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Kategorie: > Telefone bis 1930
Fuld Frankfurt im MoMA
wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021

Mir ist ein Foto des Fuld Frankfurt aus der Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgefallen:
https://www.moma.org/calendar/galleries/5108

Hat es das Gerät in dieser Form überhaupt gegeben? Das Telefon hat ja den neueren Handapparat, aber offenbar mit der Einsprache, die eigentlich an den alten Handapparat gehört. Das Kabel sieht auch recht neu aus. Und auf dem Merk-Nummernschalter steht T/N.

Viele Grüße
Wolfgang



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolen vom 11.04.2021!  Zum Bezugstext

Hier

https://www.museumderdinge.de/ding-des-monats/fuld-telefon

ist eine (aus meiner Sicht) neutrale und akkurate Darstellung des Entstehungsprozesses des Modells "Frankfurt" zu finden.
wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 11.04.2021!  Zum Bezugstext

Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass Marcel Breuer den ursprünglichen Frankfurt-Handapparat entworfen haben soll, nicht die weiterentwickelte Version für's Maingau 35. Das passt auch zu der Information, dass der Apparat 1927 entwickelt worden ist.

Viele Grüße
Wolfgang
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  11.04.2021

Ein weiterer Fehler, der dem MoMA unterlaufen ist, ist die Zuordnung des Fuld‘schen Frankfurt als Bauhaus-Produkt. Das war der Apparat keineswegs: Fuld hatte eine Ausschreibung für Apparate-Design gestartet, und R.Schadewell war einer der Preisträger. Ob Schadewell dem Bauhaus angeschlossen war, ist unklar. Wie weit der Schadewell‘sche Entwurf beim Übergang in die Serienfertigung Abwandlungen ertragen musste?
Aber die Bezeichnung „Bauhaus-Telefon“ verkauft sich gut. Zu allem Überfluss wird der Maingau-35-Handapparat jetzt auch noch Marcel Breuer zugeschrieben:

https://www.markanto.de/blog/das-bauhaus-telefon-von-marcel-breuer-und-richard-schadewell

Sachen gibt‘s...
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 10.04.2021!  Zum Bezugstext

...ja, zwei Tasten. Erstens gibt es die Duplex-Apparate, die mit zwei Tasten ausgerüstet waren. Und dann gab es an ZB/SA-Apparaten die Flackertaste zum Vermittlungsplatz. Wobei es, wegen der Farbgebung der Tasten, plausibel erscheint, daß es sich bei dem MoMA-Exemplar um einen Duplex-Apparat handelt (78201).
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von numerobis4711 vom 10.04.2021!  Zum Bezugstext

...vor allem, wenn man bedenkt, daß Maingau-35-Handapparate beim „Frankfurt“ durchaus üblich sind, weil sie (a) bei späten Frankfurts so ab Werk geliefert wurden, oder (b) als Ersatzteil nachträglich installiert wurden.

Nein, DIESER Handapparat ist in sich verbastelt. Es gab ihn in dieser Form „ab Werk“ nie. Und damit stellt sich die Frage der Originalität sehr wohl. Für mich ist das Design des Frankfurt - Schadewell hin oder her - zwingend mit dem zugehörigen, schlanken Handapparat verbunden. Der (spätere) Maingau-HA mag am Frankfurt zwar mechanisch und elektrisch passen. M.E. stört  er jedoch die Grundidee des Designs. Und daher finde ich es fragwürdig, wenn ein auf Design ausgerichtetes Museum gerade diese Maxime vernachlässigt.
numerobis4711
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 10.04.2021!  Zum Bezugstext

"Es ist natürlich zweifelhaft, wenn ein anerkanntes Design-Museum so etwas ausstellt. Aber es handelt sich um eine Spende. Und einem geschenkten Gaul..."

Kommt es dem auf das äußere Design, bzw. dem auf das hinter dem äußeren Design stehende Konzept ausgerichteten Museum so sehr auf Originalität an, wenn das Ersatzteil konzeptuell mit dem Originalteil fast identisch ist?

Zu der Frage tritt ja auch der Gedanke, dass die Austauschbarkeit und die Varianz ja gerade etwas war, das dem Bauhaus-Design bzw. dem gesamten sachlichen Industriedesign nicht nur nicht fremd, sondern geradezu eigentümlich war. Bauhaus war konzeptuell Massenware und bringt also auch alle Probleme der Massenware mit sich, daher auch den Defekt einzelner Teile und ihren muster- und funktionsgerechten Austausch. Man könnte also formulieren, dass der Maingau-35-Hap. am Frankfurt  aus heutiger Sicht nicht verkehrt ist.

Letztlich eine Frage der Einstellung, ist man Purist oder Funktionalist... oder irgendwas dazwischen? :)
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 10.04.2021!  Zum Bezugstext

Z.B. für Duplex-Anlagen, mein Frankfurt ist eine Katalognumer 78201 und hatte ursprünglich offenbar auch mal 2 Tasten. Bei dem System gibt es für Internrufe einen Gleichstromsummer im Gerät (noch vorhanden). Amtsrufe wurden über einen externen Wecker signalisiert. Mit den Tasten konnte man sich auf die die interne oder externe Leitung schalten.


www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  10.04.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 10.04.2021!  Zum Bezugstext

...2 Tasten?
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.04.2021

Der Handapparat ist, wie wolen klar erkannt hat, ein Verschnitt aus dem Maingau 35 Handapparat und der Einsprache des Frankfurt-HA.   Daß sowas mechanisch überhaupt möglich ist, war mir neu. Muß mal Versuche anstellen...

Es ist natürlich zweifelhaft, wenn ein anerkanntes Design-Museum so etwas ausstellt. Aber es handelt sich um eine Spende. Und einem geschenkten Gaul...

Das T&N-Logo auf den Nummernschalter ist allerdings völlig korrekt. Was sollte sonst darauf stehen? Frühe „Frankfurt“ tragen das Fuld oder TTG-Logo. Und es gibt auch späte, wie der MoMA-Apparat, die T&N oder NTT zeigen. Noch spätere haben den Merk-NrS mit der  Fingerlochscheibe mit Zentralschraube in schwarzem Blech.



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