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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Der Merk-Nummernschalter am Maingau
numerobis4711
(Mailadresse bestätigt)

  02.12.2020

Guten Morgen allseits!

Bisher war der Merk-Nummernschalter für mich ein Geheimnis, weil ich nie einen vor mir hatte.  Nun jedoch habe ich einen erwischt und bin positiv überrascht von der Raffinesse und Wartungsfreundlichkeit dieses Nummernschalters im Verhältnis zum allbekannten NS30, der mit dem langsamlaufenden Fliehkraftregler mit Schraubenzugfeder im Vergleich ziemlich krude daherkommt.  Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass die jahrzehntelange Dienstzeit des NS30 eigentlich dem Merk-Nummernschalter zugedacht gewesen wäre, ja wäre da nicht die Sache mit der Fingerlochscheibe gewesen.  Dass der Anschlussinhaber nichts an den Apparaten herumzuschrauben hatte, war ja klar.  Dass es trotzdem versucht wurde, auch (...neugierige Kinder im Haus; mal eben saubermachen; das quietscht, also muss Öl ran...).  Der Merk-Nummernschalter wurde durch die Einfachheit, ihn durch lösen der Lochscheibe unklar zu machen, anscheinend unattraktiv im Verhältnis zum relativ idiotensicheren NS30 und seinen Vorfahren.  Dies natürlich nur als Vermutung meinerseits, nachgeprüft habe ich das mangels Zugang zu Archiven (so sie diesbezüglich existieren und solche Überlegungen dokumentiert wurden) leider nicht.  (Wobei in Bayern war er ja auch amtlich eingesetzt?)

Glücklicherweise konnte ich der Versuchung widerstehen, einfach mal die Lochscheibe abzuschrauben, aber ich wusste ja dank aufmerksamer Forumslektüre (ich lese hier schon länger mit und auch die etwas klotzige Suchfunktion ist durchaus hilfreich), dass ich das tunlichst lassen muss.  Noch schöner finde ich aber die Getriebeseite des Nummernschalters.  Ich wundere mich, warum die Post ins Lastenheft für den NS38 nicht eine derart schöne Federverstellung wie beim Merk-NS geschrieben hat.  Madenschraube lockern, auf der Achse verschieben, Schraube wieder anziehen, fertig.  Die Patentschrift für diesen Nummernschalter ist auch angenehm zu lesen.

Genug des Lobliedes, ich habe auch einige Fragen:

1.) Der Rücklauf ist noch ziemlich laut.  Ähnlich wie ein aufziehbares Spielzeugauto beim Ablauf klingt das ziemlich unschön.  Ist das normal oder sollte eine wohldosierte Menge Öl am kleinen Antriebsrädchen für Ruhe sorgen?

2.) Die vier Adern sind farblich kodiert.  Nun habe ich dank Th. Göbels Seite die Gegenüberstellung alter gegen neuer Adernkodierung bei Nummernschaltern (wohlegemerkt, Post!) und die Schaltung für das Maingau 35 gefunden, allerdings fehlt in den Schaltbildern die Farbbezeichnung der Adern.  Es müssten insgesamt drei Klemmen zu belegen sein, d. h. 2 Adern teilen sich eine Klemme, aber auf den verfügbaren Fotos war das leider nicht gut zu erkennen.  Was muss woran?

3.) Daran schließt sich an, ob T&N auch noch weit in die 30er Jahre die Adern abweichend kodiert hat?  Die o. g. Bekanntgabe zur Adernfarbe bezieht sich ex expressis verbis nur auf Postapparate (NS30).

Herzliche Grüße!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  04.08.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 03.08.2023!  Zum Bezugstext

Ein Versuch machte kluch ;-)
Es geht folgendermaßen: Zunächst die Madenschraube (grüner Pfeil) lockern. Der Stellring lässt sich darauf hin nach oben verschieben (es gibt 2 Nuten zum Eingriff der Madenschraube, siehe 3. Bild bei abgenommenem Stellring!).
Die Madenschraube leicht festziehen. Nun kann die "Krone" leicht eingedrückt und gegen die Federspannung verdreht werden. Dann auf den Querstift (roter Pfeil) wieder einrasten.
Ich musste die Feder um 3 Rasten weiter spannen, bis sie "knackig" genug anläuft, dass die 1 als Wählimpuls und nicht als Flash erkannt wird. Nun gut, in 90 Jahren kann so eine Feder mal nachlassen.

Bitte nicht den Querstift herausschrauben, so wie ich es zuerst gemacht habe. Es ist sehr schwierig ihn wieder einzudrehen, und nach dem obigen Prozedere auch nicht nötig. Ein durchdachtes System im Vergleich etwa zum N30 - wenn man weiß wie!


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  03.08.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 03.12.2020!  Zum Bezugstext

Ich würde gerne bei diesem Nummernschalter die Aufzugfeder etwas nachspannen.
Zwar habe ich keine Federwaage angelegt, aber die Aufzugkraft ist im Vergleich mit einem anderen, baugleichen NrS der gut läuft deutlich geringer. Er nimmt offenbar nicht schnell genug Fahrt auf, schon die 1 führt zur Falschwahl an der Fritzbox. Wenn man zum Starten "anschubst", geht es. Der Gossen Tester zeigt über 10 Hz und auch ein gutes Impulsverhältnis, insgesamt zu langsam läuft er nicht.
Wie wird bei dem Typ die Feder gespannt?
numerobis4711
(Mailadresse bestätigt)

  03.12.2020
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 03.12.2020!  Zum Bezugstext

Kuckuck! :)

Ruppig trifft es nicht ganz, der Ablauf ist gleichmäßig, aber ich werde mir diese Stellen nochmal genau anschauen, zumindest die Bremstrommel.  An die Fingerlochscheibe traue ich mich noch nicht...  
Glücklicherweise ist das ganze Telefon im Innern überraschend sauber gewesen, gebastelt wurde daran auch nur sehr wenig; bei 83 Jahren muss das nicht selbstverständlich sein.  Danke dir, @Norbert, für die Tipps!

Ich bin jedenfalls bei den Aderfarben des Nummernschalters weitergekommen:

Grün an 1
Rot an 2
Braun an 3
und Blau an 4,

... wobei laut Schaltbild Klemme 4 leerläuft.  Klemmen 1 und 2 sind die beiden Kontaktzungen des nsi.  Aus der Post-Bekanntmachung, die Th. Göbel hochgeladen hat, sind die Aderfarben 1931 wie folgt geändert worden:

braun zu weiß
blau zu braun
rot zu grün
grün zu gelb.

Leider finde ich den Link über die Forumssuche nicht mehr.

Den NrS konnte ich nun erfolgreich anschließen und die Wahlversuche waren erfolgreich.
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  03.12.2020

Hallöchen,
bei lautem, ruppigem Ablaufgeräusch des alten Merk-NrS zuerst die Bremstrommel des Fliehkraftreglers gut reinigen. Ebenfalls kann man durch leichte Lageverschiebung der Kontaktträgerplatte (mit zwei Schauben befestigt, die öfter ziemlich fest sitzen), die Laufruhe noch verbessern. Zum Schmieren benutze ich Lokfett B52 von Dr. Tillwich/Werner Stehr, hervorragend dafür geeignet. Viele Schmierstellen hat dieser NrS nicht - Fliehkraftregler-Lager, das Antriebsritzel fürs Impulsrad, Ober- und Unterseite des großen Messing-Zahnrads unter der Fingerlochscheibe.

Ich habe momentan zufällig einen ZBSA 19 Wand hier, der einen solchen Merk-NrS eingebaut hat, eine ganz frühe Version davon.

Die Farbe der Anschlußadern habe ich leider nicht auswendig im Kopf.

Gruß, Nobby



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