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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967 |
Typisierung und Pressmarken | |||
Georg (Mailadresse bestätigt) 12.08.2007 |
Hallo, es gibt momentan 2 Threads, in denen die Pressmarken im Bakelit weiterhelfen könnten. Anbei die Liste der Presswerke und Pressmaterial-Typen, sowie eine Skizze bzw. Bild als Beispiele. Sollte irgend jemand Presswerkscodes für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg haben, bitte ergänzen! Gruß Georg Typisierung von Pressmassen Im Jahr 1924 wurde die Technische Vereinigung der Hersteller typisierter Preßmassen und Preßstoffe (T.V.) gegründet. (später: Technische Vereinigung der Fabrikanten gummifreier Isolierstoffe e.V.) Ihre Mitglieder unterzogen sich einer freiwilligen Prüfung durch das Staatliche Materialprüfungsamt in Berlin-Dahlem. In dem Prüfzeichen an der Unterseite der Bakelitobjekte (die stark stilisierten Buchstaben MP - in einen kleinen Kreis eingeschrieben sind) finden sich Codes: über dem M eine zweistelliger Code, der das Presswerk identifiziert (s. Liste der Presswerke), unter dem M ein Buchstabe, der die Art der Pressmasse identifiziert. Siehe Presswerke.jpg anbei. Die Skizze zeigt ein Typ S Material, verarbeitet bei "32" = H. Römmler AG, Spremberg In den 30ern bis noch in die 50er war die Überwachung ein Muß, wenn man Post, Bahn und Wehrmacht beliefern wollte. Um 1960 verschwinden die Pressmarken zusammen mit den Presswerkstoffen. Bei den Thermoplasten ist mir etwas vergleichbares nicht bekannt. Liste der Presswerke und ihrer Codes Materialprüfungsanstalt Berlin-Dahlem Stand: 31. Dezember 1938 21 Neuyork-Hamburger Gummiwaaren-Kompanie, Hamburg 22 Bebrit-Preßstoffwerke GmbH, Bebra und C.F. Schlothauer, Ruhla, Bebra 23 Lüdenscheider Metallwerke AG, Busch-Jäger, Lüdenscheid 24 Gebrüder Merten, Gummersbach 25 Süddeutsche Isolatorenwerke GmbH, Freiburg 31 Vereinigte Isolatorenwerke AG, (Viacowerke) Berlin-Pankow 32 H. Römmler AG, Spremberg 33 Wolff und Co KG, Walsrode 34 Siemens-Schuckertwerke, Abteilung Isolierstoffe, Berlin-Siemensstadt 35 Heliowattwerke, Elt.-AG, Berlin-Charlottenburg 36 Gebrüder Adt AG, Ensheim-Saar 38 Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft, Henningsdorf 39 Dr. Deisting und Co GmbH, Kierspe 40 Isolawerke AG, Birkesdorf bei Düren 43 Dynamit AG, vormals Alfred Nobel und Co., Abt. Zelluloidfabrik, Werk Troisdorf 45 Presswerk-AG, Essen 46 Erich Wippermann, Halver 50 Gebrüder Vollmershaus, Kierspe 51 Presswerk Winkel, Schulte und Conze, Herscheid 53 Erst Backhaus und Co., Kierspe 54 Ellinger und Geissler, Dorfhain, Bezirk Dresden 55 Robert Bosch GmbH, Metallwerk, Stuttgart-Feuerbach 56 Mendelith, H. Mende und Co., Dresden 58 Deutsche Philips-Gesellschaft mbH, Berlin 59 Seckelmann und Co., Lüdenscheid 60 Gaudlitz und Kaiser, Koburg 61 Ernst Bremicker, Ing., Kierspe 62 Wacker und Dörr, Niederrahmstadt bei Darmstadt 66 Hermann Ros, Koburg 67 Bayerische Elektro-Zubehör AG, Lauf bei Nürnberg 68 Mix und Genest AG, Berlin-Schöneberg 70 Bisterfeld und Stolting, Radevormwald 71 Wilhelm Geiger GmbH, Lüdenscheid 72 Leopold Kostal, Lüdenscheid 73 Wilhelm Quante, Wuppertal-Elberfeld 74 Römmler und Schumann KG, Berlin-Lichterfelde 76 Bezet-Werk Hermann Buchholz, Motzen, Kreis Teltow 78 Hugo Krieger und Faudt, Berlin 79 Linden und Co, Lüdenscheid 80 Gebrüder Berker, Schalksmühle 81 Pressstoffwerk Paul Schnake, Schöppenstedt 82 Paul Teich, Berlin 83 Christian Geyer, Nürnberg 84 Gebrüder Vedder KG, Schalksmühle 85 Theodor Krägeloh und Co., Dahlerbrück 86 Presswerk Kraus und Steidel, Berlin 87 Paul Hochköpper und Co., Lüdenscheid 90 Firma Thormann, Berlin 93 Porzellanfabrik Bernhardhütte GmbH, Blechhammer bei Sonneberg 94 Thega-Kontakt GmbH, Berlin 95 Ericher Jäger KG, Homburg 98 Elt. Fabrik Weber und Co., Kranichfeld 99 Friedrich Dörscheln, Lüdenscheid A3 Volkenrath und Co, Schwenke A4 Deutsche Legritgesellschaft mbH, Berlin A8 Lindner und Co., Jecha-Sondershausen E2 Vossloh-Werke GmbH, Werdohl E4 Paul Jatow, Dodendorf bei Magdeburg E7 Gebrüder Spindler KG, Köppelsdorf E8 Graewe und Co., Menden, Kreis Iserlohn E9 Lohmann und Welschehold, Meinerzhagen E0 J. Carl GmbH, Oberweimar F1 Alusil-Preßstoffwerk Eugen Gaßmann, Probstzella F2 Franz Stauch, Unterrodach F4 Robert Anke, Porzellanfabrik, Ölsnitz, Vogtland F5 Max Schulze, Meissen F8 Gebrüder Borghammer, Schramberg F9 Wester, Elbinghaus und Co.,Hanau F0 Otto Backhaus und GmbH, Bollwerk H1 Casp. Arn. Winkhaus, Carthausen H2 Emil Adolff, Reutlingen H3 Otto Langmann, Hagen H4 Gerdes und Co., Schwelm (später Gerda Plastic) H7 Gebrüder von der Horst, Lüdenscheid H8 Friemann und Wolff GmbH in Zwickau H9 Schulze, Schneider und Dort GmbH, Schönow bei Berlin L1 Hoppmann und Mulsow, Hamburg L2 Isopresswerk GmbH, Berlin-Oberschöneweide L3 Thiel und Schuchardt, Metallwarenfabrik AG, Ruhla L4 Meirowsky und Co, Porz am Rhein L5 Porzellanfabrik Theodor Pohl, Schatzlar L6 Krone und Co, Berlin L7 Brökelmann, Jäger und Busse, Neheim L8 H. Bodenmüller, Ing.,Stuttgart-Zuffenhausen L9 Robert Karst, Berlin L0 Gebrüder Reiher KG, Braunschweig M1 Bender und Wirth, Kierspe M2 Österreichische Siemens.Schuckertwerke, Wien M3 Carl Germer, Berlin M4 Kronacher Porzellanfabrik Stockhardt und Schmidt-Eckert, Kronach M5 Richard Giersiepen, Bergisch Born M6 Kaiser und Spelsberg, Schalksmühle M7 Frankl und Kirchner, Mannhein-Neckarau M8 Storch und Stehmann GmbH, Ruhla M9 Jos. Mellert, Bretten M0 Carl Friedrich Lübold, Lüdenscheid N1 Sursum Elt.-Gesellschaft, Leyhausen und Co., Nürnberg N2 Adolf Vedder KG, Schalksmühle N4 Paul Jordan, Berlin-Steglitz N5 M. Hildebrandt und E. Hammerschmidt, Brand-Erbisdorf N6 Kurt Postel, Köln, Höhenberg N7 Cuno Heinzelmann-Hassberg, Berlin N8 Ernst Maté, Wien N9 Karl Potthof, Solingen-Ohlings T1 Gustav Branscheid und Co., Lüdenscheid T2 Willi Burgbacher, Neukirch-Baden T3 Karl Wegner, Berlin T4 Bamberger Industrie-Gesellschaft, Bamberg T6 Jaroslaw's erste Glimmerwarenfabrik, Berlin-Weissensee T7 Fritz Heublein, Neustadt bei Koburg T8 Agalitwerk Milspe, Kattwinkel und Co, Milspe T9 WG Petersen und Co, Wandsbeck T0 Wilhelm Kötter, Unna U1 Feba Fabrik elektrische Bedarfsartikel, Stückrath-KG, Berlin U2 J. Preh junior, Neustadt-Saale U3 Alois Zettler GmbH, München U4 Schneider und Co, Breslau, Gr. Ohlewiesen U5 Karl Buchdrucker, München U6 Fresen und Co., Lüdenscheid V7 Carl Walther, Waffenfabrik, Zella-Mehlis V8 Julius Kräcker AG, Berlin V9 Gebrüder Klein, Nürnberg V0 Weisse und Co., Gräfental W1 Heinrich Kopp GmbH, Sonneberg W2 Bonner Keramik AG, Bonn W3 Dralowidwerk der Steatit-Magnesia AG, Teltow W5 Hans G. Voigtel, Auma-Thüringen W6 Blumberg und Co, Lintord bei Düsseldorf W7 Ernst Albert Senf, Bautzen W8 Heinrich Knöll, Gross-Bieberau W9 August Hessmert, Brügge W0 Otto Single, Ing., Plochingen X1 W. Stiefelding, Berlin X3 Kurt Wentzel, Berlin X5 Ostland GmbH, Königsberg (Ostpreussen) X6 Julius Carl Görler, Berlin X7 Kugella vorm. Max Roth GmbH, Mittelschmalkalden X8 Ernst Gomolka, Zehdenick X9 Ernst Gösser, Iserlohn X0 Richard Rinker GmbH, Menden Neben diesen Presswerken existierten Hunderte weiterer Werke ohne einen solchen Code. Materialtypen und ihre Codes Materialprüfungsanstalt Berlin-Dahlem Stand: 31. Dezember 1938 Typ 1 Phenolharz (Bakelit) mit anorganischem (mineralischem) Füllstoff Typ 2 Kunstharz mit Asbest und anderen organischen Füllstoffen Typ 3 Kunstharz mit Asbest und anderen organischen Füllstoffen Typ 4 Bitumen mit Asbest und anderen organischen Füllstoffen Typ 6 Naturharz oder Bitumen mit anorganischem Füllstoff Typ 7 Naturharz oder Bitumen mit anorganischem Füllstoff Typ 8 Bitumen mit anorganischem Füllstoff Typ A Azetylzellulose mit oder ohne Füllstoff Typ K Harnstoffharz mit organischem Füllstoff Typ M Phenolharz (Bakelit) mit anorganischem (mineralischem) Füllstoff (Asbest?) Typ O Phenolharz (Bakelit) mit Holzmehl als Füllstoff Typ S Phenolharz (Bakelit) mit Holzmehl als Füllstoff Typ T Phenolharz (Bakelit) mit Texilfasern als Füllstoff Typ X Zement oder Wasserglas mit Asbest und anderen anorganischen Füllstoffen Typ Y Bleiborat mit Glimmer Typ Z Phenolharz (Bakelit) mit Zellstoff als Füllstoff Nach dem zweiten Weltkrieg kamen weitere Presswerke hinzu, eine Liste dafür steht mir momentan nicht zur Verfügung. Wichtig: Der gängige Typ "S" (Telefone, Radiogehäuse usw.) heißt jetzt "31". Neben Dahlem gab es nun auch ein Prüflabor in Darmstadt. Noch eine Anmerkung zum Bakelit, häufig wird Bakelit als "billig" angesehen, das war es als Material niemals! Gegenstände aus Bakelit konnten konkurrieren, weil es auf Grund der sehr teuren Formen möglich war, perfekt glänzende haltbare Gebrauchsgegenstände zu erzeugen, ohne teure Nacharbeit wie Bohren, Schleifen, Lackieren und Polieren. Auch die Verwendung von Füllstoffen wird oft als minderwertig angesehen, das ist falsch, denn ohne diese Füllstoffe sind die Materialien nicht brauchbar, die Füllstoffe sind absolut notwendig. Das Holzmehl, das in der Type S (später 31) verarbeitet wird, ist alles andere als billig, so feines Holzpulver ist schwierig in der Herstellung. Hier liegen auch die meisten Mängel am Kriegs-Bakelit, das gute Holzmehl war nicht mehr zu bekommen, bzw beim Einarbeiten des Holzmehls wurde geschlampt. |
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Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 1 |
Gast (Peter Greil) (Gast - Daten unbestätigt) 06.08.2010 |
Hallo, danke, bin endlich fündig geworden, der Hersteller ist nun klar. Über den Typ "S*" oder "*S" habe ich leider nichts gefunden, nur über "S" |
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