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| Kategorie: > Fernamtstechnik, Vermittlungstechnik |
| Vorwahlbereich 01 | |
| BenutzerXYXY (Mailadresse bestätigt) 31.03.2023 |
Hallo! Die Bundesrepublik Deutschland war ja in 8 ZVSt-Bereiche aufgeteilt, d. h. Vorwahlen konnten mit den Ziffern 02-09 beginnen. Der Vorwahlbereich 01 wurde ja meines Wissens nach für den Fall freigehalten, daß die SBZ/DDR dem Bundesgebiet beitritt. Die Planung sah vor, den Vorwahlbereich 09 in den Bereich 019 zu verlagern, so hätte man die Vorwahlbereiche 011-018 und 09 für die DDR zur Verfügung. Das ist zumindest mein Wissensstand, korrigiert mich gerne. Nun meine Frage: Warum ist dieser Plan 1990 beim Beitritt der DDR zur BRD nicht umgesetzt worden? Ich verstehe, daß die Umsetzung ein großer Aufwand gewesen wäre, aber wozu hatte man sich sonst diesen Plan überlegt? Welche Vorteile hatte dieser Plan gegenüber der tatsächlichen Umsetzung (Erweiterung des Bezirks 03 von Berlin (West) auf die gesamten neuen Länder)? |
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| Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3 |
| Achim Shaukat (Mailadresse bestätigt) 31.03.2023 |
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Technik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enorme Fortschritte gemacht hat. Hatte man in dem ersten Plan noch die klassischen mechanischen Wähler im Hinterkopf, so wurde in den 1990er Jahren im Osten Deutschlands dank neuester Entwicklungen im technischen Bereich ein hochmodernes, voll digitalisiertes Netz errichtet (mit welchem einem längere Rufnummern überhaupt kein Kopfzerbrechen mehr bereiten mussten, da alles elektronisch umgesetzt wurde). Nach meinem Kenntnisstand waren aber in der umzustellenden Region (09, die 019 werden sollte) zum Stand 1990 keinesfalls schon alle Vermittlungsstellen digitalisiert. Nun wäre es folgerichtig eine durchaus aufwendige Umstellung hier gewesen. Doch wer sollte das vornehmen? Sämtliche verfügbare, moderne Technik, wurde für den Aufbau des Telefonnetzes im Osten benötigt, samt der Techniker, die auch nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung standeb...! Und in bald abzulösende Alt-Technik nur deshalb nochmals investieren? Außerdem hätte das den telefontechnischen Aufbau Ost vermutlich stark ausgebremst, da man erst die Nummernbereiche "räumen" hätte müssen - erst dann hätte man diese im Osten neu vergeben können! Auch das spricht meines Erachtens dafür, dass man sich dagegen entschied. Die einzige - für mich logische - Erklärung ist also, dass man sich daher entschied, im Osten alles neu und digital zu errichten, im Westen die bestehende Technik währenddessen nicht anzutasten, um kein Personal- Material- und auch Kostenproblem zu bekommen. Schließlich wäre die Umrüstung von 09 zu 019 auch finanziell teuer gekommen (Material, Personalkosten - Techniker, aber auch nicht zuletzt in der Verwaltungsebene, denn z.B. auf Rechnungen, in den Verträgen oder auch im Telefonverzeichnis hätte ja jede Nummer umgeändert werden müssen... was nicht nur eine potentielle Fehlerquelle darstellt, sondern schlicht und ergreifend Personal gebunden hätte). Die Firmen in der Gegend wären sicherlich auch nicht erfreut gewesen, denn die alten Nummern waren ja überall zur Kontaktaufnahme wichtig - und Internet bekanntlich noch ein Fremdwort. Und - ganz persönlich gesagt - bin ich nicht unglücklich darüber, denn ich wäre davon betroffen gewesen, aber dank dieser anderen Vorgehensweise blieb unsere dreistellige Festnetznummer (im 09-er Vorwahlbereich) erhalten... :-) |
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| countryman ackersmann  gmx.net(Mailadresse bestätigt) 31.03.2023 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von speedy2022 vom 31.03.2023!  Lt. "100 Jahre Fernsprecher in Deutschland" (1977, S.38) ist die 01 für Sonderdienste und das Fernamt (010) vorbehalten. Auch das spricht für dafür, dass die 03 wie geschehen für den Fall der Wiedervereinigung reserviert war. Praktisch außerdem, einen Block für die ganzen Handys frei zu haben... Im Nachhinein perfekte Planung. |
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| speedy2022 (Mailadresse bestätigt) 31.03.2023 |
Hallo, nach meinem Kenntnisstand war schon immer die 03-Ebene für eine mögliche Wiedervereinigung freigehalten worden. Daher hatte ja auch vor der Wende nur einzig Berlin (West) die Vorwahl 030. Folgerichtig erhielten die neuen Bundesländer dann auch Vorwahlen aus dem vorgesehen ZVS-Bereich Berlin. |
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