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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
Als Friedrich Reiner noch Groos & Graf hieß
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.12.2013

Hallo liebe Forumsmitglieder,

zugegeben, der Titel des Beitrags ist ein reißerisches Witzchen, aber der Reihe nach.

Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und die Tochter ist aus dem Haus, da wollten wir uns mal was gönnen. Die "Telefonmanufaktur" (Friedrich Reiner) bietet für etwas mehr Geld einen W28 Apparat an - unbenutzt! Jetzt steht er bei uns in der Wohnung :-).

Im Vorfeld hatte ich nach dem Herstellungsjahr des W28 gefragt und wieso der jahrzehntelang im Regal stand. Das war auch für die Mitarbeiter der Telefonmanufaktur nicht einfach herauszubekommen, jedenfalls sei der W28 von 1958(?!) und man hatte wohl sehr lange W28 - Apparate vorrätig gehalten, weil die Verwaltung der französischen alliierten Besatzung auf der Ausstattung mit diesem Apparatetyp bestand. Der Versand des W28 zog sich lange hin bis ich herausfand, dass das Telefon von der Lagerung Stockflecken hatte und auf Funktion geprüft werden musste; als nächstes sei die Anschlussdose dran. Ich habe angeboten, den Rest selber sauberzumachen, und so steht das Telefon "jetzt schon" bei mir :-).

Nach der ersten Inspektion fiel mir auf:

- Das Firmenlogo von Friedrich Reiner ist gut zu lesen und lautet "Groos & Graf" :-).

- Auf der Bodenplatte eingeprägt ist "W28 Na.v" und "210 W28".

- Ich kann auf der Bodenplatte zwei Prüfsiegel erkennen, eins lautet "(58) J 8/51" und ein weiteres weggeätztes ist von 1949 (es läßt sich bei bestimmtem Lichteinfall als Struktur im Lack auslesen).

- Das Kondensatorpaket (wegen der schaltbaren Leitungsanpassung scheinen zwei drin zu sein) ist von 1942.

- Unter der F-Kapsel ist ein Gehörschutzgleichrichter reingequetscht worden, der nicht richtig an die Schrauben passt und nur irgendwie eingeklemmt ist.

- Vom Zustand des Apparates ausgehend hat der tatsächlich noch keinen Endkunden gesehen.

Ich reime mir den Werdegang des W28 so zusammen:

<Fictional History>
Es ist eine Nachkriegsproduktion von Groos & Graf. Der Apparat befand sich noch im Lager, als Groos & Graf aufgelöst wurde (1948 oder so, stimmts?). Friedrich Reiner als Lieferant für die französischen Alliierten hat den Bestand von Groos & Graf übernommen und selbst eingelagert. Aus dieser Phase stammt das Prüfsiegel von 1949. Bei einer turnusmäßigen(?) erneuten Prüfung war das Gerät noch immer eingelagert und erhielt das aktuelle Prüfsiegel von 1951/1958(?). Bei dieser Gelegenheit wurde der Apparat auch mit dem Gehörschutzgleichrichter ausgestattet.
</Fictional History>

Was haltet Ihr davon? Kann das so gewesen sein oder passt das nicht zu den Fakten?

Danke im Voraus für Meinungen und Kommentare. Bilder werde ich in einem kommenden Posting liefern, abends macht das Fotografieren einfach keinen Sinn.

Gruß Ralph



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 28
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  30.05.2015

Irgendetwas stimmt hier nicht (Bild 1)... ah, viel besser (Bild 2).

Hallo liebe Forumsmitglieder,

mein W28 mit Bakelitgabel für die französischen Alliierten(?) ist sicherlich so wie er ist ganz witzig. Ob die Franzosen ihre W28 unbedingt mit Bakelitgabel haben wollten? Allerdings gefällt mir persönlich diese gedrungene Form nicht so recht, das sieht einfach nicht wie ein W28 aus. Ich habe immer schon mit dem Gedanken gespielt, eine Metallgabel einzubauen, allerdings wird in ein paar Beiträgen hier im Forum davor gewarnt, dass ein solcher Gabeltausch misslingen kann (Gabelachsen mit falscher Länge, inkompatible Gabelträger usw.).

Andererseits wurde in diesem Thread bereits festgestellt, dass der ganze Apparat recht willkürlich aus Teilen zusammengewürfelt wurde, also würde mir ein Austausch der Gabel kein schlechtes Gewissen machen. Schließlich hätte damals ja auch eine Metallgabel in der Teilekiste liegen können :-). Irreversible Veränderungen kommen bei mir ohnehin nicht in Frage, die Möglichkeit eines Rückbau muss immer gewährleistet bleiben. Also habe ich gelegentlich nach E*** geschielt, ob Gabeln angeboten werden, und schließlich...

... hat jemand unglaubliches Pech gehabt und verkauft die Einzelteile eines gut erhaltenen W28, dessen Bakelit- Gehäusekappe durch einen Transportschaden zerstört wurde. Die Gabel samt Gabelachse und NS - Sperrhebel besitze ich jetzt (Bild 3), das Pech des Verkäufers war sozusagen mein Glück...

Erfreulicherweise sitzt diese eckige Metallgabel auf einem Metallgabelträger wie er in meinem Apparat verbaut ist, das war schon mal ein gutes Zeichen. Beim Abbau der Gabel habe ich bemerkt dass der Gabelträger leicht verdreckt war und die rechte Befestigungsschraube etwas Flugrost angesetzt hatte (es sind Eisenschrauben). Nach ein wenig Säuberung mit Spülwasser und der Behandlung der Schrauben mit Flugrostentfernergel sieht der Gabelträger nun so (Bild 4) und auf den Apparat geschraubt so (Bild 5) aus. Die Eisenschrauben habe ich mit einer sehr dünnen Schicht von korrosionshemmendem Multifunktionsöl versehen welche man weder sieht noch fühlt.

Hier (Bild 6) sieht man die ausgebaute Bakelitgabel und die Metallgabel im Vergleich. Die Gabelachsen haben die gleiche Länge von 5.3cm (gemessen ohne das Kopfgewinde in den Gabeln). Man kann die Gabeln also einfach umstecken :-)! Vor dem Einbau der Gabel musste ich den Gabelträger so justieren, dass die Gabel nicht klemmen bleibt. Nach dem Anbringen des Sperrhebels für den Nummernschalter saß das Messingband der Sperrklinke zu stramm, so dass ich auch dieses etwas nachjustieren musste, allerdings nur sehr wenig. Jetzt funktioniert die Gabel einschließlich NS - Sperre einwandfrei, mit meiner Tochter konnte ich jedenfalls telefonieren :-).

Zum Schluss noch ein ungewöhnlicher Blick von der Seite auf die neue Gabel (Bild 7). Endlich sieht mein Apparat wie ein "richtiger" W28 aus... und im Falle eines Falles ist der Rückbau auch kein Problem.

Gruß Ralph



Stefan163
(Mailadresse bestätigt)

  17.02.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 26.01.2014!  Zum Bezugstext

Die kriegsbedingte Na.v möchte ich doch so nicht unbedingt sehen, genau wie die Glasglocken. Ich meine mich zu erinnern, in zeitgenössischer Literartur den HInweis auf die Glasglocken gefunden zu haben, doch Metallsparen wurde da nicht erwähnt, sondern ein angenehmeres(?!) Läuten. Doch ich finde das DBüchlein nicht wieder,...
Vor kurzem fiel mir dann ein weiterer 28 er in die Hände, der offensichtlich original so geliefert wurde. KOndensator und Gehäuseteile aus Frühjahr 1939, Nummernschalter SaSch 60 (ohne b), FD 1916, mit Jnstandsetzungsvermerk aus 11 oder 12 1938, ergänzt durch "neuen Emaillering" und Kunststoff Fingerlochscheibe mit ebenfalls 38er Datum. HK aus 1938, Sprechkapsel 1954.
Transparente Glasglocken und veränderliche Nachbildung gehören zu diesem RP Apparat.
Also paßt jahresmäßig alles zusammen, so daß ich von einer Herstellung in 1939 ausgehe.

Genauso habe ich ein Gerät aus 1940, in dem ein "moderner" Nummernschalter 38 mit passendem Fertigungsdatum sitzt, über Jahrzehnte altbaukellergelagert, halt recht angegammelt, aber wohl auch alles zusammengehörig.
Für mich bedeutet das nur, es gibt keine "originale" Herstellerform, die Fernsprecher waren mit austauschbaren Bauteilen konstruiert, und diese wurden je nach Erhältlichkeit auch verbaut. Ein Jnstandgesetzter Nummernschalter aus 1916 funktioniert (zunächst) nicht schlechter, als ein NS 30.

Dem Anwender dürfte das egal sein, ob Metall oder Bakelitgabel, songe das Gerät funktioniert.

Was das frühe Fernsprechwesen angeht, da hat mit Zetsches' "Handbuch der elektrischen Telegraphie" Berlin, Springer 1877 - 1881, sehr viel mehr gebracht, als jede spätere Literatur. Ist halt näher dran, als wir heute.


Grüße

Stefan
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 26.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Norbert,

Du hast schon recht, wundern würde mich das nicht, wenn die Herkunft des Gerätes nicht mehr recherchierbar wäre.

Das hat man mir am Telefon aber so nicht gesagt, sondern man hat mir die im Ursprungspost wiedergegebene Geschichte erzählt. Das fand ich natürlich interessant, und eine irgendwie "belegte" Historie würde ja auch dem Wert des Apparates guttun. Deswegen hatte ich die Telefonmanufaktur um eine kurze Zusammenfassung per Mail (gerne natürlich auch mehr) gebeten. Schließlich habe ich diesen Thread losgetreten, um herauszubekommen, wie plausibel die Geschichte ist und was man sonst noch zu dem Apparat sagen kann.

Die Antworten waren ja auch wirklich hilfreich, vielen Dank noch mal an alle.

Gruß Ralph
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  26.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 24.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Ralph,

> Aber obwohl ich zu anderen Detailfragen bereitwillig
> Auskunft bekommen habe, herrscht nun bezüglich der
> Historie *dieses* Apparates Funkstille, leider.

Ich denke, die Geschichte gerade von Deinem Apparat weiß niemand mehr. Das herauszufinden ist so gut wie unmöglich.

Man kann nur anhand der verschiedenen Teile, Zeitdaten und Postzeichen vermuten.

Gruß, Norbert
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  24.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Norbert A. vom 23.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Norbert,

genau diese Anzeige zu "W28 Tischtelefon original unbenutzt oder W28 Tischtelefon original restauriert" hat mich dazu bewogen, mich bei der F. R. Telefonfabrik schlau zu machen. Ich habe auch gefragt, wo denn in aller Welt diese Lagerbestände herkommen, und man sagte mir, dass es sich nicht um Altbestände von 1938 oder so handelt.

Ich habe dann Angebote zu zwei schönen Geräten bekommen, eins mit Metallgabel und eins mit Bakelitgabel. Ersteres war das(?) restaurierte mit z.B. neuen textilummantelten Schnüren und das letztere mit Bakelitgabel bestand ausschließlich aus Originalteilen "von 1958". Dieses habe ich mir geholt :-).

Bei einem Telefongespräch hat man mir die Geschichte aus dem Ausgangsposting erzählt, womit auch klar war, dass das *kein* Friedrich Reiner OVP - Apparat ist. Das war mir aber egal.

Ich hätte diese Daten gerne irgendwie schriftlich festgehalten gehabt, schließlich erinnere ich mich jetzt nur noch verschwommen an das Telefongespräch. Aber obwohl ich zu anderen Detailfragen bereitwillig Auskunft bekommen habe, herrscht nun bezüglich der Historie *dieses* Apparates Funkstille, leider.

Ich frage mich warum? Die Geschichte passt doch durchaus zu der Anzeige und ich bin mit dem Apparat vollauf zufrieden. Ob da ein paar Entscheider nicht wollen, dass diese Informationen weitergegeben werden? Man kann nur spekulieren.

Ich habe den betreffenden Mitarbeiter eingeladen, diesen Thread zu verfolgen, aber ich habe meine Zweifel, ob er das wirklich macht :-).

Und ja, "nicht gerade günstig" ist durchaus korrekt. Das war mir aber egal, da wir uns mal was gönnen wollten :-). Der Preis fiel übrigens keineswegs in den Bereich der Mondpreise, mit denen "antike Telefone" in gewissen Auktionsbörsen gehandelt werden.

Gruß Ralph
Norbert A.
nobby.agmx.de
(Mailadresse bestätigt)

  23.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 18.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo zusammen,

ich finde diesen Thread sehr interessant. Man lernt eben nie aus :-)

Bisher wußte ich lediglich, daß die Fa. Reiner noch OVP-W28 an Lager hat, diese eine Bakelit-Gabel haben und preislich nicht gerade günstig sind ;-)

Danke und Gruß

Norbert
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  18.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus. S. vom 22.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich habe noch ein paar Fotos von Firmenlogos an nicht so zugänglichen Stellen des W28 gemacht. Da ich mich beim Auseinandernehmen dieses Apparates etwas zurückhalten will, habe ich Zahnarztspiegel, Taschenlampe und meine Frau als Hilfe beim Halten benutzt.

Man sieht jetzt, dass der Übertrager von Richard Bosse & Co. ist (Bild 1). Falls sich jemand wundert: Das Bild wurde gespiegelt, damit das Spiegelbild im Spiegel wieder richtig ist :-).

Am Ende der zentralen Achse des Rahmens für den Wecker ist eine Marke eingeschlagen, die grob aussieht wie "-H2" (Bild 2 und Bild 3). Im "Mergelsberg" habe ich nichts gefunden, aber vielleicht ist das ja auch keine Firmenkennung.

Auf dem 100R-Widerstand für die Funkenlöschung ist eine Kennung eingeschlagen (Bild 4), die grob aussieht wie ein A mit einem verlängerten Strich und die ich ebenfalls nicht identifizieren konnte. Leider habe ich hier keine vernünftig belichtete Nahaufnahme hinbekommen und musste das aus einem größeren Foto ausschneiden, sorry für die schlechte Qualität.

Ich denke, das passt alles gut zu einer Kriegs/Nachkriegsproduktion, da alle wesentlichen Teile von verschiedenen Herstellern sind:

Gehäuseoberkappe:  Groos & Graf
Nummernschalter:  Siemens & Halske
Übertrager:  Richard Bosse & Co.
Kondensator:  Frako
Wecker:  ?
100R-Widerstand:  ?
Sprechkapsel:  Carl Lorenz A-G
Hörkapsel:  Paul Michaelsen
Bodenplatte:  ?
Schaltplan:  keine Herstellerangabe

Noch einmal danke an alle die geantwortet haben, *genau* diese Art von Hintergrundinformationen und Vergleiche hatte ich gehofft zu erhalten!

Gruß Ralph


BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  14.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 12.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Steffen,

netter Apparat, der sieht ja von unten so ähnlich aus wie meiner :-). Man erkennt auch schön die veränderliche Nachbildung mit Doppelkondensator und Schaltbrücke.

Auf dem Schaltbild sieht man davon allerdings nichts, und auf der Bodenplatte scheint auch kein Na.v. eingestanzt, zumindest nicht in dem Bildausschnitt. Möglicherweise ist die Bodenplatte ja mal getauscht worden und das Einzige von Stöcker.

Wo ist eigentlich der 100R - Widerstand? Ist das so ein "kleiner" direkt an den Kondensator angelöteter wie in Bild 1 und Bild 2 (ein W48 von 1957)?

Das sind ja gewissermaßen die Anfänge der Miniaturisierung und der erste Schritt zum integrierten Schaltkreis (ein dicker um eine große Rolle gewickelter Draht wird durch einen dünnen um eine kleine Rolle gewickelten Draht ersetzt und Kondensator und Widerstand bilden eine bauliche Einheit) :-)

Gruß Ralph


Stefan163
(Mailadresse bestätigt)

  13.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 11.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich.

Gut, das klingt auch plausibel, was Du sagst. Nachdem ich immer geglaubt habe, daß die Fertigung der 28er irgendwann Anfang der 40er eingestellt wurde, mußte ich mich eines besseren belehren lassen, daß diese auch noch Anfang der 50er hersgestellt und aufgestellt wurden. Deutschland hatte weder in Ost noch West irgendetwas zur Verfügung, und da mußte alles brauchbare halt aufgearbeitet werden. Kann es nicht daher sein, daß tatsächlich bedingt durch Kriegseinfluß die moderneren 38er Produktionskapazitäten einfach zerstört waren, und auch hier schon mit Bestandsmaterial der Bedarf aufrechterhalten wurde.
Und dann die Vorgabe der VNb mit auf die Produktionslinie übernommen wurde? Doch auch die andere Argumentation klingt nachvollziehbart. Irgendwo wird es dazwischen sehr viel Grau geben.
Post ist mir nie als fortschrittlich untergekommen. Sinnvolle Gebietsreformen bei der Entstörung im MObFu konnte ich in den 90ern wirkungsvoll durch Vorlegen eines Postgeographie Atlas verhindern. Grenzen, die der Kaiser vorgegeben hat, sind unveränderlich. Und solange Altbewährtes durch kleine Änderung angepaßt werden kann, haben wir es gemacht, aber bitte keine Revolution.

Grüße Stefan
Thomas Göbel
thomas.goebelpriteg.de
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Steffen Froeschle kinobauer.ch vom 12.01.2014!  Zum Bezugstext

Steffen schrieb:

> Ist ein Siemens-Gerät.

Laut Schaltbild ist es von Stöcker (Leipzig).
Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  12.01.2014

Hallo,

hier habe ich noch ein paar Bilder eines W28 das lt. Kondensator von 1940 ist. Gerät scheint Original zu sein.
Ist ein Siemens-Gerät.


Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  11.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan163 vom 10.01.2014!  Zum Bezugstext

Warum wurden Varianten des W28 mit variabler Nachbildung erst 1941(?) entwickelt?

Hallo Stefan163,

es ist vollkommen richtig, dass es die unterschiedlichen Charakteristika von Kabel- und Freileitungen waren, die die Reichspost bereits in den Vorkriegsjahren veranlassten, wegen des Vordringens von Kabeln im Ausläuferbereich von Netzen die veränderliche Nachbildung (Na.v.)zu fordern, realisiert zuerst beim ab 1938 gebauten W38. Das hatte nichts mit Kriegswirtschaft zu tun, was auch nicht von mir behauptet worden war.

Dass allerdings nicht vor 1941 auch für den weitergebauten W28 von der Industrie eine Variante mit Na.v. entwickelt wurde, kann wohl weniger mit dem Vordringen von Kabeln im Ausläuferbereich von Netzen begründet werden. Schließlich gab es ab 1941/42 kaum noch neue Hauptanschlüsse im zivilen Bereich.
Neue Anschlüsse mit neuen Telefonen gab es zu dieser Zeit fast nur noch im wehrwirtschaftlichen und militärischen Bereich, im Inland wie im besetzten Ausland, wo mit fortschreitendem Kriegsverlauf die Übertragungsparameter von ersatzgeschalteten Sprechkreisen immer mehr von den üblichen Normalwerten abwichen.

Im übrigen würde ich gerne mehr zu dem von Dir am Ende der Zuschrift genannten Thema
"Bei analogen Anschalteorganen von Nebenstellenanlagen gab es bis zuletzt immer die Umschaltemöglichkeit ob "kurze" oder "lange" Anschluss-Leitung".
War das eine FTZ-Forderung? Welche FTZ-Vorschrift? Für alle Nebenstellenanlagen? Forderung für Neuanlagen bis zu welchem Jahr? Umschaltung im Amts- oder im Nebenstellenorgan der Nebenstellenanlage? usw.

Gruß  Dietrich
Stefan163
(Mailadresse bestätigt)

  10.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 09.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,

die veränderliche Nachbildung hat nichts ,mit Kriegswirtschaft zu tun. Im Studium hatten wir das so gelernt, daß sich in den 30ern zunehmend Kabelnetze durchsetzten, in den Städten.
Soweit ich mich erinnere, wurde im Laufe der Bauzeit der ZB SA 24 Apparate in späterer Version (?)  dann erstmalig die Gabel mit Leitungsnachbildung mit dem Übertrager in Mittenzapfung und dem Widerstand, zur Erzielung einer besseren Rückhördämpfung beim Teilnehmer eingesetzt. Beim SA 28 war das dann Regel. Die vorherigen Apparate nutzten m.W. noch die "Westernschaltung" mit gleichzeitig vom Stromfluß durchflossenen Sprech- und Hörkreis, auch wenn der Fernhörer über Anpassungsübertrager abgekoppelt war.

Freileitungsnetze und Kabelnetze haben ganz andere Leitungsbeläge, Freileitungen aus 1/10" Bronzedraht (2,5mm)sind > 4" (10 cm) voneinander entfernt, und verhalten sich induktiv. Erdkabel sollen trotz vieler DA und dem Teer und Stahlmantel noch verlegbar sein. Die dort gebräuchlichen Querschnitte von 0,6; 0,8; und in Ausnahmefällen in Netzausläudern 1,2 mm Durchmesser sind sehr dicht beeinander. Kabel haben daher einen erheblichen kapazitiven Belag, was sich im Gegensatz zu Freileitungen dann bei der Speisereichweite bei -60 V von etwa 7 km (mit 1.2er Draht etwas mehr), schon als messbare Kapazität von 0,1 ... 0,5 µF auswirkt.

Während man bei Freileitungen auch in Netzausläufern noch mit der ursprünglichen NB nur mit Widerstand klarkam, war bei Kabelnetzen im Ausläuferbereich eine kapazitive Belegung erforderlich, veränderlich, um für Freileitung oder Kabelnetz umstellen zu können, da man nur einen Einheitsapparat haben wollte.
So weit mir das mal beigebracht wurde, ist erst wieder mit dem FeAp 611 eine kapazitive Nachbildung serienmäßig bei der DBP benutzt worden, die eine mittlere ASL Länge (0,1 µF) berücksichtigte.
Bei Aanalogen Anschalteorganen von NbStAnl gab es das bis zuletzt immer: Umschaltung ob "kurze" oder "lange" ASL.

Bei der Nutzung moderner Umsetzer, Vorfeldeinrichtungen oder TK Anlagen spielt das nicht die Rolle, da ist der Kondensator eher kontraproduktiv. Bei einem 611er am ISDN Anlagenport müßte er theoretisch wieder entfernt werden.

Grüße aus dem Norden:

Stefan
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  09.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 09.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung und Lob auch an das ganze Forum, das mich bei jeder Frage mit wirklich brauchbaren Informationen zu versorgen weiß :-).

Schönen Abend noch,

Gruß Ralph
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  09.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 08.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo,
zu "Verstehe ich richtig:
Um den besonderen Leitungsbedingungen in den besetzten Gebieten gerecht werden zu können, hat die Reichspost die veränderliche Leitungsnachbildung gefordert und später in überholte W28 eingebaut, während die Telefonmanufakturen selbst diese nicht im Programm hatten? Das Kondensator - Doppelpack gab es eigentlich für den W38 und wurde bei Überholungen auch in den W28 eingebaut?
möchte ich sagen: nein - vielleicht habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.

Sondern: Um den Standardapparat der Reichspost besser an unterschiedliche Leitungen anpassen zu können, wurde erstmals der neue, 1938 eingeführte W38 mit veränderlicher Nachbildung (mit Doppelpack-Kondensator) ausgestattet.
Diese Veränderbarkeit der Nachbildung wurde mit fortschreitender Kriegsdauer immer wichtiger, weil die Leitungen (Postleitungen ebenso wie die Leitungen in Sondernetzen von Heer und Luftwaffe) sowohl im Reichsgebiet als auch in den besetzten Ländern)immer weniger mit den üblichen Übertragungsparametern ausgestattet werden konnten.
Deshalb wurde auch für den (neben dem neuen W38) in hohen Stückzahlen weitergebauten W28 eine Variante mit veränderlicher Nachbildung entwickelt und von der Industrie als serienmäßige Type gefertigt.

Gruß  Dietrich
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  08.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Arbenz vom 08.01.2014!  Zum Bezugstext

Hallo Dietrich, hallo Claus, hallo an alle,

danke für Eure Antworten. Das sind ja wieder interessante Informationen, die zum allgemeinen Gesamtbild dieses Apparates passen. Allerdings verstehe ich diese "Schaltbild wurde angepasst"- Geschichte nicht ganz.

Ich habe aus einem anderen Thread ein .pdf heruntergeladen, das eine ganze Anzahl von W28 - Schaltplänen der Reichspost enthält. Der Schaltplan von meinem Apparat (RPZ 210 MS 28) ist der Abbildung [A79] (RPZ 210 MS 26) aus diesem .pdf recht ähnlich. Beide beschreiben die Leitungsnachbildung mit Hilfe eines 2-Kondensator-Blocks.

Verstehe ich richtig:
Um den besonderen Leitungsbedingungen in den besetzten Gebieten gerecht werden zu können, hat die Reichspost die veränderliche Leitungsnachbildung gefordert und später in überholte W28 eingebaut, während die Telefonmanufakturen selbst diese nicht im Programm hatten? Das Kondensator - Doppelpack gab es eigentlich für den W38 und wurde bei Überholungen auch in den W28 eingebaut?

Könnt Ihr eventuell Literatur empfehlen, in der ich das nachlesen kann?

Danke im Voraus,

Gruß Ralph
Dietrich Arbenz
dietargmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  08.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus. S. vom 22.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo,

hier noch eine kleine Ergänzung: es heißt
"Das Interessanteste ist die "Abbildung veränderlich" Schaltung des Kondensators. Gehört eindeutig in den W 38, war aber vorrätig und das Schaltbild wurde angepaßt"

Es stimmt, dass diese "Nachbildung veränderlich" (Na.v.) von der Reichspost als Variante gefordert, zuerst mit dem W38 kam.
Aber in späteren Jahren, zumindest ab 1941 wurden auch offizielle W28 damit ausgerüstet.
Ich bin im Besitz eines W28 mit Nebenstellen-Stempelung "Fg.tist.78ax (31W8)", der sofort nach seiner Herstellung in München bei der im Siemens-Mehrheitsbesitz befindlichen VBT die postalische Zusatzstempelung "W28 Na.v.210 W28, 09.41) erhielt.

Diese veränderliche Nachbildung war zu dieser Zeit wegen der im Krieg inzwischen häufigen langen und in ihrenr Leitungscharakteristik oft sehr unterschielichen Leitungen wichtig; deshalb wurde sie auch häufig in Apparate der weitergebauten W28-Serie eingebaut.

Gruß  Dietrich

BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus. S. vom 22.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo,

ich habe den Sonnenschein und einen Urlaubstag ausgenutzt, um ein paar Bilder unter besseren Lichtverhältnissen zu machen. Direkter Sonneneinfall ist zwar nicht ideal, aber besser als das trübe Dunkel, in welchem ich die letzten Bilder gemacht habe.

Hier die Beschreibung der Fotostrecke:

Bild 1 bis Bild 3 zeigen den W28 von Groos & Graf noch einmal von außen.

Das Innere des Unterteils ist in Bild 4 von unten und Bild 5 von oben zu sehen.

Die Bilder 6 und 7 zeigen meine Lieblingskomponente: den 100R - Widerstand, den es in dieser Bauform bei Conrad nicht mehr zu kaufen gibt :-).

Die Zugentlastung fürs Handapparatekabel (Bild 8) ist ebenfalls ausgesprochen "old school".

Auch der Gabelumschalter (Bild 9 und Bild 10) hat was. Der Metallteller, auf dem die Gabelachse aufsitzt, ist recht liebevoll gestaltet. Beim W48 oder bei einem OB33 von 1952 ist das nur ein Plastikkeil.

Vom Nummernschalter M21a habe ich noch mal zwei Ansichten (Bild 11 und Bild 12) festgehalten featuring das mit Garn umflochtene NS - Anschlusskabel.

Eine weitere nette Besonderheit des W28 ist die ausgeklügelte Führung des NS - Kabels (Bild 13). Diese fixiert das Kabel kurz nach dem Klemmbrett (Bild 14) und führt das Kabel auf die andere Seite (Bild 15). In der oberen Gehäuseschale schnappt es in eine aufwendig gestaltete Klemme ein (Bild 16). Nach dem Zusammenbau ist es dann sicher im Apparat fixiert. Beim W48 sind das nur wenige einfache Klemmen, in denen das NS - Kabel pfriemelig festgeschraubt werden muss. Dabei heißt es doch immer, der W28 wäre umständlich zu warten...

Gruß Ralph





BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  01.01.2014
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 22.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo,

frohes neues Jahr an alle.

@Roland II:

Danke für die Info, dann ist das offenbar ein Datumsstempel (6/51).

Der Vollständigkeit halber liefere ich noch ein paar Informationen zur Sprech- und Hörkapsel des W28 nach. Beide sind mit 8.51 gestempelt (Bild 1 und Bild 2).

Die Hörkapsel ist von der Firma "Paul Michaelsen" (Bild 3) und die Sprechkapsel ist von der "Carl Lorenz A-G" (Bild 4).

Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Euch

Ralph


Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.12.2013

>   6 |
>    ---
>   514(?)
 
der Strich hinter der 6 und die 4 hinter der 51 sind keine Zeichen, sondern nur der Rand vom Stempel.
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  22.12.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Claus. S. vom 22.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo,

erst einmal danke für Euer Feedback. Insbesondere

@Roland II:

Sehr gut, ich hatte auch schon vermutet, dass das Datum eher "8.51" als "58" ist, danke für die Klarstellung.

@Claus:

Ja, ich denke inzwischen auch, dass der Apparat eine Nachkriegswirren - Produktion ist. Gleich beschreibe ich den Nummernschalter etwas genauer, den ich mir noch einmal angeschaut habe, und das wird diesen Eindruck bestätigen. Ist das mit dem veränderlichen Nachbild tatsächlich so ungewöhnlich? Offenbar hat es das auch beim W28 gegeben, siehe

http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000006407&seite=77&begriff=&tin=&kategorie=

Danke auch für die detaillierten Hinweise zu oberen Gehäusehaube usw.

Hier noch ein paar Informationen zum Nummernschalter, dessen Prägungen wegen des Graugusses auf den Bildern nicht richtig zu sehen sind. Ich musste mit einer Taschenlampe im richtigen Winkel den richtigen Schattenwurf erzeugen, um überhaupt etwas erkennen zu können, dementsprechend unsicher ist das Ganze. Manches konnte ich mir auch erst im Vergleich mit Werner Dzulas M21a klären... Die Prägungen lauten:

           M 21 a

          (SH-Logo)

           Din


      V Sa sch 80b (vielleicht auch 60b)

      162232

Über die unteren Prägungen ist ein Stempel aufgedruckt:

   6 |
   ---
   514(?)

Sorry für die ASCII - Art :-). Der Einbau des altertümlichen M21a in dieses eher späte Gerät zeigt, dass man offenbar verbaut hat, was gerade in Reichweite lag.

Interessant wäre zu wissen, wie aus diesem Gerät ein "unbenutztes" von Friedrich Reiner werden konnte, und unbenutzt scheint nicht gelogen zu sein, wenn man den Zustand des Apparates bedenkt...

Gruß Ralph
Claus. S.
(Mailadresse bestätigt)

  22.12.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von BattleToad vom 21.12.2013!  Zum Bezugstext

Hallo!
Die Bilder sind sehr schön und lassen m.E. die nötigen Schlüsse zu. Ich halte das für eine typische Produktion während de 2. Weltkrieges, als durch die Materialknappheit und beginnende staatliche Bewirtschaftung immer mehr Telefone als bunte Blumensträuße mit zusammengekehrten Teilen von Herstellern aus dem gesamten Germaneneich einschlielich der markomannischen Lande und eroberter Gebiete entstanden.
Hier hat Grooß und Graf so etwas hergestellt. Ich halte den Kondensatoraufdruck für zeitnah zum Produktionsdatum. Das Interessanteste ist die "Abbildung veränderlich" Schaltung des Kondensators. Gehört eindeutig in den W 38, war aber vorrätig und das Schaltbild wurde angepaßt.
Das Bakelitoberteil wurde von Römmler vor 51 und vermutlich noch in Spremberg also auch vor 45 hergestellt.
Was die amtlichte Werkstatt 58 Während der J-inspektion in 8/51 evtl. verändert hat, ist nicht ersichtlich.
Den nachgesetzten Gehörschutz könnte man drin lassen, wenn man täglich damit telefoniert.
Der W 28 ist auch bei Mix und Genest als frei kombiniertes Gerät hergestellt worden in dessen Inneren die Teile der vormaligen Schmutzkonkurrenz friedlich koexistieren.
Mich würde interessieren, ob es nachweisliche Produktionen des 28igers bei definerten Herstellern nach dem Kriege gegeben hat also keine Postwerkstattkompositionen.
Grüße
Claus
BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.12.2013

Hallo,

ich hatte ja versprochen, noch ein paar Bilder nachzuliefern. Diese Jahreszeit ist ja wirklich ein Graus, es bleibt einfach zu dunkel für wirklich gute Fotoresultate. Blitzlichtfotos gefallen mir aber noch weniger und mit künstlicher Beleuchtung wird das auch nie so richtig was. In Anbetracht der widrigen Umstände ist das Ergebnis aber einigermaßen erträglich.

Bild 1 bis Bild 3 zeigen den W28 von außen und das Firmenlogo von Groos & Graf sieht man auf Bild 4. Die von mir beschriebenen Einstanzungen und Stempel der Bodenplatte sind in Bild 5 und Bild 6 zu sehen. Der rote Kreis in Bild 6 markiert die Stelle, an der man beinahe die Jahreszahl(?) 49 erkennen kann.

Auf der Innenseite der Bodenplatte ist der Schaltplan (Bild 7) eingeklebt, der gut lesbar ist.

Den Kondensator und die andern Hauptkomponenten des Apparates zeigt Bild 8. Besonders gelungen finde ich den Widerstand in Bild 9 veredelt noch durch die Schaltbrücke für die veränderbare Leitungsnachbildung :-).

Nach Abnahme der oberen Gehäusekappe kann man einige dieser Komponenten sowie den Gabelumschalter in Bild 10 und Bild 11 noch einmal von oben sehen.

Den Inhalt der oberen Gehäusekappe sowie Details des Nummernschalters zeigen die Bilder 12-14. Auf dem Sperrhebel ist das Siemens & Halske - Logo eingeprägt. Die Einstanzungen in der Graugussplatte sind auch in der Realwelt schwer zu lesen, ich muss noch mal schauen, ob das wirklich Siemens - fg - Nummern sind.

Nach dem Abnehmen der oberen Gehäusekappe konnte ich einige Stockflecken und Flugrostpünktchen entfernen und auch sonst die Komponenten mit Wattestäbchen von oben ein wenig saubermachen. Ich habe mich gehütet, den Apparat noch weiter zu zerlegen. Das war wegen des guten Gesamtzustandes sowieso nicht notwendig, und vor der Komplexität des Aufbaus habe ich doch ein wenig Respekt. Das geht ja weit über einen W48 hinaus, den man problemlos vollständig zerlegen und wieder zusammensetzen kann.

Die Bilder 15 und 16 zeigen das Innere der Sprech- und Hörmuschel (welche inzwischen schön sauber sind). Als Erstes habe ich den nicht epochengerechten Gehörschutzgleichrichter entfernt. Dann habe ich bemerkt, wie laut es beim Gabelabheben knackt und ihn reumütig sofort wieder eingebaut :-).

Mir ist aufgefallen, dass alle vier Kontakte der Anschlussschnur des Handapparates in der Sprechkapsel verschraubt werden. Offenbar verläuft die Verbindung zur Hörkapsel innerhalb des Handapparates, und man kann nur hoffen, dass da nie was dran ist, denn wie kommt man im Falle eines Falles da ran?

Der Apparat ist tatsächlich voll funktionsfähig, sogar mit der originalen Mikrofonkapsel (man hat mir sicherheitshalber eine neuere eingebaut und die alte beigelegt).

Ich wünsche allen ein frohes Fest,

Gruß Ralph.





BattleToad
supertoadweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.12.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thies Joachim Hoffmann vom 21.12.2013!  Zum Bezugstext

Tatsächlich war dieser Thread so ziemlich das Erste, worüber ich beim Googlen nach "Groos & Graf" gestoßen bin. Daher hatte ich auch die Information, das es Groos & Graf seit 1948 nicht mehr gibt, was ich dann noch mal im Mergelsberg - Kennzeichenverzeichnis gegengecheckt habe.

Danke trotzdem für den Hinweis!

Gruss Ralph
Thies Joachim Hoffmann
parlaweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  21.12.2013

Guckstdu hier: http://www.wasser.de/telefon-alt/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000006278&seite=19&begriff=&tin=&kategorie=2- Groos & Graf hat demnach bis mindestens 1940 Fernsprechequipment hergestellt; Im Handelsregister konnte ich auch eine gelöschte Firma dieses Namens nicht finden, obwohl die Suche dort üblicherweise auch frühere Firmennamen anzeigt.
Gast (Unbekannt!)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.12.2013

hallo,
meiner Erinnerung nach kamen die Gehörschutzgleichrichter so Ende der 50ger Jahre, wurden damals bei dem Standardapparat / W48 eingebaut geliefert, die Dinger konnte man dann nachbestellen + bei Apparaten ohne ... nachbestücken, habe ich dann massenweise in App. eingesetzt.
wolfgang
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.12.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Roland II vom 20.12.2013!  Zum Bezugstext

nicht August 1958, sondern 1951
Roland II
roluihotmail.de
(Mailadresse bestätigt)

  20.12.2013

wie ich hier im Forum gelernt habe, wurde der Apparat im August 1958 von der Post unter Verwendung von neuen und gebrauchten Teilen neu zusammengebaut.



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