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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Telefonwahl
Rotwang Manteuffel
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023

Ich möchte wissen, wie die Wählscheiben bei Telefonen der 1930er und 1940er Jahre funktionierten. Auf einigen Zifferblättern befanden sich die Buchstaben A–K. (Siehe das Foto unten.) Ich glaube, einige Abonnenten hatten Telefonnummern mit Namen darin. Nachfolgend zeige ich beispielsweise den Verzeichniseintrag eines solchen Teilnehmers im Berlin-Verzeichnis von 1940. Wie wurde diese Telefonnummer gewählt? Bis in die 1970er-Jahre enthielten die Telefonnummern einiger Teilnehmer in den USA Namen. Zum Beispiel WAterfall 8-1495. Dies würde 928-1495 gewählt werden. Außerdem haben einige Zifferblätter keine Buchstaben. Sie haben lediglich Nummern in umgekehrter Reihenfolge zu den Nummern in den Löchern. Was ist die Bedeutung davon?





Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  30.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rotwang Manteuffel vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

Hier noch ein Bild zur besseren Verständlichkeit:

http://www.telephonmuseum.at/verschiedenes/bakelit8.htm
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

der nächste Eintrag übrigens auch. Der zusätzliche zweite Vorname "Sara" war seit 1938 für jüdische Frauen verpflichtend. Und zur Zeit der Gültigkeit dieses Verzeichnisses war sie vermutlich dort nicht mehr erreichbar.
Detlef Genthe
posttelegenthe.de
(Mailadresse bestätigt)

  29.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

Beelitz war definitiv nicht im Ortsnetz. Und da es noch keine Selbstwählverbindungen gab, wählte man halt die Vermittlung und sagte "Beelitz 234".
Rotwang Manteuffel
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

"Benutzen Sie eine Übersetzungshilfe ;-) ?"

Ja. Mein Deutsch ist sehr schlecht. Danke für das Aufklären.

"Die Wiener Wählscheibe, System Dietl, war nicht etwa verkehrt, nur die Position der Ziffer 0 und entsprechend die Zuordnung der Impulse war anders. In Wien und Schweden war die Abfolge 0123456789 und nicht 1234567890 wie anderswo, aber die Anordnung gegen den Uhrzeigersinn war identisch..."


Danke schön.

countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Rotwang Manteuffel vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

Benutzen Sie eine Übersetzungshilfe ;-) ?
Beelitz ist ein kleiner Ort bei Berlin. Möglicherweise waren die Telefone dort zwar an eine Berliner Vermittlung angeschlossen, es galt aber nicht der Ortstarif (weil der Ort politisch nicht zu Berlin gehörte).

Der unscheinbare Eintrag im Telefonbuch führt zu einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beelitz#1900_bis_1990
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

Die Wiener Wählscheibe, System Dietl, war nicht etwa verkehrt, nur die Position der Ziffer 0 und entsprechend die Zuordnung der Impulse war anders. In Wien und Schweden war die Abfolge 0123456789 und nicht 1234567890 wie anderswo, aber die Anordnung gegen den Uhrzeigersinn war identisch. Eine Übergangszeit gab es in Wien nicht wirklich, da wurden 1957 innerhalb weniger Wochen sämtliche Ziffernscheiben getauscht. In Schweden wurde das nie geändert, ein Apparat mit IWV-Tastwahlblock aus anderen europäischen Ländern wählt dort falsch, ebenso wie umgekehrt. In Wien wurde das anlässlich der Einführung des Selbstwähl-Fernverkehrs an den Rest des Landes angeglichen. Ich meine auch, dass gleichzeitig die Wählämter vom alten System Dietl auf das System 48 umgestellt wurden.
Rotwang Manteuffel
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von countryman vom 28.12.2023!  Zum Bezugstext

Interessant. Danke schön.

„Meiner Meinung nach bedeutet der Hinweis „Beelitz“ im alten Verzeichnis nur, dass der Zusammenhang da ist und möglicherweise anders bewertet wird.“

Ich verstehe nicht. Bitte klären Sie.
countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  28.12.2023

In der Anfangszeit der Telefonie erkannte man bald, dass längere Ziffernfolgen nötig sind um Teilnehmer in einem größeren Bereich zu identifizieren. Man wollte die Merkbarkeit verbessern, indem man Buchstaben mit einbezog. In den USA hatte dieses recht lange Bestand, bis in die 60er (?) Jahre. Die Vermittlungsämter erhielten gut merkbare Namen, deren erste beide Buchstaben dann entsprechend dem Schema auf der Wählscheibe mitgewählt wurden: WAterfall. Die Namen der Ämter entsprachen dabei nicht notwendigerweise realen Lokalitäten.
In Deutschland gab es zu jeder Ziffer nur einen Buchstaben, A-K (I wurde ausgelassen). Eine große Bedeutung erlangten Rufnummern mit eingebauten Buchstaben hier wohl nicht. Spätestens nach 45 wurden die Buchstaben ganz abgeschafft. Zu dem gewählten System mit mehrstelligen Ortsvorwahlen und Selbstfernwahl hätte es auch nicht gepasst. In den USA war im Fernverkehr noch lange Handvermittlung üblich.
Der Hinweis "Beelitz" in dem alten Verzeichnis bedeutet m.E. nur, dass der Anschluss ebenda liegt und ggf. anders tarifiert wird.
Wählscheiben mit umgekehrter Ziffernfolge waren in Wien bis in die 50er eingesetzt - und in Schweden bis zur Obsoleszenz der Wählscheiben überhaupt. Der gezeigte Apparat stammt wahrscheinlich aus Wien in der Umstellungszeit, eine Rarität.
Die ursprünglichen Buchstaben in Wien waren nicht A-K sondern IFABRUMLYZ, warum auch immer (evtl. gute phonetische Unterscheidbarkeit). In der Tschechoslowakei gab es wiederum andere Buchstaben. In GB und F waren Varianten des US-Systems in Gebrauch.



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