Fernsprecher der Deutschen Demokratischen Republik DDR
Telephons of German Democratic Republik GDR
1949 -1990

2000 Zehn Jahre nach der Vereinigung
Das Fernmeldewesen der DDR
copyright Gerd-W. Klaas

2010 Zwanzig Jahre nach der Vereinigung

Was man früher ahnte ist heute durch die Forschung und in den Archiven belegt.
Die Deutsche Demokratische Republik war ein Unrechtsstaat.
Obwohl nach dem Gesetzen der DDR das Abhören von Telefon verboten war, wurde jeden Tag ohne richterliche Genehmigung davon gebrauch gemacht.
Die Todesschüsse an der Staatsgrenze, dem Bollwerk gegen das imperialistische Ausland. Der Kindesentzug sowie millionenfache enge Zusammenarbeit mit der STasi. Selbst die Bespitzelung der Schüler durch die Lehrer (Westfernsehen war verboten)
Bei jeder Wahl die Wahlfälschungen und, und, und

Viele Bürger der DDR haben sich durch Wegsehen und mitlaufen nicht nur moralisch schuldig gemacht.

Dipl.-Ing. Gerd-Wilhelm Klaas

 

In der DDR fand man nach dem Fall der Mauer 1989/1990 auf dem Gebiet des Fernsprechwesens folgende Situation vor.
Die Deutsche Post versorgte die Volkseigenen Betriebe(VEB), die Lanwirtschaftlichen Produktions Genossenschaften (LPG), den Handel und das Handwerk, fast vollständig staatlich und Privatpersonen mit Fernmeldedienste. Privatpersonen waren in der Regel Personen, die leitende Stellungen im staatlichen Apparat einnahmen. Die breite Masse der Bevölkerung mussten oft Jahrzehnte aus einen Telefonanschluss warten. Die Anschlussdichte war im Vergleich zu anderen Staaten sehr gering.
Neben dem Fernsprechnetz der der DP gab es noch die unterschiedlichsten Fernmeldenetze. Das waren u. a.:
Reichsbahn (RB)
Nationale Volksarmee (NVA)
Staatssicherheitsdienst(Stasi)
verschiedene Behörden
Nicht nur getrennte Netze sondern auch eigene Vermittlungsstellen wurden betrieben.
Die "modernste" Vermittlungstechnik hatte der Staatssicherheitsdienst. Man kann dann von modern sprechen, wenn man den Vergleich mit anderen Vermittlungstechnik wählt. In der Vermittlungsstelle Schleusingen, über dem Postamt am Marktplatz, "Kämpften" 23er Wähler um eine knackige Verbindung.
Dagegen hatte der SSD in Suhl eine Technik aus den 70er Jahren, somit 50 Jahre neuer.
Da keiner dem anderen traute wurde das Volksvermögen so verschwendet wie andere Beispiele zur Genüge zeigen. Jeder Mist und alles war geheim.

 
1. Faxgerät in Thüringen

Nebenstellenanlage und Faxgerät
Nebenstellenanlage Anfang 1990 in Schleusingen (DDR). Auf dem Schreibtisch steht der Abfrageapparat 2/10. Die Anlage wurde in den 30er Jahren gebaut und versah ihren Dienst bis 1990. Auf dem Stuhl steht ein Faxgerät. Dieses Gerät war von der Stadtverwaltung Plettenberg für das Rathaus in Schleusingen bestimmt. Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister H. Kummer schloß ich das Gerät an die Nebenstellenanlage an. Ein Mitarbeiter der Deutschen Post machte mich darauf aufmerksam, dass ich so etwas nicht machen dürfte. Ich störte mich aber nicht daran und das Faxgerät blieb angeschlossen. Wie sich später herausstellte wurden alle gehenden und kommenden Gespräche von "Greif und Horch"aufgezeichnet. Das Gepiepse des Faxgerätes konnte zwar aufgezeichnet werden, ergab aber für den SSD in der Provinz keinen Sinn. Naja der Spuk war dann ja auch nach einigen Monaten endgültig vorbei und der Strom für die Aufzeichnungen konnte gespart werden. Die Vorstellung, dass im Bezirk Suhl mehrere 1000 Menschen allein für den Staatssicherheitsdienst arbeiteten ist aus heutiger Sicht unvorstellbar. So war das im friedliebenden Arbeiter und Bauernstaat.

Dipl.-Ing. Gerd-Wilhelm Klaas


 
Beispiel Telefaxgeräte

Während es in Westdeutschland seit 10 Jahren Faxgeräte in grossen Mengen gab, waren sie in der DDR nicht zu finden.
Meiner Einschätzung nach, hinkte das Fernmeldewesen der DDR ca 20 Jahre hinter dem Weltniveau hinterher.
Auf dem Stuhl steht das erste Faxgerät was "illegal" in Schleusingen angeschlossen wurde.
Bezeichnender Weise wurde das erste Fax mit einer Parole der friedlichen Demonstration in Schleusingen gefüttert.
Das hieß" Nächsten Sommer ohne Trom..."

In der Theorie war es anders in der Praxis war es so.

 
Brief von Günter Peuckert, Hauptsekretär, Gera, 29.6.2001

....
Zu ihrer Aufstellung, die ich von einem Internet-Nutzer bekam möchte ich zum Thema"Fernsprecher der DDR" hinzufügen:
Die Nutzung von Telefax war schon aus Gründen der Leitungsqualität nicht machbar. Bei einem Dienstunterricht Ende der 80er Jahre gab es Beispiele von den KWH Hermsdorf, die sich ein solches Gerät beschaffen konnten, aber innerhalb der DDR-Breiches große Schwierigkeiten hatten wegen der Leitungsqualität. Die beim Telefonieren auftretenden Störgeräusche wirkten sich beim Fax als unleserliche Übertragung aus.Bei Verbindungen in das westliche Ausland z.B. Schweden war die Übertragung besser.
Nach der Wende war dieses Problem in erstaunlich kurzer Zeit erledigt. Aus eigenem Erleben und Beobachtungen als Fernschreib-Pfleger (Mechaniker)möchte ich noch hinzufügen, daß wegen des hilflos überlasteten Telefonnetzes nach der Wende unzählige Nachrichten über das immer noch gut funktionierende Fernschreibnetz abgewickelt werden konnte. Eine wohl kaum bekannte Leistung der Kolleginnen in den Telegrafenstellen und auch in den betrieblichen Fernschreibstellen.
Nachsatz von Gerd-W. Klaas
Ausdrücklich möchte ich hier die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Post würdigen, die unter schwierigen Verhältnissen viel geschaffen haben.

Copyright Gerd-W. Klaas (2011)

 
Tischapparat W 63a

Tischapparat W 63a mit Erdtaste von der Firma Nordfern
Baujahr 1963
Für das Gehäuse wurde Bakelit benutzt.

 
Tischapparat Variant mit Erdtaste

Typ: N 045- 00100
Hersteller: Volkseigener Betrieb (VEB) Fernmeldewerk Nordhausen
Baujahr 9/1976
Farben: braun, blau, grau, grün, rot u. Kombinationen der Farben (Oberteil u. Handapparat) Für das Gehäuse wurde Plaste benutzt.
Stecker: 5 Kontaktzungen einfachster Bauart

 
Tischapparat Variant hellrot mit Erdtaste

Tischapparat Variant hellrot mit Erdtaste
Typ: 551-10306
Hersteller: Volkseigener Betrieb (VEB) Fernmeldewerk Nordhausen
Baujahr 10-1982
Stecker: 5 Kontaktzungen einfachster Bauart

 
Tischapparat alpha ferro quick

Tischapparat alpha ferro quick
Typ: 580-15000
Hersteller: Volkseigener Betrieb (VEB) Fernmeldewerk Nordhausen
Baujahr 7/1983
Stecker: 5 Kontaktzungen einfachster Bauart

 
Tischapparat alpha ferro hellbraun

Tischapparat alpha ferro hellbraun
Typ: 550-14039
Hersteller: Volkseigener Betrieb (VEB) Fernmeldewerk Nordhausen
Baujahr 10/1984
Made in GDR
Einsatz: FDJ Kultur-u. Freizeitzentrum, Moskauer Platz, Erfurt Stecker: 5 Kontaktzungen einfachster Bauart

 
Gebührenanzeiger DDR

Gebührenanzeiger DDR
Gehäuse Metall
Ein-Aus-Schaltung durch Rändelschraube
Fa. G. Reichardt KG, Typ Geb Anz 60/001, Fabr.Nr. 2644
Baujahr 1960

 
Postorden der DDR

Das Post- und Fernmeldewesen derDeutschen Post war bis zur Wiedervereinigung zusammengefasst.
Für besondere Verdienste wurden auch an Fernmelder Verdienstorden in Bronze, Silber und Gold verliehen.
Die Umschrift lautet " Für treue Dienste bei der Deutschen Post". Diese Orden wurden z. B. beim Maiumzug an der Uniform getragen. Ansonsten wurde nur die Ordensschnalle angesteckt. Über den Orden. Blau mit ein, zwei oder drei gelben Streifen. Auf der Rückseite war einheitlich Hammer und Zirkel im Ährenkranz.
von Günter Peuckert, Halle (2001)
Die Medaillen wurden entsprechend des Dienstalters verliehen:
Bronze 10 Jahre
Silber 20 Jahre
Gold 30 Jahre
Die Ehrenspange wurde nach 40 Jahren verliehen.

 


 


 
Uniformmützen der Deutschen Post der DDR

Die Uniformmützen der Fernmelder und Postler unterschieden sich nicht. Die Mützen sind zeitgeschichtlich von oben nach unten einzuordnen.
Je nach Dienstrang war das Abzeichen silbern- oder goldfarben.
Diese Mütze wurde bis 1990 und noch nach der Vereinigung getragen.
Diese Postmütze wurde von Kraftfahrern getragen. Zeitliche Einordnung 1955 - 1960

 
Mütze 69er Jahren

Diese Mütze war wahrscheinlich in den 69er Jahren modern

 


 
Feldfernsprecher 53

Herr Geessner aus Gotha macht mich darauf aufmerksam, dass es noch einen FF 53 in der DDR gebaut und benutzt wurde. Für ein Bild dieses Fernsprechers, was ich hier einfügen würde, wäre ich dankbar.
Masse 5,725 kg
Stromversorgung 2x 1,5V Monozellen in Parallel oder Reihenschaltung
Überbrückbare Leitungsdämpfung bei Sprache 3 Neper, bei Ruf 2,4 Neper.

 
Feldfernsprecher OB/ZB 63 DDR

Dieser nebenstehende Feldfernsprecher der DDR ist der Typ OB/ZB 63.
Er wurde mit 4*R6 Batterien betrieben. (Angabe von Andreas Michel)
Der FF 63 war nur bei der Nationalen Volksarmee und bei anderen militärischen Organisationen im Einsatz, also z.B. bei den Grenztruppen, der Stasi, der Bereitschaftspolizei, Gesellschaft für Sport und Technik GST (eine Wehrsportorganisation die auch die "vormilitärische Ausbildung" durchführte) Für andere Bereiche, die OB- Apparate benötigten, gab es richtige OB-Apparate (OB 33) Im übrigen: Die zwei Nieten auf der Oberseite des Deckels des FF63 dienten zur Aufnahme eines Amtsadapters mit Nummernschalter. (Angaben von Ronny Weber)
Wer kann darüber berichten, wie der Amtsadapter offiziell hieß. Wer hat noch solche Amtsadapter und kann einen für die Sammlung zur Verfügung stellen. ?

 
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