmar vom 23.09.2020!  Zum Bezugstext

Ich konnte/kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass Pappschildchen und transparente Abdeckung festgeklebt wurden. Auf die Idee bin ich auch nur gekommen, weil beides "bombenfest" sitzt, und sich in den oberen Schlitz nicht einmal Papier und feine Zahnarzt-Instrumente einschieben lassen: Alles komplett dicht. Vielleicht ist es ja auch nur eine Folge des nachträglich aufgesetzten und inzwischen entfernten Schildchens. Das war definitiv geklebt, und wer weiß, ob dabei nicht Klebstoff ringsherum durch die Fugen zwischen Schildchen und Rahmen und/oder zwischen Rahmen und Gehäusewand gedrückt wurde.

Die angedachte Methode zum Entfernen des Schildchens dürfte nicht klappen. Ich denke nämlich, dass es sich sehr wohl um Bakelit handelt. Bin zwar weder Techniker, noch Chemiker. Wie sonst aber soll z.B. ein Gehäuse hergestellt werden, wenn nicht aus Bakelit im flüssigen Zustand? Wenn es tatsächlich auf diese Art geschieht: Warum sollte Bakelit nicht wieder verflüssigt werden können? Dafür jedenfalls spricht das Verhalten bei meinem Büroklammer-Versuch: Ein leichter Druck mit diesem dünnen Draht genügte, um ein winziges Stück vom Schild herauszubrechen. Ist wegen der Größe zum Glück so gut wie nicht sichtbar. Wenn der Rahmen aber oben in der Mitte geweitet wird, dürfte er durchbrechen.

Vorstellen kann ich mir im Moment nur 2 Optionen: Tatsächlich die Befestigung innen lösen oder ein neueres Papierschild wieder auf die transparente Abdeckung kleben. Hast Du schon einmal einen Rahmen entfernt, der so befestigt war wie bei mir? Ich weiß ja nicht, wie es darunter aussieht. Mir erscheint jedenfalls die Plastik-Schmelzstelle im Vergleich zu dem Foto aus dem Internet-Angebot enorm groß, so dass mir nicht klar ist, ob dahinter ein rechteckiger oder runder Stift zutage treten würde und ob das Ganze nicht sogar mit dem Gehäuse verschmolzen wurde. Dann hätte ich erst einen richtigen Schaden.
Volkmar
adminkommoss.com
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2020

Hallo,

ich liebe vergilbte Pappschilder für die Nummer, habe mir extra alte Pappe aufgehoben, die ich dann zurechtschneide, sollte ich mal eines brauchen. Aber jeder so, wie er es schön findet.

Normalerweise sind die Schilderrahmen mit runden Klammern innen gesteckt. Einmal entfernt, wird es schwer, die wieder so zu montieren, dass sie nicht lose wackeln. Und wenn die Rahemn icht wirklich am Gehäuse fest anliegen, kann das Schild wieder unten rausfallen. Dein Rähmchen ist tatsächlich verschmolzen, also müsste es wohl "Plastik" sein und kein Bakelit.
Ein gebrauchter Rahmen wird sicherlich aufzutreiben sein samt Halteklammern.
Du kannst Deinen Rahmen innen bearbeiten und das verschmolzene Plastik am Rand entfernen, Fingernagel müsste reichen. Dann lässt er sich rausziehen, ohne dass er zerbricht. Danach kannst Du ihn vorsichtig einkleben oder einen neuen mit Klammern einsetzen. Das sind runde Scheiben mit Zähnen, die über den Stift geschoben werden. Notfalls das Gehäuse auf eine leicht gepolsterte Unterlage und dann vorsichtig von innen festklopfen, vorsichtig! Oder du steckst einfach ein neues Pappschildchen rein, danach die durchsichtige Scheibe und lässt das alte dahinter. Ist weniger Aufwand. Den Rahmen oben in der Mitte mit dem Fingernagel vorsichtig aufbigen etwa 1 mm oder 2 und mit dem anderen Finger das Schild oder erst mal die Scheibe hochschieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Schildschen geklebt ist, kann es aber natürlich nicht ausschließen. Du kannst den Apparat auch Kopfstellen, dann müsste beides rausrutschen, wenn due den Rahmen vorsichtig aufbiegst.



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