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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
W38 komische Version - Gabel&träger-ersatz?
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  29.01.2014

Hallo zusammen,
da dies mein erster Post hier ist - erstmal ein herzliches Hallo und vielen Dank an alle, die hier regelmäßig schreiben und ihr Wissen mit anderen Teilen. Alleine die Vielzahl an Threads hat mir schon oft weitergeholfen, so dass ich mich bisher nichtmal anmelden musste - alle meine Fragen waren schon beantwortet :-)
Kurz zu mir, ich bin seit jeher begeisterter Sammler jeglicher alter Technik, die ich finden kann; bevorzugt defekte Geräte, denn am meisten Spaß macht es mir, sie zu zerlegen, die Funktion zu ergründen und sie im Idealfall wieder zum Leben zu erwecken.
So fanden im Laufe der Zeit immer mehr Geräte aller Art zu mir, die meisten wurden auch repariert bzw restauriert... aber meine neueste Erwerbung gibt mir noch ein paar Rätsel und Fragen auf:

Auf einem Flohmarkt habe ich vergangenes Wochenende ein "Bakelittelefon" gefunden... und es für den angebotenen Preis erstmal mitgenommen, ohne mich darum zu kümmern, um was es sich genau handelt.
Nach Zerlegung und gründlicher Reinigung bin ich da schon etwas weiter:
Die Grundplatte, Gehäuse und Nummernschalter sind eindeutig W38. Die Elektrik sieht komplett original aus, kein wildes rumgelöte oder ähnliches - allerdings entschlüssele ich den Code auf dem Kondensator als BJ 1960. Da wurde der W38 doch von Siemens schon nichtmehr gebaut, soweit ich bisher gelesen habe...
Den Nummernschalter habe ich bis auf den Mechanikträger komplett zerlegt, gründlich gereinigt und wieder zusammengebaut (mittlerweile kann ich das im Schlaf), allerdings fiel mir dabei auf - gibt es eine allgemeine Regel, wieviele Umdrehungen die Feder aufgezogen werden muss? Ich habe fürs erste 2 volle Umdrehungen probiert, der NS läuft sehr schön und gefühlt in korrekter Zeit ab (ein Test am Oszilloskop steht noch aus).
Der Hörer ist wohl von einem W48, er hat die flache einteilige Einsprachekappe und den Gehörschutzgleichrichter. Anscheinend wurde er mal ersetzt, denn da kommen wir zu meiner wichtigsten Frage:
Das Telefon folgte wohl mal kopfüber der Schwerkraft, der Gabelträger ist in 4 Teile zersplittert (davon 3 vorhanden), der Gabel selber fehlt ein Zinken. Als Folge davon wurde wohl der Hörer ausgetauscht... Passen diese beiden Teile vom W48 problemlos auf den W38? bei telefonmanufaktur.de gibt's ja neugefertigte 48er-Ersatzteile, da hätte ich dann eingekauft, wenn ebay in nächster Zeit nichts passendes liefert.
Achja, der kleingefaltete Schaltplan des "Tischapparat W 38 mir Erd- und Flackertaste 34" wanderte erstmal in meinen Scanner. Wenn jemand Interesse an einem 7800*10600 Pixel großen Scan hat, bei dem man die einzelnen Papierfasern zählen kann... (mich regen lowres-scans im Internet, auf denen man kaum etwas erkennen kann, so dermaßen auf...)

So, das ist jetzt ein längerer Text geworden - ich hoffe, es arbeitet sich dennoch jemand durch meine Punkte und kann mir weiterhelfen,

Philip



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 19
Thomas Toelle
toellekomweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Censer,

habe heute mal wieder mit Erfolg in einem Schrottcontainer gewühlt...
und prompt an diesen Conversation denken müssen...
Sollte das, das Objekt der "Begierde" sein, bzw. noch Interesse an einem "original Teil" bestehen, bitte per Mail melden.
Falls nicht, wünsche ich viel Spass und Erfolg beim "nachproduzieren" ;-)
Beste Sammlergrüße
Thomas


Censer
(Mailadresse bestätigt)

  05.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 03.02.2014!  Zum Bezugstext

Ragnar, da warst du ein paar Sekunden schneller als ich - und ich sehe deinen Beitrag erst jetzt. Den Link kannte ich noch nicht, eine gute Ergänzung. Danke!

Weiß jemand, wie viel Holzmehl (prozentual) in die Bakelit-Rohmasse gemischt wurde? Wobei sich dafür auch schon wieder ein eigener Thread lohnen würde...

Stefan, mit der Auflistung kann man doch schonmal was anfangen. Eine kleine Anmerkung hätte ich, ich würde tist analog zu wdst mit "Tischstation" entschlüsseln. Warum? Auch beispielsweise bei mtph oder lsp werden die Digraphen nicht zertrennt - ich vermute(hoffe), das wurde bei allen Bezeichnungen beibehalten.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 03.02.2014!  Zum Bezugstext

Ein paar Typenbezeichnungen von Siemens, die ich mir mal hergeleitet habe (alle Angaben ohne Gewähr!):

Fg = Fernsprechgerät
Hap = Handapparat (alte Bezeichnung)
mtph = „Mikrotelephon“ = Handapparat (neue Bezeichnung)
9Fg = wurde für Apparate verwendet, die die gleiche Form/Beschaffenheit wie frühere Baumuster haben, um Verwechslungen auszuschließen (neue Apparate, deren Form/Beschaffenheit neuartig und noch nicht dagewesen ist, sind allerdings mit Fg gekennzeichnet)
sch = Schalter
kfs = Kontaktfuß
wck = Wecker
bk = Beikasten
tist = Tischtelefon
wdst = Wandstation = Wandtelefon (alt)
stat = Station = Wandtelefon (neu)
mph = Mikrofon
tph = „Telephon“ = Hörkapsel gemeint
SK = Sammelkarte
lsp = Lautsprecher
schrk = Schrank = Vermittlungsschrank

Ab 1963 wurden die Fg-Nummern nach und nach durch S-Nummern abgelöst.
Aus „Fg Sk 54 S“ wurde „S30054“.
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 03.02.2014!  Zum Bezugstext

Ich antworte mir gerade mal selber, habe unter dem Link
http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000005206
Die Antwort auf meine Frage nach den MPAD-Nummern gefunden.

Daraus schließe ich: Tatsächlich alles an meinem Telefon in den Siemens-Schuckertwerken, Abteilung Isolierstoffe, Berlin-Siemensstadt produziert, die Teile mit "S" waren noch Restbestände aus (Vor-)kriegszeiten. Das erklärt dann auch die leicht andere Farbe, die Hörmuschel ist deutlich "brauner" als der Rest des Hörers. Weiterhin kann ich damit davon ausgehen, dass das Telefon tatsächlich im Originalzustand war.

Warum findet man den Hinweis auf das Prüfzeichen so selten? Das könnte einige Arbeit ersparen... und bedeutet für mich, dass ich einige meiner Telefone mal wieder zerlegen werde, um nachzusehen, welche Ziffern die Prüfzeichen dort tragen.
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 03.02.2014!  Zum Bezugstext

Also mtph dürfte für "Mikrotelephon" stehen, also eine universelle Hör/Sprechmuschel in diesem Fall, es gab auch Mikrotelephonkapseln.

Die Materialbezeichnung S ist Bakelit mit Holzmehl als Füllstoff, 31 kann ich nicht zuordnen (die Liste im Radiomuseum kennt nur einstellige Materialbezeichnungen, obwohl im Bild eine zweistellige Kennung ist). Laut dieser Seite
http://der-fernmelder.de/page11.php
ist 31 identisch mit S, also auch Bakelit mit Holzmehl.

Presswerk 34 ist Siemens-Schuckert Berlin.
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  03.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 02.02.2014!  Zum Bezugstext

Stefan, ja, genau das ist es. Entweder die Firma hat nur genau dieses eine Gerät gefertigt, oder du hast eine erstaunlich gut funktionierende Glaskugel (oder sonstige wahrsagerische Fähigkeiten) :-) Der Zustand davon ist leider ziemlich schlecht, und eine der Schrauben ist anscheinend mit Blei verplombt.. aber darum kümmere ich mich später.

Erstmal habe ich ein paar Teilenummern des W38:
Vom Gabelträger selbst sind nur noch vorhanden:
"1002/5"
"A" (in einer kreisförmigen Vertiefung)
MPAD-Zeichen (erste Zahl oben, 2. Zahl unten): 34 31
Siemens Halske-Logo

Auf der Gabel sind alle Beschriftungen lesbar:
"9Fg.tist.
5,Tz9"
"1656/4"
MPAD 34 31
SH-Logo

Die Einsprache hat 22 Löcher, 9Fg.mtph.4T1, MPAD 34 31.
Die Hörmuschel hat keine eingeprägte Teilenummer, nur ein SH-Logo, eine schwach lesbare "3" und eine MPAD-Nummer 34 "liegendes S"... Sollte das untere Zeichen nicht das Material angeben? Was ist "liegendes S"?
Im Handapparat ist der MPAD-stempel ebenfalls 34 31, passt also zum Rest.

Der Vollständigkeit halber:
Gehäusekappe "Fg.tist 242Tz1", MPAD M4 31, zusätzliche Prägung "F1058"
Sprechkapsel "Fg mph 97a/ZB max.50mA [...] 02.71"
Hörkapsel "[...]II tph 64 dyn 07.66"

Und weil's so schön ist, gleich noch die Daten des "neuen" Handapparates:
"1008 Fg.mtph.16Tz.3T1", MPAD 34 31, rot gestempelt "Fg. ?K Hap 16a/1 12F1" (? unleserlich)
Einsprache 2teilig:
Innenteil MPAD 34 31 (keine weitere Prägung)
Schraubring MPAD 34 "liegendes S"
Hörmuschel "Fg.mtph.1 2,T4", MPAD 34 31
Sprechkapsel "9Fg.mph.2a/ZB-II"
Hörkapsel "Fg.tph 57 b"

Gibt es irgendwo eine Liste, was welche Typenbezeichnung bei Siemens bedeutet? Hap könnte Handapparat heißen... aber wie kommt beispielswese "mtph" zustande?

Die Hörmuscheln werde ich auf jeden Fall tauschen, denke ich... ein bisschen Perfektionismus darf dann doch sein.
Philip
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  02.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 02.02.2014!  Zum Bezugstext

Das "SSS-Teil" ist vermutlich eine Sprechanlage (Türsprechstelle) von Siedle.

Siehe hier:

https://de-de.facebook.com/photo.php?fbid=244900389017423&set=a.129518797222250.25142.129345707239559&type=1&theater
RagnarB
texas.rangergmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  02.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 02.02.2014!  Zum Bezugstext

Es wäre spannend zu wissen, ob die Schraubringe vom österreichischen W48 (hatte noch eine zweiteilige Einsprache) kompatibel sind - die gibt es doch fast noch wie Sand am Meer, teilweise auch als zersplitterte Teileträger.

Die veränderliche Leitungsnachbildung dürfte es bei den österreichischen Postapparaten ab dem FeApp 64 unter der Bezeichnung "Verlängerungsleitung" (VL) mit Steckbrücken gegeben haben, ob sie im W80 noch existiert weiß ich nicht auswendig.
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  02.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 02.02.2014!  Zum Bezugstext

Stefan und Stephan, danke für die Infos. An der Seite von Fernsprecher.de war ich schonmal vorbeigekommen, eien sehr nützliche auflistung... wenn auch einige Punkte für etwas Verwirrung sorgten.

Christopher, danke für das Angebot, das Telefon liegt gerade nicht hier, aber heute abend habe ich es wieder und werde erstmal sämtliche Teilenummern rausschreiben.

Der Apparat meiner Mutter hat leider nicht die Gabel mit eingeprägtem Siemens-Logo, sondern eine komplett unmarkierte.

gestern lief mir auf einem Flohmarkt noch ein professionell abgeschnittener Hörer zu - 2teilige Einsprache vom W38, verflochtene Hörerschnur aus 4 schwarzen Kunststoffummantelten Litzen (davon schauen noch ca 2cm aus dem Hörer raus), aber auch schon mit Gehörschutzgleichrichter und mit relativ neuen Sprech- und Hörkapseln (Teilenummer 9Fg.*). Dazu gab es noch ein sehr komisches Telefon von "SSS", aber dazu werde ich wohl bei Gelegenheit einen eigenen Thread eröffnen.

Philip
Christopher Maurer
c.maurer.mailgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  02.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Philip,

versuch es mal bei der unten genannten Quelle. Die Gabelträger sind schwer zu beschaffen, ein Siemens-Teil sollte aber aufzutreiben sein.

Sag mal die Bezeichnungen, die auf Gabelträger & Gabel stehen; auch die Ziffern des MPAD-Zeichens (Herstellungsort & Material) sind interessant, und ob diese Nummern zum Rest des Gerätes passen.

Evtl. habe ich noch was in meiner Teilekiste, aber ohne Gewähr, da ich vor dem Umzug alles in einen Karton geräumt hatte.

Die Einsprache kannst du eigentlich so lassen; der W38 wurde wohl seit der Einführung des W48 (die Geräte wurden einige Zeit parallel produziert) auch mit der "neuen" flachen Einsprache versehen. Sag mal, ob sie 22 Löcher hat, und eine Siemens-Teil-Bezeichnung; sie kann auch flacher sein als die Hörmuschel. Wenn das so zutrifft, deutet das auf den Originalzustand hin.

Eine 2-teilige Trichtereinsprache (gabs beim Modell 36 auch) ist ebenfalls schwer zu besorgen, ich habe noch viele Einsprachen, aber keine unbeschädigten Schraubringe mehr.

Gruß
Christopher
Stephan
sd.ammongmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  31.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Philip,

hier noch ein paar Infos:
http://www.fernsprecher.de/museum/w38.htm

Gruß Stephan
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  31.01.2014

Natürlich gab es die einstellbare Rückhördämpfung später noch - nur war dies anscheinend keine Forderung der Bundespost, weshalb die Postapparate dies meist nicht hatten.

Spätere (Nebenstellen-)Telefone mit umschaltbarer Rückhördämpfung: MG M55, SEL Assistent (exzellente Schaltung!!!), TN T4 (sehr gute Lösung mit Steckbrücken) und - nicht zu vergessen - die N-Brücken auf den FeTAp613 - 616 und TN E3. Es wird sicher noch mehr geben.

Vorläufer war der "W28 Na. v." (= Nachbild veränderlich).
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Christopher Maurer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Danke für die weiteren Informationen... Der Reihe nach:
Stefan,
auf die 0° bis 60° hätte ich auch selber kommen können... durchaus logisch, aber irgendwie hatte ich nur die Aussage im Kopf, dass der Kondensator einen Datecode habe und dieser Aufschluss über das Alter des Telefones gebe. Manchmal liegt die Antwort doch um einiges näher, als man denkt
Die einstellbare Rückhördämpfung kannte ich bisher noch garnicht. Warum gab es das später nicht mehr? Waren die telefone (oder die Leitungen?) dann so weit entwickelt, dass es nichtmehr nötig war? (Ich habe den Schaltplan gerade nicht vor Augen - wahrscheinlich erledigt sich meine Frage, sobald ich einen Blick darauf werfe)

Robin,
die Herstellung von Bakelit steht zwar auch noch auf einer To-Do-Liste, fürs Erste hätte ich auf schwarz eingefärbtes Epoxydharz gesetzt, eventuell analog dem Bakelit mit Füllstoffen zur Stabilisierung. Glasfasermatte, aus der ich Glaskurzfasern herstellen könnte, habe ich noch auf Lager... andere Möglichkeiten wären Lumpen oder Papierreste, wie es damals wohl mit Bakelit auch gemacht wurde...
Die Stange der Gabel ist beim W38 eingeschraubt, ich hätte die selbe Vorgehensweise für den Nachguss gewählt - entweder ein Schraubenhändler hat etwas passendes im Angebot, oder ich drehe eine gerändelte Messinghülse mit passendem Innengewinde (oder lasse drehen).

Christopher,
danke für die Entschlüsselung. Dann ist der Apparat ja doch älter, als ich dachte. Hast du Quellen für 36er-Ersatzteile?

Fürs erste habe ich heute auf ebay sehr günstig eine Gabel eines W48 erstanden, den Gabelträger werde ich wohl als Nachbau bei Fernsprechtechnik.de bestellen.

Bei der Einsprache bin ich mir noch nicht sicher, ob ich sie im momentanen "überarbeiteten" Zustand belassen oder auf "Original" zurückrüsten soll... Das wird wohl Geschmackssache sein. An sich ist der momentane Zustand ja genauso "original", da (nach bisherigen Erkenntnissen) von Bahn, Post o.ä. aufgearbeitet.

Philip

Achja: hat jemand originale Bilder von W38 aus Werbebroschüren oder ähnlichem? Der Schriftzug "Siemens" samt Logo ist (zumindest bei meinem Apparat) nur auf einer Seite der Gabel. War diese original in Richtung Nummernschalter oder genau entgegengesetzt orientiert? (soll heißen: Sah man als Nutzer des Telefons das Logo, oder nur eine glatte schwarze Gabel?)
Christopher Maurer
c.maurer.mailgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,
die Codierung 6E11 lässt sich zumindest teilweise aufschlüsseln: 'E' ist das Jahr 1949, '11' ist November. Die Fertigungsstätte '6' ist mir unbekannt. Ich hatte mal solch einen W38, leider nur ziemlich ve evtl. ist es aber schon die neuere Bezeichnung rbastelt.

Mit etwas Glück bekommt man auch die originalen Siemens-Ersatzteile; die Teilenummern der Gabel und des Gabelträgers könnten noch vom Modell 36 stammen (Fg.tist.166...). So bleibt das ansonsten schöne Gerät weitestgehend original.

Gruß
Christopher
Robin
(gute Seele des Forums)

  30.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Moin Philip,

die Idee mit dem Nachgießen finde ich interessant!
Bitte teile uns deine Erfahrungen mit, sobald du welche gesammelt hast.
Bakelit herzustellen (Preßharz) wäre ein saumäßger Aufwand und wohl nicht "mal eben so" möglich, daher finde ich deinen Ansatz schon einen Versuch wert.
Weißt Du schon, woraus du die Teile gießen willst?
Mir schwebt da etwas in Richtung Epoxidharz vor (z.B. aus dem Modellbau).
Die Stange der Gabel müßtest Du u.U. aus der kaputten Gabel herausbrechen und könntest sie dann für den Nachbau verwenden. (die müßte m.W. eingegossen werden, zumindest die Aufnahme)
Ich wünsche schon einmal viel Erfolg im Voraus!

Gruß
Robin
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Censer vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Der Kondensator ist original. Die "60" bezeichnet den maximalen Temperatur-Einsatzbereich (+ 60 °C) und nicht das Baujahr. :-)

Die Bezeichnung "6E10 Fg.Sk.Hap.16/18" deutet für mich darauf hin, dass der Handapparat ebenfalls original sein könnte, da beim W48 die Bezeichnung "Hap" in der Regel (es kann bei ersten Exemplaren Ausnahmen geben!) schon nicht mehr verwendet wurde.

Der Siemens-W38 (West) ist heute viel seltener als der W48 und auch seltener als die DDR-W38. An der M-Klemme hast Du eine große Brücke, mit der Du einen Kondensator 0,3 µF wahlweise zu- oder abschalten kannst. Über das Loch im Gehäuseboden kannst Du auch bei geschlossenem Apparat sehen, wie die Brücke steht. Das Ganze nennt sich "veränderbares Nachbild". Einfach ausgedrückt, wird die Lautstärke der eigenen Stimme im Hörer dadurch den unterschiedlichen Leitungsverhältnissen angepasst (sog. "Rückhördämpfung"). Einfach beide Stellungen der Brücke ausprobieren und diese wählen, bei der die eigene Stimme leiser im eigenen Hörer hörbar ist. Der andere Teilnehmer hört sie noch laut genug.
Censer
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 30.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Norbert, hallo Stefan,
danke für den Link! bei den Preisen lohnt sich ebay ja fast nicht mehr. Fürs erste werde ich dann auf W48-Teile setzen - Und vielleicht bekomme ich von meiner Mutter irgendwann die Erlaubnis, diese Teile ihres W38 Nebenstellenapparates in Silikon abzuformen und nachzugießen, denn zumindest die Gabel mit dem eingeprägten Siemens-Logo auf der Rückseite möchte ich irgendwann wieder auf dem Gerät haben. (siehe Bild)
Der Hörer hat tatsächlich die Kerbe - das heißt also, es ist ein W38-Hörer, der bei einer Überholung des Gerätes mit W48-Teilen aufgewertet wurde?
Ins Bakelit des Handteiles eingegossen steht "1008 Fg.mtph.16Tz.3T1", daneben gestempelt lese ich "6E10 Fg.Sk.Hap.16/18". Die Hörerschnur ist übrigens ein einfach umflochtenes Bündel von 4 PVC-isolierten Litzen - also auch neuerer Bauart(?).
Bilder der Bodenplatte folgen gleich.
Der rote Stempel hierauf lautet "Fg.Sk.Tif.242b/N 6E11". Ich habe mittlerweile noch ein bisschen im Forum gelesen - 6E11 scheint wohl das Datum zu codieren? Gibt es eine Liste dazu, die das aufschlüsselt?
Danke für euren Input!


Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014

Dein W38 wurde vermutlich mal aufgearbeitet - das kam damals gar nicht mal so selten vor. Beispielsweise hat die Bundesbahn ihre vorhandenen W38 in eigenen Werkstätten aufgearbeitet - und das geschah jeweils mit den damals neuesten Teilen.

Dass beim Siemens-W38 der Kondensator gewechselt wird, ist übrigens gar nicht mal so selten: Es gab zeitweise zylinderförmige Kondensatoren, deren Halterungsnasen von Zinkfraß betroffen waren; der Kondensator löste sich ab.
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.01.2014

Hallo Philip,

Gabel- und Gabelträger vom W48 sind meines Wissens voll kompatibel zum W38. Du bekommst diese Teile auch bei http://www.fernsprechtechnik.de

Der Hörer des W38 unterscheidet sich durch eine Kerbe unten, damit sich das Innenteil der zweiteiligen Mikrofon-Einsprache bei der Montage nicht verdrehen kann.

Stelle doch mal Fotos von Deiner Bodenplatte hier ins Forum. Einmal von oben mit "Innenleben" und von unten fotografiert.

Die Aufzugfedern der einzelnen Nummernschalter unterscheiden sich. Die Vorspannung stellt man am besten nach Gefühl ein. Meist sind es zwei bis vier halbe Umdrehungen.

Gruß, Norbert



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