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Kategorie: > Tipps und Tricks > Kabel, Kapseln, Nummernschalter, Ersatzteile ... |
Verändert die Kabellänge von Telefonen die Lautstärke? | |
Thomas (Mailadresse bestätigt) 30.05.2009 |
Habe in einem früheren Ausdrucks eines Telefonbuches von ca. 1970 gelesen, das die Übertragungslautstärke noch stark von der verwendeten Anschlussschnurlänge abhängig war und entsprechend über die Kapseln und oder Elektronik im Telefon (sofern vorhanden) zu kompensieren war. Trifft dies auch heute noch bei Telefonen älterer Bauart (also die Fetaps ab den 1970 bis 1980 Jahren) und fortschrittlicher Fernmeldeanlagen seitens der Telekom zu, bzw. ist dies subjektiv überhaupt noch vernehmbar? Herzlichen Dank. |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 9 |
Gast (Alter Glasuriter) (Gast - Daten unbestätigt) 01.06.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 01.06.2009! Hallo Dietrich, was verstehe ich darunter: "Statt der beim automatischen Dämpfungsausgleich anfangs eingesetzten, von Detlef Genthe genannten temperaturabhängigen Widerstände (Thermistoren) werden inzwischen überwiegend Halbleiter-Varistoren eingesetzt," NTCs, Thermistoren etc kenne ich, was meinst du mit diesen "Halbleiter-Varistoren"? Alter Glasuriter |
Gast (Dietrich) (Gast - Daten unbestätigt) 01.06.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alter Glasuriter vom 31.05.2009! Hallo, hier noch eine Ergänzung: Statt der beim automatischen Dämpfungsausgleich anfangs eingesetzten, von Detlef Genthe genannten temperaturabhängigen Widerstände (Thermistoren) werden inzwischen überwiegend Halbleiter-Varistoren eingesetzt, die vergleichbare Dämfungskurven ermöglichen. Näheres dazu in: Edgar Roth, Fernsprechapparate in der Welt, Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1970, Verlag für Wissenschaft und Leben, Seite 27 - 28. Was den Einsatz von Hörkapselgruppierungen angeht, so gibt es auch den - schwächeren - Effekt der Dämpfung der ankommenden Sprechwechselspannung bei langen Anschlussleitungen, wie in meinem "zweiten Zusatz" schon erwähnt. Weil die Langzeit-Toleranzen aller Kohlemikrofone in jedem Fall die exakte Einhaltung des Dämpfungsplans schwierig machten, nahm es die DBP bei den Sprechkapseln offensichtlich sehr genau, um von dieser Seite her zusätzliche leitungslängebedingte Dämpfungsvariationen auszuschließen. In Sprechkreisen ohne Kohlemikrofon-Effekt ist zur Einhaltung des Dämpfungsplans eine Hörkapselgruppierung nicht erforderlich. Bei digitalen Übertragungsverfahren auf der Anschlussleitung sind im übrigen alle diese Überlegungen kaum noch relevant. Gruß Dietrich |
Gast (Detlef Genthe ) (Gast - Daten unbestätigt) 31.05.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alter Glasuriter vom 31.05.2009! Der automatische Dämpfungsausleich wertete einfach den fließenden Strom aus. Durch einen temperaturabhängigen Widerstand wurde die Stromaufteilung in der Apparateschaltung temperaturabhängig, und damit stromabhängig, verändert. |
Thomas (Mailadresse bestätigt) 31.05.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 31.05.2009! Hallo Dietrich: Du hast meine Frage genau verstanden und bestens beantwortet. So hatte ich es in etwa einmal gelesen nur nicht richtig verstanden. Gruß, Thomas |
Gast (Alter Glasuriter) (Gast - Daten unbestätigt) 31.05.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 31.05.2009! Hallo Dietrich, wie funktionierte dieser "Automatische Dämpfungsausgleich in USA/Frankreich? Und wozu gab es bei der Bundes/Reichspost außer den unterschiedlichen Mikrophonkapseln auch noch unterschiedliche Hörkapseln? Alter Glasuriter |
Gast (Dietrich) (Gast - Daten unbestätigt) 31.05.2009 |
Hallo Thomas, ich möchte Dir jetzt aber doch zu dem fachlichen Teil Deiner Frage die gewünschte Antwort geben. Frühere Telefone hatten Kohlemikrofon-Kapseln. Diese haben die Eigenschaft, dass die abgegebene Sprech-Wechselspannung mit geringer werdendem Mikrofonstrom abnimmt. Heißt im Klartext: mit langen Anschlussleitungen sinkt wegen des höheren Leitungswiderstands der Mikrofonstrom und damit die vom Kohlemikrofon abgegebene Sprechwechselspannung; auf der Gegenseite wird die Sprache also leiser. Deshalb wurden bei Telefonen mit langen Anschlussleitungen höherwertige Kohle-Mikrofonkapseln eingebaut, die aber teurer und weniger langzeitstabil waren (erster Zusatz: in den USA und Frankreich hatten alle analogen Telefone dagegen einen automatischen Dämpfungsausgleich, so dass auf die bei der DBP übliche vorgenannte sog. Kohlemikrofon-Kapselgruppierung verzichtet werden konnte - zweiter Zusatz: der mit längeren Anschlussleitungen einhergehende Effekt der zusätzlichen Dämpfung der Sprechwechselspannung, der für alle Mikrofonarten besteht, ist gegenüber dem spezifischen Kohlemiktofon-Effekt sehr viel geringer und bedarf keines besonderen Ausgleichs). Bei den heute weltweit beispielsweise verwendeten Elektretmikrofonen gibt es diesen Kohlemikrofon-Effekt nicht; deren "Lautstärke" ist unabhängig von der durch die Leitungslänge bedingten Stärke des Stroms in der Anschlussleitung - daher gibt es dort auch keine Kapselgruppierung mehr. Gruß Dietrich |
Thies Joachim Hoffmann parlaweb.de (Mailadresse bestätigt) 30.05.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas vom 30.05.2009! laien darf es geben, und posten dürfen sie auch, auch als gäste. es überrascht jedoch die fachwelt, sollte in einem einschlägigen buch eine solche verfälschende formulierung stehen. tatsächlich handelt es sich bei der diesbezüglich kritischen größe um die entfernung vermittlungsstelle - teilnehmerdose und nicht um die entfernung teilnehmerdose - apparat. |
Thomas (Mailadresse bestätigt) 30.05.2009 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Alter Glasuriter vom 30.05.2009! obgleich ich der Meinung bin, das unregistrierte Gäste nicht posten dürften handelt es sich um das Buch von Edgar Roth mit dem Titel: Fernsprechapparate in der Welt. Vielleicht habe ich auch Telefonanschlussschnüre mit Anschlussleitungen gleichgesetzt. Aber ich bin ja auch kein Techniker. Aber das ist ja nicht ungewöhnlich in einem Forum oder? |
Gast (Alter Glasuriter) (Gast - Daten unbestätigt) 30.05.2009 |
O sancta simplicitas! Lesen müßte man können! Von der Anschlußschnurlänge war dort bestimmt nicht die Rede! Das war (ist immer noch bei Analog) eine Frage der Leitungslänge vom letzten Verstärker, meist in der Vermittlung. Das sind Kilometer, konnten früher in Einzelfällen auch 10 km sein. Alter Glasuriter |
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