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Kategorie: > Nummernschalter
Warum NrS von Modell 36 und W38 bei aufgelegtem HA gesperrt?
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005

Hallo zusammen,

mal eine ganz dumme Frage: Beim Modell 36 und bei den ersten Exemplaren des Reichspost-W38 war der Nummernschalter bei aufgelegtem Handapparat gesperrt (arretiert). Was machte das für einen Sinn? Schaltungstechnisch wurde im Gegensatz zum W28 der NrS im aufgelegten Zustand elektrisch durch den Gabelumschalter völlig abgetrennt, daß eine Wahl nicht mehr möglich war.

Wollte man damit dem Benutzer die Reihenfolge beibringen: Erst Handapparat abnehmen, dann wählen? ;-)

Gruß, Norbert



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 24
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 22.02.2011!  Zum Bezugstext

Christopher schrieb:

> Daraus folgere ich, dass es keinen Unterschied der
> Schaltung eines Modell 36 mit dem eines W48 gibt.

Falsch. Der NrS mit elektrischer Verbindung zwischen nsi und nsa schließt beim Einbau in einen W48 den GU (Kontakt U1) kurz, wie ein kurzer Blick auf die W48-Schaltung zeigt.

(http://www.erel.de/INH/14/1422481/index.htm)

Daher die Blindbelegung.
Christopher Maurer
c.maurer.mailgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  22.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 22.02.2011!  Zum Bezugstext

Hallo,
ich störe mich noch an der Formulierung von Thomas Göbel:

[...]Erst die Einschaltung des GU zwischen nsi und nsa führte zu Apparateschaltungen, die solche Effekte auch ohne mechanische Sperre nicht mehr aufwiesen. Das ist IMHO erst mit der Schaltung des W38 der Fall gewesen und bedingt eine elektrische Trennung zwischen nsi und nsa im NrS (siehe dazu die tabellarische Auflistung mehrerer S&H-Typen unten in diesem Thread.[...]

Ein einfacher Test hat es mir gerade anders gezeigt:
einen Siemens-180i habe ich in einen W48 gebaut, den DFG-Nrs sitzt jetzt im Modell 36, das mit Wahlsperre ausgerüstet ist.

Die Blindbelegung gibt es nun im W48 (also einfach Wählscheibe aufziehen bei aufgelegtem Hörer), im Modell 36 gibt es keine. Daraus folgere ich, dass es keinen Unterschied der Schaltung eines Modell 36 mit dem eines W48 gibt. Es hängt alleine nur vom Nummernschalter ab, da beim 180i die Verbindung zwischen nsi und nsa vorhanden ist.

Mittlerweile frage ich mich, warum dieser "Rückschritt" überhaupt noch gemacht wurde.
Nach der Einführung des Nrs38 gibt es viele Modell 36 mit einem einfachen Fg.sch.180a2 oder dem Fg.sch.195b, ohne Sperre.
Ab 1940, so meine Beobachtungen bisher, mischt sich dann der Fg.sch.180i(k) in die Geräte, der eine Sperre benötigt.

Warum man die früher eingeführte Trennung von nsi und nsa wieder aufgehoben hat, kann ich mir nicht erklären. Zumal diese Trennung bereits beim Nrs30 erfolgte, um dann beim Nrs38 wieder (teilweise) zu verschwinden; siehe Auflistung.

Mein Fazit: Die Wahlsperre würde so im W48 auch noch weiter Sinn machen, wenn es heute noch Nrs mit elektrischem Durchgang von nsi zum nsa gibt.

Gruß
Christopher

P.S.: Der Hörer meines Gerätes ist zwar der gleiche, wie er in Österreich noch bis in die 50er verwendet wurde, aber hat laut Bild eine deutsche Herkunft. Meine beiden anderen Geräte haben auch diesen Hörer.


Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 21.02.2011!  Zum Bezugstext

Eine mechanische Sperre zur Vermeidung von Blindbelegungen von Wählern beim Aufziehen von NrS bei aufliegendem HA ist immer dann notwendig, wenn eine Verhinderung dieser Fehlbedienung durch schaltungstechnische Maßnahmen zu aufwendig wäre. Im Fall des von Ralf angesprochenen BASA-Bezirksfernsprechers, der einen NrS mit zwei Impulskontakten hat, kann dies vorausgesetzt werden. Bei den Apparateschaltungen des W28, der S&H-Privattypen des 28er und des Modell 36 ist es wohl das Beibehalten "alter" ZB-Schaltungen gewesen, denn hier wurde der NrS vor den ZB-Schaltungsteil gesetzt. Daher liegt der GU schaltungstechnisch hinter dem NrS. Ein Aufziehen des NrS bewirkt über nsi und nsa einen Schleifenschluß zum Amt und das Anlaufen von VW oder AS, gleichgültig, ob der HA abgenommen wurde oder nicht. Eine Wahlserie wird vom 1.GW aufgenommen, bevor in Ruhestellung des NrS die Schleife durch den öffnenden nsa wieder getrennt wird (Blindbelegung). Erst die Einschaltung des GU zwischen nsi und nsa führte zu Apparateschaltungen, die solche Effekte auch ohne mechanische Sperre nicht mehr aufwiesen. Das ist IMHO erst mit der Schaltung des W38 der Fall gewesen und bedingt eine elektrische Trennung zwischen nsi und nsa im NrS (siehe dazu die tabellarische Auflistung mehrerer S&H-Typen unten in diesem Thread.
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  22.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 21.02.2011!  Zum Bezugstext

@Norbert

Danke, man lernt nie aus... allerdings ist der EInbau in einen NS von 1966 dann doch noch überraschend genug ;-)
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 21.02.2011!  Zum Bezugstext

> Interessanterweise ist dieser Nummernschalter mit
> einer mechanischen Sperre ausgerüstet, die ein
> Wählen bei aufliegendem Handapparat verhindert!
> Davon, daß auch "38er" NS so ausgerüstet wurden,
> habe ich bisher weder etwas gehört, geschweige denn
> gesehen...

Hallo Ralf,

meines Wissens hatten die ersten Standard-NS 38 in den 36er-Modellen auch noch diese mechanische Sperre, z.B. hier deutlich zu sehen:

http://www.fernsprecher.de/museum/m36.htm

Gruß, Norbert
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  21.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 21.02.2011!  Zum Bezugstext

Da dieses Thema wieder aktuell ist, hier eine interessante Entdeckung, die ich bei einem kürzlich erworbenem BASA-Bezirksfernsprecher aus ehemaliger DDR-Produktion gemacht habe, zwar etwas off-topic, aber dennoch hier passend:

Dieser Apparat befindet sich im klassischen W36/38-Gehäuse, er verfügt auch über einen Nummernschalter der 38er Konstruktion (siehe Abbildungen).

Interessanterweise ist dieser Nummernschalter mit einer mechanischen Sperre ausgerüstet, die ein Wählen bei aufliegendem Handapparat verhindert! Davon, daß auch "38er" NS so ausgerüstet wurden, habe ich bisher weder etwas gehört, geschweige denn gesehen...

MfG Ralf
www.erel.de

PS: über andere Versionen dieser BASA-Bezirksfernsprecher und deren spezielle Nummernschalter siehe auch hier:
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&seite=1&bnr=02&tnr=100000000006224&tin=#02
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005265&seite=1&begriff=wahlruf&tin=&kategorie=




Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 21.02.2011!  Zum Bezugstext

Christopher,
vielen Dank für Deine Beobachtungen! Wenn ich jetzt nicht in Jubel ausbreche, so liegt das daran, daß ich nicht ganz zufrieden bin:

(a) Der NrS V.Sa.Sch. 155p hat eine mechanische Sperre - der von mir beschriebene mit Seriennummer S&H 238102 hat keine! Da er in einem W28 eingebaut ist, benötigt er diese Sperre auch, denn die Schaltung des W28 führt zur Blindbelegung des VW und des 1.GW, wenn bei aufliegendem HA der NrS aufgezogen wird.

(b) Der V.Sa.Sch. 155a2 hat ebenfalls eine mechanische Sperre (es fehlt lediglich der Betätigungshebel). Der von mir beschriebene V.Sa.Sch. 155a2 mit der Seriennummer S&H 579070 hat keine Sperre! Die Schaltung des Modell 36 ähnelt der des W28 sehr. Daher gilt das gleiche, wie bei (a).

Für mich stellt sich jetzt das Problem, wie verläßlich die S&H-Typenbezeichnungen der NrS waren, denn Christopher und ich haben gleiche Typenbezeichnungen mit unterschiedlicher Bestückung der mech. Sperre gefunden. Andererseits ist die Sperre nach Lösen einer Schraube rückstandslos zu entfernen...

Im übrigen scheint mir Christophers Modell 36 einen HA zu tragen, der vorwiegend in Österreich zum Einsatz kam. Die Stempelung auf der Bodenplatte gibt jedoch keinen Hinweis auf eine Fertigung un Österreich.
Christopher Maurer
c.maurer.mailgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  21.02.2011
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 01.02.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich hole diese Diskussion wieder aus der Versenkung, da ich ein weiteres Puzzlestück der von Thomas Göbel gestellten Frage (die damals nicht beantwortet wurde),ob die
"[...]Nummernschalter V.Sa.Sch. 155 zur Verwendung in Modell 28, W28 und Modell 36 vorgesehen waren[...]"
hinzufügen kann.

Ich besitze zwei Apparate, ein W28 und ein Modell 36, die von Herstellungszeitraum relativ nah aneinander liegen.

Mein W28 besitzt einen solchen Nummernschalter, wie er von Thomas Göbel unter Punkt 1.2.4. bereits beschrieben wurde.

Folgende Informationen liegen hier vor:

V.Sa.Sch. 155p
Seriennummer S&H 307407
Ziffernkranz: schwarze Ziffern auf weißem Untergrund;
nsa mit 2 Federn, elektr. Verbindung zu nsi, mit Sperre.
eingebaut in W28 von Vereinigte Bayrische Telephonwerke (Siemens Lizenzbau), Bodenplatte BS11.
"RP"-Stempel auf der Seriennummer sichtbar, gestempelt mit "S9" und "09 37", Teststreifen datiert auf 8.Sep.1937

Das Modell 36 hat aber ebenfalls einen solchen Nummernschalter eingebaut, der unter Punkt 1.2.5. fällt:

V.Sa.Sch. 155a2
Seriennummer S&H 308701
Ziffernkranz: schwarze Ziffern auf weißem Untergrund;
nsa mit 2 Federn, elektr. Verbindung zu nsi, Sperre teilweise vorhanden.
eingebaut in Siemens Modell 36 Fg.tist.166i, Bodenplatte BT2.
gestempelt mit "S9"

Bemerkenswert ist hier, dass die Sperrklinke zwar eingebaut ist, aber der Kupferblechstreifen fehlt.
Das Betätigungsgestänge der Gabel fehlt ebenfalls.

Ich habe zwar von einigen späteren Modell 36 gesehen, dass entweder die Sperrklinke fehlt (Nummernschalter getauscht, Betätigungsgestänge aber vorhanden), oder das Bestätigungsgestänge fehlt (180k oder 180i dann noch komplett vorhanden); das hier kann ich mir aber nicht erklären.

Dieser Nummernschalter macht in meinem Modell 36 aber so die veränderte Schaltung gegenüber dem W28 zunichte.
Bei diesem Nummernschalter macht die fehlende Wahlsperre keinen Sinn.

Was kann ich daraus folgern?
1. Die von Thomas Göbel gestellte Frage lässt sich nun beantworten. Die Nummernschalter V.Sa.Sch. 155p und V.Sa.Sch. 155a2 wurden im W28 und im Modell 36 verwendet.

2. Es erklärt die Notwendigkeit der Wahlsperre für Modell 36 der Baujahre 1936-38, wo noch ein Nrs30 verbaut wurde; aber nur für Geräte mit dem hier gezeigten V.Sa.Sch. 155a2 oder V.Sa.Sch. 155p.
Die Geräte mit dem üblich verbauten V.Sa.Sch. 179a brauchen ja bekanntlich die Wahlsperre nicht.

Gleiches gilt für die späteren Baujahre: erst mit einem Fg.Sch. 180i oder Fg.Sch. 180k macht eine Wahlsperre Sinn.

Ich möchte evtl. die fehlende Sperre nachrüsten. Hat jemand ein Bild eines gleichen Modell 36, wo die komplette Wahlsperre vorhanden ist?


Ich hoffe, meine Informationen konnten die unbeantwortete Frage teilweise oder ganz benantworten.
Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, habe ich noch Bilder gemacht.


Gruß
Christopher



Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan vom 31.01.2009!  Zum Bezugstext

...das ist der in der ersten Version des W38 eingebaute NrS 38! Dieser hatte (wie beschrieben) zwei nsa-Kontakte. Der zweite nsa-Kontakt war schaltungstechnisch parallel zum Fernhörer (auf der Sekundärseite des Übertragers) angeordnet. Bie späteren Versionen des W38 entfallen.

Merci vielmals für die Übermittlung der S&H-Nummer!
Gast (Stefan)
(Gast - Daten unbestätigt)

  01.02.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Gast vom 31.01.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,
sicherlich ist vielen egal wozu, weshalb, warum eine Sperre. Vielen ist auch egal was in Ihren Apparaten verbaut ist - die zahlen Höchstpreise für hochglänzende Apparate die aus Teilen zusammengebastelt werden und als Original angeboten werden. "Jedem das Seine" ! Viele jedoch legen eben Wert auf Originalität und einen geschichtlichen, nachvollziehbaren Abriss,was, wann, wo, aus welchem Grund verbaut wurde, welche Änderungen vorgenommen wurden etc. Aus diesem Grund werden eben bisherige Hinweise, Erkenntnisse, Listen,
Angaben - fotlaufend ergänzt. Dem wirklichen Sammler und Interessierten ist`s wichtig. Ein Anderer soll`s
als "Banal" bezeichnen und sich nicht daran stören!
Gast (Gast)
(Gast - Daten unbestätigt)

  31.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan vom 31.01.2009!  Zum Bezugstext

Um das mal abzurunden. Prinzipiell ist es ja völlig begal, was dort eine Sperre macht, denn auf einen Monat lässt sich das nicht einschränken. Und wenn ich Lust habe, dann baue ich einen normalen N30 von Siemensaus Bj. 40 ein und freue mich.Es ist also nicht real, das auf 2 oder 5 Nummernschalter hier zu begrenzen...............
Gast (Stefan)
(Gast - Daten unbestätigt)

  31.01.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 04.09.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,

ein weiterer Nummernschalter - verbaut im Modell 36
Fg.tist.166ai2 vom Juni 1938

NS 38
Fg.sch 195a
weisse Ziffern auf schwarzem Grund
6 Anschlüsse (zusätzlicher Kontakt der Rücklaufsperre)
Nummer auf der metallenen Grundplatte 002068
sowie S11, schwarze Beschriftung F91
Test- Ablaufstreifen von 1937

Gruß, Stefan
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  10.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 04.09.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Thomas,

da hast Du Dir sehr viel Mühe gemacht, danke für Deine umfangreichen Informationen! Das Zinkdruckguß-Modell 36 ist auch ein interessantes Teil. Derartige Exemplare dürften selten sein.

Gruß, Norbert
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  04.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

Zur weiteren Klärung der Sache habe ich mir mal meine "Modell 36" sowie NrS in der "Kiste" angeschaut, und zwar nur die S&H-Ausführungen:

1. N30
1.1.  N30 mit Sperre
1.1.1. Stellvertretend für alle NrS in W28 und Modell 28:
V.Sa.Sch. 127a2 (2 ist hochgestellt)
Seriennummer S&H 100374
Ziffernkranz: schwarze Ziffern auf weißem Untergrund;
nsa mit 2 Federn, elektr. Verbindung zu nsi.

1.2. N30 ohne Sperre
1.2.1.
V.Sa.Sch. 179a
Seriennummer S&H 48957
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, keine elektr. Verbindung zu nsi.

1.2.2.
V.Sa.Sch. 179a
Seriennummer S&H 48936
Ziffernkranz: schwarze Ziffern auf weißem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, keine elektr. Verbindung zu nsi.
eingebaut in Modell 36, Fg.tist. 166i (BS11 = Nov. 1937).

1.2.3.
V.Sa.Sch. 179a
Seriennummer S&H 01584
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, keine elektr. Verbindung zu nsi.
eingebaut in Modell 36, Fg.tist. 166i (R4 = Apr. 1936).

1.2.4.
V.Sa.Sch. 155p
Seriennummer S&H 238102
Ziffernkranz: schwarze Ziffern auf weißem Untergrund;
nsa mit 2 Federn, elektr. Verbindung zu nsi, ohne Sperre!.
eingebaut in Modell 36, Bodenplatte unbeschriftet.
Nachkriegs-Bau: Kondensator Zwietusch 12/33 (!), Übertrager und Wecker M&G.

1.2.5.
V.Sa.Sch. 155a2 (2 ist hochgestellt)
Seriennummer S&H 579070
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 2 Federn, elektr. Verbindung zu nsi, ohne Sperre!.

2. N38
2.1.  N38 ohne Sperre
2.1.1. Stellvertretend für alle NrS in Modell 36 und W38:
Fg.Sch. 180a2 (2 ist hochgestellt)
Seriennummer keine
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, keine elektr. Verbindung zu nsi.

2.2. N38 mit Sperre
2.2.1.
Fg.Sch. 180i
Seriennummer keine
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, elektr. Verbindung zu nsi, 3adr. Kabel;
eingebaut in Modell 36, Fg.tist. 221a / NRIII (31W4 = Apr. 1941), Kondensator 3/41.

2.2.2.
Fg.Sch. 180k
Seriennummer keine
Ziffernkranz: weiße Ziffern auf schwarzem Untergrund;
nsa mit 1 Feder, elektr. Verbindung zu nsi, 3adr. Kabel.
eingebaut in Modell 36, Fg.SK.Tif 221a/R6. (31Y1 = Jan. 1943), siehe   http://www.priteg.de/W36-Zink/W36-Zink   .


Was ist daraus zu folgern? Ein Versuch:
a) Bereits in den ersten Apparaten verzichtete S&H auf die NrS-Sperre und baute NrS mit elektr. Verhinderung der Blindbelegung des 1. Gruppenwählers (siehe 1.2.3.). Trotzdem wurde später die mechanische NrS-Sperre weitergebaut - sogar in Apparaten mit N38.

b) Bei Apparaten "Modell 36" kommen sowohl NrS mit weißen Ziffern auf schwarzem Grund vor (wie in der Literatur häufig zu sehen), als auch NrS mit schwarzen Ziffern auf weißem Grund (siehe 1.2.2.).

c) Ob die NrS V.Sa.Sch. 155 zur Verwendung in Modell 28, W28 und Modell 36 vorgesehen waren, muß noch untersucht werden! Elektrisch passen diese NrS nicht zu den Apparaten, denn sie besitzen keine mech. Sperrvorrichtung. Meine Vermutung ist, daß diese NrS zur Verwendung in ZwStUmsch und Reihenstationen bestimmt waren, wo die Blindbelegung des 1. GW mit anderen Mitteln verhindert wurde.

Wer dazu Informationen beitragen kann: Nur zu!
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  02.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 02.09.2005!  Zum Bezugstext

Exakt das meinte ich mit "Spatium".
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

Noch eine Verständnisfrage: Mit Spatium ist die Zwangspause zwischen zwei gewählten Ziffern gemeint, die der NrS 38 durch Kurzschließen der *letzten* beiden Impulse per nsr realisiert? Ich wollte nämlich erst schreiben, daß diese Pause den Einregulierungsprozeß abdeckt- aber sie findet ja am Ende der Ziffernwahl statt und nicht am Anfang.
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.09.2005

>>> Mir will ebenfalls nicht einleuchten, warum die RTV jahrzehntelang dem langsamlaufenden Regler ... den Vorzug vor schnellaufenden Reglern gab.

Solche Fragen sind natürlich heute mangels Quellen nur noch schwer zu klären. Wenn ich mir aber die Innovationsfreudigkeit (bzw. das Fehlen derselben) bei der Bundespost ansehe, dann scheint mir das eine generelle Einstellung 'der Post' zu sein. Neuentwicklungen wurden erst eingeführt, wenn sie ihre Dauergebrauchstauglichkeit bewiesen hatten und eigentlich schon wieder vom Fortschritt eingeholt waren... wirklich geändert hat sich das meiner Meinung nach erst mit der Einführung von DSL in den letzten Jahren- aber das geschah eher aus wirtschaftlichen Interessen denn aus technologischen.

Zurück zum schnell laufenden Regler: Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß man stärkeren Verschleiß und damit einen höheren Wartungsaufwand fürchtete. Was der alte Regler 'konnte', wußte man dagegen; anscheinend konnte man mit einer abweichenden Länge des ersten Impulses ganz gut leben. (Wenn nur die Ziffer eins betroffen wäre, hätte man auch einfach Nummern mit Einsen unbelegt lassen können, aber die 'Einregulierung' betrifft ja den ersten Impuls einer jeden Ziffer)
Maximilian Schattel
max.schattgmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.09.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

achso..ich dachte immer, die RTV und die Reichspost hätten nichts miteinander zu tun.
Ich habe oft die RTV im Zusammenhang mit bayerischen Telefonen gesehen, gelesen, was auch immer. Daher dachte ich, daß die Bayern auch dort wieder ihr eigenes Süppchen  rührten, und sich vom Rest des Reiches abkapselten. Man merkt das ja an der Namensgebung der Apparate. Nicht ZB/SA 25 heißt es, nein, es muß M25 heißen. Wieso???

Um zum Thema zurückzukommen:
Mein Modell36 ist auch nicht mechanisch blockiert, es ist auch nicht vorgesehen, da die Bohrung, in die die Schraube für die Sperrklinke geschraubt werden sollte garnicht ausgebohrt ist. Außerdem passt es mit der Gabelachse nicht zusammen, da diese eine merkwürdige besonderheit aufweist:
Die Blockade, das man die Gabel samt achse nicht ganz rausziehen kann ist nicht wie sonst üblich durch einen abnehmbaren Sprengring dargestellt, sondern die Gabelachse selbst ist unten dicker, etwa 2mm auf beiden Seiten.
Zuerst dachte ich, das sei aber nicht von der Innung, aber ich fand eine S&H-Prägung, und den Baujahrescode.
Kennt jemand diese seltsame Ausführung?

Der NRS ist ein NRS wie ihn Tomas Göbel beschrieben hatte, ich nenne ihn einmal NS30(b).
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Maximilian Schattel vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

@Maximilian,

RTV bedeutet Reichstelegraphenverwaltung. Diese war meines Wissens für das Rundfunk- und Fernmeldewesen der Reichspost zuständig.

Gruß, Norbert
Maximilian Schattel
max.schattgmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

Wo ist der Unterschied zwischen RTV und Reichspost? Ist da überhaupt ein unterschied, oder ist daß das selbe?
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

Auch der N38 hatte ja anfangs noch diese mech. Verriegelung und diente tatsächlich nur noch als "Erziehung zum richtigen telefonieren". Gegen 1940, als der W38 dann in großer Stückzahl produziert wurde, hatte man wohl endlich bei der RTV eingesehen, daß die Benutzer auch ohne klar kamen.

Meines Wissens war der N38 mit Spatium eine Forderung der RTV und einer der Hauptgründe, warum das Modell 36 bei seiner Vorstellung mit dem N30(a) keine Zulassung bekam.

Warum schnellaufende Regler erst so spät eingesetzt wurden, ist mir auch ein Rätsel.

Gruß, Norbert
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005

Noch eine Ergänzung:
Durch schaltungstechnischen Mehraufwand (Hinzufügen von GU-Feder/n) wäre es bei allen neu konstruierten ZB/SA-FeApp nach Einführung der SA-Technik (also etwa ab ZB/SA 19) möglich gewesen, auf die mechanisch aufwendige und störanfällige NrS-Verriegelung zu verzichten. Ich kann mir vorstellen, daß eine "elektrische" Lösung billiger als die mechanische Sperre gewesen wäre. Offenbar wollte die RTV jedoch auf den "erzieherischen" Effekt der mechanischen Sperre nicht verzichten.

Ganz am Rande: Mir will ebenfalls nicht einleuchten, warum die RTV jahrzehntelang dem langsamlaufenden Regler in den NrS M.21, M.24 und N30 den Vorzug vor schnellaufenden Reglern gab. Denn der langsamlaufende Regler benötigt mehr Zeit zur Regulierung der Ablaufgeschwindigkeit, als der schnellaufende. Und diese Zeit steht gerade bei Wahl einer "1" nicht ausreichend zur Verfügung!
Der erste (mir bekannte) NrS mit schnellaufendem Regler ist der Tefag-NrS (etwa ab 1918). Von diesem Tefag-NrS ist es nur ein kleiner Schritt zum NrS mit Spatium, den die RTV erst mit dem N38 zuließ (oder forderte?)...
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 31.08.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Thomas,

besten Dank für Deine professionelle Erklärung! Nun weiß ich Bescheid.

Gruß, Norbert
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.08.2005

Norbert A. schreibt:
> Schaltungstechnisch wurde im Gegensatz zum W28 der
> NrS im aufgelegten Zustand elektrisch durch den
> Gabelumschalter völlig abgetrennt, daß eine Wahl
> nicht mehr möglich war.

Es gibt zwei Sorten N30, die im Modell 36 verbaut wurden:
a) der "reguläre" N30 mit mech. Sperre, aber mit weißen Ziffern auf schwarzem Grund;
b) ein "neuer" N30 ohne mech. Sperre (ebenfalls mit weißen Ziffern auf schwarz).

Bei N30 nach a) ist der nsi-Kontakt elektrisch mit dem nsa-Kontakt verbunden. Der nsa-Kontakt hat zwei Federn, um Kompatibilität mit dem alten Erd-System zu gewährleisten. Bei diesen NrS wird auch in der 36er-Schaltung bei Wahl mit aufgelegtem HA über den fest verdrahteten nsa und b-Ader die Schleife geschlossen und eine Wählerbelegung herbeigeführt. Deshalb benötigen diese NrS auch beim Modell 36 eine mech. Sperre.
N30 nach b) haben getrennt angeschlossene nsi- und nsa-Kontakte. Wegen der 4 Anschlußdrähte entfiel eine nsa-Feder; Kompatibilität zum Erdsystem ist nicht mehr gegeben. Hier wirkt die neue Apparateschaltung - eine mech. Sperre ist nicht mehr notwendig, ebenso wie bei Ausrüstung mit N38.
Die N30 nach a) findet man übrigens gelegentlich in W28 verbaut - offenbar zum Aufbrauchen der vorhandenen bzw. aufgearbeiteten Reste.



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