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Kategorie: > Fernamtstechnik, Vermittlungstechnik
Durchwahlen im Ausland
Gast (Christian Meier)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.07.2009

Hallo,

laut Wikipedia ist ISDN pro 1000 Einwohner wie folgt verbreitet:

   * Norwegen 401
   * Dänemark 339
   * Deutschland 333
   * Schweiz 331
   * Japan 240
   * Großbritannien 160
   * Finnland 160
   * Schweden 135
   * Italien 105
   * Frankreich 85
   * Spanien 58
   * USA 47

Gibt es in Ländern mit geringerer Verbreitung keine Durchwahlen oder wie werden die bei analogen Anschlüssen realisiert?

In den USA wird die Durchwahl meines Wissens nicht als Teil der eigentlichen Telefonnummer gewählt sondern von der Telefonanlage per Tonwahl ausgewertet.

Chris



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Gast (chris)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.07.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 17.07.2009!  Zum Bezugstext

Wusste ich nicht. Interessant. In Deutschland fällt wegen -0 ja meistens -00 bis -09 weg.
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  17.07.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von chris vom 17.07.2009!  Zum Bezugstext

das ist wohl immer dort so, wo die durchwahlen einteilig wie msn sind und nicht aus basis und nebenstellennummer bestehen. in der schweiz ist eine durchwahlnummer ähnlich gut erkennbar wie in deutschland, nämlich an der rufnummer der abfragestelle (meist 111 / 1111, also die ziffer 1 entsprechend der stellenzahl der nst-nrn. wiederholt). diese gewohnheit ist dort im gegensatz zu deutschland auch nach der umstellung auf isdn beibehalten worden (vermutlich wegen der amtsholung per 0).
Gast (chris)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.07.2009

Danke auch an das Wähltamt Kleinbaumgarten für die ausführliche Antwort ;-).

Im ausland scheint es öfter so zu sein, dass man Durchwahlnummern nicht am Aufbau erkennen kann. Sieht man wenigstens nicht so oft wie in Deutschland, dass -0 die Zentrale ist usw.
Gast (Wählamt Kleinbaumgarten)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.07.2009

Ich denke, hier spielen mehrere Aspekte mit.

Zum Thema USA:

1) Die Telefongrundgebühren pro Hauptanschlußleitung sind vernachlässigbar gering

2) Der Verkehr innerhalb des gleichen Vorwahlbereiches ist (fast) immer kostenlos.

Damit ergibt sich der Umstand, daß man sich eine ausreichende Anzahl von Direktanschlüssen einleiten kann, ohne dafür horrende Beträge zahlen zu müssen. Und das gilt dann natürlich auch für Privathaushalte, die sich den bescheidenen Luxus leisten, für jedes Familienmitglied je einen Anschluß einleiten zu lassen.

Bei elektronischen Zentralen kann man dann auch eben die besagte CENTREX-Funktion, also das Simulieren einer Anlage mit Durchwahlfunktion durchführen (ginge "zur Not" auch mit elektromechanischen Systemen, so hat beispielsweise 1945 die amerikanische Besatzungsmacht in Wien Teile der Vermittlungsstelle Wien-Hebragasse für den Eigenbedarf entsprechend modifizieren lassen).

Zum Thema NACHWAHL (also Weiterwahl mit MFV/DTMF) NACH Verbindungsherstellung:

In Ländern mit kostenlosem Ortsverkehr (z.B. USA) verursacht das Melden der betreffenden Anlage und die anschließende Entgegennahme der Rufnummer der gewünschten Nebenstelle keine zusätzlichen Kosten für den Anrufer, daher ist dieses Einwahlverfahren (zumindest im Ortsverkehr) eine vertretbare Lösung.

Zum Thema (echte) Durchwahl generell:

In Ländern mit fixer Rufnummernlänge (z.B. USA mit 3+7 Stellen, Tschechische Republik (9stellig), Schweiz 2+7 bzw. 1+8 Stellen, Ungarn, etc.) gibt es zwar auch eine echte Durchwahl, nur bildet da die Hauptrufnummer und die entsprechende Durchwahlnummer eine Gesamt-Rufnummer, die im Prinzip nicht von Normalanschlüssen unterschieden werden kann, da sie beide die gleiche Strukturen aufweisen.

In Deutschland dürfte ein ähnlicher Trend vorherrschen, man strebt anscheinend nach einer Gesamtstellenanzahl von 10 Stellen für Neuanschlüsse, wobei man bei echter Durchwahl Nummernblöcke zu je 10 bzw. 20 Rufnummern (mindestens) kaufen muß. Diese Idee der deutschen Bundesnetzagentur halte ich im Prinzip für eine reine Geldbeschaffungsaktion und ein Hemmnis für die Entwicklung und effiziente Nutzung der Kommunikationsmöglichkeiten.

Gegenbeispiel: In Österreich bekommt man für einen monatlichen Betrag von rund EUR 1,-- sowohl bei ISDN, als auch bei POTS-Anschlüssen das Leistungsmerkmal der echten Durchwahl angeboten, die Durchwahllänge kann bis zu 7 Stellen (im nationalen Verkehr) betragen, was also einen Nummernhaushalt von rund 10 Millionen möglicher Nebenstellen ausmacht.

Allerdings: Man muß bei der Vergabe der eigenen Durchwahlnummern bedenken, daß nicht alle ausländischen bzw. nationalen Betreiber den vollen Adreßbereich (also die sieben Stellen) ausschöpfen können und nur einen Teil der angegebenen Stellen auch tatsächlich anwählen lassen können, es empfiehlt sich daher, die mit Auslandsverkehr befaßten Sprechstellen mit entsprechend kürzeren Durchwahlnummern auszustatten.
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.07.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christian vom 16.07.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,

bei kleinen Konfigurationen wurde beim anlagelosen Centrex SB-Service eine Anschluss-Doppelader pro Nebenstelle vom öffentlichen Amt zum Kunden verdrahtet; bei größeren Konfigurationen kamen gain-pair-Einrichtungen (so hießen sie, glaube ich mich zu erinnern) zum Einsatz, also Multiplexer.

Gruß  Dietrich
Gast (Christian)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.07.2009
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich vom 15.07.2009!  Zum Bezugstext

Hallo,

danke für die schnelle Antwort Dietrich!

Muss der Kunde dann entsprechend viele Leitungen zur Vermittlungsstelle haben oder wie funktioniert die Durchwahl ohne Anlage?


chris
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.07.2009

Hallo,

hier der Versuch einer Erklärung für die unterschiedliche ISDN-Durchdringung.

Wenn die ISDN-Durchdringung hoch ist, dann nur, wenn sich ISDN auch bei den privaten Wohnungsanschlüssen durchgesetzt hat.

Extremfall USA: ISDN hat sich dort bei den Wohnungsanschlüssen überhaupt nicht durchgesetzt - wesentliche Gründe:
- die mit ISDN mögliche Durchwahl macht im Wohnungsbereich normalerweise wenig Sinn
- der gegenüber analogen Anschlüssen schnellere Datenverkehr bei ISDN ist (heute)im Zeitalter von DSL kein Thema mehr
- die Anzeige "wer ruft an" wurde in den USA schon sehr früh mit analogen CLIP-Telefonen geboten.

Bleibt für ISDN der Vorteil der "2 Nutzkanäle mit 3 Nummern": dieser ist abhängig von der Tarifierung; da hatte die DBP ISDN mit sehr günstigen Preisen in der BRD wirklich gepusht.

Zum speziellen Thema der Durchwahl in den USA: bei der dortigen Feststellen-Nummerierung war die echte Durchwahl immer teuer; dennoch gab es sie. Aber kleine Firmen nahmen stattdessen den CENTREX SB-Service, der die Leistungen einer kleinen Nebenstellenanlage mit Durchwahl bot, aber voll im öffentlichen Amt realisiert wurde, so dass der Kunde überhaupt keine Nebenstellenanlage anzuschaffen brauchte.

Gruß  Dietrich



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