Copyright Gerd-Wilhelm Klaas, Teil der Familiengeschichte
Am 15.04.2015 wurde unser 10. Enkelkind geboren. Mutter und Kind wohlauf. Tjule Paul Mattes wiegt 3720gr und 53 cm groß. Es freuen sich die Geschwister Nele Anna Marie Tjelle Mika Wilhelm und Lille die Schlaue
Wir freuen uns Angelika und Gerd-Wilhelm Klaas
Stabsfeldwebel Wilhelm Klaas 13.04.08 Recklinghausen Süd
Hochverehrte Frau Klaas. Anläßlich der Geburt eines gesunden Töchterchen, bitte ich Sie, meine aufrichtigen Glückwünsche entgegenzunehmen. Möge Ihnen nach errungenen Siege, ein glückliches Eheleben an der Seite Ihres Mannes beschieden sein. In der Hoffnung, daß Sie diese Zeilen bei bester Gesundheit erreichen, verbleibt mit ergebenen Grüßen, Ihr Frh. v. Zedlitz Abs. Oblt. v. Zedlitz 22124 D
Ostfront
Kampf in Rußland
14.5.1941-21.6.1941 Besatzungstruppe im Osten (7.I.R.77) Vorgesetzter Oberleutnant Zedlitz 22.6.1941-10.7.1941 Doppelschlacht von Bialystock und Minsk a) Durchbruch durch die Grenzstellung 22.6.-24.6.1941 b) Kampf um den Njemen-Übergang, Verfolgungskämpfe bis zur Düna 24.6-11.7.1941 8.7.1941-5.8.1941 Schlacht bei Smolensk a) Erstürmung von Polozk 12.7.-16.7.1941 b) Verfolgungskämpfe an der oberen Düna 17.7-31.7.1941 26.7.1941-1.10.1941 Abwehrschlacht bei Jelnja und Smolensk Abwehrkämpfe an der Düna u. Mjesha 1.8-1.10 1941 2.10.1941-20.10.1941 Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk a) Kämpfe um Bjeloj 2.10-5.10.41 b) Durchbruch durch die Dnjepr-Stellung 2.10-12.10.41 4.10.41-5.12.41 Vorstoß gegen Moskau und Woronesh Vorstoß über die Wolga, Verfolgungs- Kämpfe bis Kalinin 23.10-26.10.41 18.11.41-14.12.41 Abwehrkämpfe um Kalinin Abwehrkämpfe am Tama-Ilka-Abschnitt 27.10-4.12.41 5.12.41-31.12.41 Abwehrschlachten vor Moskau Abwehrkämpfe zwischen Kalinin und der Winterstellung 15.12-31.12.41 1.1.1942-19.8.1942 Kämpfe in Zentralrussland 19.8.1942 Reccurensparase durch Granatsplitter links Sheleniza Russland Die Geschichte des Infanterie Reg. 77 von Wolfgang Knecht, Verlag R. Madel Bonn Vater von 1936 bis zu seiner schweren Verwundung am 19.8.1942 beim Inf. Reg. 77. Auf Seite 42 und folgende steht in obiger Geschichte
Im Juni 1942 erfolgte die Ablösung aus den Stellungen nördlich Rshew. Froh und doch wieder schweren Herzens verlassen die Einheiten den Raum, wo so viele Kameraden die russische Erde deckt. Im Eisenbahntransport geht es über Wjasma- Bransk bis Karatschew, wo die Ausladung erfolgt. Von hier erreichen die Einheiten im Fußmarsch den Raum nördlich der Stadt Bolchow im Orel-Bogen. In den vergangenen Winterkämpfen hatte der Feind die nördlich Orel kämpfenden deutschen Truppen weit über Shisdra nach Westen zurückgeworfen. Dieser als Shisdra-Bogen bekannte Vorsprung sollte nun genommen werden, um die Front zu begradigen. Gleichzeitig sollte dieser Angriff russische Kräfte binden, den im Süden begann die neue Sommeroffensive auf Stalingrad. Im vorgesehenen Angriffsabschnitt des Regiments lief die russische Stellung über die Höhen südlich der Orte Oserna, Goskowa, Shelesniza. Sie war bis zu 15 km tief ausgebaut, gut verdrahtet und stark vermint. Der Kampfauftrag des Regiments war, das feindliche Stellungssystem zu durchbrechen, und die dann vorpreschenden Panzerverbände nach Osten gegen feindliche Entlastungsangriffe abzuschirmen. Oberst Rönnpagel, der seit einigen Wochen die Führung des Regimentes übernommen hat, weist die Bataillone im Gelände ein. Angriffsbeginn ist der 2. Juli 1942 5.15 Uhr. Er beginnt schon unter dem bösen Vorzeichen, daß die 6.I.D. die ihn mit unserer Division führen sollte, bei Rshew wieder umgedreht wird, da der Russe dort einen Großangriff eingeleitet hat. Hoffentlich reichen die Kräfte. Nachts gegen 1.00 Uhr steigen die Sturmkompanien aus den Gräben und schieben sich lautlos so nahe als möglich an die feindliche Linie heran. Um den Feind nicht aufmerksam zu machen, werden die unterstellten Sturmgeschütze zurückgehalten. Sie sollen mit Angriffsbeginn vorrollen. Ab 4.00 Uhr donnert das Vorbereitungsfeuer der eigenen Artillerie los. Um eine Vorstellung zu geben, wie sehr der Krieg sich schon jetzt ins Unvorstellbare gesteigert hat, sei gesagt, daß die eigene Artillerie zu dieser Angriffsvorbereitung mehr Munition verschossen hat, als während des ganzen Frankreichfeldzuges. Mörderisch wütet das Feuer in den russischen Stellungen. Schlachtflieger jagen heran und stürzen sich auf die feindlichen Gräben. Dann, um 5.15 Uhr setzen die Einheiten zum Angriff an. Mit gestreckten und geballten Ladungen werden die Drahtverhaue aufgerissen. Mit weiten Sprüngen jagen die Angreifer hindurch, springen in die feindlichen Gräben und rollen sie auf. Schon hier sind die Verluste schwer. Besonders durch Minen fallen eine Reihe bewährter Kompanie- und Zugführer aus. Doch es geht vorwäts. Beim Anstieg auf die Höhenzüge schlägt den Einheiten schweres Feuer aus rückwärtigen feindlichen MG-Nestern entgegen. Eingebaute Pakgeschütze machen schwer zu schaffen und verursachen weitere Verluste. Wo sind nur die Sturmgeschütze, die mit Angriffsbeginn vorrücken sollten? Sie kommen nicht. In Infanterie steht mit der Artillerie allein in diesem Kampf. Trotzdem gelingt es, nachdem ein Widerstandsnest nach dem anderen ausgeschaltet wird, Shelesniza gegen 14.00 Uhr zu nehmen. Für die Nacht richtet sich alles zur Verteidigung ein, den erst müssen die Verbände geordnet werden. Außerdem ist mit russischen Gegenangriffen zu rechnen. Im Morgengrauen des 3. Juli 1942 kommt der Russe. Zunächst werden seine überlegenen Angriffe abgeschlagen. Aber er kommt wieder, Tag und Nacht, wie an der Düna. Menschen spielen bei Ihm keine Rolle. Der Feind hat in Moskau die männlich Belegschaft von 2 großen Fabriken mobilisiert und schmeißt sie hier in den Kampf. Und auf deutscher Seite fehlt die 6.I.D., die trotz allem den Durchbruch hätte erzwingen können. Die eigenen Kräfte werden geringer, denn jeder Angriff des Feindes fordert auch eigene Verluste. Als der Feind nach etwa drei Tagen mit Panzern kommt, ist der vorspringende Keil nicht mehr zu halten. Shelesniza wird geräumt und die Truppen auf die alte HKL(Hauptkampflinie) zurückgenommen. Doch was kommt da zurück. das dritte Bat. zählt noch ein Offizier, 6 Unteroffiziere und 46 Mann. Das erste Bat. ist nicht wesentlich stärker. Der Kommandeur des dritten Bat., Major Wasner, ist gefallen. Hauptmann Kniec, Oberleutnant Bremer, Leutnant Brenig, alles bewährte, tapfere Offiziere, die dem Regiment seit dessen Bestehen angehören, und viele andere mehr sind ebenfalls tot. Bis hier die Reg. Geschichte.
Wilhelm Klaas Schwere Verwundung
Bei diesen Kämpfen in Shelesniza wird Willi Klaas durch Granatsplitter schwer verletzt. Ihm wird das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Shelesniza liegt nördlich von Orel und südlich der Rollbahn Minsk- Moskau.
Die Deutsche Dienststelle bescheinigt, daß Wilhelm Klaas vom 30.8.1942 - 10.2.1943 wegen Granatsplitter-Verletzungen der Brust, Hals und beide Beine in den Lazarett Biedenkopf und Marburg behandelt wurde.
20.8.42-30.11.43 Verwundung
2.4.44-8.5.45 Ohm-Polytechnikum Nürnberg OFachStDir Schmitt Schüler 8. Mai 1945 Bescheinigung Wehrmachtfachschule für Technik Wien Der Wilhelm Klaas, geb. am 13. April 1908 in Recklinghausen hat vom 1.4.1944-8.5.1945 zwei Semester der Ingenieurschule Nürnberg mit Erfolg besucht und ist als Techniker einsatzfähig. Kaplitz 8. Mai 1945 gez. Fachstudienrat Siegel Standortkommandant Wien
8. Mai 1945 Kapitulation der Deutschen Wehrmacht
Was zeichnet die deutsche Gründlichkeit aus. Selbst im größten Schlamassel wurden die Wehrpässe eingesammelt und durch einen neu ausgestellten Interims- Wehrpass ersetzt. Ein solcher einfacher Ausweis mit der Entlassung aus der Wehrmacht wurde Vater am 8. Mai 1945 in Kaplitz ausgestellt. Der Siegel des Standortkommandantur Wien wurde daruntergesetzt. Wieviel Soldaten mögen wohl am 8. Mai 1945 schriftlich aus der Deutschen Wehrmacht entlassen worden sein? Der Interims-Wehrpass nennt Heimatberechtigt Plettenberg.
Verwundet aus Russland zurück in das Reich Trotz des Rückzuges, und obwohl man der Meinung war, Wilhelm wäre nicht zu helfen, nahmen ihn seine Kameraden trotz großer Strapazen mit zu einem Verbandsplatz. Auch auf dem Verbandsplatz war man der Meinung sein letztes Stündchen hätte geschlagen und wollte ihn nicht versorgen. Er war etliche Stunden ohne Bewußtsein. Ein Prof. der Chirugie der zufällig anwesend war, nahm unter primitiven Verhältnissen eine Notoperation vor und entfernte die Splitter im Hals. Danach wurde er auf einen mit Stroh bedeckten offenen Eisenbahnwagen gelegt. Die Fahrt dauerte bis in das Reich mehrere Tage. Während dieses Transportes war Wilhelm ohne Besinnung. Erst in einem deutschen Lazarett wurde er nach mehreren Operationen und mehrmonatigen Aufenthalt, aus dem Lazarett entlassen.
Orden und Ehrenzeichen
1936 Dienstauszeichnung 4. Klasse Im Namen des Führers und Reichskanzlers verleihe ich dem Uffz. Wilhelm Klaas 2. Kompanie F.R.39. für 4jährige treue Dienste in der Wehrmacht die Dienstauszeichnung 4. Klasse Düssedorf, den 2.10.1936 Kühne Generalleutnant und Divisionskommandeur
1940 Deutsches Schutzwall Ehrenzeichen Im Namen des Führers verleihe ich dem Feldwebel Wilhelm Klaas das Deutsche Schutzwall- Ehrenzeichen Münster i.W.,den 28. Februar 1940 Der Befehlshaber im Wehrkreis VI Unterschrift Generalleutnant Nr.6/K/137,40 des Verzeichnisses der Verleihungsstelle Für die Richtigkeit Oberst u. Regts-Kommandeur
1940 Eisernes Kreuz II, EKII Westfeldzug Im Namen des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht verleihe ich dem Feldwebel Wilhelm Klaas 6./I.R.77 das Eiserne Kreuz 2. Klasse im Felde, den 3. Juni 1940 Generalleutnant u. Kommandeur der 26. Inf.-Div.
1942 Verwundetenabzeichen
Besitzzeugnis Dem Hauptfeldwebel Wilhelm Klaas 7./Inf.-Rgt.77 ist auf Grund seiner am 31. Dezember 1941 erlittenen 1 maliger Verwundung oder Beschädigung das Verwundetenabzeichen in schwarz verliehen worden. Im Felde, den 26.1.1942 II./Inf.-Rgt.77 Mayer Oberleutnant und Btl.-Fhr.
1942 Infanterie Sturmabzeichen
1942 Ehrenurkunde Der Hauptfeldwebel Wilhelm Klaas 7./I.R.77 Hat sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet. Er hat nach Verleihung des Infanterei Sturmabzeichens an weiteren drei Sturmangriffen in vorderster Linie teilgenommen. Sein Name wurde im Divisionstagesbefehl, vom 1.7.1942 ehrend genannt. DIV. GEF. STD., DEN 1. Juli 1942 Stempel Kommando der 26. Inf. Div. Unterschrift Generalmajor Wilhelm hat erzählt, das er bei diesen Angriffen Mann gegen Mann gekämpft hat. Er konnte bei seinen „Gegnern“ das weiße in den Augen sehen. Mit den Seitengewehren wurde Mann gegen Mann gerungen. Es war furchtbar.
22.7.1942 Ostmedaille
1942 Eisernes Kreuz I, EKI Im Namen des Führeres und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht verleihe ich dem Hauptfeldwebel Wilhelm Klaas 3./I.R.77 das Eiserne Kreuz 1. Klasse Im Felde, den 19. September 1942 Stempel Kommando der 26. Inf.Div. Unterschrift Generalmajor
1944 Kriegsverdienstkreuz 2 m. S. Im Namen des Führers hat der stellv. Kommandierende General des XIII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis XIII dem Stabsfeldw. Wilhelm Klaas das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen
Nürnberg, den 19.10.1944 m.d.W.d.G.b. Stempel Wehrmachtskommandantur Nürnberg-Fürth Unterschrift Oberst
Historisches Gebäude in Nürnberg vor Brandbomben gerettet.
Warum hat er das Kriegsverdienstkreuz erhalten Nach den Erzählungen von Vater befand er sich auf der Ingenieurschule in Nürnberg. Dann gab es Fliegeralarm. Bomben und Brandbomben gingen auf die Stadt nieder. In einem historischen alten Gebäude wurde das Dach durch Brandbomben getroffen. Der Dachstuhl brannte. Vater animierte einige Leute mit ihm den Brand zu löschen was auch widerstrebend geschah. Mit primitiven Mitteln wurde der Brand gelöscht und das Gebäude vor der Zerstörung bewahrt. Nach dem Brand wurde er von Einheimischen eingeladen und bewirtet. Nachdem er seine Adresse dagelassen wurde ihm später für die Rettung des historischen Gebäudes das Kriegsverdienstkreuz überreicht. Um welches Gebäude es sich handelte wurde ihm gesagt, er hat es aber im Laufe der Zeit vergessen.
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