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Kategorie:
W48 klingelt beim wählen
Gast (Ralf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.02.2005

Hallo Forum,

Ich erstand kürzlich bei Ebay ein aufgearbeitetes (ihr kennt ja sicher den Text "liebevoll vom Fachmann durchgesehen und geprüft...") W48, Baujahr 1959.
Es funktioniert einwandfrei, wäre da nicht das merkwürdige klingeln bei Wählvorgang, der dennoch korrekt ausgeführt wird. Das Klingeln ist jedoch nicht so laut wie beim normalen Ruf. Es scheint, als schlage der unsicher wackelnde Klöppel nur manchmal an die Glocken.
Interessant ist noch folgende Beobachtung. Wähle ich über meine Einhell HTS 4/1 - Telefonanlage auf einen Internapparat, klingelt das W48 nicht bzw. der Klöppel schlägt selten kurz an. Wähle ich hingegen mit der 0 raus, quittiert er alle folgenden Ziffern mit dem beschriebenen klingeln.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (Holger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ralf vom 13.02.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Ralf,

Widerstandswicklungen in bifilarer Weise findet man sehr häufig auch in den elektromechanischen Wählanlagen und im Vermittlungssystem der DBP aus dieser Zeit. Sicher wird Kupfer damals günstiger gewesen sein, als heute aber ich glaube nicht, dass ein Widerstand in seiner "normalen" Bauweise teurer war. Der W48 wurde ja wie die o. g. anderen Anlagen wirklich noch in Handarbeit zusammengebaut und verlötet. Es war wohl sicherer und einfacher, den ebenfalls von Hand gefertigten und ausgebundenen Kabelbaum an eine Lötfahne zu löten als einen Widerstand in Freiverdrahtung irgendwo dazwischen zu löten und auch günstiger als einen zusätzlichen Lötösenstreifen für den Widerstand vorzusehen. Ich meine einmal gelesen zu haben, dass der Übertrager des W48 sogar ein Standardbauteil der Fernmeldetechnik war und in anderen fernmeldetechnischen Anlagen seinen Einsatz fand. Das würde vielleicht erklären, warum man nicht von vorne herein den ohmschen Anteil der Primärseite des Übertragers auf ca. 600 Ohm dimensioniert hat.



Gast (Ralf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 12.02.2005!  Zum Bezugstext

@Holger
Erstaunlich, daß man den 400er als Bifilarwicklung ausgeführt hat und nicht als gewöhnlichen Widerstand. Die Wicklung war wohl damals kostengünstiger in der Herstellung? Oder ist es wegen der umgesetzten Leistung? Aber Schleifenstrom^2*400 Ohm ergibt ein knappes halbes Watt, das hätten auch die damaligen Kleinwiderstände umsetzen können.

@Stefan
Der 100er sah als Drahtwiderstand recht robust (relativ zu Kohleschicht-R..) aus. Sorgen bereitete eher der Umstand, daß der Widerstand zusammen mit dem Kondensatoranschluß etwas wackelte. An dieser Stelle gab es aber keine elektrischen Probleme. Das wackeln am Kondensator hab ich dann schnell sein lassen, denn wo gibt es heute noch solche Exemplare sortimentsmäßig.

Gast (Stefan Roth)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.02.2005

Hallo,

gut, wenn´s der Draht war. Ansonsten halte den 100-Ohm-Widerstand im Auge, denn manche alten Exemplare werden tatsächlich unendlich hochohmig, und dann tritt der gleiche Fehler wieder auf! - Ist zwar sehr, sehr selten, aber ich habe schon mehrere W48 mit ausgetauschtem Widerstand gesehen.

Gruß Stefan Roth
Gast (Holger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ralf vom 11.02.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Frank,

der Widerstand ist eine separate Wicklung im Übertrager, die bifilar gewickelt ist und somit keine Induktivität erzeugt. Im Schaltplan ist ersichtlich, dass diese Widerstandswicklung an den Lötfahnen 4 + 5 des Übertragers liegt. Wenn Du die Verdrahtung mal genauer unter die Lupe nimmst und diese Lötfahnen ausfindig machst, kannst Du ja mal mit einem Ohmmeter messen.
Ansonsten: Gratuliere zu Deinem funktionierenden W48

Gruss
Holger
Gast (Ralf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Holger vom 11.02.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Holger,

Ich habe den Apparat geöffnet und einen gebrochenen Draht entdeckt. Da war wahrscheinlich der Restaurator und Ebay-Anbieter vorher zugange. Der 100 Ohm ist ja direkt an den Kondensator geheftet. Von dem Widerstand führt eine schwarz-weiße Leitung zum GU, welche kurz hinter der Lötverbindung zum GU gebrochen war. Nach dem anlöten war der Fehler behoben. Damit werden dem 100 Ohm offenbar 2 Funktionen zuteil. Einmal - wie Du schon sagtest - zusammen mit dem Kondensator als RC-Glied den nsi zu "entfunken" und 2. den Wecker gegenüber der nsi-Pulsung zu "desensibilisieren", da bei abgenommenen Handapparat der 100 Ohm parallel zur Weckerspule liegt. Unabhängig davon versuchte ich, alle Elemente des Schaltplans im Gerät wiederzufinden. Dort gibt es noch einen 400 Ohm, der in Reihe zum Übertrager liegen muß. Im Gerät konnte ich den nicht entdecken. Oder ist es gar kein separates Element sondern nur die Darstellung des ohmschen Anteils der Übertragerimpedanz?

Gruß Ralf
Gast (Holger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ralf vom 11.02.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Ralf,

soweit ich mich erinnern kann (lange ist her) dient der 100 Öhmer in Verbindung mit dem Kondensator als Funkenlöschstrecke, damit der NSI nicht über kurz oder lang "verbrennt" und ist dann eigentlich an der richtigen Stelle im Schaltplan. Das Nachklingeln scheint also nur aufzutreten, wenn der NRS abgelaufen ist und der NSA wieder öffnet (?) was ja bedeuten würde, dass irgendein Impuls, der sich eigentlich nur mit der Kondensatorladung begründen lassen würde, in diesem Moment den Wecker anschlagen lässt. Der Kondensator wird jedoch über den 100 Ohm und geschlossenen GU sowie NSI wieder entladen was ja bedeuten würde, dass der Fehler in diesem Kreis zu suchen wäre (rein logisch betrachtet). Eine Lösung für Dein Problem habe ich leider nicht.

Gruss
Holger



Gast (Ralf)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.02.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Holger vom 11.02.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Holger,

Der nsa scheint zu funktionieren. Wenn ich abnehme und den Wählton der TA höre und daraufhin den Nummernschalter drehe, ertönt nach kurzem Betätigungsweg im Handapparat ein "Plop" und danach nichts mehr, so daß der nsa wohl schließen muß. Bei nichtgeschlossenem nsa müßte man doch sonst das rattern des ablaufenden NS hören.
Wenn ich mir den Schaltplan ansehe, fällt mir dieser 100 Ohm Widerstand auf, der über den GU geschaltet wird. Soll dieser den Wecker bei der Wahl "unempfindlicher" machen, damit er nicht anschlägt? Den schließlich sorgt der NS bei der Wahl für die Entstehung einer (rechteckförmigen) Wechselspannung, die über den Kondensator auf den Wecker gekoppelt wird. Das Ganze macht irgendwie nur Sinn, wenn der 100 Ohm Widerstand während der Wahl parallel zum Wecker liegt und damit Wechselstromanteile ableitet.
Gast (Holger)
(Gast - Daten unbestätigt)

  11.02.2005

Es könnte sein, dass der NSA-Kontakt im Nummernschalter nicht mehr schließt. Dieser Kontakt überbrückt während des Ablaufens des Nummernschalters den Kondensator, Wecker und den Sprech- / Hörkreis. Dadurch kann es zum Mitklingeln bei der Wahl kommen. Zu dem Unterschied zwischen internen und externen Gesprächen vermute ich, dass die Spannung bei internen Gesprächen geringer ist (meistens um die 24 Volt) als bei externen Gesprächen. Nach Wahl der 0 schalten die meisten analogen Anlagen die Amtsleitung zu der Nebenstelle durch und somit liegen die -60 Volt von der Vermittlungsstelle direkt am Apparat.

Gruss

Holger



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