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Kategorie: > Telefone 1967 bis heute (Fax, Handys)
Umstellung FeTap 751-1 mit TWB71 auf MFV
Pille
(Mailadresse bestätigt)

  19.08.2014

Hallo an alle,

Das FeTap 751-1 ist ein IWV-Gerät, und somit an meinem Router nicht mehr nutzbar.
Nun habe ich bei ebay den TWB71 aufgetan, ein MFV-Tastenwahlblock.

Ist es wirklich so einfach, dass man nur den TWB austauschen muss, um ein Telefon dieses Typs auf MFV umzurüsten.

Über Ratschläge und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Phillip



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 19
Robin
(gute Seele des Forums)

  23.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 23.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich,
vielen Dank für deine umfangreiche Antwort!
Damit hast du mir sehr geholfen.

Gruß
Robin
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  23.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 21.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Robin,

Deine Frage (1): "War damals die Technik noch nicht so weit, oder warum hat die Post so lange am IWV (bis Anfang der 1990er?) festgehalten, statt die Verbreitung des MFV stetig voranzutreiben? Wenn Ende der 70er Jahre MFV schon allmählich auf dem Vormarsch war, warum wurden dann bis Ende der 80er noch neue, rein "monolinguale" Geräte entwickelt/gebaut, die nur IWV konnten?
Antwort: Die DBP hat ja das von ihr selbst spezifizierte analoge EWSO (mit MFV-Anschlüssen) nur in vergleichsweise kleinen Mengen (ca. 500.000 Anschlüsse) installiert, weil schon 1979 der Grundsatzbeschluss fiel, im öffentlichen Netz beschleunigt auf die Digitaltechnik umzusteigen (EWSD von Siemens bzw. S12 von SEL).
Weil diese Systeme aber erst noch an die speziellen Bedingungen der DBP angepasst werden mussten, waren sie für mehrere Jahre noch nicht lieferbar. So war der installierte Ortsamtbestand noch bis Anfang der 90er Jahre ganz überwiegend das analoge EMD. Und an EMD konnten nur Impulswahltelefone angeschlossen werden, also Apparate mit Wählscheibe oder IWV-Tastwahl, wie FeTAp 75.

Dein Pkt. 2: "Meines Wissens wollte die Post damals einen bösen Aufpreis für Tastenapparate (FeAp 75), weshalb auch der FeAp 79 wieder mit Nummernschalter/Wählscheibe zustande gekommen sein soll."
Antwort zu 2: Richtig - aber die Post hatte einen guten Grund, den FeAp 75 teurer zu machen, nämlich: Hätte sie den FeAp 75 zum gleichen Mietpreis wie den millionenfach installierten FeAp 61 abgegeben, hätten viele Kunden den FeAp 61 gekündigt (Kündigungsfrist am Hauptanschluss nur 1 Jahr), um in den Genuss der Tastwahl zu kommen. Die Kunden hätten dann nur die niedrige Austauschgebühr zahlen müssen. In der Folge hätte die Post potentiell auf millionenfach zurückgegebenen, aber noch nicht abgeschriebenen FeAp 61 gesessen.
Und auch diese Austauschgebühr wäre sogar nicht fällig gewesen, wenn der FeAp 61 kurz vorher "zufällig" auf den Steinboden gefallen und danach beschädigt gewesen wäre.

Richtig ist, dass die DBP den FeAp 79 mit Wählscheibe später zum Miet-Preis des FeAp 61 "nachgeschoben" hat. Nur wegen dessen modernerem Gehäusedesign haben aber nur wenige ihren FeAp 61 zurückgegeben.

Gruß  Dietrich

Autor des Buchs "Vom Trommelwähler zu Optiset E", zu dem jetzt ein Ergänzungsband erschienen ist, siehe Telefonbörse.
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  23.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 22.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Thies,

von dem analogen EWSO-System ("O" für Ortsamtstechnik) wurden immerhin noch Anlagen mit ca. 500.000 Anschlüssen von der DBP installiert, und zwar in den Ortsnetzen Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg und Stuttgart (Quelle: Archiv für Deutsche Postgeschichte, Heft 1/89, Seite 41).

Gruß  Dietrich

Autor des Buchs "Vom Trommelwähler zu Optiset E", zu dem jetzt ein Ergänzungsband erschienen ist, siehe Telefonbörse.
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.08.2014

@Dietrich: an welchen Stellen (welche Orte, bzw. wo in der Netzhierarchie) befanden sich denn solche VSt´en ?

@Robin: warum monolingual erklärt sich einfach aus "billiger als bilingual", und warum dann IWV aus dem Umstand, daß Drehwähler-Vermittlungsstellen und MFV-Teilnehmerapparate nicht zusammengepaßt hätten.

Und nebenbei: das Ablaufgeräusch eines Nummernschalters taugt bei mir noch für einen pawlowschen Reflex, da wird den heute in der Zeit der Digitaltelefone Geborenen später eine Lücke klaffen, wo bei meiner Generation noch eine Erinnerung sitzt. So wie mir heute aus Nostalgie, ging es damals den Fernsprechdienstteilnehmern oftmals auch noch: Nummernschalter brachten irgendwie ein sinnlicheres Apparatebenutzungserlebnis als Tasten.
wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Pille vom 21.08.2014!  Zum Bezugstext

Man darf natürlich nicht vergessen, dass eben diese alte, bürokratische Bundespost dafür verantwortlich ist, dass es einen großen Teil unserer Sammelobjekte überhaupt gibt. Da stand die Zuverlässigkeit des Netzes an erster Stelle - und die eingesetzten Telefone waren auf nahezu ewige Haltbarkeit ausgelegt.

Viele Grüße
Wolfgang
Pille
(Mailadresse bestätigt)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolen vom 21.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,
ich denke Wolfgang hat Recht, die Post war ja damals noch kein profitorientiertes, weltweit agierendes Unternehmen, wie die Telekom heute, sondern eine Behörde mit mehr oder weniger motivierten Beamten. Wieso also etwas vorantreiben, wovon (zur damaligen Zeit) nur eine Minderheit profitiert hätte.
Andererseits : Wieso gibt es in Osteuropa Telefonzellen der Dt. Telekom, wenn hierzulande die Telefonzellen verschwinden und es auf dem Land kein vernünftiges, zeitgemäßes Internet gibt.
Manchmal wünscht man sich halt doch die Behördenpost zurück.
Dazu eine kleine Anekdote : Ich bin auch Philatelist und war mal ganz scharf auf einen Tagesstempel. Als Briefmarkenfreund hat man so seine Vorstellung, wie und wo der Stempel die Marke berühren soll.
Ich fragte also den Beamten, der hinter dem Panzerglas saß, ob ich nicht "mal eben" abstempeln dürfte.
Er bekam fast einen Herzinfarkt und sagte mit bestimmter, hoheitlicher Stimme und erhobenem Zeigefinger : "Sie spinnen wohl !!! Das Abschlagen des Poststempels ist eine Amtshandlung !!!".

So viel dazu, werde ich nie vergessen.

Also dann, bis später.
Robin
(gute Seele des Forums)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dirk81 vom 21.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Dirk,
meines Wissens -hatte es mal so aufgeschnappt- wollte die Post damals einen bösen Aufpreis für Tastenapparate (FeAp75), weshalb auch der FeAp79 wieder mit Nummernschalter/Wählscheibe zustande gekommen sein soll.
Ob es für Tasten-Apparate generell galt, oder ob für die MFV-Geräte nochmal zusätzlich ein gesonderter Aufpreis zu berappen war, weiß ich leider nicht.

Was die Rückgabe angeht, so kann ich nur sagen, dass meine Eltern ihren weißen Kiel Hanseat (Bj.88 bzw. 89) abgeben mußten, als sie Mitte der 90er Jahre ihr erstes Schnurlos-Telefon, ein Sinus 53 (mit violetter Handapparat-Rückseite) im Telekom-Laden gekauft(!) haben. Eigentlich war es reine Schikane, denn was wollte die Post/Telekom zu dieser Zeit mit so einem Gerät, zumal der Kiel Hanseat nur IWV konnte. Wie viel das Sinus damals genau gekostet hat, kann ich nicht sagen, aber es war sauteuer!
Beim blauen Signo 1 (Bj. 92) meiner Urgroßmutter hingegen, hat vor ein paar Jahren kein Hahn danach gekräht, als der Anschluss abgemeldet wurde; davon abgesehen war das Gerät mittlerweile mehrfach bezahlt!

Ich würde vermuten, dass "der Gilb" (Post)/die Telekom hier manchmal auch "frei Schnauze" entschieden haben, besonders zum "Ende" hin.

mfG
Robin
wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 21.08.2014!  Zum Bezugstext

Um zu verstehen, warum die Bundespost so lange an Impulswahl festgehalten hat, muss man sich wohl vor Augen halten, was dort damals für eine Mentalität herrschte. Man war - nach meinem Eindruck - genau so träge drauf, wie man das von einer Behörde erwartete. Ich denke da nur an die Schikanen, denen die ersten Mailbox-Betreiber in den 80er-Jahren ausgesetzt waren. Wie lange die Post gebraucht hat, bis man Modems nach internationalem Standard auch in Deutschland anschließen durfte... heute ist das kaum mehr vorstellbar. Dass da die Einführung von MFV nur langsam voran kam, wundert mich überhaupt nicht.

Was die Herkunft der heute noch erhaltenen Geräte angeht: Meines mit dem Post-Aufkleber ist aus einem alten Lagerbestand. Der Handapparat war beschädigt; ich vermute, dass es deswegen ewig rumgelegen hat.

Viele Grüße
Wolfgang
Dirk81
(Mailadresse bestätigt)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Hatte ich nicht gelesen, dass die Miete der Tonwähler ein wenig höher war, als für die Impulswähler? Da auch kaum Anwendungsszenarien für gab (wie Menüsteuerung im Callcentervorschaltbetrieb) werden sich die meisten Kunden schlicht, dass günstigere Gerät geleistet haben und somit war es wahrscheinlich auch eher selten anzutreffen.

Wobei ich mich Frage, wo die alten Geräte eh herkommen, die meisten müssen ja von Leuten gewesen sein, die bis zum Schluss diese eher einfachen Geräte gemietet haben. Wer früh nach der liberalisierung gewechselt hat, musste vermutlich noch zurückgeben und damit haben vermutlich die jenigen am längsten damit Telefoniert, denen die Funktion weniger wichtig war, weshalb sie vermutlich das günstigste hatten. Aber noch kein LX. Ich war zu jung. Alles meine Thesen.
Robin
(gute Seele des Forums)

  21.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Unbekannt! vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Moin Wolfgang!
Danke für den Tip. - Bei fernmeldelehrling.de war ich schon länger nicht mehr; hatte es beinahe vergessen. Das Hilfsbuch (von '88) konnte ich bisher nur kurz überfliegen; es ist ziemlich interessant.

Zurück zu meiner ursprünglichen Frage:
Gab es den FeAp71 auch generell auf Kundenwunsch - Post-typisch gegen einen bösen Aufpreis, oder wurde er von der Post zugeteilt, sodass man dann auch keinen FeAp75 nehmen konnte, z.B. in den von Dietrich angesprochenen (Versuchs)Feldern?

War damals die Technik noch nicht so weit, oder warum hat die Post so lange am IWV (bis Anfang der 1990er ?) festgehalten, statt die Verbreitung des MFV stetig voranzutreiben? Wenn Ende der 70er Jahre MFV schon allmählich auf dem Vormarsch war, warum wurden dann bis Ende der 80er noch neue, rein "monolinguale" Geräte entwickelt/gebaut, die nur IWV konnten? Richtig losgegangen ist es doch erst mit TEL01LX & Co. (bilingual), welche etwa um 1990 groß rauskamen.
Hatten die das damals noch nicht auf dem Schirm, dass MFV das IWV künftig ergänzen bzw. ersetzen würde?

Bei mir werfen sich irgendwie immer mehr Fragen auf...

Gruß
Robin

Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolen vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

bereits Jahre, bevor die digitalen Ortsämter EWSD in der BRD eingeführt wurden, waren ja schon in der 2. Hälfte der 70er Jahre analoge EWS-Ämter installiert.

Und an denen waren als Tastwahlapparate die FeTAP 71 angeschlossen.

Gruß  Dietrich
Marco K.
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Ja na klar gab es die 71er bei der POST.
U.a.: den
711,
711 GbAnz,
712,
712 SK,
712 GbAnz,
712 GlGbAnz,
715,
716,
716D,
Wandapparat 716 VÖPA

Grüße
Marco


wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Ich habe einen FeTAp 711 mit der Aufschrift "POST FeTAp 711 GebAnz-1" auf dem silbrigen Aufkleber unten drunter. Das Telefon hat einen Gebührenzähler mit mechanischer Anzeige und keine Erdtaste. Ich gehe mal davon aus, dass diese Geräte direkt von der Post montiert worden. Die Frage ist nur: Wo? Bei Teilnehmern an den ersten digitalen Vermittlungsstellen?

Viele Grüße
Wolfgang
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Robin vom 20.08.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Robin,
ich denke ja, in dem Buch 'Endgeräte am analogen Telekom-Netz' TTKOM6 (Reihe) steht auf Seite 172 einiges über das 'Telefon 7', ausgeführt mit neuem Gehäuse ... passend sowohl für Nummernschalter, als auch TWB, ... sind sicherlich auch noch mehr Gründe aufgeführt, wenn du das nicht hast, kannst du das evtl. in einer öff. Bücherei über Fernleihe einsehen. Oder guck mal bei Fernmeldelehrlinge ... Abt Nürnberg, die haben sog. Entstörer-Unterlagen dareingesetzt, da ist auch eine 7-Reihe bei + da stehen sog. Einführungsschreiben, oder 'Datenblätter' vom FTZ drin, da , meine ich kann man das rauslesen.
wolfgang

Falls unverständlich, ruf mich an.
Robin
(gute Seele des Forums)

  20.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 19.08.2014!  Zum Bezugstext

Moin!
Wo wir gerade beim Thema FeAp 71 sind:

Wurden die eigentlich auch "offiziell" von der Post vertrieben/ausgegeben?

Die Frage beschäftigt mich schon etwas länger, denn mir sind bisher nur FeAp 71 begegnet, die vom Hersteller kamen("zugelassen f. private Nebenstellenanlagen"), aber noch kein Gerät "direkt" von der Post.

Wisst Ihr da mehr als ich?


mfG
Robin
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  19.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Pille vom 19.08.2014!  Zum Bezugstext

...und damit wird der FeTAp "751" zum "711".
Pille
(Mailadresse bestätigt)

  19.08.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von wolen vom 19.08.2014!  Zum Bezugstext

Super, dann weiß ich ja Bescheid.

Vielen Dank für die schnelle und positive Antwort.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  19.08.2014

Ich habe es mal mit einem FeTAp611 versucht. Schaltungstechnisch funktionierte der MFV-TWB, nur passte er nicht in die Aussparung der Gehäusekappe. :-)
wolen
lensehbeben.de
(Mailadresse bestätigt)

  19.08.2014

Ja, es ist so einfach. TWB 75 abstecken und rausnehmen, TWB 71 rein, fertig. Ich habe ein derart umgerüstetes Gerät hier auf meinem Schreibtisch stehen und telefoniere fast täglich damit.

Viele Grüße
Wolfgang



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