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Kategorie: > Öffentliche Fernsp., Münztel., Kartentel., ...
Omü50 Variante
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  26.06.2021

Hallo zusammen,

ich konnte vor einigen Wochen einen Münzer auf dem Wertstoffhof vor der Schrottkiste retten.
Da ich mich bisher noch nicht weiter mit historischer Fernsprechtechnik beschäftigt habe, habe ich mich im Internet schlau gemacht um welches Modell es sich handeln könnte.
Dem allgemeinen Aussehen nach, tippe ich auf einen Omü50. Doch Lackierung und innerer Aufbau weichen den Aufnahmen,welche ich bisweilen von diesem Apparat gefunden habe, ab.
Mein Gerät, welches ich auch zu neuem Leben erwecken konnte, hat einen schwarzen Lacküberzug (nicht nachgepinselt) und ist vom Hersteller Siemens. Baujahr müsste Ende 1954 sein, da verschiedene Kondensatoren den Aufdruck 9.54 tragen.

Nun zu der Bezahleinrichtung; am Apparat steht angeschrieben, man solle 2 "Indexmünzen" einwerfen. Da ich den Apparat hier in Luxemburg gefunden habe, habe ich spontan an Telefonwertmarken der luxemburger Postverwaltung, "Telefonsstongen" bei uns genannt, gedacht. Leider habe ich mit diesen Wertmarken, von denen ich eine kleine Anzahl besitze, keinen Erfolg gehabt; die Münzen bleiben im Münzprüfer stecken.
Mit einer alten italienischen Lira-Münze, kann ich hingegen den Apparat zum Leben erwecken.

Weiss eventuell jemand hier im Forum, um welches Modell es sich bei meinem Gerät handeln könnte, und was genau mit diesen "Indexmünzen" gemeint ist.

Wie gesagt, ich bin ein Neuling in der Materie, bin aber fast 30 Jahre auf dem Gebiet der Restaurierung historischer Eisenbahnfahrzeuge aktiv und somit ein Herz für historische Technik habe, und es mir schwer gefallen wäre den Münzer der Schrottpresse zu überlassen.

Schönen Abend

Serge Pletgen





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 14
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  22.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von DirkTele vom 21.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo,

das mit dem Neugerät ist gut möglich, da mein Gerät so gut wie keine Spuren des harten Betriebsalltags trägt. Ich habe gestern erst die Sprechkapsel ausgetauscht, die war auch von 1955. Die "neue" kommt übrigens aus einem OB33 Streckenfernsprecher der luxemburger Bahngesellschafft, welcher von einem bis vor 3 Jahren betriebsbereiten Reststück der sogenannten "Attertlinie" im Westen des Landes, stammt

Schönen Tag

Serge
DirkTele
(Mailadresse bestätigt)

  21.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 19.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Serge,
Der Betrieb in einem Unternehmen mit Jetons, ist für mich nicht
Plausibel.
Eine PTT hat nie das Leeren der Geräte oder die Einnahmen
Anderen überlassen.
Zumal eine Kassierung über 50 Hz nur am PTT Amt ging
eine Kassierimpulsgabe über eine Nebenstellenanlage gab
es zu der Zeit nicht, oder war unüblich.

Ich stelle hier mal eine andere Prognose. Die Telefonmünzen
können ja auch für ein südamerikanisches Land sein.
Die Beschriftungskarte muss vielleicht von der jeweiligen PTT
selbst gedruckt werden, das vorhandene Kärtchen könnten eine
Standard-Karte vom Hersteller sein.
Vielleicht war der Apparat niemals in Gebrauch  und hat daher noch diese Kart.

Lieber Gruß

Dirk
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  19.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von DirkTele vom 19.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Dirk,

die allein deutschsprachige Bedienungsanweisung auf meinem Apparat macht mich auch stutzig ob das Gerät im öffentlichen Telefonnetz je betrieben wurde. Was ich als plausibel halte, ist die Möglichkeit des Betriebs des Geräts in einen Industriebetrieb, eventuell den ARBED-Stahlwerken, da dort generell viele Anweisungen in deutscher Sprache gehalten wurden. Die angegebenen Indexmünzen wurden womöglich von der Betriebskasse ausgegeben (meine Vermutung).
Zu den luxemburger Telefonjetons waren diese laut Aussage eines Kollegen, welcher zu Aktivzeiten Vortsteher des Fernmeldedienstes der luxemburger Postverwaltung war, von 1954 bis 1963 (ungefähr)im Umlauf, danach wurde aus Francsmünzen umgestellt.

Somit vielleicht eine Erklärung warum deine Münzer diese nicht annehmen.

Gruss

Serge
DirkTele
(Mailadresse bestätigt)

  19.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 18.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Serge,
ich habe nun auch mal nachgemessen und mein Apparat ist aus Luxemburg, nimmt 1Fr Münzen von Lux und Belgien.
Man muss wissen es gab schon sehr früh eine Währungsunion für Benelux, die machte den Einsatz der unterschieldichen Währungen in den Nächbarländern leichter einsetzbar und gültig. Die Kurse wurden angeglichen und man musste nicht immer das Geld wechseln.
Ich messe beim mir am Einwurf ca. 21,8mm x 2mm
Das Gerät von Dir würde ich nicht nach Luxemburg einordnen?
Übrigens für die PTT Telefonmünzen von Luxemburg, ist mir noch kein Gerät bekannt, dass diese nimmt.
Ich habe mit der PTT diesbezüglich zwar schon gesprochen, aber keiner konnte mir sagen welches Gerät diese Münzen genommen haben.
Meines wissens nach ist der Siemens Münzer 5a das älteste Gerät, welches in der PTT Sammlung vorhanden ist.
Ich habe zwar noch ein Gerät aus belgischer Fertigung, dies wurde auch für den lux. Markt gebaut, scheint aber als privat Münzer eingesetzt worden zu sein.
Ob dort mit Telefonmünzen gearbeitet wurde kann ich nicht sagen.
Es gab z.B. aus tschechien Münztelefone mit eigenen Telefonmünzen, die wahrscheinlich vom Hersteller des Gerätes mitgeliefert wurden.
Grüße,

Dirk    
 


DirkTele
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 18.07.2021!  Zum Bezugstext

Danke melde mich morgen.
Dirk
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von DirkTele vom 18.07.2021!  Zum Bezugstext

Hallo Dirk,

vielen Dank für die Nachricht.
Ich habe den Einwurfschlitz jetzt mal schnell nachgemessen. Die Dimensionen sind 25.7*4.4mm. Die Dimensionen der luxmeburger Telefonmünzen welche ich besitze sind 25.4*1.9mm

Schönen Abend

Serge
DirkTele
(Mailadresse bestätigt)

  18.07.2021

Hallo Serge,

Nun möchte ich doch mal hierzu etwas beitragen, den als internationaler Münzersammler habe ich dazu ein paar Infos.
Ich besitze mehrere luxemburgische Münzer und es ist tatsächlich so, das dieses Siemens Gerät in Lux im Einsatz war.
Es wäre mal gut zu wissen welche genauen Abmaße der Einwurfschlitz hat.
Wichtig zu wissen ist, das das Siemens Modell 5a keinerlei Bezug zu einem Land hat vielmehr beschreibt die Bezeichnung nur den Münzer mit 50 Hz Kassierung.
Bei meiner Ausführung ist jedoch eine andere Anweisungskarte eingesetzt. Bild folgt.
Eine Randnotiz zu den 5a Geräten, diese Modelle wurde von Siemens in die ganze Welt geliefert, habe Geräte recherchiert in Südamerika, Finnland, ehem. Jugoslawien, NL und sicher auch noch in Afrika. Halt überall da wo Siemens Technik hingeliefert hat.
Die Geräte wurden mit Gettons / Indexmünzen oder auch mit Landeswährungen betrieben.
Dieses Gerät hat nichts mit dem OMü 50 zu tun, zumal das ja eine Post Bezeichnung ist.
Übrigens bei meinem 5a Gerät wurde umgebaut, so das eine Wahl des Notrufs ohne Münze möglich war. Das wurde erst in den 80er Jahren gemacht.

Das Gerät 5a wurde in Luxemburg als Orts- und Fernwahlmünzer eingesetzt. Das heißt es war so ausgelegt, das Nachgeworfen werden kann, das geht beim OMü 50 nicht hier nur eine Tarifeinheit.

Die PTTn hatten aufgrund der Währungsänderung mit dem Umrüsten der Münzer viel zu tun, daher wurden bei bestimmten Kosten zu Einheiten oft Telefonmünzen eingesetzt, um dem Kunden das Gespräch nicht zu teuer machen zu müssen, so wie in Belgien geschehen.

Ich habe von Luxemburg alleine 5 unterschiedliche Münzen entsprechend unserm Groschen aus der Zeit der 50-80 Jahre.

Vielleicht hilft diese Information.

Dirk
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  04.07.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 29.06.2021!  Zum Bezugstext

Ich habe noch ein Typenschild auf der Rückseite des Apparates gefunden. Vielleicht hilft das weiter

Gruss
Serge


BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  29.06.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert vom 29.06.2021!  Zum Bezugstext

Hallo,
danke für den Hinweis auf diese Seite.

Gruss

Serge
Norbert
(Mailadresse bestätigt)

  29.06.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 29.06.2021!  Zum Bezugstext

Um nochmal die 50Hz-Kassierung aufzugreifen... wurde die nicht in teilen von Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden verwendet?

Auf der Seite http://www.oeffentlichetelefone.de/ortsmuenzfernsprecher_50.html findet sich auch ein Hinweis auf eine Index-Münze...

Norbert
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  29.06.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 29.06.2021!  Zum Bezugstext

Hallo,
ja ganz genau.Aus dem Grund bin ich hier im Forum vostellig geworden um etwas über das Gerät herauszufinden. Vom Gesamtzustand aus gesehen, denke ich dass das Gerät nie im öffentlichen Gebrauch war (minimale Kratzer auf dem Gehäuse), respektiv den harten Alltagsdienst ausgesetzt war. Auch das mit den Indexmünzen macht mich stutzig.

Fragen über Fragen.....

Schönen Tag
Serge
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  29.06.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BB3608 vom 27.06.2021!  Zum Bezugstext

Man sollte an ein Gerät denken welches überhaupt nie öffentlich in Betrieb war, sondern lediglich als Prüfmuster geliefert wurde.
Die ganze Benutzeranweisung mutet seltsam an. In einer praktischen Aufstellung wäre doch sicher die Münzsorte allgemein verständlich und genau bezeichnet worden?
Über die Benutzung der deutschen Sprache in Luxemburg bin ich nicht genau genug informiert, ich denke verstanden wurde es meist, so dass der Lieferant (Siemens selbst?) es so beschriftet hat? Wobei offizielle Kunden sicher auf eine zweisprachige oder französische Beschriftung Wert gelegt hätten. Alles seltsam.
Oder doch aus dem deutschsprachigen Gebiet Belgiens? Saarland vor 1957? Gab es dort "Indexmünzen"?
BB3608
(Mailadresse bestätigt)

  27.06.2021
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 27.06.2021!  Zum Bezugstext

Hallo,
danke für die Rückantwort. Ich denke, dass der Apparat vermutlich nicht in Luxemburg im öffentlichen Fernsprechnetz in Betrieb war. Was mich zu dieser Annahme verleitet, ist die Tatsache, dass der Apparat ein deutschsprachiges Merkschild (das mit den Indexmünzen) trägt. Wäre er im öffentlichen Netz eingesetzt worden, hätte et vermutlich eine französischsprachige, oder eventuell eine zweisprachige (D/F) Aufschrift besessen. Zudem verträgt er keine luxembutger Telefonwertmarken, welche bis ungefähr 1963 verwendet wurde, ehe die Münzerinfrastruktur auf Kleingeld (lux. Franken) umgestellt wurde. Eventuell könnte der Apparat in einer Fabrik (Hüttenwerk?) gehangen haben. Hier wurden oftmals deutschsprachige Text zu Bekanntmachungen verwendet, da verschiedene Bevölkerungsschichten der französischen Sprache nicht allzu mächtig waren. Die luxemburgische Sprache wurde seinerzeit nur als Verständigungssprache (langue véhiculaire), nicht aber als Schriftsprache verwendet.

Wie gesagt, sind das alles nur Vermutungen meinerseits; eine Nachfrage bei einem Museumsbahnkollegen, welcher pensionnierter Vorsteher der Telefonieabteilung der luxemburger Postverwaltung ist, konnte die Historie des Apparats nicht klären.

Anbei, zwecks Veranschauung, noch eine Aufnahme einer Telefonwertmarke der luxemburger Postverwaltung.

Schönen Abend

Serge


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  27.06.2021

Im Schaltplan wird "50 Hz Kassierung" erwähnt. Diese gab es offenbar in Belgien, aber auch bestimmten bayrischen Ämtern:
https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000008395&seite=43&begriff=&tin=&kategorie=

Was eine Indexmünze sein soll weiß nicht mal Google... Lt. Wikipedia kann Index soviel wie "Vergleichsgröße" bedeuten. Könnte es sich um ein Gerätemuster handeln welches auf keine bestimmte Münzsorte eingestellt war, sondern vom Kunden auf seine gewünschte Münzsorte justiert werden sollte?
Eventuell geliefert an die luxemburgische Post? Luxemburg ist übrigens das einzige deutsche Nachbarland aus dem ich noch kein Telefon habe ;-)



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