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Kategorie: > Telefone bis 1930
ZBSA 24 - wundersame Kapazitätsvermehrung? und anderes
Hermine Tuzzi
(Mailadresse bestätigt)

  21.09.2013

Hallo und erst einmal vielen Dank für dieses Forum, in dem ich schon viele wertvolle Hinweise erhalten habe, ohne jedoch bisher etwas geschrieben zu haben.

Nun habe ich aber ein Problem, zu dem ich noch nichts gefunden habe, wo mich die Lösung aber doch interessieren würde: Ich habe ein ZBSA 24 F erhalten - laut Schaltplan, das Pappschildchen ist leider verloren -, das soweit sehr gut funktioniert: der Nummernschalter läuft einwandfrei und ohne Verwähler ab, die Hör- und Sprechqualität ist nach dem Einstellen der Membrane ausgezeichnet (Sprechkapsel von 9.36 mit Adapter). Nur der Wecker funktioniert nicht, aber da habe ich schon eine der beiden Spulen, die leider 4,5 kΩ als Übeltäter ausgemacht.
Nun meine Fragen:
1.) Welche Spulen passen in den Wecker des ZBSA 24? Sind solche noch irgendwo zu bekommen?
2.) Die Messung des Kondensators (ebenfalls 9.36) ergab 11,5 µF! Wie kann das sein?
3.) Die rote Ader vom Nummernschalter, die normalerweise auf E liegt, wurde "von alter Hand", also vermutlich ebenfalls etwa 1936, abgeschraubt und das Ende mit dem Kabelschuh mit Isolierband unschädlich gemacht. Warum?
4.) Das Griffstück des Handapparats (Hartgummi?) riecht stark nach Knoblauch. Zersetzungserscheinung oder Umwelteinfluß?
Würde mich über Antworten freuen!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Hermine Tuzzi
(Mailadresse bestätigt)

  23.09.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von www.erel.de vom 22.09.2013!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für die sachdienlichen Hinweise! Ich denke, daß ich versuchen werde, die Spule durch eine gleichwertige zu ersetzen; möglicherweise entsprechen ja die Spulen des W48- oder W28-Weckers denen des ZBSA 24? Kennt jemand die Werte?

Den Kondensator, der tatsächlich Leckstrom aufweist, werde ich vom Meisterlöter meines Vertrauens durch einen Ersatz aus einem W48 ersetzen lassen.

Beim Hartgummigriff bin ich inzwischen weitergekommen, denn in meinem Bekanntenkreis finden sich glücklicherweise ein Pfeifenhändler, ein Chemiker und ein Liebhaber alter Radios, die mir den Königsweg zum schönen und geruchsneutralen Griffstück zeigen konnten.

Hartgummi ist ein Produkt aus Gummi und Schwefel, das gegen chemische Angriffe wie etwa Handschweiß sehr widerstandsfähig ist. Unter Lichteinwirkung aber werden Schwefelverbindungen frei, unter anderem Schwefelsäure, die das Gummi angreift. Dadurch wird das Hartgummi braun und stumpf (da ich das schon bei mehreren Geräten, auch im Internet, so gesehen hatte, hielt ich das für normal), und es entwickelt sich ein  Geruch nach Schwefel und verbranntem Gummi.

Bei der Wiederherstellung geht man nun folgendermaßen vor: Zunächst wird mit einer Politur oder in hartnäckigen Fällen mit 600er Schmirgelpapier die korrodierte Schicht entfernt; Autosol eignet sich vorzüglich, ohne Abrasion geht es leider nicht. Die Rückstände der Politur entfernt man mit kaltem oder lauwarmem -- auf keinen Fall heißem!! -- Wasser. Um die Schwefelverbindungen wegzukriegen, wird das Griffstück mit Ammoniaklösung abgerieben (gibt's in der Drogerie). Nach erneutem Abspülen mit lauem Wasser muß der Gummi mit Petroleum eingefettet werden -- ich habe dazu weißes Vaselin verwendet; diese Pflege sollte man auch von Zeit zu Zeit wiederholen. Kurz einziehen lassen, überschüssiges Vaselin entfernen, aufpolieren und fertig: Der Handapparatgriff ist wieder schwarz und glänzend wie am ersten Tag und hat seinen üblen Geruch verloren. :-)

Weiß jemand, aus welchem Material die Abdeckung des Fernhörers beim Handapparat 24 besteht? Die ist bei mir unverändert glänzend schwarz, daher nehme ich an, daß es sich hier nicht um Hartgummi, sondern um Bakelit handelt.
www.erel.de
erelerel.de
(gute Seele des Forums)

  22.09.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Harald vom 21.09.2013!  Zum Bezugstext

Naja, 1 mF entspräche 1 Millifarad, also 1000 μF (Mikrofarad) - das ist definitiv falsch!
Sollwert ist 1 Mikrofarad (1μF), siehe auch:

http://erel.de/INH/12/1222240/index.htm

MfG www.erel.de
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  21.09.2013

Kapazitätserhöhungen gibt´s bei alten Kondensatoren, wenn das Dielektrikum Feuchtigkeit angezogen hat. Das kommt bei alten Papierkondensatoren vor. Typisch ist dann auch der Leckstrom.

Bei Röhrenradios ist das ganz typisch; hier müssen alle Papierkondensatoren ersetzt werden. Bei den Telefonkondensatoren war mir das bis dato noch nicht bekannt, aber ich weiß auch nicht, welche Kondensatortypen im ZBSA24 verbaut sind.
Achim
(Mailadresse bestätigt)

  21.09.2013

Hallo,

zum Wecker: wenn die Spulen nicht mehr erhältlich sein sollten, kann man durchaus die Spulen selber neu wickeln. Spulendaten wie Drahtstärke und Windungszahl vorausgesetzt. Selbst erprobt!
Harald
harald.wittlicht-online.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.09.2013

Hallo! Zu 2. und 4. kann ich Ihnen schon mal antworten.
Der Kondensator sollte 1 mF haben. Vermutlich ist der Kondensator in Ihrem Gewrät defekt. Man erkennt es daran, dass dieser Kondensator für Gleichstrom durchlässig geworden ist. Es entsteht ein sogenannter Leckstrom. Mit einem Ohmmeter ist das leicht zu prüfen.
Der Griff des Handaparates ist aus Ebonit. Im laufe der Zeit können sich In den Poren feinste Ablagerungen von Schmutz fest setzen. Der Zersetzungsprozess kann dann zu einem schlechten Geruch führen.



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