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Kategorie: > Technische Fragen - Anschlußprobleme, TK-alagen etc.

W48 Zeitweise kein Freizeichen
Teletubby (Mailadresse bestätigt)   27.02.2021	Hallo Forum! Bei meiner Schwiegermutter steht ein altes W48. In den letzten Monaten tritt in sehr unregelmäßigen Abständen (etwa alle ein bis zwei Monate) folgendes Problem auf: - Wenn man den Hörer abnimmt, hört man kein Freizeichen. Statt dessen ist sehr leise ein Rauschen hörbar. - Wenn man den Anschluss anruft, klingelt der Apparat und man kann das Gespräch annehmen und telefonieren. - Wenn man nach einem solchen Gespräch wieder den Hörer abnimmt, ist das Freizeichen hörbar und es lässt sich ein Gespräch aufbauen. In den letzten Jahren habe ich an dem Apparat folgende Veränderungen durchgeführt: - Die Original Kohle-Sprechkapsel gegen eine grüne ersetzt. - Die Geräteanschlussleitung gegen eine mit TAE-Stecker ersetzt (weil die Telekom leider die schöne runde Dose abgebaut hatte). Der Apparat ist direkt mit der Wandanschlussdose verbunden (keine Telefonanlage, kein Router, kein IWV-MFV Konverter, keine weiteren parallel betriebenen Anschlüsse). Der Anschluss wird durch die Telekom betrieben. Die Telekom sagt, dass der Anschluss in Ordnung sei. Ein Neustart der Leitung bringt langfristig keine Veränderung. Der Techniker bei der Telekom sagt, dass die alten Telefone mit IWV-Verfahren nicht mehr zuverlässig an den neuen Anschlüssen arbeiten und rät zu einem Austausch des Apparates. Das kann ich aber nicht ganz glauben. Meine Suche im Internet und insbesondere in diesem Forum hat leider nichts zu Tage gefördert, was zu dem geschilderten Problem passt. Bei allen anderen Fragestellungen war der Ausfall permanent. Die Ursache war dann oft eine defekte Höreranschlussleitung oder ein Kontaktproblem. Weil in meinem Fall aber der Fehler nur sporadisch auftritt und weil er sich nicht durch bewegen der Anschlussleitungen oder der Hörergabel beheben lässt, sondern nur durch einen Anruf, nehme ich nicht an, dass es sich um ein elektrotechnisches Problem dieser Art handelt. Ich finde das kurios und habe keine Idee, was das sein kann. Weiß jemand von Euch einen Rat?

Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 11

countryman ackersmanngmx.net (Mailadresse bestätigt)   17.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Teletubby vom 14.03.2021!   Sollte sonst keiner den Stecker und die Dose haben wollen, würde ich beides wohl gerne nehmen... E-mail steht links... @-Zeichen bitte ergänzen.

countryman ackersmanngmx.net (Mailadresse bestätigt)   14.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Teletubby vom 14.03.2021!   Ist bei meiner Senioren-Verwandtschaft auch passiert dass sie einfach abgezwickt wurden. Analogadern? Kann nicht mehr, braucht nicht mehr :-) Wurde aber auch sehr freundlich wieder angeschlossen. Da wird auch noch mit dem Nummernschalter gewählt.

Teletubby (Mailadresse bestätigt)   14.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 14.03.2021!   Absolut. Diese Fummel-Mobilteile sind nix für alte Leute mit eingeschränkter Feinmotorik. Tut mir leid. ;-) Aber die alte Runddose (meines Wissens eine ADo ZB 50) und den Stecker (m. W. ein ADoS ZB 27) würde ich gegen Erstattung der Versandkosten verschenken, wenn da jemand Interesse dran hat.

Gast (Unbekannt!) (Gast - Daten unbestätigt)   14.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Teletubby vom 14.03.2021!   Danke für die Rückmeldung. ... Und Schwiemu will das W48 wieder haben? ;-)

Teletubby (Mailadresse bestätigt)   14.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Peter Heinrich vom 09.03.2021!   Das W48 ist wieder betriebsbereit. Nachdem ich das Ersatztelefon angeschlossen hatte und ein wenig herumprobiert, zeigte sich schnell, dass der Fehler weiterhin bestand. So habe ich erneut die Telekom-Hotline angerufen. Nach dem üblichen Leitungsneustart (der nichts brachte) hatte ich einen Service-Mitarbeiter am Telefon. Der konnte den Fehler nun nicht mehr auf den veralteten Apparat schieben. Er hat sich dann die Leitung genauer angesehen und einen Fehler in der Verbindung zwischen dem Straßenabzweiger (heißt bestimmt anders, aber Ihr wisst sicher, was ich meine) und der TAE-Dose festgestellt. Der Termin mit dem Techniker konnte unmittelbar vereinbart werden. Schon am folgenden Tag war der Fehler behoben. Da meine Schwiegermutter keinen Besuch vom Techniker bekam, war es wohl irgendwas an der Leitung außerhalb des Hauses. Ich bin froh und ich musste das W48 nicht öffnen. Ganz herzlichen Dank nochmals an Euch  alle. Mir hat Eure Unterstützung insbesondere bei dem Telefonat mit dem Kundenservice sehr den Rücken gestärkt.

Peter Heinrich peterberrda.de (Mailadresse bestätigt)   09.03.2021	Ich pflichte oldeurope bei. Der 1µF Kondensator (silberner Quader) ist zwar selten defekt, ein schadhafter Kondensator kann aber definitiv zu dem geschilderten Fehlerbild führen. Als Erstzteil leicht zu bekommen (hier zum Beispiel: http://www.fernsprechtechnik.de/einzelteile-ersatzteile-w48-hörer ) Du müsstest nur jemand haben, der löten kann, dann ist der Austausch kein Problem.

Teletubby (Mailadresse bestätigt)   08.03.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 28.02.2021!   Ich bin ... sprachlos. Wie prompt und sachgerecht Ihr einem Laien und Erstposter wie mir zur Seite springt ist beeindruckend. Vielen Dank. Ich hatte schon befürchtet, dass es diesen schönen Teil des Internets nur noch im Museum gibt. Da über das Wochenende das Telefon erneut ausgefallen ist, werde ich vorübergehend den Apparat austauschen gegen ein Auerswald 660 C, was ich noch im Bestand habe. Ich hoffe, dass Schwiegermutter damit klar kommt. Dann habe ich etwas Luft, um mich in Ruhe mit dem W48 zu beschäftigen. Liegt es an der Leitung, wie von numerobis4711 vermutet, dann wird der Fehler wieder auftreten und dann ist die Telekom am Zug. Wie von Norbert A. vorgeschlagen, werde ich mir mal die Kontakte ansehen und ggf. reinigen. Den Vorschlag von oldeurope werde ich wahrscheinlich nicht umsetzen können, weil mir dazu das Fachwissen fehlt (ich kann nicht viel mehr als Stecker abziehen und dranstecken). Ich hoffe sehr, dass ich das W48 wieder in Schwung kriege. Es ist einfach schön und gehört zu Schwiegermutter und zu der Wohnung. Ich werde Euch berichten.

Gast (Unbekannt!) (Gast - Daten unbestätigt)   28.02.2021	Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von numerobis4711 vom 28.02.2021!   "Wie, die funktionieren noch?! Ja, wie geht denn das?!" Frage ich mich auch. selbst nie erlebt, nur Hörensagen. Und keine 30V Rufspannung bei 25Hz. Wenn es wenigstens 50Hz wären oder Rechteck statt Sinus...

numerobis4711 (Mailadresse bestätigt)   28.02.2021	Im W48 (original, nicht Nachbau) gibt es keine aktiven Bauteile und die Schaltung ist nur elektrisch, nicht elektronisch. Das heißt, dass entweder der Apparat einen Defekt hat und daher unter denselben Bedingungen immer denselben Fehler zeigt, oder der Apparat ist nicht defekt. Diese Technik ist verlässich funktionierend oder verlässlich kaputt. Wenn also eben gerade kein Wählton kam, man aber angerufen werden und das Gespräch führen konnte und danach dann bei erneutem Abheben plötzlich der Wählton kam, dann ist das Telefon in Ordnung und der Anschluss hat einen Schuss. (Probiere es mal eine Weile mit was neuerem, z. B. einem 01? Wahrscheinlich bleibt das Fehlerbild.) Im Gegensatz zum Telefon sitzt "beim Amt" eine ganze Menge aktives Zeugs, denn "das Amt" muss einerseits erkennen, wenn abgehoben wird (dadurch wird schließlich der Stromkreis geschlossen, früher zog da ein Relais an und in der elektromechanischen Vermittlung ratterte ein Vorwähler los, dir einen freien Gruppenwähler aufzuschalten und wenn er ihn fand, wurde über die Ruf- und Signalmaschine der Wählton auf deine Anschlussleitung gelegt, dieses Verhalten wird heute für diese Basisanschlüsse digital emuliert). Wenn du aber angerufen wirst, muss "das Amt" nur erkennen, ob deine Leitung belegt ist oder nicht und falls nicht, ballert dir der Emulator den Rufstrom auf die Leitung, damit es bimmelt. In der Folge müsste es also auch so sein, dass dir nicht nur kein Wählton ausgegeben wird, obwohl der Kreis geschlossen ist, sondern gelegentlich auch Anrufer keinen Besetztton bekommen, obwohl du telefonierst, denn die digitale Vermittlung hat offenbar dann und wann Probleme, den Belegtstatus deines Anschlusses korrekt festzustellen. Mit dieser Vermutung mache ich natürlich den Fehler, der digitalen Vermittlung zuverlässig determiniertes Verhalten zu unterstellen. Definitiv ein Fehler war es, der Telekom zu sagen, dass da ein W48 werkelt. Das ist denen die Ausrede auf dem Silbertablett präsentiert und deswegen vermeide ich es, wo und wie es nur geht, der Störungsstelle mitzuteilen, dass ich alte Telefone betreibe. Denn natürlich wird die Telekom dazu raten, den Apparat gegen etwas neues auszutauschen. Und man muss nicht lange nachdenken, um die Aussage, es liege daran, dass das W48 ein älteres IWV-Telefon ist, das an modernen Anschlüssen nicht zuverlässig funktioniert, unsinnig ist, weil das Fehlerbild auftritt, bevor gewählt wird. Wie kommt die Frequenz zustande? Alle 2-3 Monate? Ließe sich das durch offensive Problemsuche steigern, indem man z. B. mal eine ganze Weile damit verbringt, abzunehmen und zu horchen? Noch eine Anekdote: Die Störungsstelle von 1&1 wollte mir einmal weis machen, der Betrieb meines Modell 36 und W48 an der Fritzbox sei außerhalb der bestimmungsmäßigen Anschlussnutzung und damit vertragswidrig (So ein Unsinn). Ein andermal war der Sachbearbeiter neugierig interessiert "Wie, die funktionieren noch?! Ja, wie geht denn das?! Ähh... ist das erlaubt?!". Interessant, dass sie immer um Erlaubnis fragen, ob sie auf die Fritzbox zugreifen dürfen (weil die ja mein Bier ist und sowieso mir gehört), mir aber vorschreiben wollen, was ich da dranhänge.

Norbert A. nobby.agmx.de (Mailadresse bestätigt)   27.02.2021	Hallöchen, bei diesen alten Apparaten sollten von Zeit zu Zeit sämtliche Kontakte gereinigt werden (Gabelumschalter, Nummernschalter), sie oxidieren automatisch und damit gibt es Übergangswiderstände. Auch mal den TAE-Stecker in der Dose bewegen, ob Knistergeräusche hörbar sind. Oft hilft mehrmaliges Aus- und Einstecken. Früher reinigte und polierte man die Kontakte mit zugespitzten Holzstäbchen, die an beiden Enden mit dünnem Wildleder beklebt waren. Gruß, Nobby

Gast (Unbekannt!) (Gast - Daten unbestätigt)   27.02.2021	Zu hoher Leckstrom im Kondensator? Einfach mal einen anderen dranhängen.

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