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Kategorie: > Fernamtstechnik, Vermittlungstechnik
Drehwähler für einfache Telefonanlage einsetzen
Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.11.2020

Ich habe eine Frage an die Erfahrenen unter Euch bzw. ehemalige Fernmeldemonteure.
Ist es denn möglich, einen einfachen Drehwähler, der ja eigentlich nur der Vorwähler in Ämtern war, für eine sehr einfache Schaltung einzusetzen und wie kann man das umsetzen?

Die Aufgabe ist, einen Lautfernsprechapparat zu verwenden, um die 10 vorhandenen zwischen 1 ... 0 anzuwählenden 2-draht-Sprechstellen (ohne eigene Gabelschalter, aber Zweidraht) anzuwählen und nach Auflegen des Hörers läuft der Drehwähler wieder in seine Ausgangslage zurück.

Ich habe noch niemals den Schaltplan einer Wähleranlage gesehen und kann es mir nicht so recht erdenken, wie man das verschalten kann.

Der Vorteil des Drehwählers ist dann: Er ist ein rein mechanischer Fernschalter, bei dem die NF-Signale keine nicht linearen Bauelemente durchlaufen, die sonst noch Rauschen hineinbrächten oder Verzerrungen (Schaltdioden, Schalttransistoren).

Es fehlt mir die Grundschaltung eines Ersatzamtes.
Ich habe ein Telefon für 60V Amtsspannung und einige Drehwähler und Schutzgasrelais.
Ich weiß, dass bei Abheben des Hörers die Amtsspannung früherer Ämter oder GWN an der Klemme a/b auf 9V sinkt und die Verhaltensweise des Amtes einer Konstantstromquelle entspricht. Diese ist ja realisierbar. Der Innenwiderstand kann durch eine Glühlampe erreicht werden, die zugleich als Kaltleiter den Strom relativ stabilisieren kann.

Aber mehr erfahre ich nirgends!!!
Ich brauche keine oberflächlichen Beschreibungen, sondern verdrahtungsbezogene Beschreibungen.

Der Nummernschalter hat einen Arbeitskontakt, der das Endgerät und somit praktisch a/b kurzschließt und der nsi mit 8Hz je nach Anzahl der Wählimpulse die Amtsschleife unterbricht.
Folgerichtig läuft a/b durch die Spule eines Relais, das jedoch bereits dann zieht, wenn es 49V bekommt. 9V vom Endgerät genommen sind abzuziehen. Der nsa würde ja das Amtsrelais voll an 60V bringen ohne den Apparatewiderstand von ca.600 Ohm in Reihe. Somit reagiert das Amt träge. Wird mit nsi unterbrochen, springt die Amstspannung auf 60V hoch, aber die Schleife besteht noch kurz weiter und wird indessen über nsi und nsa voll geschlossen, und so muss infolge der Trägheit das Relais wieder ziehen.

Demnach muss das Verhalten dieses Relais dazu dienen, beim Wählen ständig kurz loszulassen.
Aber wie erfolgt die Übergabe an den Hebdrehwähler bzw. in der einfachen Anlage über den einfachen Drehwähler, der sich wie nur eine Ebene eines Hebdrehwählers verhalten muss? Wie wurde das alles geschaltet um zu verstehen, mit welchem Schaltungskniff man erreichte, dass nach Auflegen des Hörers, als Öffnen des Gabelschalters der Drehwähler wieder in seine Ausgangsposition läuft. Er kann ja nur schrittweise schalten.
Da muss es doch einen  8Hz-Generator geben, also im einfachsten Fall ein Relais, dessen Spulenanschlüsse mit einem Kondensator gestützt sind und wie ein Wagnerscher Hammer mit einem Kontakt die eigene Stromzufuhr unterbricht und bei ausreichendem Abfall des Magnetfeldes nach 0,1 ... 0,125 s abfällt und durch Schließen des Kontaktes wieder lädt und das so lange, bis der Drehwähler wieder in seiner Ausgangsposition gelandet ist.

Das kan ich mir nur soweit denken. Aber es ist nirgend so wirklich beschrieben.
Immer plätschert man an der Oberfläche und erklärt nur, was passiert, aber nicht, wie es schaltungstechnisch gemacht wird.

Ich habe Schaltpläne gesehen, die kann ich nicht verstehen, da ich bei dem Chaos nicht mitdenken kann. Ich müsste wie beim Bauschaltplan nahezu dem Aufbau identisch eine Zeichnung der Kontakte haben, wie beim Drehschalter usf., um das Arbeiten der Kontakte nachzuvollziehen.

Es muss ja keine digitale Wahrheitstabelle sein, aber ich will das verstehen können und benötige dafür eine Überscihtlichkeit.  

Hat jemand eine konkrete Idee, die einfache Schaltung fertig zu denken und zu entwickeln?  
 

 



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 16
Jonny
(Mailadresse bestätigt)

  09.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 09.11.2020!  Zum Bezugstext

Hallo.
Wenn man dann die richtige Basis S150 hat kann sie die falsche Durchwahl auch.
Aber gehend ist schlecht weil nur über Mikro zu starten. Der Einbrecher wird den Pegel für Babyruf vielleicht nicht erreichen.
Ich denke da ist beser mit Infrarot oder Radar Melder auf einen a/b Por zum Alarm melden.
Peter Heinrich
peterberrda.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.11.2020

Wenn ich das richtig verstanden habe habt Ihr da draußen kein Festnetz und die Auerswald hängt an einem GSM-Gateway, richtig? Dann ist überhaupt fraglich, ob das mit einer DTMF-Nachwahl über das Mobilfunknetz so einfach geht. Manche Anbieter übertragen diese Töne nicht, jedenfalls nicht hörbar. Ich frage mich, ob es da nicht eine bestriebssichere Lösung wäre, für jeden Punkt, der da überwacht werden soll, ein gebrauchtes altes Nokia-Handy zu besorgen, das noch die Funktion automatische Anrufannahme hat (so wie bei dem Gigaset). Diese Funktion läuft normalerweise nur, wenn man ein Headset angeschlossen hat, da hätte man dann ja Mikro und Lautsprecher (evtl. noch zu verstärken). Man könnte dann in jedes dieser Nokias eine billige Prepaid-Karte stecken und die Punkte der Reihe nach einzeln mit ihrer Nummer anrufen.
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Jonny vom 09.11.2020!  Zum Bezugstext

Ja, die Richtung ist gut. Die Sprechstellen müssen automatisch auf Freisprechen schalten. Oder man nimmt einfach billige gebrauchte Gigaset-Handteile, die haben seit 15 Jahren eine Babyruffunktion nach extern, fertig.
Jonny
(Mailadresse bestätigt)

  09.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 09.11.2020!  Zum Bezugstext

Hallo.
Die Nachwahl MFV ist doch eine falsche Durchwhl. Heißt halt überall wo es sie gibt anders.
Ich dachte alles ohne den Drehwähler. Ankommend kann er 9 App direkt ansteuern. Was er da ansteuert zum hören weiß ich nicht.
Macht eins von den Alatmgeräten a/b Schleife wird ein Gespräch ohne etwas zu wählen(Röchelschaltung) aufgebaut wohin er will und er kann hören.
Da werden doch in beide Richtungen der Alarm und seine Geräte gezielt einzeln direkt bedient.
Lege mich jetzt nicht fest aber ich denke 4016 konnte das.
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Jonny vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

So einfach wird es nicht mit der Auerswald. Man brauch eine mit 2 analogen Ämtern, dann kann man vielleicht eins auf IWV stellen. Und mit dem anderen per MFV-Nachwahl (nicht Durchwahl) Nebenstellen anruft, die eine Umleitung nach Amt 2 haben. Ist ein ziemliches Gefrickel, mit Elmeg habe ich das (für eine Hebdrehwähleranlage im Museum) mal gemacht, es geht sicher irgendwie. Dann aber noch die ganze Relaislogik, dann müssen die Sprechstellen ja noch Speisung bekommen. Freisprecher, die sich einfach einschalten wenn sie Speisestrom bekommen, sind sicher auch nicht so einfach.Ich würde, wenn es nicht um das Basteln mit dem Drehwähler an sich geht, etwas anderes machen.
Jonny
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Funkmechaniker vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

Hallo.
Ich hab nicht alles überdacht.
Für gehenden Verbindungsaufbau:
Bei Telefonanlagen gibt es den Seniorenruf da kann man nur durch a/b Schleife eine Verbindung aufbauen.
In Verbindung mit der falschen Durchwahl von Auerswald für kommende Verbindungen ist doch Dein Wunsch erfüllt.
Ich weiß jetzt aber nicht ob jede Auerswald beides macht.
Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von arnu vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

Danke für den Hinweis! Dann ginge das nur für intern am AMT2-Anschluss, weil die Anlage tatsächlich auch nur für Durchwahlen an das Amt das Wahlverfahren übersetzt oder durchstellt.

Infolgedessen bräuchte ich eine Methode mit Logikschaltkreisen oder einen Konverter von MFV2IWV.

Also keine Babyphone-Programmierung, sondern eine Baugruppe, die den ankommenden Rufstom benutzt, um ein Relais als Gabelschalter zu benutzen. Dann müsste man eine Schaltung erfinden, die das von einem Mikrofon kommende lauteste Signal dazu benutzt, den Drehwähler zuerst dorthin laufen zu lassen. Das würde sogar schon für Anrufe von Außen reichen.


Ich kann mich erinnern, als wir 1995 verschiedene Telefonanlagen in kleinen Betrieben installierten,
da gab es Telefonanlagen, die zwar IWV in MFV und umgekehrt übersetzten, aber beim Wählen vom anwählenden Apparat das originale Wahlverfahren mit zum Amt schickte.
Und wenn das Amt sowohl IWV als auch MFV verstand, wusste es nicht, was es machen sollte.
Das Phänomen kenne ich, dass Jemand mit seiner Telefonanlage nicht rauskam und aber bei Direktanschluss ans Amt sowohl ein IWV-Telefon durchkam und ein MFV-Telefon auch, aber die Anlage nicht.
Das war manchmal lustig.  
arnu
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020

Hallo Funkmechaniker.

Ich habe erst jetzt Deine Antwort an Detlef gesehen.
Das mit Der Auerswald wird so nicht so einfach gehen.
Die DTMF Töne werden zwar auf den Babyphone Anschluss übertragen, aber nicht in Impulse umgestzt. Vermutlich wird nicht einmal der Speisestrom beim Auflegen unterbrochen. D.h. es gibt ausser den DTMF Tönen keinerlei Signale die der angeschlossenen Schaltung
sagen was Du von Ihr willst.
In diesem Fall ist eine elektronische Lösung vermutlich besser.

Grüße aus Portland.
Alfred.
Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

Hallo Peter,
vielen Dank für diese Ausführungen! Du hast das wirklich so gut beschrieben, dass ich das auf Anhieb verstanden habe. Also ich muss schon sagen, Du wärest ein guter Dozent für die Erwachsenenbildung! Man wird genau an der Stelle abgeholt, wo man nicht weiterkommt, ohne den Urschleim im Ganzen zu wälzen!

Ich habe 1972 als 8 Jähriger an unserem Telefonanschluss in Eisfeld/Thür. experimentiert, wenn die Eltern nicht da waren.
Damals fand ich auf dem Müllplatz jede Menge Telefonschrott und ganze W38-Telefone und so habe ich damit experimentiert.

Auch habe ich mit einem "Multiprüfer V" und einem Poti am Telefonanschluss gemessen, ab welchem Widerstandswert nach unten und nach oben die Amtsschleife geschlossen wird und über einen mit Kondensator lose angekoppelten 2k Kopfhörer gehört, ab wann der Rufgenerator das "a" morst ".-" und ab wann Stille war.
Wiklich Stille war nie auf der Leitung. Es hörte sich im Hintergrund an, als liefe da irgendwo eine Zahnarzt-Turbine an und tourte wieder herunter. Das könnten die Motoren der Ruftongeneratoren gewesen sein.
Ein leichter Netz-Brumm war auch immer da.  

Und als ich mit einem Taschentelefon einen selbsgebauten Nummernschalter benutzte - ein Leiterplatten-Kamm aus 10 Unterbrechungen im Verhältnis 4mm Cu zu 3mm Unterbrechung mit Mikrotaster als Brücke und NSA-Kontakt, eine Kontaktfeder mit Litze.

Wollte ich wählen. setzte ich z.B. für die 5 die Kontaktfeder auf die 5. Cu-Zunge, drückte den Mikrotaster und fuhr zügig mit der Feder zum Ausgangskontakt und ließ den Taster los, setzte für die nächste Nummer den entspr. Cu-Zunge an, drückte den Taster und fuhr mit der Feder durch zum Ausgangsfeld und ließ den Taster los. Mit der Zeit lernte ich die Geschwindigkeit einzuschätzen und jede Rufnummer sicher anzuwählen.

Und nun kommt das Interessanteste: Wenn ich mit der Feder so hin und her fuhr, dass ich 11, 12 oder 13 Impulse draufgeben konnte, war ich plötzlich in laufenden Gesprächen drin und konnte die mithören!

Am Interssantesten war das, wenn ich die damalige Vorwahl für Suhl gewählt habe und dann mit dem Nummernschalter weiter experimentierte.

Allein beim Durchwählen klackerte es in der Leitung, als ob jeder Impuls wie durch einen langen Keller hindurch als Echo leiser werdend nachklackerte.

Akustisch ein mystischer Raum in der Leitung!

Manchmal hörte sich das auf der Leitung an, als ginge es durch ein Rohr mit Echoeffekten hindurch.

Ich glaube, sowas konnten sogenannte negative Leitungen sein, wie sie in dem "Taschenbuch Elektrotechnik" Band 4, 1. Aufl. aus 1979 von Prof. Dr. sc. techn. Eugen Phillipow von der TH Ilmenau auf S. 101 beschrieben wurde.  
arnu
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020

Die Schaltung ist eigentlich ziemlich einfach.
Läßt  sich mit 2 Relais und einem kleinen Drehwähler mit min. 2 Armen realisieren.
Die Relais sind einfache Relais mit 24 Volt Spulen und je einem Umschalter.
Betriebsspannung ist hier 24 Volt. Ist aber völlig unkritisch. 12V ... 60V  Nur die Relais müssen die richtigen Sulenspannungen haben.
Relais A spricht beim Abheben der Hauptstelle an und fällt beim Wählen impulsweise ab. Diese Impulse werden dann mit dem a Kontakt direkt an den Drehwähler weitergeleitet.
Relais V1 zieht beim Abheben der Hauptstelle an und bleibt wegen des 1000uF Kondestators angezogen bis die Hauptstelle wieder auflegt.
DW ist der Drehwähler mit einem Kontakt (dw) direkt an der Spule, dieser dient als Selbstunterbrecher wenn die Hauptstelle aufgelegt hat (V1 abgefallen).
Der Drehwähler dreht dann bis zur Nullstellung automatisch durch.
Ich habe der Einfachheit halber auf eine symmetrische Anschaltung, Funkenschutz etc. verzichtet.
Hier ist ein kleiner Schaltplan.
Ich hoffe der macht Sinn.

Alfred.


Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Detlef Genthe vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

Hallo Detlef Genthe, der Zweck ist nicht mehr schleierhaft, wenn ich jetzt enthülle, dass es sich um eine akustische Überwachungsanlage handelt.

Bei uns in der Ferienhausgegend wurde in der letzten Zeit in verschiedene Anwesen eingebrochen und oftmals schaltet der Bewegungsmelder vor dem Hause das Aussenlicht ein, ohne dass irgendwo wer bemerkt werden kann. Der Bewegungsmelder von "Steinel" erfasst sogar noch in 20m Entfernung, wenn sich dort Etwas bewegt, das eine gewisse Eigentemperatur übersteigt. Sicherlich nicht mehr auf Mäuse, vielleicht auf die Katze, aber ab einer gewissen Höhe auf jeden Menschen.
Zum Einen erlaubt es die Auerswald-Telefonanlage, von außen zu einem bestimmten Anschluss durchzuwählen, der in Babyphoneschaltung keinen Gabelschalter benötigt.
Und genau dort kann die zu erstellende Anlage angeschlossen werden. Die Auerswald übersetzt jedes Wahlverfahren MFV in IWV und umgekehrt, wie es eben programmiert ist.
Mit dem Schaltkontakt des Bewegungsmelders wird ohnehin ein Relais geschaltet, um das Aussenlicht zu schalten. Man kann aber die freien Kontakte nutzen, um intern mit dem Türklingel- und Türöffnerkontakt oder Fernsteuerkontakten zu arbeiten.
Ein Wählgerät kann kurz eine Rufnummer anwählen und meldet mir z.B. auf eine Smartphonenummer nur einen Anruf. Daraufhin rufe ich zurück und höre einzelne Mikrofone ab oder kann eine Türsprechstelle anrufen und den vermutlichen Täter erschrecken, indem ich reinrufe : "Halt! Wer da?"
Oder im Hause, wenn meine Frau allein mit der Tochter drin ist und draußen ist Etwas nicht geheuer, kann sie die Anlage abfragen.

Wir haben kein Festnetz hier und daher ist Internet teuer! Ich kann über die Telefon-Flat also kostenfrei die akustischen Optionen realisieren. Aber wenn ich eine Webcam hätte, von einem Baum aus das Haus zu überwachen, dann muss ich von Ferne diese Kamera einschalten können, mit VPN auf meinen Rouuter gehen (B970-Box, zugleich das Amt für die Auerswald) und somit dorthin übers Internet fernzusehen und mit einem weiteren Anruf abzuschalten. Sonst streamt die Kamera ständig und verbraucht in kürzester Zeit meine 7GB Flat.

Akustische Kontrolle ist nahezu kostenfrei. Und nur auffällige Geräusche wären Veranlassung, die Kamera zu nutzen und ggf. von Ferne Aufnahmen zu machen.
 
Also Sicherheitsabfragen aus dem Ferienhaus oder von ausserhalb.

Ich muss also bei Verlassen des Hauses die zu bauende anlage auf einen als Babyfone geschalteten Teilnehmeranschulss umschalten und wenn man im Hause ist, dieses Teil auf Amt 2 legen, während Amt 1 tatsächlich ein Amt bekommt, um angerufen werden zu können oder mit entspr. Tarif rauszutelefonieren.

Antiquarische Anlagen werden kaum als Überwachung gedeutet und können als drahtgebundene Anlagen nicht so schnell sabotiert werden, wie Drahtlose.
Mit Sowas rechnet keiner! Und hier im Hause werkelt sichtbar DDR-Technik und ist ein unverfänglicher Hingucker.
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020

Erst mal: ja, es geht. drehwähler kann man auch zur impulsgesteuerten Wahl nehmen, ist auch durchaus üblich. wenn ich es recht verstehe, geht es um einfachste Sprechstellen, ohne Ruf, einfach Durchschaltung. und das in nur einer Richtung des Verbindungsaufbaus.
Auch wenn mir der Zeck schleierhaft ist, das dürfte mit einem Drehwähler und einer Handvoll Relais realisierbar sein.
Peter Heinrich
peterberrda.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Funkmechaniker vom 08.11.2020!  Zum Bezugstext

Du hast wesentliche Elemente der Schaltung richtig erfasst. Der "Anrufsucher" ist ein Drehwähler, der durch das Relais AN gestartet wird, wenn irgendwo ein Teilnehmer abhebt. Alle Teilnehmer werden über Widerstände durch das AN-Relais "überwacht". Der AS läuft im Freilauf, gesteuert durch den am Drehwähler befindlichen Unterbrecherkontakt und in der Geschwindigkeit durch den parallelen Elko begrenzt bis zu dem Schritt,wo der Teilnehmer aufgeschaltet ist. Es zieht das Relais A an und stoppt den AS, das A-Relais ist zugleich das "Speiserelais" dessen Induktivität verhindert, dass die Tonfrequenz auf der Leitung kurzgeschlossen wird. Wenn jetzt mit dem NS gewählt wird, fällt das A-Relais ein bis zehnmal (je nach Ziffer) kurz ab. Die weitere "Auswertungslogik" besteht aus dem Relais 1 und dem Relais 2. Das 1 ist abfallverzögert und immer eingeschaltet, solange der Teilnehmer abgenommen hat. 2 zieht während des Ablaufes des NS an. Der "Leitungswähler" wird jetzt durch eine Kombination von Schaltern der Relais A, 1 und 2 in Schrittwahl angesteuert, so dass er beispielsweise bei der Wahl einer 5 auf den fünften Ausgang steuert. Dabei wird der Elko durch den Umschaltkontakt des Relais A beim Ablauf des NS immer wechselweise aufgeladen und dann durch die Spule des LW entladen. Beim gewählten Teilnehmer wird dann der Ruf ausgelöst, bis der gerufene Teilnehmer abnimmt und das Z-Relais anzieht und den Ruf abschaltet. Wenn einer der beiden Teilnehmer auflegt laufen AS und LW in Freiwahl, gesteuert durch ihre Unterbrecherkontakte, wieder in Nullstellung zurück. Soweit mal in Kürze die Funktion, soweit ich das noch so in Erinnerung habe, ich habe diese Anlage vor rund 40 Jahren gebaut. Ich denke Du kannst für Deine Zwecke diese Schaltung mit den Relais A, 1 und 2 irgendwie verwenden, um aus den Impulsen des NS die Ansteuerung eines Drehwählers zu ermöglichen.
Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 07.11.2020!  Zum Bezugstext

Noch eine Bemerkung: Ich verstehe nicht so wirklich, was mit "Anrufsucher" gemeint ist. Das Wort ist irgendwie falsch und fernab einer erläuterungsfreien  Selbsterklärung.

Das hört sich an, als ob es so wäre, egal auf welcher Leitung gerade ein Anruf ankommt, das Signal lässt den Drehwähler so lange laufen, bis die Leitung gefunden ist, auf der ein Rufstrom 60V 25Hz ankommt. Nein, sowas kommt hier nicht vor. Das ist eine einseitig passive Geschichte.

Ob jetzt das zu bauende Anlagenteil nun an einen Teilnehmerausgang einer "Auerswald ETS-2006" kommt, um von aussen durchwählen und die einzelnen Sprechstellen abfragen zu können oder nur intern zu nutzen und anstelle Amt 2 zu verwenden - ist egal erst mal.

Können soll das Ganze: Primär ein Telefon mit IWV angeschlossen, Netzteil vorhanden,kein Ruf- oder Amtstongenerator nötig. Die anzuwählenden Stellen sind keine Telefone mit GU, sondern direkte Abhörmikrofone oder Zweidraht-Sprechstellen.

Die a/b-Leitung soll durch Wählen einer Zahl zwischen 1 und 0 auf eines dieser externen Elemente (Abhörmikrofon oder bidirektionale Sprechstelle, wie eine Türstation) aufgeschaltet werden. Die Stellen selbst sind passiv.
Keine Ruffunktion. Alle wie Telefone mit abgenommenem Hörer und keiner Besetztfunktion.

Also Drehwähler als ferngeschalteten Umschalter der NF-Quellen wenn man so will.

Hätte der Drehwähler zu wenig parallel umzuschaltende Kontakte, dann hätte man mit diesem kontaktschonend einen Quellenschalter IC mit 10 Durchgängen benutzen können, wie manche Verstärker haben für Aux1, Aux2, TV, Radio, TA, CD usf.

Oder mit einer Logikschaltung, die Wählschalterimpulse zählen könnte,  könnte man statt des Drehwählers einen Satz Kleinstrelais für 1 - 10 verwenden.

Es dreht sich drum, den Nummernschalter zum Aufrufen der jeweligen Leitung über den Drehwähler zu benutzen. Mehr nicht!
Funkmechaniker
hagen_schulzmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.11.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 07.11.2020!  Zum Bezugstext

Danke erst mal für den Vorschlag, aber ohne Erläuterung verstehe ich Teile des Schaltplanes nicht.
Auf der Skizze die mit Elkos überbrückten Blöcke sind sicherlich die Magnetspulen. Und da haben die Elkos doch bestimmt genau die Funktion, wie ich sie in meiner vorgedachten Idee beschrieb.

Ich habe mal 1985 aus einem Drehwähler eine Lauflichtanlage gebaut, wo man die Geschwindigkeit des Fortschaltens mit umschaltbaren Elkos realisierte. Hat schön Krach gemacht das Teil und war im Grunde primitiv.
So bekam ich wenigtens experimentell heraus, wie groß ein Elko für eine bestimmte Verweilzeit des temporären Haltens sein müsste.

Was die Berechnung betrifft ist es ja schwierig, wenn die Induktivität der Magnetspule so hoch ist, dass man damit nach der Umstellung der Thomsonschen Schwingungsgleichung auf den C für 8 ... 10Hz also 100 ... 125ms Halteverzögerung zu einem negativen Ergebnis käme. Da müsste man die Spule mit einem Parallelwiderstand shunten.


Man könnte sicher auch eine elektronische Lösung finden, die von der Alterung eines Elkos unabhängig ist. Also mit Zeitgliedern, die den Magneten ansteuern und den Drehwähler anstelle der Relaiskaskade einer EVA z.B. damit exakt ansteuern.
Peter Heinrich
peterberrda.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.11.2020

Das ist leider nicht ganz so einfach wenn es funktionieren soll. Eine ausgereifte Lösung, die dem was Du Dir vorstellst nahe kommt, wäre eine kleine mechanische Anlage ohne Amtsverbindung wie die "GNOM" von Telefonbau und Normalzeit. Informationen und Schaltplan findest Du hier:
http://www.erel.de/INH/15/1555010/inh_plan.htm

Ich habe vor vielen Jahren mal einen Schaltplan für so was selbst entworfen und dafür zwei Drehwähler (einen als Leitungswähler, einen als Anrufsucher) verwendet und das ganze in ein Zwischenumschaltergehäuse (W 1/1) eingebaut. Schaltplan dazu lade ich hier mal hoch.





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